Ängste
Sakura
Ich liege in meinem Bett und starre an die Decke. Ich werde mein erstes Mal mit Sasuke Uchiha haben. Das ist sowas von abwegig und merkwürdig. Bis vor kurzem dachte ich noch, er wäre ein absoluter Vollidiot. Ich hatte ihm gegenüber Vorurteile. Jeder kennt ihn und jeder liebt ihn. Mädels prügeln sich um ihn. Es ist verrückt! Aber jetzt, wo ich ihn persönlich erleben konnte und ein paar Worte mit ihm gewechselt habe, habe ich ein anderes Bild von ihm. Er wirkt nett - sogar ziemlich nett. Er hat mir in der Schule geholfen, indem er mir sein Buch geliehen hat. Und er hat mich während dieses Doppeldates beachtet und war ein echter Gentleman. Und jetzt kümmert er sich auch noch darum, mein größtes Problem aus der Welt zu schaffen. Er wird mit mir schlafen. Verdammt! Es macht mich nervös.
Als Naruto mir vorgeschlagen hat, mit Sasuke über mein Problem zu reden, hatte ich Angst. Sasuke ist einer der beliebtesten Jungs auf der Schule. Ich hatte Angst, er würde lachen. Aber das hat er nicht. Ich frage mich wirklich, wie ich ihn solange für ein Arschloch halten konnte. Ich speichere in meinem Kopf, nicht mehr auf alles zu hören, was Leute sagen und mir lieber selbst ein Bild zu machen. Ich kuschle mich unter meine Decke und schlafe dann langsam ein. Die Nacht ist traumlos und ruhig.
Am nächsten Morgen werde ich von meinem Wecker geweckt. Ich schalte ihn aus und versuche wach zu werden. Ich strecke mich, reibe mir kurz über die Augen und stehe dann langsam auf. Ich greife nach meiner Kleidung, die ich mir gestern rausgelegt habe und schlüpfe hinein. Ich trage ein grünes Sommerkleid und graue Ballerinas. Ich nehme meine Schultasche und packe das schwarze Kleid von gestern Abend hinein. Ich muss es Sai unbedingt zurück geben. Meine Mutter wäre unfassbar sauer, wenn sie so ein teures Kleid in meinem Zimmer finden würde. Ich stelle meine Tasche in den Flur und verschwinde ins Badezimmer. Nachdem ich mich für die Schule fertig gemacht habe, betrete ich die Küche und wünsche meinen Eltern einen guten Morgen. Wie immer lächelt mein Vater nur kurz, während er weiter in die Zeitung schaut. Meine Mum stellt eine Schale mit Naturjoghurt vor mir ab und reicht mir ein Glas Wasser. „Lass es dir schmecken, Sakura." Meine Mum verlässt die Küche. Wahrscheinlich räumt sie irgendwo auf. Mein Dad faltet seine Zeitung zusammen und sieht skeptisch auf mein Frühstück. „Möchtest du nicht lieber etwas ordentliches essen, mein Schatz?" Ich zucke die Schultern. „Du weißt doch, wie Mum ist. Joghurt ist schon in Ordnung." Er lächelt und zieht sein Portmonee aus seiner Tasche. Dann reicht er mir großzügig einen Geldschein. „Kauf dir doch nachher etwas ordentliches zu essen." Ich nehme das Geld entgegen und lächle ihn an. „Danke Dad." Dann nehme ich meine Trinkflasche und meine Brotdose. Ich stecke beides in meine Schultasche und gehe dann nochmal zu meinem Dad. Ich umarme ihn kurz, wünsche ihm einen schönen Tag und verlasse unsere Wohnung.
