POV Y/N
Durch den venezianischen Spiegel sehe ich mir unbemerkt die Kunden genauer an, für die ich heute eine Extraschicht einlege. Es sind drei junge Männer, die alle so um die Mitte, Ende zwang sein mussten. Aber das ist durch das glitzernde Lichtspiel, dass dem Diamantraum erste seinen Namen gibt, etwas schwieriger zu beurteilen.Was ich aber durchaus sagen kann, ist, dass sie alle gut aussenden Männer sind. Einer rothaarig, der andere dunkelhaarig und einer weißblond. Nein, fast silberfarben.
»Aha«, bemerkte ich, als sie ihre Champangersgläser heben. Sie stoßen an und sehen Melinda nach, die gerade verschwindet. Ich grinse. »Reiche, junge Männer sind meist sehr spendable, wenn es sich – wie ich vermute – um eine Geburtstagsfeier handelt. Sie werden sicher gutes Geld ausgeben. Kohle, dass ich gebrauchen kann.« Ich wende mich ab und sehe mich ein letztes Mal im Spiegel an.
»Wie sehe ich aus?«, frage ich Triss, die immer noch einen Blick auf die Männer wirft und bis dahin kein Wort gesagt hat.
»Gut.«
Ich runzle die Stirn, während ich mir den dunkelroten Lippenstift nachziehe. Ich liebe diesen Farbton. »Du hast nicht mal hingeschaut. Woher willst du also wissen, ob ich gut aussehe.«
Triss seufzt und wendet sich mir zu. Sie ist heute schlecht gelaunt, zwingt sich aber scheinbar mir zuliebe zu einem Lächeln. »Weinrote Spitzenunterwäsche und passende, halterlose Strapse. Alles schön durchscheinend, sodass man erahnen kann, was für tolle Nippel du hast. Dasselbe gilt für deine Muschi. Mit den schwarzen High Heels ist es ein klassisches Outfit, aber dennoch wahnsinnig heiß. Mann, Y/N, du siehst immer gut aus.« Triss betrachtet mich lange. Meine Brüste und meinen Schoß, die sie eben erwähnt hat, etwas länger als den Rest. »Was ziehst du drüber?«
»Eine Bluse und einen Minirock.«
»Perfekt«, sagte sie und dann wandert ihr Blick in mein Gesicht. Fährt die Konturen nach. »Glattes, samtenes Haar, das wie das von Schneewittchen aussieht, smokey eyes und scharlachrote Lippen. Du bist perfekt, Y/N. Perfekt und wunderschön.«Sie schluckt und wendet sich wieder den Männern zu, bevor sie zu mir kommt und eine Hand an meine Wange legt. »Sicher, dass ich nicht doch mit soll?«
Ich schüttle den Kopf. »Sonst immer gerne, Triss. Aber der Typ war sehr deutlich. Es soll nur eine Tänzerin rein. Außerdem hast du selbst eine Show.«
Ihre Hand fällt von meiner Wange und sie schnaubt. »Man sollte doch meinen, drei Männer würden etwas mehr wollen, als nur einen Arch zum Begaffen.«
»Ich bin also nicht genug?«
Sie macht große Augen und sagt: »So meinte ich das nicht, Y/N. Du-«.
Ich winke ab. »War nur ein Scherz. Ich weiß, doch, wie gut ich bin.« Ihr zuzwinkernd gehe ich Richtung Tür, die mich auf das Podest im Diamantraum bringen wird. Ich hole noch mal tief Luft und glaube, Triss sagen zu hören ›Du bist mehr als nur gut‹ aber als ich mich umdrehe, ist sie schon weg.
Ich runzle sie Stirn. Was war heute nur los mit ihr? Ich nahm mir vor, nach dem Auftritt mit ihr zu sprechen. Aber jetzt, musste ich erst mal abliefern. Und ich hatte vor das so gut zu machen, dass ich später in Scheinen schwimmen würde.Ich drücke also die Knöpfe, die den Raum für meine Ankunft kurz verdunkeln und meine ausgewählte Musik abspielen. Dann öffne ich die Tür und laufe zur Stange.Das Licht geht langsam wieder an, die Musik erfüllt gänzlich den Raum und drei Augenpaare finden mich zielgerichtet. Sie werden still und unterbrechen das Getuschel.Das ist mein Moment. Ich lege einen Schlafzimmerblick auf, beginne ohne Umschweife zu tanzen und lasse die Töne und den Beat durch mich fahren. Lasse mich einfach leiten.
