Satoru

Gott, Y/N war wirklich dämlich!

Ich meine, ich war ja schon nicht unbedingt diskret, was diverse Angelegenheiten anging. Aber sie? DAS toppte alles.

»Ist dir klar, wie das ausgesehen hat? Du hast mich am Tisch sitzen lassen und bis direkt zu diesem Penner gelaufen, hast ihn geschnappt und ihr seid an einen abgelegenen Platz gerannt.«

Ich schleppte sie auf die Tanzfläche und rückte sie in Position. Die Musik begann ich und setzte zu den ersten Schritten an. Sie sah zu mir auf und ein unverständlicher Ausdruck legte sich um ihrem süßen Mund.

»Ich verstehe wirklich nicht«, begann sie leise, »was dein Problem ist?« Sie öffnete wieder den Mund, schloss ihn aber und seufzte stattdessen. »Er ist mir nun einmal wichtig, das verstehst du natürlich nicht.«

»Warum sollte ich das nicht verstehen? Glaubst du echt, es gibt nichts, was mir wichtig ist?«

Warum hüpfte mein Herz, als ich sie bei diesem Satz abfällig ansah?

Ich wirbelte sie im Kreis, zog sie wieder an mich – enger diesmal – und sah mich in der Menge um. Ihr Kleid raschelte und alle Augen waren auf uns geheftet. Gott, wie ich diesen Mist hasste. Dennoch zog ich sie enger an mich, als ich ein paar gerufene »Ah's« und »Oh's« hörte.

Fuck, sollten sie Leute doch bekommen, was sie wollen.

»Mhhh ... doch, und zwar irgendwelche Schlampen, in die du dein Schwanz stecken kannst«, antwortete sie nah einem Augenblick provokant. »Du brauchst für die Gäste keine Show abziehen.«

»Lass mich dich mal was fragen, Kleines«, sagte ich und ignorierte ihre kleine Kriegserklärung ebenso, wie die Aufforderung die Gäste glücklich zu machen. Wieder drehte ich sie und fing sie. Wir wiegten etwas hin und her. Ich beugte mich zu ihr herunter, was die Menge fast ausflippen ließ. Rufe wurden Laut.

»Küss sie!«

»Los doch! Küss die Braut!«

Ich schloss die Augen und legte meine Lippen auf ihre Wange. Einen Moment länger, als es normal gewesen wäre. Die Menge buhte, weil sie sicher gehofft hatten, ich würde ihr meine Zunge in den Hals schieben. Vor allem Toji und meine anderen, schon ziemlich besoffenen Freunde, johlten, ich solle mir mehr Mühe geben und endlich mal loslegen.

Ich ignorierte sie alle.

Stattdessen flüsterte ich ihr ins Ohr: »Wenn dir Yuji so wichtig ist, warum hast du eure Freundschaft gefährdet, indem du dich hast von ihm ficken lassen? Für mich klingt das nämlich so, als hättest du das auf Spiel gesetzt, nur um mir zu entkommen. Und wenn ich ehrlich bin, klingt das nicht unbedingt nach einer Sache, die dir viel beutetet. Ihm ja, aber dir?«

Sollte es eben einen kleinen Moment der Ruhe, oder ein normales Gespräch zwischen gegeben haben, hatte ich es wohl zerstört.

»Darin bist du wirklich gut-«, flüsterte sie heißer und drehte den Kopf von mir weg. »Andere zu verletzen. Ich habe gar nichts gefährdet! Es war nur Sex und mehr nicht! Wir sind beide damit fein, also halt dich aus unserer Freundschaft raus und kümmere dich um dein eigenes Image. Denn ab jetzt wirst du mich ebenfalls da mit reinziehen!«

Ich sah sie an und erkannte, dass ich sie verletzt hatte und eventuell einen Schritt zu weit gegangen war. Y/N sah plötzlich so traurig und ... müde aus. So erschöpft.

