POV Y/N
Satoru küsst mich so innig, dass mir davon ganz anders wird. Mein Herz rast, mein Magen flattert und meine Muskeln werden weich. Es liegt so viele Energie in der Bewegung seiner Lippen und der Art, wie er mich an sich drückt, dass es mehr als eine Inbesitznahme ist. Mehr als ... Ich weiß nicht was, aber es ist mehr. Viel, viel mehr.
Seine Hände wandern meine Seite hinab, streicheln meine Rippen und berühren federleicht die Unterseite meiner Brust. Als sie an den Shorts ankommen, die ich – wie das blöde Shirt auch, einfach nach der Dusche aus seinem Schrank genommen habe – halte ich seine Bewegung auf. Sein Handgelenk kommt knapp vor unter meinem Bauchnabel zu Stillstand und ich löse mich von seinen Lippen. Es fällt mir viel zu schwer, doch mit einem Mal sind da sie viele Dinge, die ich wissen muss und die keinen Aufschub mehr dulden. Anderes ist wichtiger, als meiner Begierde und der Sehnsucht in noch mal zu spüren nachzugeben. Unter anderem gehört auch dazu, dass er schwer verletzt ist.
»Man hat sich angeschossen«, sage ich heißer nah an seinen Lippen und lass meine Augen noch einen Moment geschlossen. Ein schlechtes Gewissen packt mich, denn ich habe ehrlicherweise nicht eine Sekunde darüber nachgedacht, seit dieser ganze Mist passiert ist. Nicht ein einziges Mal. Selbst als ich ihm den Schwanz gelutscht habe, hatte ich den Verband um seine Muskeln einfach ausgeblendet und nur die Stellen angehimmelt und angeschmachtet, die zu sehen gewesen waren.
Satoru bläst leicht amüsiert Luft aus der Lunge. »Und?«
»Und?«, wiederhole ich und löse mich ein weiteres Stück von ihm. Mein Griff wird fester, weil er mich wieder berühren will, und ich lenke ihn mühsam beiseite. Sein Finger, seine schlanken, verteufelt geschickten Finger, wollen unbedingt ihren Weg finden. Zwischen meine Beine. Dort hin, wo meine feuchte, verräterische Sehnsucht heiß pulsiert.
»Du musst unheimliche Schmerzen haben«, bringe ich heraus und sehe zu, wie er sich mit der Zunge seine Lippe befeuchtet.
»Kaum der Rede wert«, raunt er und schafft es kurz, mich wieder in einen Kuss zu ziehen.
Ich werde biegsam und ergebe mich für eine Sekunde seinem sündigen Geschmack, doch dann komme ich wieder zur Besinnung. »Du musst zu einem Arzt.«
»Es ist nichts Wildes, Y/N. Sowas passiert ab und zu Mal. Wir wissen, wie wir damit umgehen und wann es nötig ist, sich zum Arzt zu schleppen.«
»Okay, aber dann musst du dich dennoch ausruhen.«
Satoru lacht heißer und legt den Kopf schief, als er sich etwas von mir zurückzieht. Dann spricht er das an, was ich vorhin gedacht habe. »Meine Verletzung hat dich nicht gekümmert, als du dich gestern Abend an meinem Schwanz festgesaugt hast. Warum also jetzt?«
Ich blinzle, weil ich seinen Tonfall nicht einschätzen kann. Er sieht mich zwar amüsiert und durchaus mit einem erregten Glanz in den Augen an, doch seine Worte kommen harsch und passen nicht zu seiner Mimik.
Ich presse sie Lippen zusammen, schiebe seine Hand ganz weg und er lässt sie an seiner Seite baumeln. »Ich habe mich nicht an dir festgesaugt, du Ar-«.
»Wenn du das jetzt aussprichst«, unterbricht er mich brüsk und zeigt Zähne, »reiße ich dir hier und jetzt meine Kleider vom Leib und nehme dich genau hier an die Brüstung gelehnt, Y/N.«
Sein Blick wird ungestüm und ich spüre, wie mich eine Erregung packt, die ich so nicht empfinden möchte. Sein Charakter ist einfach wahnsinnig beeindruckend, wenn auch beängstigend wechselhaft. Dennoch, in jeder erdenklichen Art und Weise macht er mich abhängig von sich. Jeder Blick und jede Berührung, die Gefahr und die Dominanz über mich, berührt mich und leitet mich zu Gelüsten, die ich noch nicht kennengelernt habe.