So wie immer, wenn ich tanze, spüre ich jede Welle der Musik in mir nachhallen und jedes funkelnde Licht auf meinem Körper.Und gerade hier im Diamantraum, ist Letzteres atemberaubend. Die Scheinwerfer leuchten auf verschiedene Kristalle an der Wand, die das Licht brechen und in den unterschiedlichsten Blautönen flackernd in den Raum zurückwerfen. Die Reflexionen bewegen sich sacht und wirken sie schwebende Diamantstrahlen.Ich lächle, denn wenn mich einer von ihnen trifft, dann fühlte es sich an, wie Finger, die meine Haut entlangstricheichen. Warm und zärtlich.
Einer der drei Kunden flüstert etwas und ich schmunzle, als ich mich wie eine Schlange die Stange emporziehe. Dabei öffne ich langsam, Knopf für Knopf meine Bluse, bis sie offensteht. Ich vollführe ein paar leichtere Posen, gefolgt von etwas Aufwendigeren. Das mache ich eine Weile und rutsche dann, als mir die Kraft ausgeht, sacht wieder zu Boden. Ich knie auf dem kalten Spiegelpodest und biete den Männern einen direkten Ausblick auf meinen Arsch. Der enge Rock spannt und zeigt, wie ich genau weiß, einen Vorgeschmack auf mein Höschen. Ihre Augen richten sich auf den Stoff, und ich greife zwischen meine Beine, um sacht darüberzustreichen.
Jemand flucht begehrlich und meine Augen schließen sich für die nächsten Posen auf dem Boden.Ich bewege mich geschmeidig, wiegend, sexy und verrucht.
Eine Heilige und eine Hure.
Ich tanze für mich, für sie und für alle, die es sehen wollen. Ich geh voll auf und lasse mich fallen. Ich liebe es. Ich liebe es, mich zu fühlen, als würde mir die Welt gehören und zu wissen, dass ich andere damit begeistern kann. Das die Kunde sich für mich begeistern, ist ein Geschenk und ein Lob, das mich immer wieder aufs Neue erfreut. Für die Art, wie ich mich hingebe und wie ich genieße, gibt es keine Worte.
Es ist Kunst. Es ist Chaos. Es ist Lust. Es ist Liebe. Es ist Hass. Es ist alles. Es bin ich.
Vielleicht bin ich deshalb eine der begehrtesten Tänzerinnen hier. Weil die Kunden sehen, spüren und erkennen, das ich es genieße, mich für sie zu zeigen. Egal wie es im Endeffekt auch sein mag, ich gebe immer alles auf der Bühne. Immer.Meine Bluse landet endlich auf den Boden und ich stehe auf. Da das Licht mich etwas blendet, kann ich die Kundschaft nicht mehr so gut erkennen, doch ich habe vor, das zu ändern. Zum einen, weil es mich interessiert und zum anderen, weil Mr. Fushiguro zusätzlich zu der normalen Showeinlage einen Lapdance gebucht hat.
Ich laufe also langsam und mit schwindender Hüfte zu den drei Sesseln. Als ich ankomme, weiß ich, dass mich mein Sinn nicht getäuscht hat. Sie alle sehen mich an. Begierig und hungrig lassen sie ihre Aufmerksamkeit über mich gleiten. Nur der Mann in der Mitte, der mit dem schneeweißen Haar, wirkt etwas angespannter als die beiden zu seiner Rechten und Linken. Aber auch er schaut mich an. Sein eisblauer Blick huscht intensiver über mich und beschert mir einen Schauer, weil das Licht ihn fast unwirklich erscheinen lässt.
Ich reiße mich zusammen und sage: »Mein Name ist Cassy. Wer von den Herren ist Mr. Fushiguro?«Mein Blick schweift zu dem Mann, der sich vorbeugt und die Hand nach mir ausstreckt. Ich lege meine in seine und lasse mir einen Kuss auf die Knöchel geben.
»Das wäre dann wohl ich, Schönheit. Scheiße, ich muss gestehen, ich bin ziemlich froh, dass die erste Wahl abgesprungen ist, denn du-«, noch mal drückt er seine Lippen an mein Finger. Diesmal bleiben seine Lippen länger auf meiner Haut. »Bist ein sehr guter Ersatz. Fuck, sie dich nur an, Babe.«
Ich betrachte, wie er sich die Lippen leckt und obwohl dunkelhaarige Männer nicht ganz meinem Geschmack entsprechen, muss ich zugeben, dass er verdammt gut aussieht. Und er ist charmant, wie mir scheint.