Aber was ich sagte, meinte ich auch so, also gab ich nicht nach. »Ich sage nur die Wahrheit, Kleines. Alles was du gerade sagts, mag für dich zutreffen. Aber ist ER wirklich fein damit? So wie du? Ich glaube nicht, denn es ist offensichtlich, dass Itadori dich etwas mehr mag, als er es sollte. Und du bist ziemlich dumm, wenn du das nicht siehst. Aber wenn du willst, dass ich mich da raushalte, gut. Es kümmert mich sowieso nur bis zu einem gewissen Gard. Und ja, alles, was ich zukünftig mache, wird auch auf dich zurückfallen.« Ein letztes Mal zog ich sie Näher an mich. Brachte unsere Lippen dicht aneinander. »Ich hoffe, du weißt, dass es auch andersherum der Fall ist.« Ich drückte ihr einen kleinen, sehr zarten Kuss auf den Mund. »Und nur das du es weißt, fasst dein bester Freund dich noch einmal an, schlage ich ihm die Zähne raus.«

Ich ging einen Schritt zurück, verneigte mich vor ihr, und deutete auf den Tisch. Es war offensichtlich, dass ich sie etwas aus dem Konzept gebracht hatte und auch, dass Y/N liebend gerne noch weiter diskutieren wollte. Aber das musste warten.

»Komm, die Showeinlage fängt gleich an. Und wenn es nach mir geht, bringen wir die hinter uns und verschwinden. Außerdem-« Ich führte sie an den Tisch und rief den Kellner, der ihr einen neuen Teller Essen vor die Nase stellte. »Will ich das du noch etwas isst.«

»Ich habe kein Hunger«, flüsterte sie und sah verlegen zur Seite.

Was war das nur, dass sie so auf Essen reagierte? Ihr verdammter Magen knurrte so laut, dass es alle Gäste hören mussten. Ich öffnete den Mund, doch bevor ich reagieren konnte, wurde eine riesengroße Torte reingeschoben und ich seufzte.

»Oh, shit. Muss das sein?«

Y/N stand, wie von der Tarantel gestochen auf sagte fast flehend: »Bitte lass uns das schnell hinter uns bringen, ich will hier weg.«

Wir sahen beide das Tortenmesser an und setzten uns in Bewegung. Bei dem, mit Sahne und Blattgold verziertem, mehrstöckigem Kuchen angekommen, verdrehte ich die Augen.

Hatte ich schon erwähnt?

Ich hasse solche Übertreibenheiten.

Und dann verdrehte ich die Augen gleich noch mal, als sowohl meine als auch Y/N, Eltern zu uns kamen. Ich griff nach dem Messer und reichte es Y/N. Zum einen, weil ich nicht wusste, was ich machen sollte und zum anderen, weil ... Keine Ahnung. Es mir sowas von egal war.

»Dann fang mal an«, murrte ich lustlos und erntete einen vernichtenden Blick von meinem Vater, den ich gekonnt ignorierte.

Verwundert nahm sie das Messer und sah zu mir hoch.

»Laut der Tradition«, erklärte sie und ein Lächeln zupfte an ihren Lippen, sodass mein Magen flatterte, »hat derjenige das sagen in der Ehe, der beim Torteanschneiden die Hand oben hat. Und wäre doch lustig, wenn ich das sagen in der Ehe hätte, oder?«

Ich erwiderte ihr Grinsen und setzte zu einer zweideutigen Antwort an, dass sie gerne bei vielen Sachen oben sein konnte, würde aber harsch unterbrochen.

»Mach dich nicht lächerlich Y/N!«, keifte ihre Schlange von Mutter und sah die Kleine mit einer Verachtung an, die nur zu gut kannte. »Selbstverständlich wird Lord Gojo, dein Ehemann, dass sagen in der Ehe haben!«

Y/N Lächeln verschwand und Y/N senkte ergeben den Kopf. »Ja Mutter.«

Sie wartete auf mich und darauf das ich meine Hand auf ihre legte ...

Aber ich tat es nicht. Stattdessen stellte ich mich dicht hinter sie, nahm ihr das Messer ab und platzierte dann seelenruhig ihre Hand auf meiner. Mein Blick kreuzte den ihrer Mutter und ich forderte sie auf, etwas zu sagen.

