Der Ring

Sasuke

Die Bar, in der wir uns an diesem Freitag befinden, nennt sich ,Ice' - der Name ist tatsächlich ziemlich treffend. Aber nicht, weil die Deko irgendwas besonderes her gibt oder weil die Getränke besonders kalt sind. Nein, der Grund, warum ich den Namen so treffend finde, sind die Gäste. Jede einzelne Frau wirkt als wäre ihr hunderte Male das Herz gebrochen wurden. Einmal zu oft, um jetzt noch etwas zu fühlen. Die Gesichter der Frauen wirken kühl und jedes Lächeln ist aufgesetzt und wirkt wie erfroren. Und bei den Männern sieht's nicht anders aus. Keiner der Typen sieht aus, als würde er etwas anderes als Sex suchen. Es ist erschreckend. Ich lehne an der Bar und halte Naruto mein Glas hin, damit er anstoßen kann. „Eine trostlosere Bar konntest du wohl nicht finden, oder?" Er stößt sein Glas gegen meins und zuckt die Schultern. „Und wenn schon? Es geht nur um Sex, oder?" Ich schüttle den Kopf. „Für mich nicht. Ich werde heute Nacht mit keiner schlafen." Mein bester Freund seufzt. „Na schön. Wie du willst. Ich bin mal eben bei der Kleinen da drüben." Er stößt sich von der Bar ab und bewegt sich auf ein Mädchen zu. Sie umfasst genau das, was ich beschrieben habe. Ihr Blick ist kalt und leer. Tut mir leid, aber wie deprimierend will eine Bar sein? Und was ist eigentlich mit meinem besten Freund verkehrt, dass er auf solche Frauen abfährt?

Ich nippe gerade an einem Bier, als mein Handy mehrfach vibriert. Ich sehe aufs Display und erschaudere. Sakura ruft an. Ich gehe heran und verlasse den Club, damit ich sie auch hören kann. Draußen angekommen, zünde ich mir eine Zigarette an und warte bis sie spricht. „Sasuke?" Ich blase den Rauch aus. „Sakura? Ist alles in Ordnung?" Sie spricht leise. Trotzdem verstehe ich sie. „Ich denke schon." Sie denkt schon? Ich weiß ja nicht. Ihre Stimme klingt zittrig und ein wenig aufgeregt. „Okay, und warum rufst du an?" Sie sagt nichts. Mist! War ich gerade zu streng? „Ich... Ich denke, ich will dich etwas fragen. Aber ich möchte nicht stören, also..." Ich unterbreche sie. „Du störst nicht. Leg los! Was willst du fragen?" Sie atmet erleichtert aus. „Ich glaube, ich mache irgendwas falsch bei... Du weißt schon." Fuck! Das ist der Moment, in dem sie mir das Herz bricht. Sie war tatsächlich mit Sai im Bett. Ich hatte so sehr gehofft, dass sie nicht mit ihm schlafen würde... dass sie vielleicht merkt, dass ich die bessere Wahl bin. Ich beiße mir auf die Zunge, damit sich mein Schmerz darauf lenkt und nicht auf mein gebrochenes Herz. Scheiße! Ich würde heulen, wenn ich nicht in der Öffentlichkeit wäre. Sakura und Sai... das geht einfach nicht in meinen Kopf. Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen. „Was solltest du denn falsch machen?" Sie schluckt hörbar. Es ist ihr also unangenehm mit mir darüber zu sprechen. „Ich... vergiss es. Nicht so wichtig. Ich denke, ich muss dann mal auflegen. Sorry für die Störung." Noch bevor ich etwas sagen kann, legt sie auf. Ich sehe auf das Handy in meiner Hand. Ich kann spüren, wie mein Herz zu Eis wird. Scheint als wäre ,Ice' jetzt doch ein passender Club für mich...

Sasuke Ende

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Sakura

Ich sehe entgeistert auf die offene Schachtel in meiner Hand. Dieser Ring... wow. Er ist schön, ohne Frage. Aber ich verstehe es nicht ganz. Sai lächelt mich an und nimmt mir den Ring aus der Hand. „Sakura. Ich liebe dich. Du bist die Frau meines Lebens. Wir sind erst ein Jahr zusammen, ich weiß das. Aber ich möchte dich für immer an meiner Seite haben. Willst du mich heiraten?" Ich bin komplett überwältigt. Eine Träne läuft mir über die Wange. „Ich... dürfte ich noch eine Nacht darüber schlafen?" Sai lächelt. „Natürlich. Ich will dich zu nichts drängen." Er klappt die Schachtel zu und legt sie beiseite. Dann zieht er mich in eine Umarmung. Ich schmiege mich an ihn. Ich weiß wirklich nicht, was ich tun soll...Ich bin noch unsicher, ob Sai etwas vor mir verheimlicht. Ich meine, da war diese Nachricht auf seinem Handy. Dann kommt hinzu, dass wir noch jung sind und erst ein Jahr zusammen. Und der für mich wichtigste Punkt: ich habe ihn betrogen. Wie kann ich zu einer Verlobung einfach ja sagen? Andererseits: ich liebe ihn.

