Y/N

Fassungslos saß ich im Taxi und meine Gedanken spielten verrückt.

Was hatte er gesagt? Hier wird gar nichts abgeblasen?

»Will der mich verarschen?!«, fragte ich laut und fing mir einen verwirrten Blick vom Taxifahrer ein.

Das konnte er nicht ernst meinen!

Ich hatte Sex mit einem anderen Mann, ein Tag vor unserer Hochzeit und er will sie trotzdem nicht abblasen?!

»Scheiß Arschloch!«, sagte ich wieder und presste meine Lippen zusammen. Ich könnte heulen vor Wut.

»Ähm, Entschuldigen Sie, aber wo müssen sie hin?«, fragte mich der Taxifahrer auf einmal.

Verwundert sah ich auf und ich seufzte genervt. Ich nannte ihm meine Adresse und starrte aus dem Fenster.

Ich hasse mein Leben. Oh ja und wie ich es aktuell hasse.

Heute passierte eindeutig zu viel. Ich fühlte mich eklig und stinkend und war mehr als froh, dass ich ziemlich schnell zu Hause war.

»Könnten Sie bitte diese Schuhe entsorgen?«, fragte ich und der Taxifahrer nickte nur. Ich musste ja nichts bezahlen, da anscheinend Satoru anfallende Kosten übernahm.

Ich stieg aus. Barfuß und total neben der Spur, kam ich um halb 4 zu Hause an. Ich betrat das Haus und erschreckte mich zu Tode, als meine Mutter, nur mit einem Morgenmantel neben der Haustür stand und mich wütend ansah.

»Wo warst du?!«, fragte sie aufgebracht und verschränkte ihre Arme vor der Brust.

»Ich... also...«, stotterte ich und wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich war einfach nur erschöpft und konnte keinen klaren Gedanken fassen.

»Was ist das?!«, fragte sie weiter geschockt und zeigte nun auf mein <Hoe> T-Shirt. »Ähm ... also« stotterte ich nur wieder und war mehr als überfordert. »Bist du so zum Gojo-Anwesen gefahren?!«, fragte sie weiter und packte mich am Arm.

»N ... Nein...« versuchte ich zu lügen, doch sie durchschaute mich.

»Willst du uns ruinieren?!«, fragte sie aufgebracht und schlug mir ins Gesicht.

Stumm nahm ich es so hin, da ich damit bereits gerechnet hatte. Es war nicht das erste Mal, dass ich von meinen Eltern geschlagen wurde.

»Ich will gar nicht wissen, wo du dich die halbe Nacht herumgetrieben hast! Du wirst dich duschen, umziehen und dich auf deine Hochzeit vorbereiten. Haben wir uns verstanden, Fräulein?«, fragte sie wütend und ich nickte.

»Ja, Mutter« erwiderte ich leise und rannte die Treppen hoch in mein Zimmer, nachdem sie mich losließ.

»Miss Y/N« begrüßte mich Rosell. Doch als sie bemerkte, dass mir die Tränen kamen, nahm sie mich sofort mütterlich in den Arm. Es dauerte mehrere Minuten, die ich brauchte, um mich wieder zu beruhigen.

»Danke, Rosell« flüsterte ich und atmete tief ein.

»Ich bin immer für sie da, Miss Y/N« erwiderte sie und führte mich in mein Badezimmer »Und jetzt sollten sie duschen gehen, bevor ihre Mutter wieder sauer wird« fuhr sie fort und ich nickte.

Ich betrat mein Badezimmer und stieg unter die Dusche. In der Dusche fing ich wieder an zu weinen. Langsam wurde mir bewusst, dass ich einen Fehler begangen habe. Ich habe mit meinem Dickkopf unsere Freundschaft kaputtgemacht.

Es wird nie wieder so werden wie früher.

Und dann war alles auch noch vergebens und umsonst gewesen.

Satoru würde die Hochzeit nicht abblasen.

Ich rutschte an den Fliesen zu Boden und zog meine Beine an meinen Körper, die ich umklammerte. Ich weiß nicht wie lange ich unter der Dusche weinte, bevor ich mich halbwegs wieder in den Griff bekam. Aber Rosell wartete geduldig vor der Badezimmertür auf mich und lächelte mich traurig an, als ich nur mit einem Handtuch um meinen Körper hinauskam.

»Ich kümmere mich um eure Haare, bitte setzt euch« sagte sie ruhig und zeigte zu meinem Tisch, wo auch schon Frühstück bereitstand. Emotionslos setzte ich mich hin und ließ sie machen, während ich das Essen einfach nur anstarrte und keinen Hunger verspürte.

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