Kapitel 17
Gandalf POV
Christina drückte leicht meine rechte Hand. „Fühlt Ihr Euch jetzt besser?", hakte sie nach und setzte sich wieder auf die Bank unter dem Baum. „Ein wenig", gab ich zu. „Danke, dass Ihr mir zugehört habt." „Dafür sind Freunde doch da", lächelte sie. „Es tut mir so unendlich leid, Gandalf. Ich kann nicht einmal ansatzweise verstehen, was Ihr durchmacht." „Deswegen braucht Euch das Herz nicht schwer werden", entgegnete ich und nahm neben ihr Platz. „Wenn ich doch nur wüsste, was gerade mit Nienná passiert. Können wir sie vielleicht irgendwie erreichen?" Christina zögerte kurz. „Es existieren manche Techniken, mit deren Hilfe es möglich wäre. Allerdings ... sie sind nicht einfach zu erlernen. Leonie könnte es vielleicht, da sie auf diesem Gebiet die beste von uns ist." „Suchen wir sie doch und fragen sie", schlug ich vor. „Spricht zumindest nichts dagegen", erwiderte Christina. Gemeinsam erhoben wir uns und liefen zurück zu dem Haus der Heilung. Die Sterne waren mittlerweile zu sehen. Wie spät war es eigentlich? „Seid Ihr nicht müde?", wollte ich von Christina wissen, nachdem wir das Haus betreten hatten. „Schon etwas", gähnte sie. „Macht Euch deswegen keine Gedanken, Gandalf. Zur Not halten wir es auch ohne Schlaf aus." Wie sie meinte. Wir erreichten das Zimmer, in dem die Geschwister untergebracht waren. Christina öffnete die Tür. Johanna saß in einer Art Schneidersitz auf dem Boden. Sie sah auf, als sie uns bemerkte. „Wo sind Leonie und Michael?", forschte Christina bei ihr nach. „Sie wollten nach Nienná und Arwen sehen. Leonie hat etwas gespürt." Mein Herz schlug etwas schneller, als ich dies hörte. Waren sie etwa aufgewacht? „So ungern ich Eure Hoffnung zerschlagen möchte, das sind sie nicht", erklärte just in diesem Augenblick Leonie, die mit Michael um die Ecke gekommen war. Also nickte ich nur. „Was ist dann passiert?", erkundigte Christina sich. „Nun, ich gehe stark davon aus, dass das Ziel des Rituals Saurons Beschwörung ist", teilte Leonie ihr mit. Saurons Beschwörung. Etwas sackte in mir zusammen. Wie war so etwas möglich? Er war gefallen. Vernichtet und das endgültig. „Aber, er wurde doch vernichtet", warf Johanna ein. „Frodo hat den Einen Ring zerstört und damit ist Sauron Geschichte." „Das stimmt und ich habe keine Ahnung, wie unsere Gegner das anstellen, aber ich bin fest davon überzeugt, dass dies ihr Ziel ist." „Wie können wir verhindern, dass das Ritual erfolgreich ist?", wollte Christina wissen. „Indem wir Nienná aufwecken. Sobald sie wach ist, war es das mit dem Ritual. Die Frage ist nur, wie wir das bewerkstelligen. Sie hat es vorhin versucht, aber es hat nicht funktioniert", berichtete Leonie. „Wenn wir die Traumwelt ebenfalls betreten?", schlug ich vor. „Leonie, Christina meinte, dass Ihr vielleicht eine Möglichkeit kennt, wie wir das schaffen." Leonie tauschte kurz mit ihrer Schwester einen Blick. „Damit würden wir ihnen auf jeden Fall helfen", murmelte sie. „Vielleicht kann ich auch meinen Geist mit Niennás verbinden, aber dann wäre nur ich noch dabei. Nachdem unser Gegner ihren Traum beinahe komplett kontrolliert, sollten wir alle ihr helfen." „Kannst du nicht eine Art Portal schaffen, durch das wir zu ihr gelangen?", erkundigte Michael sich. Leonie blinzelte kurz. „Ini, ich hab eine Idee. Wurdest du in den Rang einer Meisterin erhoben?" Ihre jüngste Schwester hob die Augenbrauen. „Ja, aber inwiefern ist das relevant?" „Das ist es sogar sehr. Du wirst schon sehen. Nun, gut. Viel Zeit dürfen wir uns nicht mehr lassen, sonst ist das Ritual schon erfolgreich abgeschlossen. Sauron darf nicht zurückkehren!"
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