Wir hatten zwei weitere Male Sex. Die Droge, die Sai eingeworfen hat, hat das bewirkt. Er ist aufgedreht und wach, während ich immer müder werde. Der Sex war auch dieses Mal nicht besonders schön. Sai ist zu grob zu mir, aber ich traue mich nicht, ihm das zu sagen. Glücklicherweise merkt er, dass ich müde werde. „Babe, wenn du schlafen möchtest, ist das in Ordnung. Ich würde gerne noch ein wenig wach bleiben, wenn dir das Recht ist. Und etwas frische Luft schnappen." Ich nicke. „Okay. Pass auf dich auf." Er drückt mir einen Kuss auf die Stirn und zieht sich an. Dann deckt er mich zu und küsst mich erneut. „Bis nachher, Babe. Schlaf gut." Als er den Raum verlassen hat, suche ich nach meinem Handy. Nach unserem ersten Mal miteinander waren Sai und ich noch einmal im Wohnzimmer und in der Küche. Ich habe mein Handy mit ins Schlafzimmer genommen. Ich entsperre es und wähle Sasukes Nummer. Ich muss wissen, was ich falsch mache. Wieso macht der Sex mit Sai keinen Spaß? Muss ich etwas anders machen? Ich verstehe es nicht.

Mein Telefonat mit Sasuke hat leider nichts gebracht. Schon als ich seine Stimme gehört habe, habe ich gemerkt, dass das alles hier ein Fehler war. Ich hätte ihn nicht anrufen sollen. Ich schäme mich, weil ich ihn überhaupt nach einem Tipp beim Sex mit Sai fragen wollte. Ich fühle mich schuldig. Der Ring in meinem Blickfeld verstärkt das nur. Ich lege einfach auf und lege das Handy weg. Dann gehe ich im angrenzenden Badezimmer duschen und ziehe mich an. Ich denke, ich könnte auch ein wenig frische Luft brauchen.

Es ist 2 Uhr morgens, als ich draußen vor dem Haus stehe. Ich gehe zum Steg und setze mich hin. Der Blick aufs Wasser hat etwas beruhigendes. Ich weiß nicht, wie lange ich am Steg sitze. Ich weiß nur, dass Sai irgendwann neben mir auftaucht und wir schweigend nebeneinander sitzen.

„Sakura?" Ich sehe ihn erstaunt an. Er nennt mich nie beim Vornamen. „Eh, ja?" Er lächelt und wirkt mittlerweile wenigstens ein bisschen nüchtern. Er ist auch nicht mehr so überdreht wie vorhin. „Ich muss dir was sagen." Mein Herz schlägt plötzlich schneller. Was könnte er mir sagen wollen? Als ich nichts dazu sage, beginnt er zu sprechen. „Du bist die Einzige, die mich irgendwie auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Ich hab den Antrag nicht gemacht, damit wir jetzt sofort heiraten. Aber du bist die, die mir das Gefühl gibt, dass ich in Sicherheit bin. Du bist mein Fels in der Brandung. In letzter Zeit war ich nicht der perfekte Freund, den du verdienst. Und ich weiß, du hasst es, dass ich Drogen nehme und dann erst Recht nicht mehr derselbe bin...Aber Babe? Ich glaube, du kannst mich retten. Du machst mich glücklich." wow. Ich bin sprachlos. In letzter Zeit war es mit ihm nicht immer einfach. Aber diese Worte zeigen mir wieder, dass er in seinem Inneren doch ein großes Herz hat. Wegen diesen Momenten liebe ich ihn. „Sai?" Er nickt und sieht mich auffordernd an. „Ja?" Ich ziehe ihn zu mir heran und küsse ihn. „Ich hätte gleich ja sagen sollen. Ich werde dich heiraten." Er strahlt übers ganze Gesicht, was mich sehr glücklich macht. „Danke Babe, ich liebe dich." In diesem Moment sind keine weiteren Worte von mir nötig. Wir küssen uns und ich blende den Rest der Welt aus.

