Date

Sakura

Ich bin auf dem Weg zu Sai. Ich habe bis vorhin bei Temari gesessen. Aber bisher ist uns niemand eingefallen, mit dem ich mein erstes Mal haben könnte. Während wir überlegt haben, ist mir wieder in den Sinn gekommen, dass Sai und ich ein Doppeldate haben. Außerdem möchte ich mich bei ihm entschuldigen. Ich laufe den kurzen Weg zu seiner Villa. Temari und Sai wohnen in derselben Ecke. Und wenn ich mich nicht komplett irre, bin ich auch in der Gegend, wo Karin wohnt. In diesem Stadtteil wohnen Menschen, die viel Geld haben. Ich fühle mich hier immer etwas unsicher, da ich nicht in diese Klasse hinein gehöre. Trotzdem stehe ich wenige Minuten später so selbstbewusst wie möglich, vor Sais Tür. Ich klingle und muss nicht lange warten. Der Butler der Familie öffnet mir die Tür. Er heißt James - was ein ziemliches Klischee ist, wenn man mich fragt. James ist ein junger Kerl, der maximal fünf Jahre älter aussieht als ich. Er lächelt mich freundlich an. „Miss Haruno, wie schön Sie zu sehen. Sie möchten zu Sai?" Ich nicke und lächle ebenso freundlich zurück. „Das wäre nett." James deutet auf die riesige Wendeltreppe im Eingangsbereich. Er lächelt mir aufmunternd zu und ich gehe vorsichtig nach oben. Ich gehe langsamer, als es nötig wäre. Aber ich bin auch einfach zu nervös.

Ich klopfe vorsichtig an seine Zimmertür. „Bitte?" Ich drücke die Klinke nach unten. „Ich bin's, Sakura." Mein Freund sieht auf, als ich sein Zimmer betrete. „Hey Babe. Schön, dass du da bist." Ich lächle ihn erleichtert an. „Tut mir leid, dass ich einfach abgehauen bin." Er öffnet seine Arme und ich gehe auf ihn zu, um mich umarmen zu lassen. „Schon okay, ich war ein ziemlicher Idiot. Ich hab dich nicht ausreden lassen." Ich schmiege mich enger in seine Arme. „Es war einfach keine gute Gelegenheit für dieses Gespräch. Was meinst du, Sai? Wollen wir vielleicht jetzt darüber reden?" Sein Blick bekommt etwas anzügliches. Mist! So hatte ich das nicht gemeint. „Okay Babe, ich höre." Er beginnt damit mir mein Shirt auszuziehen. Ich lasse ihn machen, obwohl ich etwas Angst habe. Seine Lippen liegen auf meinen. Als er sich am Verschluss meines BHs zu schaffen macht, bremse ich ihn. „Sai. Nicht! Ich kann das jetzt nicht." Er sieht mich wütend an. „Du hast doch gerade gesagt.." Ich unterbreche ihn. „Ich habe gar nichts gesagt. Ich wollte nur mit dir sprechen und dir sagen, dass ich mir wünsche, dass unser erstes Mal an unserem Jahrestag passiert." Sai verdreht die Augen, nickt dann aber. „Na schön. Wir müssen bald los. Du weißt schon, wegen der Reservierung im Aragawa." Auch wenn ich absolut keine Lust habe, meine Freizeit mit Karin und Sasuke zu verbringen, bin ich dennoch erleichtert. Das lenkt Sai ab. Er reicht mir mein Shirt und ich ziehe es mir über. Ich weiß ganz genau, dass Sai trotzdem sauer auf mich ist. Und er wird mir im Laufe des Abends auch zeigen, wie sauer genau. Aber erstmal ist mir das egal. Hauptsache wir sind nicht mehr alleine. Mein Freund begutachtet mich kritisch. „Sakura? Du solltest vielleicht etwas anderes anziehen." Und schon geht es los. Sai wird gemein. Ich seufze und versuche mich nicht darüber aufzuregen. Ich weiß, dass er mich liebt. Er ist nur wütend, wegen dieser Sexsache. „Ich hab nichts anderes dabei." Er verdreht die Augen, greift nach meiner Hand und nimmt mich mit in einen anliegenden Raum - sein Ankleidezimmer. Seit wir zusammen sind, sammelt er hier Kleider für mich. Meine Eltern wären sauer, wenn sie wüssten, was für teure Kleidung ich teilweise trage. Sie mögen diesen Luxus nicht. Ich glaube, ich auch nicht.

