Kapitel 2
Gandalf POV
Mein Blick war zu den Toren der Festung gerichtet. Schritte, die sich näherten. Ich sah nicht auf. Das war auch nicht nötig. An ihrem Klang erkannte ich, dass sie zu Legolas gehörten. „Darf mich zu Euch setzen, alter Freund?", wollte er wissen. Daraufhin zuckte ich nur mit den Schultern. Der Elb seufzte leicht und ließ sich neben mir im Gras nieder. „Wir holen sie da raus. Das verspreche ich dir", meinte er und legte eine Hand auf meine Schulter. „Leonie, Johanna und Christina wurden bereits informiert. Sie werden so bald wie möglich hier sein und uns helfen." „Es könnte schon zu spät sein", erwiderte ich und wandte ihm mein Gesicht zu. „Diese Priesterin ist viel stärker als wir zuerst angenommen haben. In meinem ganzen Leben bin ich nur auf zwei Wesen getroffen, die sie an Stärke übertrumpfen und einer von ihnen hat mich getötet. Nienná ist nicht schwach, das war sie nie, aber ich fürchte, dass die Priesterin ihr keinen fairen Kampf bieten wird. Wenn sie es überhaupt vorhat." In diesem Moment flammte plötzlich ein hellblaues Licht auf und einen Herzschlag später standen drei Frauen in unserem Lager. Legolas erhob sich. „Mae govannen, Johanna", begrüßte er diejenige mit den dunkelbraunen Haaren. Sie nickte nur. „Verzeiht, dass wir nicht eher bei Euch sein konnten, doch Aragorn hat uns noch etwas mitgegeben", sprach sie und holte ein kleines Buch aus ihrem Beutel. Legolas nahm es entgegen. „Wie soll uns dieses Buch weiterhelfen können?", erkundigte er sich. „Sicherlich werden wir das herausfinden", versicherte Leonie ihm. Sie schenkte mir einen Blick und sofort traten Träne in ihre blauen Augen. In der nächsten Sekunde stand sie schon bei mir und umarmte mich. „Oh, Gandalf", hauchte sie. „Mein lieber Freund, das tut mir so unendlich leid für Euch." „Was ist denn geschehen?", forschte ihre jüngste Schwester Christina nach. Legolas weihte sie schnell ein. „Wenn sich einer von uns zu ihr teleportiert?", schlug Johanna vor, nachdem Legolas sich wieder gesetzt hatte. „Möglicherweise können wir ihr dann helfen zu entkommen." Leonie legte die Stirn in Falten und im nächsten Moment kippte sie seitlich um. Ihre Augen starten ins Leere. Sofort legte ich eine Hand auf ihren Hals, um ihren Puls zu fühlen. Sie atmete nicht mehr. Gerade öffnete ich meinen Mund, als Christina meinen Arm packte und leicht den Kopf schüttelte. „Keine Sorge, Gandalf. Ihr geht es gut. Sie hat diese Gabe nur noch nie hier eingesetzt. Kein Grund zur Panik." Wenn sie meinte. Nach einer Weile rührte ihre Schwester sich wieder. „Was hast du herausgefunden?", hakte Christina nach, kaum, dass Leonie sich aufgerichtet hatte. Die Angesprochene drückte meine Schulter. „Sie lebt, wenn auch die Frage ist wie lange noch. Die Priester haben sie in eine Zelle im dritten Stock gebracht. In der Nähe befindet sich noch ein Relikt und es nimmt Nienná die Erinnerungen daran, wie sie dorthin gelangt ist. Bereits jetzt weiß sie nicht mehr alles. Die Nachtalben unterstützen die Priester und Nienná leidet Schmerzen, wenn sie an sie denkt. Dafür sorgt das Relikt ebenfalls." Heiße Wut kochte in meinen Arterien. Sie durften damit nicht durchkommen! Eher würde mich von dem Balrog nochmal in die Tiefen Morias reißen lassen, als dass meine Frau sterben würde. „Hast du auch einen Weg gefunden, wie wir sie befreien können?", meldete sich Johanna zu Wort. Leonie schwieg daraufhin für einen Moment. „Einen möglichen, aber er fordert viel Planung."
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