Bitte, dachte ich. Bitte gib mir nur einen verdammten Grund, dich rauszuwerfen.

Es kam nichts. Also ließ ich das Messer durch das Gebäck gleiten und schnitt mit einer äußerst verblüfften, aber lächelnden Y/N die Torte auf. Dabei achtete ich genau darauf, dass das Stück extra groß wurde.

Und die nächste Tradition kannte ich. Ich ignorierte die Gabel, nahm ein Stück der Torte in meine Finger und führte die cremige Masse an ihre Lippen.

Ich sah sie an.»Mund auf, Kleines.«

Aus dem Augenwinkel sah ich, dass die Hexe sich von ihrem Mann losriss und auf uns zu stampfte. Sie hielt neben Y/N an und ich grinste kampflustig.

Aha, die Hexe ließ sich also doch nicht bitte.

»Meine Tochter isst kein Kuchen, Lord Gojo. Sie ist auf Diät!«

Sie sah Y/n an und ich hob eine Braue. »Ist das so?«

Ohne meinen Blick von Y/N's wunderschönen Augen zu nehmen, hob ich meine freie Hand und zwang sie sanft aber bestimmt die Lippen zu öffnen. Ich leckte mir die meine eigenen, als ich den größten Teil des Kuchens weglegte und nur Sahne auf meinen Fingern verteilte. Mit einem aufgesetzten Schlafzimmerblick senkte ich die Lieder etwas und trat näher an Y/N. Langsam, SEHR langsam glitten meine Finger in ihrem Mund. Ich bewegte sie und strich die Sahne über ihre Zunge, den Gaumen und die Lippen.

Mein Schwanz zuckte und wurde hart.

Das hatte ich eventuell nicht ganz durchgedacht. Ich ließ ihre Wange los, meine Finger noch zwischen ihren Lippen. »Leck sie ab, meine kleine Ehefrau.«

»Selbstverständlich! Diese Figur kommt nicht aus dem nichts!«, zeterte die Bitch, aber ich hatte keinen Gedanken für die übrig.

Alles, was ich wahrnahm, war Y/N.

Y/N, die meine Finger so gründlich ableckte, dass mir fast schwindelig wurde, und dieser Blick, den sie mir schenkte ...

Meine Fantasien machten sich selbstständig und ich fragte mich, ob sie meine Schanz genauso genüsslich blasen würde, wie sie mir hier die Finger säubert. Wenn sie mich so dabei ansah, wie jetzt ...

KONZENTRATION mahnte ich mich. Du hast einen Punkt zu vertreten.

Ich zwang meine Finger aus ihrem Mund und sah nun ihre Mutter an. Ich nahm eben jene Finger zwischen meine Lippen und leckte sie auch ab.

Dann sagte ich: »Alle Diäten und anderen Dinge, die ihr für Y/N geplant und organisiert habt, sind von jetzt ab Null und nichtig. Mit dem Ja-Wort habe ich, und NUR ich, die Verantwortung für Y/N übernommen.« Ich trat drohend an sie heran. »Wagt es Euch, noch einmal in irgendeiner Form über sie bestimmen zu wollen, und es wird Folgen für Sie haben, Lady.« Ich wandte mich ab, schnappte mir Y/N und lief zurück. Und über meine Schulter gewand, laut genug, dass alle Gäste es hörten, klärte ich auf: »Ach und übrigens, Eure Tochter, ist jetzt Lady Gojo. Demnach werdet ihr sie auch so ansprechen. Denn sie steht im Rang jetzt über Euch.« Ich wandte mich Y/N zu und sah sie an. »Komm und iss etwas. Und ich schwöre dir, wenn du dich weigerst, stopfe ich dir das Steak eigenhändig in deinen Rachen, kapiert?«

Der Rest des Abends verlief ruhig und vor allem schweigsam, aber die Show-Acts dauerten länger, als mir und Y/N lieb war. Letzten Endes war es zwei Uhr morgens, als wir endlich gehen konnten, ohne zu unhöflich zu sein.

Unter jubel und Beifall lenkte ich Y/N aus dem Schloss.

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