Doch ich bin auch nicht zu unterschätzen.
Also recke ich das Kinn und sage todesmutig: »Ich glaube kaum, dass du das mich deinem Zustand wirklich richtig vögeln kannst. Immerhin muss ich annehmen, dass, so wie du dich immer aufspielst, der Moment in dem du mich endlich nimmst, eine ziemlich eindrucksvolle Geschichte werden wird. Und so, wie du jetzt aussiehst, müde, erschöpft und blass wie ein Toter, könntest du das sicher nicht so gestalten, wie ich das verdiene.«
»So, wie du es verdienst, ja? Oh, meine süße, kleine, wunderschön störrische Prinzessin, ich zeige dir liebend gerne, was du gerade verdienst.«
Satorus Augen funkeln heiß auf und sein Mundwinkel zuckt nach oben. Das Lächeln, das er mir schenkt, ist sowohl entzückt wie auch unsagbar bedrohlich. Seine Reaktion auf meine rotznäsigen Worte heizt die Flamme in mir weiter an und als er sich vorlehnt, seine Wange an meine legt und mir ins Ohr flüstert, kribbelt mein ganzer Körper.
»Du unterschätzt mich gewaltig, Y/N.« Seine Zähne streifen sacht über das Fleisch meines Ohrläppchens und ich erschauere. »Du hast ja keine Ahnung, wie falsch du liegst. Wenn du denkst, ich schaffe es nicht, dir jeden einzelnen Gedanken auf dem Kopf zu vögeln, bis nichts mehr bleibt als deine Lust und dein Verlangen, dich mir hinzugeben, irrst du dich ganz gewaltig. Du wirst nur noch meinen Namen rufen können, wenn ich mich dazu entscheide, mit dir zu schlafen. Du wirst ihn flüstern, stöhnen und wenn du für mich kommst, wirst du ihn schreien, bis du heißer bist.« Satoru Blick wird düster und als alles an ihm, purer Sex wird, muss ich die Beine zusammenpressen. Er registriert es und grinst auf mich herab. »Was ich selbst in meinem jetzigen Zustand noch alles mit dir anstellen kann, ist mehr, als jeder Mann es konnte, der das Glück hatte, sich in die zu versenken.«
Ich muss gegen die Bilder ankämpfen, die seine Worte heraufbeschwören und erkläre etwas zittrig: »Ich denke, du spielst dich nur vor mir auf und gaukelst den starken, gefährlichen Kerl vor, Satoru. Und ich kann es auch beweisen.«
»Oh, wirklich?« Sein herausforderndes Murren erfasst mich in jeder Zelle, doch ehe er irgendetwas unternehmen kann, beweise ich ihm, dass meine Worte keine leere Drohung sind und er schwächer ist, als er sich eingestehen will. Ich hebe die Hand, lege sie blitzschnell auf die Stelle unter dem Oberteil, von der ich weiß, dass sie verbunden ist, und drücke meinen Daumen fest dagegen.
Satorus flucht übergangslos so laut los, dass mein Ohr klingelt. Er drückt sich endgültig von mir weg und ich sehe schwer atmend und den heißen Nebel in meinem Kopf wegblinzelnd, zu, wie er sich die schmerzende Stelle hebt und das Gesicht zu einer Grimasse verzieht.
Wieder flucht er derb und als sein Blick meinen findet, bekomme ich es tatsächlich einen Augenblick mit der Angst zu tun. Mit einem Mal war er ein Jäger und ich die Beute. Satoru wird zum Löwen und ich bin das Lamm, das er die Ecke treiben wird. Mein Herz hämmert, stolpert und wird dann noch schneller, als seine Zähne aufblitzen und ich mich mit dem Rücken weiter an das Geländer drücke.
Allerdings dauert dieser Moment nur eine Sekunde, denn ich raufe mich prompt zusammen und streiche möglichst selbstsicher mein Oberteil zurecht. Ich hoffe einfach, dass er das verräterische Zittern meiner Finger nicht bemerkt.