»Dann haben sie also den Lapdance gebucht?«
Ich gehe einen Schritt auf ihn zu, doch er lehnt sich seufzend zurück. Enttäuschung spiegelt sich in seinen Zügen. »So sehr ich es gerade bereue, aber ich bin heute nicht der Glückliche, der deinen Arsch auf seinem Schoß haben wird. Scheiße«, murmelt er wieder und beißt sich nochmals auf die Lippen, als sein Blick über mich wandert. An meinem flachen Bauch bleibt er dann hängen. »Du bist wirklich ein echter Meisterwerk, Babe. Weißt du das?«
Ich lächle und bremse seine Hand, die langsam und gemächlich meinen Oberschenkel hinaufwandern will. »Danke für das Kompliment. Aber ich möchte Sie an die Hausregeln erinnern. Es sind keine Berührungen erlaubt, die nicht zum Tanz gehören. Und da Sie nicht derjenige sind, für den ich gebucht wurde ...«
Ich lasse den Satz unvollendet und mache einen Schmollmund, der ihn auflachen lässt.
»Das ist wirklich das Barbarischste und Gemeinste, was mir seit Langem gesagt wurde, Babe. Und glaub mir, da waren wirklich ein paar unschöne Sachen dabei.«
Er hebt die Hand und schiebt noch einen Schein in den Saum meines Rockes, bevor er sich zurückzieht. Der dunkelhaarige steht auf und ihm folgt der rothaarige Mann, der links sitzt. Aha, also ist mein Tanz für den Herren in der Mitte gebucht.
»Dann gehen wir mal, sexy Cassy«, schnurrt er und läuft, gefolgt von seinem Kumpel zur Tür des Separees. Er hebt das Glas und prostet mir zu. »Mal sehen, was unser Freund am Ende von dir hält. Er ist schwer zu beeindrucken, musst du wissen. Bei ihm hast du es schwerer als bei mir und Yuji. Also schwing die Hüfte, Süße.«
»Mach das du raus kommst, Megumi«, meint der andere, der scheinbar Yuji heißt, und zieht den Typ mit sich. Sie lachen beide dunkel und gehen raus.
Mein Blick schwenkt beim Klacken der Tür zu dem Mann in der Mitte und mir stockt plötzlich der Atem. Wow, okay. Der Kerl ist nicht nur hübsch, sondern regelrecht heiß.
Heiß und ... gefährlich.So wirkt er zumindest im ersten Moment auf mich. Irgendetwas an ihm ist anders. Wie er so lässig zurückgelehnt da sitzt, und drei Knöpfe seines Hemdes offen sind, wirkt er wie ein Mafiaboss. Bläulich beleuchtete Haut ist zu erkennen und zeigt mir den Ansatz einer gut gebauten Brust. Er hat ein Tattoo, doch ich kann nicht erkennen, was es ist. Eine Kette liegt um seinen Hals und der Anhänger daran bricht das Licht zusätzlich in bunten Strahlen. Aber es ist nicht sein offensichtlich gut gebauter Oberkörper und die langen, kraftvollen, in Jeans gepackten Beine, die ihn so umwerfende machen, sondern sein Gesicht. Die eisblauen Augen, die markante Kieferpartie, dessen Konturen wie mit einem Lineal gezogen sind und das weiße Haar, sind das faszinierendste an ihm.
Das ist es, was ihn so atemberaubend macht. Und es ist ebenfalls das, was ihn gefährlich erscheinen lässt. Der Kerl wirkt kalt, berechnend, wild und doch ausnehmend anziehend und verdammt attraktiv. Der typische Badboy eben.
Er legt den Kopf schief und sein Blick huscht zu meinen Brüsten, die nur spärlich von dem durchsichtigen Stoff verborgen werden. Dann sieht er mir in die Augen.
»Wie heißt du?«, will er heiser wissen und der Bariton seiner Stimme erschrickt mich fast.
Fuck, das war jetzt wirklich sexy, denke ich und verkneife mir nur gerade so ein Räuspern.
»Cassy«, sage ich und mache professionell einen Schritt auf ihn zu. Dabei lege ich verspielt eine Hand auf den Stoff meines BHs, den er eben noch so genau gemustert hat. Er sieht es natürlich und leckt sich die Lippen, als ich wie zufällig mit dem Zeigefinger die Stelle berühre, unter der meine Brustwarze angedeutet ist. Ich genieße den Ausdruck des einsetzenden Verlangens in seinen Zügen. Ich koste es aus, gewollt zu werden. »Und wie heißt du?«
»Deinen richtigen Namen, will ich wissen.« Sein Ton ist fordernd und jagt mir einen Schauer die Wirbelsäule hinauf.