Montag

Als ich morgens erwache, bin ich von meinem Wochenende mit Sai immer noch überwältigt. Wir sind uns endlich wieder näher gekommen. Ich bin sicher, dass es auch ein wenig an mir lag, dass Sai lieber auf Partys Drogen eingeschmissen hat, anstatt nüchtern zu sein. Ich habe mich vielleicht nicht gut genug um ihn gekümmert. Aber ich habe ihm versprochen, dass wir das gemeinsam schaffen. Während ich meine Kleidung für die Schule anziehe, betrachte ich den Ring an meiner Hand. Ich kann nicht glauben, dass ich mit gerade einmal 16 Jahren verlobt bin. Aber ich fühle mich auch begehrt, seit ich den Ring trage.

Da ich Angst vor der Reaktion meiner Eltern habe, trödle ich solange, dass keine Zeit fürs Frühstück bleibt. Ich rufe ein kurzes „Morgen Mum, morgen Dad. Sorry muss los" in die Küche und verlasse dann, so schnell ich kann unsere Wohnung. So hatten die beiden keine Chance den Ring zu sehen. Dass ich bei meiner Flucht direkt in Naruto hinein laufe, hatte ich allerdings nicht geplant. Wir stoßen gegeneinander und gehen beide zu Boden. Naruto lacht und steht dann auf, als wäre nichts gewesen. „Morgen Saku, seit wann bist du so ein Tollpatsch?" Ich mache eine abwehrende Handbewegung und sehe ihn dann entschuldigend an. „Tut mir leid, Naruto. Und ich bin kein Tollpatsch!" Er fährt sich durch seine Haare. Wahrscheinlich nur, um seine Frisur zu richten. Dann reicht er mir die Hand, um mir aufzuhelfen. Ich greife danach und kann nicht ganz deuten, was mein bester Freund gerade denkt. Er zieht mich hoch und seine Hand berührt den Ring. Er lässt meine Hand nicht los und sieht wie versteinert auf meinen linken Ringfinger. „Sakura..." Ich versuche abzulesen, was er davon hält, doch er lässt sich nicht in die Karten schauen. Erst denke ich, dass er nur überrascht ist, dann wirkt er enttäuscht, dann auf eine merkwürdige Art und Weise mitfühlend. Es ist schräg. Am Ende seufzt er, lässt meine Hand los und lächelt mich an. Es ist kein ehrliches Lächeln. Es wirkt eher höflich und ein bisschen angespannt. „Ich schätze mal... eh, Glückwunsch." Ich weiß nicht genau, wie ich reagieren soll. Deshalb umarme ich ihn einfach. „Danke" Seine Umarmung wirkt irgendwie distanziert. Komisch.

Der Weg zur Bahn verläuft schweigend. Es ist merkwürdig. Naruto hält nie seinen Mund. Bestimmt ist er nur überrascht. Welchen Grund sollte seine Reaktion sonst haben?

Auf dem Weg zur Schule betrachte ich wieder den Ring. Er ist silber und der Stein, der sich an ihm befindet, wirkt teuer aber auch etwas protzig. Meine Mutter wird durchdrehen, wenn sie ihn sieht. Ganz egal, welche Bedeutung der Ring hat - er ist zu teuer und zu wertvoll. Sie wird ihn hassen. Den Ring. Und auch Sai. Ich denke nicht weiter darüber nach.

In der Schule angekommen, treffe ich auf Sai. Er begrüßt Naruto mit einem Handschlag und sieht dann zu mir. Er lächelt und zieht mich an sich heran. Seine Lippen treffen auf meine und ich fühle mich wie im siebten Himmel. Naruto, neben uns, räuspert sich. „Also, eh, Sai. Kann ich dich nochmal kurz sprechen? Es geht um Football." Sai löst unseren Kuss, grinst breit und legt lässig seinen Arm um Narutos Schulter. „Worum sollte es auch sonst gehen, Uzumaki?" Dann lächelt mein Freund mich an und die beiden Jungs gehen weiter.