Nachdem ich mir ein schwarzes Minikleid ausgesucht habe und Sai mir noch eine Halskette umgelegt hat, sind wir in seiner Limousine zum Restaurant gefahren. Ich bin aufgeregt. Mein Arm ist in Sais eingehakt. Ein Kellner führt uns zu unserem Tisch. Sasuke und Karin sind schon da. Karin trägt ein knallrotes Kleid, das ihren Ausschnitt absolut zur Schau stellt. Es steht ihr sogar ganz gut. Aber sie ist auch selbstbewusst. Meine Mum sagt immer: Wer liebt, was er trägt, sieht in allem gut aus. Mein Blick wandert zu Sasuke. Seine schwarzen Haare sitzen genauso gut wie immer. Er trägt einen dunkelblauen Anzug. Er sieht verdammt gut aus. Seine dunklen Augen sehen erst zu Sai. Dieser trägt einen grauen Anzug. Auch er sieht darin fantastisch aus. Ich bin wahrscheinlich die einzige, die ihre Kleidung nicht mit vollem Selbstbewusstsein trägt. Sasuke nickt Sai höflich zu. Dann sieht er zu mir. Ich lächle ihn unsicher an. Er zieht eine Augenbraue in die Höhe. Dann grinst er mich an, lässt seinen Blick über meinen Körper wandern und dann zwinkert er mir zu. Wow. Das hat sich gut angefühlt. Er hat mich angesehen, als wäre er beeindruckt. Als wäre ich gutaussehend. Während Sasuke mich immer noch genau fixiert, nehme ich im Augenwinkel Sai und Karin wahr. Sai macht eine Verbeugung vor ihr, dann gibt er ihr einen Handkuss. Sie lacht zufrieden. Und in mir kocht die Eifersucht. Ich blinzle eine Träne weg. Sasuke folgt meine Blick und bleibt kühl. Entweder es interessiert ihn wirklich nicht oder er ist einfach unfassbar gut darin, ein Pokerface aufzusetzen. Sai macht Karin einige Komplimente und gibt ihr erneut einen Kuss auf die Hand. Ich weiß, wieso er das tut. Er möchte mir zeigen, dass er wütend ist. Da muss ich jetzt wohl durch. Sasuke, der bemerkt, dass ich nur noch unbeholfen im Raum stehe, steht auf. Er kommt auf mich zu, legt mir seine flache Hand auf den Rücken und schiebt mich zu meinem Platz. Er rückt den Stuhl hervor, sodass ich mich setzen kann. Ich sehe ihn dankbar an. Dann beugt er sich zu meinem Ohr und flüstert hinein. „Du siehst fabelhaft aus, Sakura. Und jetzt wo ich dir so nahe bin... Du riechst auch unbeschreiblich." Ich spüre eine Gänsehaut auf meinen Armen. Sasuke Uchiha bringt mich in Verlegenheit. Das darf nicht sein! Bevor er sich mir überlegen fühlen kann, schreitet mein Kopf in die Situation ein. Als sich Sasuke zurückziehen möchte, ziehe ich ihn am Arm wieder zu mir. Diesmal bin ich die, die flüstert. Ich achte darauf, meine Stimme ein kleines bisschen rau klingen zu lassen. „Siehst auch nicht übel aus, Uchiha. Du kannst diesen Anzug wirklich tragen. Aber du riechst leider nicht so gut. Du riechst als hätte Karin zu dolle an dir geklebt." Er sieht mich erst erstaunt an, dann grinst er. „Schon möglich. Wenn du es dir ganz dolle wünscht, kann ich auch mal nach dir riechen." Ich erstarre. Mist! Die Runde gewinnt er. Diesmal löst er sich wirklich von mir. Sein letzter Satz hat mich verrückt gemacht. Und ich habe gelogen. Er hat verdammt gut gerochen, nicht nach überteuertem Parfum. Auch nicht nach Karin, die an ihm dran hing. Er roch nach Sasuke - unbeschreiblich. So würde er es nennen. Er lächelt mich von seinem Platz aus an. Er sitzt mir gegenüber und ich bin mir sicher, dass er weiß, dass er mich gerade aus der Fassung gebracht hat.