Verdammter Auftragskiller hin oder her, ich werde sicher nicht zulassen, dass er und seine Freunde denken, ich sei wehrlos oder leicht zu manipulieren. Weder mit schmeichelnden, oder drohenden Worten, noch mit Sex.
Ich muss jetzt unbedingt beweisen, dass ich durchaus sagen kann, was ich will und dass meinen Worten auch Taten folgen können. So schwer es mir fällt und so beschissen die gesamte Lage ist, ich muss unbedingt für mich einstehen. Satoru mag auf frevelhafte Art Dominat sein und es gefällt mir auch, wenn er dieses Spiel spielt, doch hier geht es gerade nicht mehr nur um eine sexuelle Erfahrung mit einem Mann, den ich kaum kenne, sondern um wirklich wichtige Dinge. Essenzielle Angelegenheiten, wie meine Freiheit und mein verdammtes Leben stehen womöglich auf dem Spiel. Wie ein kleines Mädchen zu kuschen stand also absolut nicht zur Debatte. Nicht wenn noch sie viele Fragen offen stehen.
»Spar dir deinen Killerblick und gib mir endlich die Antworten, die ich will. Du machst mir keine Angst«, log ich und versuchte, selbstbewusst zu klingen.
Sein Kiefermuskel spannt sich, als er scheinbar die Zähne fest zusammenbeißt und überlegt.
»Und das wären das für Antworten?«, will er wissen und kreuzt die Arme, sodass mein Blick auf seine Brust huscht, die in dem engen dunkeln Shirt steckt.
»Eben alle. Jede Frage die sich stelle-«, sage ich und gehe auf ihn zu, den Kopf nun in den Nacken gelegt, um ihn ansehen zu können. »Will ich sie alle beantwortet haben, ist das klar?«
Sein dunkles Kichern trifft mich und nun beiße ich die Zähne zusammen, um nicht nachzugeben. Satoru sieht auf mich herab, legt den Kopf schief, betrachtet jede Linie meines Gesichtes, schmunzelt und schiebt dann lässig die Hände in die Hosentaschen. »Ist das ein Befehl?«
Ohne Zögern antworte ich: »Ja, das ist es.«
Satoru schmunzelt und ich ignoriere, dass ich glaube, eine »Wie du willst, Prinzessin.« Er deutet mit dem Kinn auf die Balkontür, die wieder in die Wohnküche und das Wohnzimmer führt. »Nach dir.«
Ich gehe los, doch auf seiner Höhe hält Satoru mich auf. Er greift meinen Arm, zieht mich sanft zu sich und flüstert dann ungerührt: »Das hier ist noch nicht vorbei. Glaub nicht eine einzige Sekunde, dass ich es dir noch mal erlaube, so mit mir zu reden.«
Ich befreie mich genauso sanft und entgegen ebenso hart wie er: »Das werden wir sehen, Satoru. Denn stell dir mal vor, Freundchen, du kannst mir gar nichts vorschreiben. Ich rede mit dir, wie ich es will, wann ich es will.«
Ich gehe weiter und er lässt los. Im Wohnzimmer angekommen, spüre ich seine volle Aufmerksamkeit auf mir, doch ich ignoriere ihn und sage stattdessen zu dem dunkelhaarigen Mann auf dem Sofa: »Ich glaube, es wird Zeit, dass sich mir meine Entführer endlich alle richtig vorstellen.«
Ich werde angelächelt. »Nichts lieber als das, Süße. Ich dachte nur, dass du und Satoru eigentlich erst mal beschäftigt seid.«
Ich kreuze die Arme vor der Brust und setzte ebenfalls ein Lächeln auf meine Lippen. Ich kann das, mache das für viele Kunden, auf die ich eigentlich keine Lust habe, oder die mir in irgendeiner Form unsympathisch sind. »Du irrst dich. Dein Freund und ich, wir haben keine einzige Beschäftigung, der wir nachgehen können.«
Der Kerl, den ich das erste und letzte Mal im ›Halleluja‹ gesehen habe, sieht an mir vorbei. Aus dem Augenwinkel nehme ich wahr, dass Satoru die Schulter zuckt und dann, dass er an den Kühlschrank läuft. Was er da macht, ist mir wurst, denn ich sehe den fremden Mann an und schnippe mit den Fingern, um seine Aufmerksamkeit zu sicher. »Hallo? Hier spielt die Musik.« Als er mich wieder ansieht, mit hochgezogener Braue sage ich: »Stellen wir mal eine Sache klar: Ihr Mistkerle schuldet mir Antworten auf meine Fragen. Und als Erstes möchte ich wissen, wie du heißt.«
Er grinst, es wird breiter und schließlich lacht er, leise. Dann beugt er sich vor und das Leder des Sofas knarrt dabei. »Na schön, Kleine, ich heiße Megumi Smith. Aber wenn du ein wenig aufgepasst hättest, wüsstest du das, denn der Abend im Club, war auf meinen Namen gebucht, Süße.«
Ich nicke, lasse die kleine Spitze an mir abprallen und als ich gerade den Mund aufmache, um meine nächste Frage zu stellen, betritt jemand den Raum.
