Kapitel 25
Leonie POV
Nienná schlang die Arme um ihren Oberkörper, während sie mit Aragorn und mir zu Arwens Gemächern liefen. Am Liebsten hätte ich sie in den Arm genommen und getröstet, doch dazu fehlte die Zeit. Während des Laufens dachte ich über das nach, was Johanna über das Anagramm gesagt hatte. Es stimmte. Animara ergab Maiarna. Man brauchte auch nicht viel Fantasie, um dies zu übersetzen. Nicht Maiar oder keine Maiar. Animara konnte einfach ihren Namen in der Sprache der Bibliothekare benutzen und schon würde Gandalf aus einem bestimmten Bereich vertrieben werden. Weshalb sollte sie das vorhaben? Einmal abgesehen davon, dass Gandalf und Nienná totunglücklich waren, wenn sie sich nicht mehr wiedersehen konnten. Animara musste noch etwas geplant haben, bei dem Gandalf unter keinen Umständen dabei sein durfte. Hier ergaben sich wieder viele Möglichkeiten. Warum wollte sie ausgerechnet Sauron haben? Michis Worte fielen mir wieder ein. Sie machten absolut Sinn und so bewandert war ich, was die Hierarchie der Maiar und Valar anging. Moment mal. Was würde Sauron tun, sobald er wieder da war? Mit Sicherheit seinen Krieg gegen die Freien Völker fortsetzen. Das konnte doch nicht die einzige Motivation seitens Animara sein. Es erschien mir viel zu simpel. Wir hatten die Gemächer erreicht. Aragorn öffnete die Tür. Seine Frau saß auf ihrem Bett. Ihr Blick war in die Ferne gerichtet. „Herrin, könnt Ihr mich hören?", wollte ich wissen und machte behutsam einen Schritt auf sie zu. Arwen sprang auf, als hätte ich ihr einen Dorn in ihren Hintern gerammt. „Wenn ihr ihn haben wollt, dann kommt und verlangt nach ihm!", rief sie und ballte die Fäuste. „Beruhigt Euch, ich bin keiner der schwarzen Reiter", erklärte ich. Sie zuckte kurz zusammen und dann suchte sie den Boden ab. Anschließend verließen elbische Worte ihren Mund und ich wusste, was sie abspulte. „Aragorn, ich fürchte, sie kann die Entscheidung nicht treffen", seufzte ich und wandte mich ihm zu. „Wie entscheidet Ihr Euch?" „Ihr genießt mein vollstes Vertrauen, Leonie. Ihr habt uns mit Euren Schwestern schon einmal gerettet, das könnt Ihr erneut tun." „Hannon le", flüsterte ich. „Gut, dann statten wir noch Legolas einen Besuch ab." „Ist es wirklich klug, wenn wir Arwen in diesem Zustand lassen?", meldete sich Nienná zu Wort. „Momentan können wir sie nicht herausholen und ich brauche meine volle Konzentration, wenn ich sie in ihre Psyche schicke", ließ ich sie wissen. Die Elbenmaid nickte. „Ihr habt mehr Erfahrung darin als ich, Leonie." Das stimmte auch nicht ganz. Kopfschüttelnd zwang ich mich zur Konzentration und trat aus dem Gemach. Legolas war ebenfalls in das Haus der Heilung gebracht worden. Sein Zimmer lag ein Stockwerk über Niennás. Der blonde Elb lief im Zimmer auf und ab, als wir eintraten. „Diese Fledermäuse werden nur für einen Zweck gezüchtet. Für den Krieg", murmelte er. „Legolas, hier sind keine Fledermäuse. Es herrscht auch kein Krieg", sprach ich und lief zu ihm hinüber. Dieser ignorierte mich. „Mellon, lasto beth nín. Tolo dann nan galad", probierte ich etwas anderes. Einen Herzschlag lang, hielt Legolas inne. „Nein. Es gibt kein Licht im Nichts. Nur den Tod", flüsterte er dann. Mein Herz setzte einen Schlag aus. Elende Animara! Tränen bildeten sich in meinen Augen und ich holte tief Luft. Alles würde gut werden. Sie würden nicht mehr lange dieser Agentin ausgesetzt sein. „Aragorn, bringt Eure Frau in Niennás Zimmer", wies ich den König an. Dieser nickte und trat aus dem Zimmer. „Legolas wird sich mit Sicherheit wehren, sobald Ihr ihn an einen anderen Ort bringen wollt", hauchte Nienná. „Stimmt. Zum Glück gibt es andere Wege."
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