Kapitel 12
Leonie POV
„Also, dann. Lasst uns hoffen, dass wir zumindest eine Spur finden", sprach Christina und legte ihre rechte Hand auf das Buch, das Gandalf eben gebracht hatte. Da klopfte es an der Tür. „Herein", bat Micheal. Aragorn trat ein. Schweiß rann seine Stirn hinab. Bei seinen Gedanken schlug ich mir die Hand vor den Mund. Was um alles in der Welt sollte das denn? So allmählich blickte ich nicht mehr durch. „Aragorn, was können wir für Euch tun?", erkundigte Johanna sich. „Leonie, würdet Ihr bitte kurz mitkommen? Arwen braucht Eure Hilfe." „Natürlich, Aragorn", bestätigte ich und erhob mich. „Soll ich mit?", forschte Christina bei mir nach. Darauf schüttelte ich den Kopf. „Macht ihr weiter hier. Es ist das einzige, mit dem wir momentan arbeiten können." Meine Schwester nickte. „Gut." Aragorn hatte bereits den Raum verlassen und ich hatte Mühe mit ihm Schritt zu halten. Seine langen Beine waren eindeutig ein Vorteil für ihn. „Was genau ist denn passiert, mein König?", hakte ich unterwegs nach. Er seufzte und ich erhielt meine Informationen. Eine Kette. Eine silberne Kette mit einem weißen Edelstein, der das Licht der Sonne reflektieren konnte. Dunkel stieg eine Erinnerung in meinem Kopf an die Oberfläche. Hing diese Kette irgendwie mit dem Sternamulett zusammen, dass die Nachtalben damals unbedingt in die Finger bekommen wollten? Möglich, aber vielleicht suchte ich auch nur nach einer Verbindung, in der Hoffnung, irgendwo vorwärts zu kommen. „Ganz ruhig", sagte ich mir. „Alles wird gut. Ihr findet eine Lösung. Vertraue Gott." Mittlerweile hatten wir Arwens Gemächer erreicht. Sie lag auf einem Bett und schlief tief und fest. Zumindest sah es so aus. Gandalf saß auf einem Stuhl, in der Nähe des Betts. Weshalb war er nicht bei seiner Frau? „Leonie, schön, dass Ihr Zeit habt", begrüßte er mich. „Keine Ursache, Gandalf. Wir helfen, wo wir können. Was fehlt ihr denn?" „So genau wissen wir es auch nicht. Sie reagiert auf gar nichts, aber sie wälzt sich manchmal hin und her. Ich habe versucht mir Zugang zu ihrem Geist zu verschaffen, aber eine Kraft hält mich draußen", informierte der Zauberer mich. „Ist diese Kraft dieselbe wie bei Eurer Frau?", forschte ich nach, während ich fieberhaft grübelte. Welche Agenten der OFZ konnten so etwas bewirken? Was genau hatten wir hier überhaupt vorliegen? Mit so etwas war ich noch nie konfrontiert worden. „Auch hier bin ich mir nicht ganz sicher. Sie ist ... ähnlich, aber ob sie von derselben Person stammt, kann ich nicht sagen", weihte Gandalf mich ein. Die Mutlosigkeit war deutlich aus seiner Stimme heraus zu hören. Er durfte nicht aufgeben. Unter keinen Umständen! „Gandalf, Ihr habt getan, was Ihr konntet. Ihr dürft Euch nicht die Schuld dafür geben, dass Ihr das Rätsel nicht lösen könnt. Wir haben es hier mit einem mächtigen Gegner zu tun. Bitte, ruht Euch aus. Seht nach Nienná, aber verliert nicht die Hoffnung. Elbereth wird uns Gelingen schenken. Da bin ich ziemlich zuversichtlich", erklärte ich. Aragorns Mundwinkel zuckten. „Ihr seid gut darin, anderen Leuten Hoffnung zu geben, Leonie. Braucht Ihr noch etwas, oder sollen wir Euch einfach allein lassen?" „Eine Schüssel mit warmen Wasser und ein sauberes Tuch wären ganz recht", teilte ich ihm mit. Er nickte. „Es wird Euch gebracht werden. Komm mit, Gandalf. Mir gefällt es genauso wenig wie dir, nichts tun zu können, aber ich kann dich tatsächlich gebrauchen. Der Rat wird erfahren wollen, wie es der Königin geht und ich weiß noch nicht so recht, was ich ihnen erzählen soll." „Natürlich, Aragorn. Du kannst auf mich zählen", nickte Gandalf. Die beiden Männer verließen den Raum, während ich einen Stuhl zu Arwens Bett heranzog.
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