Yuji, kommt rein, nur mit einem Handtuch um die Hüfte geschlungen, und rubbelt sich mir einem kleineren Tuch die rötlichen Haare trocken. Ich kann nicht anders, lasse meinen Blick über ihn huschen und ...
Beinahe fluche ich laut. Himmel, sahen dieser beschissenen Kerle denn alle aus, wie aus einem Modemagazin gelaufen?
Yuji hatte eine genauso beeindruckende Figur wie Satoru und war zudem noch über rund über mit linienartigen Tattoos bedeckt. Die schwarze Tinte untermalte seine Muskulatur auf schmeichelnde Art und verlieh dem Mann vor mir eine Wirkung, die ich nicht ganz in Worte Fassen konnte.
»Habe ich irgendwas verpasst? Warum schaut ihr alle so?«, will Yuji wissen und geht an mir vorbei. Ich wende mich ihm zu und sehe, wie er Satoru, dessen Blick unverwandt auf mir liegt, eins von zwei Gläsern aus der Hand nimmt und mit einem Zug leert. Satoru wendet den Blick ab, murrt ihn böse an, er solle sich verpissen, füllt aber ein neues Glas Coke ein und stellt jetzt drei davon auf den Couchtisch vor Megumi. Er fordert mich still dazu auf, mich hinzusetzen, aber ich schüttle verneinend den Kopf. Ersatzweise sage ich ihm und Yuji, den ich ja schon kenne, knapp, sich zu setzen. Ich ziehe mir einen Stuhl vom Küchentresen zurecht und warte. Als mich alle etwas verdattert ansehen, hüpfe ich auf den Hocker und warte weiter stur, bis sie zu dritt mir gegenüber auf der Couch platzgenommen haben.
Yuji sieht uns alle nacheinander an und räuspert sich: »Ähm ... Hallo? Was geht hier ab? Da ist man keine zwei Stunden trainieren, sich kurz duschen und schon habe ich völlig den Faden verloren, was die Situation angeht.«
»Oh, die Situation ist die Gleiche, wie vorhin auch«, erklärt Satoru ihm und schiebt mir das Getränk hin. Er grinst, als ich danach greife, nimmt sich seins und lehnt sich gemütlich zurück. »Du hast lediglich verpasst, dass Y/N das Ruder übernommen hat und uns jetzt wohl verhören will.«
»Ach?«, macht Yuji und sieht zu mir, das lässige Gekicher von Megumi ignorierend. »Tut sie das? Ist die hübsche Stripperin jetzt der Boss?«
»Sie will Antworten und wir«, Satoru deutet auf sich und seine Freunde, »Sollen sie ihr geben.«
»Wirklich?«, fragt Yuji erheitert und lehnt sich auch in die Kissen. Dann betrachtet er mich und sein Schmunzeln wird wölfisch. Er leckt sich die Lippen und spannt die Muskeln an, als wolle er jede Sekunde aufspringen. »Hat ein bisschen was von ›Basic Instinkt‹, oder nicht? Es fehlt nur noch der signifikante Beinaufschlag, das abwesende Höschen und der Blick auf ... Na ja, du weißt schon.« Er zeigt mit einem Finger auf meinen Schritt. »Der Gedanke gefällt mir und turnt mich ein bisschen an, wenn ich ehrlich sein darf.«
»Nein, darfst du nicht«, fauche ich, während Satoru zeitgleich raunt: »Halt dein Maul.«
Yuji hebt eine Braue und Megumi lacht los, während Satoru und ich uns ansehen.