Ich sehe ihnen noch kurz nach, beschließe dann aber, erstmal zu meinem Spind zu gehen. Für die erste Stunde heute benötige ich noch ein Buch. Als ich an diesem ankomme, erschaudere ich. Vor meinem Schrank stehen Karin und Sasuke. Er drückt sie gegen meinen Schrank und die beiden knutschen wild herum. Die Szene ist ziemlich schräg. Ich dachte, die beiden spielen nur, dass sie ein Paar sind. Zumindest hat Sasuke mir das erzählt. Wieso sollten sie jetzt wild miteinander knutschen, wenn zwischen ihnen nichts ist? Ich spüre ein kurzes Stechen in der Brust, blende es aber sofort aus. Ich habe nicht das Recht mich so zu fühlen. Sasuke ist nicht mein Freund, sondern Karins. Egal ob gespielt oder nicht. Wir hatten eine Nacht zusammen. Das hatte keine größere Bedeutung. Da ich trotzdem mein Buch holen möchte, tippe ich Sasuke auf die Schulter. Völlig unbeeindruckt macht er einen Schritt zur Seite und zieht Karin mit sich, ohne seine Lippen von ihr zu lösen. Ich öffne meinen Schrank und versuche die beiden auszublenden, als Karin plötzlich kurz ein Quicken von sich gibt. „Oh mein Gott! Haruno, was ist das denn!?" Ich sehe sie überrascht an. Sie hat sich meine Hand gegriffen und betrachtet den Ring. Sasuke steht hinter ihr und wird kreidebleich, als er ebenfalls auf meine Hand sieht. „Der ist wunderschön! Da hat Sai echt keine Kosten und Mühen gescheut. Ich fasse es nicht! Du bist verlobt! Glückwunsch!" Ich sehe zu Sasuke und hoffe, dass er sich genauso für mich freuen kann, wie Karin. Sein Blick trifft meinen und ich verliere mich kurz in seinen Augen. Ob er weiß, wie unwiderstehlich er manchmal ist? Sasuke trägt wie immer sein Pokerface. Ich habe keine Ahnung, was er denkt. Karin zieht meine Hand zu Sasukes und legt sie in seine. „Schau dir diesen Ring an, Sasuke! Einen ähnlichen will ich auch mal. Also naja, nicht ganz so wie der hier. Mein Ring sollte..." Ich blende ihre Stimme aus und sehe auf Sasukes Hand, mit der er meine hält. Ich fühle mich wie elektrisiert, als er mich berührt. Mein ganzer Körper kribbelt. Karin, die immer noch über ihren zukünftigen Verlobungsring redet, scrollt gerade in ihrem Handy, weil sie Sasuke etwas zeigen will. Sie ist abgelenkt, als ihr ,Freund' über meine Hand streichelt. Ich glaube, er tut es eher unbewusst. Wir sehen uns in die Augen und ich wünschte, ich könnte ihn gerade einfach küssen. Stop! Nein! Das darf ich nicht denken! Ich bin Sais Verlobte! Ich ziehe meine Hand weg, auch wenn es sich kurz unangenehm anfühlt, ihn loszulassen. Er scheint ebenfalls zu merken, was gerade zwischen uns passiert ist und wendet schnell seinen Blick ab. Er greift nach Karins Arm, um sie mit sich zu ziehen. „Netter Klunker. Alles Gute für dich und... Sai." Dann geht er weg. Wie er den Namen meines Freundes ausgesprochen hat, überrascht mich. Es war ziemlich unterkühlt. Ich sehe ihm nach und schließe meinen Schrank. Ich schätze, ich habe einen langen Tag vor mir.

Sakura Ende

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Sasuke

War es kindisch genau vor ihrem Spind mit Karin zu knutschen? - Ja.
Habe ich gehofft, Sakura würde eine Szene machen, weil sie so eifersüchtig ist? - Ja, auch das.
War das komplett schwachsinnig und hat überhaupt nichts gebracht, weil sie einfach nicht auf mich steht und sich an ihrem wundervollen Jahrestag mit Sai verlobt hat, mit dem sie außerdem Sex hatte? - Ich spare mir die Antwort.

