Kapitel 39
Leonie POV
Kaum, dass wir den Schutzschild hinter uns gelassen hatten, der Minas Tirith umgab, bildeten wir eine Kette und reichten einander die Hände. „Körper, trage mich nach Mirobel", wisperte ich. Wenig später erfolgte das Ziehen. Als ich die Augen wieder aufschlug, umgab mich eine sternenklare Nacht. Jojo trat zurück und breitete ihren Schild um uns aus. Michi ging nach links, während ich vorne blieb. Die Stadt Mirobel lag fünfhundert Meter vor uns. Deutlich spürte ich die Nachtalben und Vampire. „Worauf warten wir?", meldete sich da Gimli zu Wort. „Pst", machte Aragorn. „Warte ab. Du wirst deine Axt noch oft genug schwingen heute, mein lieber Freund." Der Zwerg grummelte noch etwas. „Leonie? Wie ist der Plan?", erkundigte sich Gandalf bei mir. „Wenn ich Elendil rufe, müsst Ihr für so viel Licht sorgen wie Ihr könnt", wies ich ihn an. Der Zauberer nickte. „So können die Nachtalben uns nicht in Visionen werfen. Die Vampire werde ich zuerst ausschalten." „Gut. Lasst uns wissen, wann Ihr bereit seid", sprach Aragorn. „Das werdet Ihr früh genug merken", grinste ich und trat noch einen Schritt vor. „Vampire, hört meine Stimme und kommt her!", befahl ich und legte all meine Macht als Autorin in diesen Satz. Im ersten Moment geschah gar nichts. Dann eilten zwei dunkle Gestalten auf uns zu. Die Vampire waren beide männlich. „Die Mutter", knurrte der mit den weißblonden Haaren. „Du wirst bereits erwartet." „Danke, das weiß ich", erwiderte ich mit gelassener Stimme. „Verzieht euch von hier, oder ich werde euch töten müssen." „Dazu fehlt dir der Mumm", keifte der andere Vampir. Ein Seufzer entwich mir. Natürlich waren sie dieser Ansicht. „Jason, Peter, fallt zu Boden. Das Gift eines Silberpflocks durchströmt eure Adern und legt sich um euer Herz!", lautete mein nächster Befehl. Mit einem dumpfen Aufprall landeten die Vampire auf dem Boden und dann hatten sie diese Welt verlassen. „Tot", verkündete ich und kämpfte gegen die Tränen an, die ich spürte. „Weiter!" Wir setzten uns in Bewegung. Weit kamen wir nicht. Die Nachtalben hatten sich in einer Reihe formiert und erwarteten uns am Stadttor. „Ihr werdet nicht passieren!", zischte einer von ihnen mit einer heißeren Stimme. „Elendil!", schrie ich. Gleißendes Licht schoss auf die Alben zu. Diese duckten sich und bedeckten ihre Gesichter mit ihren Armen. Mit einem Schrei stürmte Gimli vor und dann gesellten sich auch die anderen zu ihm. Die Nachtalben besaßen nicht einmal den Hauch einer Chance. Der Kampf währte nicht lange. Jetzt mussten wir den Schutz aufheben, der um die Stadt lag. „Michi, ich brauche deine Hilfe", rief ich und lief ein wenig nach links. Mein Bruder gesellte sich zu mir. „Auf drei sprichst du: Diese Stadt kann von jedem Lebewesen betreten werden, ok?", flüsterte ich. Er nickte. „Natürlich. Du kannst von Glück sagen, dass ich erst vor kurzem in dieser Diegese war." „Das kann ich wirklich", bestätigte ich und holte tief Luft. Mittelerde war eher eine chaotische Welt. Folglich sollten meine Worte recht kraftvoll sein, aber auch viel von meiner Kraft abverlangen. „Gut, eins, zwei, drei", zählte ich und dann riefen Michi und ich die Worte. Der Schutz bröckelte und regnete schließlich zu Boden. Das war geschafft. Meine Beine drohten unter mir einzuknicken, doch ich fing mich rechtzeitig. „In Ordnung. Wir betreten nun die Stadt. Bleibt in der Formierung, die wir besprochen haben. Was auch immer geschieht, niemand läuft allein los und erkundet etwas. Unser Feind versteht sich auf geistige Tricks. Traut also nicht unbedingt Euren Augen." Stille herrschte, nachdem ich geendet hatte. Michi kehrte an die linke Flanke zurück und ich übernahm die rechte. Aragorn und Gandalf liefen vor an die Spitze. „Mal sehen, was Animara zu bieten hat", dachte ich.
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