»Na, das kann ja lustig werden«, nuschelt Megumi, hebt eine Hand und wedelt mit einer Hand herum. »Komm schon, fang an, Süße. Bevor Satoru vor lauter Besitzanspruch auf dich die Kontrolle verliert.«
Ich merke zu meinem Leidwesen, dass mich die Truppe hier kein bisschen ernst zu nehmen scheint. Dennoch will ich nicht klein beigeben und obwohl ich mich vor der schieren Männlichkeit in dem Raum zurückziehen will, straffe ich die Schulter.
»Ich gehöre niemanden, ist das klar ihr Scheißkerle?« Meine Laune ist im Keller und eine Erschöpfung breitet sich über mir aus, obwohl ich, trotz der Umstände, recht gut geschlafen habe. »Ich möchte, meine eigenen Sachen haben. Klamotten, Laptop, Hygieneartikel und so weiter. Und wenn ich ihn diesem Scheiß Loch bleiben soll und dank euch Pennern nicht weg darf, will außerdem noch mein Handy. Ich will außerdem genau wissen, wo wir hier verdammt noch mal sind. Ihr sagt mir ganz genau, was der Scheiß mit mir und diesem Kerl dem Satoru ans Bein gepisst hat, und erzählt mir im Detail, warum ich mir nicht gehen lassen könnt. Sagt mir, wer es auf mich abgesehen hat, und das bitte in etwas mehr Sätzen, als du vorhin« Ich sehe Satoru entgegen und starre einen Herzschlag lang in sein hübsches Gesicht. »Was du da vorhin in wenigen Sätzen vor dich hin gebrabbelt hast, war nämlich kein Bisschen hilfreich.«
»Nein?«, harkt er nach und nimmt unbeeindruckt einen Schluck seines Getränks.
Ich beiße die Zähen zusammen und fauche sie allesamt an. »Für euch Mistkerle ist das alles ja ganz lustig, aber für mich ist es das nicht. Ich habe Angst und ich bin verdammt noch mal scheiße wütend. Auf euch und auf einfach alles, kapiert?« Plötzlich jagt eine undefinierbare Wut durch mich, die bleiern und schwer in meinem Kopf Platz fordert. Sie vertreibt die Erschöpfung und lässt mich fast rot sehen. Ich zittere beinahe vor Rage und bemühe mich kaum noch, das zu verbergen. »Für wen haltet ihr Arschlöcher euch eigentlich? Habt ihr überhaupt eine Ahnung, was ich in den letzten vierundzwanzig Stunden durchgemacht habe? Hat sich einer von euch mal gefragt, wie es mir dabei geht, gegen meinen Willen festgehalten zu werden? Nein? Das dachte ich mir schon. Nach Satorus Aussage hin seid ihr so einen Scheiß vielleicht gewohnt, das gilt aber nun mal nicht für mich. Auftragskiller, Entführungen, Schießereien, Schusswunden und eine Gefangenschaft im Safehouse sind keine Sachen, die ein normaler Mensch einfach ohne jede Erklärung hinnimmt. Also«, zische ich und kneife die Augen zusammen. »Es ist mir scheiß egal, wer von euch, mit Schusswaffen herumwedelnden Wichsern, das Reden übernimmt, aber tut es. Und zwar jetzt! Ich lasse mich nicht mehr mit kleinen Wortfetzen abservieren, also seht zu, dass ihr ins Detail geht. Sonst, und das verspreche ich euch, werdet ihr es schwer bereuen, mich ungefragt mitgeschleppt zu haben. «
Ich blinzle nicht, atme hektisch und balle die Hände zu Fäusten. Alle drei Männer sehen mir entgegen und auf keinem Gesicht, liegt mehr ein Lächeln. Niemand wirkt nach meinen Worten noch amüsiert und ich versuche, die Ernsthaftigkeit, die sie ausstrahlen nicht an mich zu lassen.
Die Uhr an der Wand tickt, der Wind bläht in einer sanften Brise die Vorhänge und das Rascheln der Blätter ist alles, was zu hören ist.
Es ist Satoru, der letztlich das Reden übernimmt.
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