Nach einer ganzen Weile haben auch Sai und Karin endlich wieder zu uns gefunden. Unter dem Tisch greift Sai nach meinem Oberschenkel. Er legt seine Hand darauf. Eigentlich mochte ich das immer, aber gerade fühlt es sich kalt an. Er beugt sich zu mir und haucht mir in mein Ohr. „Ich kann unseren Jahrestag kaum erwarten, Babe." Ich zucke zusammen, doch versuche das vor Sai zu verbergen. Ich bekomme Panik, wenn ich daran denke, mit ihm zu schlafen. Sasuke sieht fragend zu mir, als wollte er wissen, was Sai mir gesagt hat. Ich schüttle nur den Kopf. Das geht ihn nun wirklich nichts an.

Der Kellner stellt ein Glas Weißwein vor mir ab. Ich bedanke mich und lächle zurück. Als der Kellner wieder weg ist, sieht mich Sai etwas gestresst an. „Babe, ich lass dich kurz mal alleine." Klasse. Sai braucht wahrscheinlich wieder seinen Stoff, um locker zu werden. Wie erwartet, steht er ziemlich hastig auf und verschwindet auf die Toilette. Als ich mit Sai zusammen gekommen bin, war er noch anders. Irgendwas ist im Laufe diesen Jahres passiert, weshalb er sich nun ständig den Drogen hingibt. An manchen Tagen raucht er Gras, was mich am wenigsten stört. An diesen Tagen ist er entspannt und ruhig. An anderen Tagen trinkt er einfach viel Alkohol. Dann kann er wütend werden, aber auch damit weiß ich umzugehen. Derzeit nimmt er oft Kokain. Es macht ihn arrogant. So mag ich ihn am wenigsten. Er hat dann keine Kontrolle mehr, wird aufdringlich und unberechenbar. In diesen Momenten macht er mir Angst. Deshalb sehe ich ihm auch besorgt nach. Karin hat eben ihr Glas Rotwein geleert. Sie gibt Sasuke einen Kuss und steht auf. „Ich gehe mal eben an die Bar. Ich habe keine Lust zu warten, bis das nächste Mal ein Kellner zu uns kommt." Sasuke schenkt ihr einen Blick, der gar nicht gleichgültiger sein könnte. Karin macht sich auf den Weg zur Bar und setzt sich. Ich betrachte sie für eine Minute. Sie sitzt aufrecht und selbstbewusst und der Barkeeper, der sich ihr nähert, wirkt angetan von ihr. Ich höre erst auf sie anzusehen, als Sasuke mich anspricht. „Sag mir nicht, du beneidest Karin." Ich sehe ihn erstaunt an. „Beneiden ist zu viel gesagt, aber sie ist beeindruckend. Sie ist selbstbewusst und strahlt etwas aus. Anders als ich." Ich bin überrascht. Sasuke lacht über meine Bemerkung. Er kriegt sich kaum wieder ein. „Anders als du!? Sakura! Du redest Blödsinn! Du bist so viel besser als Karin." Ich schüttle den Kopf. „Nein, niemand würde das so sehen." Sasuke greift über den Tisch und drückt meine Hand. Ich bin erstaunt über diese Geste. „Doch, Sakura. Jeder sieht das. Nur du nicht." Ich betrachte mein Gegenüber. Sasukes Augen strahlen. Wieso sieht er mich auf diese Art und Weise? Ich meine: wer bin ich schon? „Ich weiß echt nicht, was du meinst." Sasuke nimmt einen Schluck aus seinem Glas. „Weißt du was? Wenn Sai dir nicht jeden Tag das Gefühl gibt, dass du unglaublich bist...dann ist er nicht der Richtige. Such dir jemand besseren." Ich verstehe Sasuke nicht. Und als er das kapiert, wirkt er frustriert. Ich kann ihm nicht antworten, denn in diesem Moment kommt Sai zurück an unseren Tisch. Er wirkt gut gelaunt und entspannt. Scheint als hätte ihm das Kokain mal wieder geholfen. Ich sehe ihn nicht an und versuche seinem Körperkontakt zu entgehen. Sasuke gibt sich extrem viel Mühe, Sai und mich nicht zu beachten. Die Stimmung an unserem Tisch ist angespannt.