Badboy. Gefährlich. Heiß. Unwiderstehlich.
»Cassy«, wiederhole ich schmunzelnd. Ihm muss klar sein, dass ich niemals meinen echten Namen sagen werde. Ich kenne ihn nicht und es ist auch gegen die Hausordnung. Er ist nur ein Kunde – ein besonders reizvoller, aber eben dennoch nur ein Klient. Und so, wie er jetzt grinst, weiß er das auch.
»Ich lasse das jetzt so stehen-«, gurrte er dunkel und zeigt mir schmunzelnd die Zähne. »Denn ich bin mir sicher, dass du mir ihn sowieso noch verraten wirst, Cassy.« Er betont das Wort belustigt und erneut packt mich eine Gänsehaut. Er wusste, was er tat, wurde mir plötzlich klar. Der Mann hier, wusste genau, wie er wirkte, und hatte keine Skrupel, es einzusetzen. Aber ich kannte Männer wie ihn. Ich hatte Tag für Tag mit solchen Kerlen tun, also brachte mich das nicht ganz aus dem Konzept.
»Ich wünsche dir viel Glück dabei, das Rätsel zu lösen, Fremder«, antworte ich selbstsicher und versuche, dieses warme Gefühl in mir einzuordnen. Er macht mich nervös. Ganz eindeutig. Sein Blick, seine Haltung, seine ganze Erscheinung, lösen etwas in mir aus. Doch ich bin professionell genug, mir nichts anmerken zu lassen.
»Mache ich dir nervös?«, fragt er, als habe er meine Gedanken gelesen.
Mist, scheinbar bin ich doch nicht so gefasst, wie ich denke. Ich schlucke trocken, denn sein Grinsen wird breiter.
»Nicht mehr als jeder andere Kunde auch«, erwidere ich und schaffe es trotzdem, klar und deutlich zu klingen. Seltsam, der er es schafft, mich so zu beunruhigen. Nein, nicht beunruhigen, sondern erhitzen.
Er macht mich heiß und zeitgleich beängstigt der Typ mich. Normalerweise tanze ich für Auftraggeber und empfinde dabei zwar Spaß, aber nie mehr als das. Selbst wenn ich mich auf ihnen rekle und winde, – wenn sie, wie der Typ hier gleich einen privaten Lapdance gebucht haben – ist es nur Freude, die ich erlebe. Nie Lust oder Erregung. Seien sie auch noch so hübsch.
Aber er ... mein Schoß beginnt zu pochen und ich kontrolliere mich nur mit großer Mühe.
»Wie ist denn dein Name«, frage ich stattdessen und sehe ihm in die Augen, während meine Hand den Knopf meines Rocks findet. Ich bewege leicht die Hüften und beginne langsam, sacht und sexy mit der privaten Vorstellung. »Wie heißt der Mann, der meinen echten Namen so unbedingt erfahren will?«
Er hebt die Finge, legt sie auf meine und stoppt mich somit. »Satoru«, bringt er heraus und lehnt sich vor. Er drückt seine Nase an meinen Bauch und atmet tief ein. Normalerweise lasse ich das nicht zu, aber bei ihm, fühlt es sich gut an. »Lass mich das machen. Ich will dir den verdammten Rock von deinen Hüften ziehen, verstanden?
Nein, sollte ich sagen, doch seine Finger legen sich bereits auf den Verschluss und öffnen ihn. Er sieht zu mir hinauf, zieht langsam den Reißverschluss runter und sagt in schlichten Befehlston: »Dreh dich um.«
Ohne darauf zu warten, was ich tue, packt er meine Körpermitte, dreht mich herum und streift dann langsam den Minirock von meiner Hüfte. Ich spüre seinen Atem an meinen Arsch und ziehe bei dem Gefühl zittrig die Luft in meine Lunge. Seine Hände legen sich auf meine Haut und streichen sanft die Konturen meines Hinterns nach.
Ich weiß, dass er das nicht darf, aber ich unternehme seltsamerweise nichts, um das zu ändern. Denn meine Mitte erhitzt sich weiter. Sie pocht und ich spüre plötzlich, wie ich feucht werde. Was war nur los mit mir?
Aus heiterem Himmel packt mich dieser Satoru wieder an der Hüfte und zieht mich auf seinen Schoß. Mit dem Rücken an seine Brust gelehnt, flüstert er. »Tanz für mich, Prinzessin.«
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