Wenn ich gedacht habe, mit ihrem Anruf hätte sie mir das Herz gebrochen, dann habe ich mich geirrt. Ich hätte vorm Club fast angefangen zu heulen, als sie durchklingen lassen hat, dass sie mit Sai geschlafen hat und denkt sie würde etwas falsch machen.
Als ich heute Morgen den Ring an ihrem Finger gesehen habe, da war mein Herz komplett tot. Sie wird ihn heiraten.
Wie kann sie mir die wundervollste Nacht meines Lebens schenken und dann einen anderen lieben? Ich wünschte, ich müsste nichts mehr fühlen. Noch nie tat mir etwas so sehr weh, wie das hier. Den restlichen Schultag bin ich ihr so gut es ging aus dem Weg gegangen. Wir haben beinahe jedes Fach gemeinsam. Aber ich habe mir die größte Mühe gegeben, sie nicht anzusehen. Trotzdem habe ich mitbekommen, dass sie heute etliche Male auf diesen scheiß Ring angesprochen wurde. Und auch Sai wirkt so glücklich, dass ich seinen Kopf am liebsten in die Toilette drücken möchte! Aber verdammt! Ich kann es ihm auch nicht verübeln. Er hat die Gewissheit, dass das tollste Mädchen an der Schule nur ihm alleine gehört. Und das für immer und ewig...........

In der Mittagspause sitze ich in der Cafeteria und stochere in meinem Essen herum. Es gibt Kartoffelbrei, Gemüse und Hähnchenfleisch. Ich schiebe das Essen von links nach rechts und von rechts nach links. „Danke Uchiha, du hast was gut bei mir." Bis eben saß ich alleine an meinem Tisch. Plötzlich legt sich ein Schatten auf mein Tablett. Ich drehe mich um und entdecke Sai. Er grinst amüsiert. Als ich nichts sage, setzt er sich mir gegenüber und betrachtet mich nachdenklich. Ich verstehe nicht ganz, was er von mir möchte. Allerdings habe ich eine Vermutung. „Glückwunsch zur Verlobung." Er lächelt. „Danke. Hast du Sakuras Ring schon gesehen?" Ich nicke vorsichtig. „Ja, gut ausgesucht. Aber jetzt im Ernst, warum hab ich etwas gut bei dir?" Er sieht mich schelmisch an. „Du hast mit meiner Freundin geschlafen." Hat sie ihm das verraten!? Klar, woher sollte er es sonst wissen? Ich bin völlig perplex und kann nichts sagen. Deshalb redet Sai einfach weiter. Jedoch wirkt er überhaupt nicht sauer. „Entspann dich. Ich bin nicht dämlich. Ich kenne meine Freundin. Sie hat ein Jahr lang jeden Versuch von mir, mit ihr zu schlafen abgeblockt. Und Anfang letzter Woche war sie plötzlich ganz anders. Sie war offener, hatte irgendwas erwachsenes an sich und sie hat auffällig viele Blicke mit dir ausgetauscht. Ich bin nicht sauer, weder auf dich noch auf sie. Ich bin dir dankbar. Meine Freundin ist endlich nicht mehr so verklemmt. Also, win, win Situation. Aber hey, Uchiha? Finger weg von meiner Freundin. Du hattest deinen Spaß. Der Ring bedeutet, dass sie ganz allein mir gehört. Verstanden?" Ich ziehe eine Augenbraue hoch. „Verstanden. Aber... sie hat dir nichts verraten?" Er schüttelt den Kopf. „Nein. Und sie wird nicht erfahren, dass ich es weiß. Meld dich, wenn du mal was brauchst. Wie gesagt, ich schulde dir was." Er steht vorsichtig auf. Bevor er geht, dreht er sich noch einmal zu mir um. „Ach und Sasuke? Ich weiß, dass Sakura heiß ist. Aber ich finde, du solltest dich ab jetzt von ihr fern halten. Ich mag es nicht, wenn meine Verlobte mit Jungs befreundet ist." Er lässt mich nicht antworten, sondern entfernt sich von meinem Tisch. Das war jetzt mehr als schräg. Sai hat mir gerade dafür gedankt, dass ich was mit seiner Freundin hatte. Und er hat mir quasi verboten, jemals wieder mit ihr zu sprechen. Ich frage mich, was sie darüber denkt. Was würde sie davon halten, wenn sie wüsste, dass ihr *kotz* Verlobter ihr jeglichen Kontakt zu ihren männlichen Freunden verbieten will? Und ob sie ahnt, dass er weiß, was wir getan haben? Ich bin durcheinander.

Ich sehe mich in der Mensa um und halte nach ihr Ausschau. Ich entdecke sie an einem Tisch mit Temari.  Sie zeigt ihr gerade den Ring. Anders als die meisten, scheint Temari nicht so begeistert von Sakuras Verlobung. Wenigstens eine an dieser Schule hat dieselbe Meinung wie ich. Auch wenn mir das gerade nicht wirklich etwas bringt. Hab ich schon mal erwähnt, wie sehr ich mein Leben hasse?

Sasuke Ende

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