Ironischerweise ist es Karins Rückkehr, die dafür sorgt, dass wir alle wieder lockerer werden. Sie kommt mit einem Whiskey Glas von der Bar zurück und setzt sich neben Sasuke. „Ich glaube der Barkeeper steht auf mich." Sai grinst sie an und zwinkert. „Kann man ihm nicht verübeln." Karin lacht, Sai ebenfalls. Ich verdrehe die Augen. Meine Eifersucht nervt mich. Sasuke wirkt eher amüsiert. Es würde mich echt interessieren, wie Karin seine Freundin geworden ist.

Wir sitzen eine ganze Weile so da. Zwischendurch kommt der Kellner und nimmt unsere Essensbestellung auf. Sai redet über Football, Karin über den Reichtum ihrer Familie und ich rede über mein Cheerleader Training. Sasuke schweigt. Das ist definitiv das merkwürdigste Date, das ich jemals hatte. Nicht nur, dass Sai mich immer noch dafür straft, dass ich keinen Sex wollte und mich weiterhin wie Luft behandelt - nein! Ich sitze auch noch an einem Tisch mit Sasuke Uchiha, der mich anschaut, als wäre ich etwas besonderes und mit seiner Freundin Karin - ein Mädchen, das in einer komplett anderen Welt lebt als ich. Es ist verrückt. Umso erleichterter bin ich als das Essen kommt und erstmal keiner mehr redet. Das Essen hier ist nobel und komplett überteuert. Aber es schmeckt ganz gut. Nachdem wir unser Abendessen beendet haben, trinken wir alle noch ein Glas Wein und beenden den Abend. Ich bin froh, dass es vorbei ist. Bevor Sai noch etwas sagen kann, verabschiede ich mich und gehe nachhause. Ich hatte zu große Angst, dass das Thema nochmal auf unser erstes Mal fällt. Also habe ich mich beeilt, so schnell wie möglich weg zu kommen.

Ich gehe schnellen Schrittes durch die Gassen der Stadt. Abends sind die Straßen beängstigend. Ich höre erst auf, so eilig zu laufen, als ich mein Wohnhaus sehen kann. Ich bleibe stehen, als ich Naruto entdecke. Er sitzt auf den Treppen vor dem Haus. Und plötzlich habe ich die Lösung für mein Problem!
Ist er es? Könnte er derjenige sein, der mir die Angst nimmt? Ich lächle meinen Kindheitsfreund an und setze mich neben ihn auf die Treppe. Er lehnt sich zurück und sieht mich erstaunt an. „Wo kommst du denn so aufgehübscht her?" Ich schaue an mir herunter. Ich trage das Kleid, welches sogar ich übertrieben finde. „Eh, ich hab es von Sai. Aber witzig, dass du fragst. Genau über ihn wollte ich mit dir reden. Hast du ein paar Minuten Zeit?" Seine blauen Augen sehen mich neugierig an. „Klar, was gibt's?" Ich bin aufgeregt. Wie wird er reagieren?

Sakura Ende

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