Als ich heute vor der Wohnungstür der Uzumakis stehe, bin ich nervös. Naruto weiß ebenfalls, dass ich noch Jungfrau bin. Er hat ganz anders reagiert, als ich es erwartet hatte. Er war verständnisvoll und hat sich keine Sekunde über mich lustig gemacht. Ich drücke auf die Klingel. Es ist Narutos Vater, der mir öffnet. „Guten Morgen, Sakura. Naruto ist gleich fertig." Ich lächle freundlich und unterhalte mich ein wenig mit ihm. Er erzählt davon, dass er genauso war, als er in Narutos Alter gewesen ist. Immer spät dran und aufbrausend. Ich kann mir das gut vorstellen. Minato Uzumaki sieht auch fast genauso aus wie sein Sohn. In diesem Moment taucht Naruto an der Tür auf. Er schlüpft in seine Turnschuhe und wirkt gestresst. „Dad, hör auf meine Freunde mit deinen alten Geschichten zu langweilen." Minato lacht. „Irgendwie musste ich Sakura doch unterhalten, während sie auf dich gewartet hat." Naruto verdreht die Augen und zieht mich am Arm weg von seinem Vater. Ich winke diesem kurz zu und befreie mich dann aus Narutos Griff. Als wir draußen ankommen, sieht er mich entschuldigend an. „Tut mir leid, dass du warten musstest und dass mein Dad so viel geredet hat." Ich winke ab. „Schon okay. Er ist doch echt nett." Naruto lacht. „Naja, peinlich trifft es wohl eher." Ich kann dem nicht zustimmen. Ich mag Narutos Eltern. Sie sind beide echt in Ordnung. Wir gehen zusammen zur Straßenbahnhaltestelle. Während wir auf die Bahn warten, erzählt Naruto, dass er gestern Abend mit Sasuke gezockt hat und dass er ihn haushoch besiegt hat. Normalerweise würde Sasuke immer gewinnen, aber gestern war er leicht zu schlagen. Ich grinse, weil ich die Vorstellung witzig finde, wie gelangweilt Sasuke beim zocken ist, während Naruto alles gibt. So stelle ich es mir jedenfalls vor. Naruto ist immer leidenschaftlich, egal worum es geht. Er hat sicher seine komplette Energie ins Spiel gesetzt, während Sasuke eher unbeteiligt daneben saß.
Als die Bahn hält, steigen wir ein. Wir haben Glück und bekommen noch einen Sitzplatz. Auf dem Weg zur Schule bin ich still. Ich höre Naruto mit halbem Ohr beim Reden zu, bin aber eigentlich in Gedanken. Wie sehr kann ich Sasuke vertrauen? Er hat jetzt etwas gegen mich in der Hand. Er weiß etwas, das außer Naruto und Temari keiner weiß. Wird er mein Geheimnis gegen mich verwenden. Ich bin so nervös, dass ich es kaum noch aushalte. Also ziehe ich mein Handy aus der Tasche und tippe eine schnelle Nachricht an Sasuke. Hey Sasuke, sorry dass ich so früh störe. Aber können wir vor der ersten Stunde kurz reden? Liebe Grüße, Sakura
Seine Antwort kommt schnell: klar, ich warte am Brunnen auf dich. Bis gleich
Erleichtert stecke ich mein Handy weg. Die Bahn hält vor der Schule und wir steigen aus. Naruto verabschiedet sich mit den Worten ,bis gleich' und läuft dann zu Neji, um ihn zu begrüßen. Ich mache mich mit zittrigen Knien auf den Weg zum Brunnen.
Der Brunnen, den Sasuke erwähnt hat, ist ein versteckter Ort auf dem Schulgelände. Er befindet sich rechts neben dem Hauptgebäude unserer Schule in einer kleinen Gasse. Keiner weiß, ob in diesem Brunnen jemals Wasser drin war. Aber ich beschäftige mich auch nicht mit diesem Gedanken. Für mich ist die Hauptsache, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass mich jemand am Brunnen mit Sasuke sieht. Hier kommt sehr selten jemand hin, da die Gasse zwischen dem Hauptgebäude und unserer Turnhalle so dunkel ist. Ich schätze, einige wissen nicht einmal, dass es in der Gasse einen Brunnen gibt. Ich schaue mich kurz um, ob mich jemand beobachtet und schleiche mich dann in die Gasse. Sasuke lehnt am Brunnen und sieht mich lässig an. „Morgen Sakura. Hast du es so eilig mit mir zu schlafen?" Ich strecke ihm die Zunge raus und lächle kurz über diesen sehr dummen Witz, auch wenn mich alleine die Frage schon nervös macht. Sasuke könnte immer noch über meine Unerfahrenheit lachen. Sobald wir... ich schüttle den Gedanken ab. Ich hab furchtbare Angst davor, mit ihm zu schlafen. Und davor, dass er es doch weiter erzählt. Ich stelle mich neben ihn und zünde mir eine Zigarette an. Er tut es mir nach. Erst rauchen wir und reden nicht, doch irgendwann unterbricht Sasuke die Stille. „Worüber wolltest du reden?" Ich sehe peinlich berührt auf meine Schuhe. „Ich...Ich hab Angst, dass du jemandem erzählst, dass ich... Du weißt schon." Er seufzt. Dann dreht er sich, greift mit seiner Hand unter mein Kinn und zwingt mich so, ihn anzusehen. Ich bin wie erstarrt über diese Berührung. „Sakura. Ich bin echt kein sehr gesprächiger Typ. Ich habe gesagt, ich helfe dir und dazu stehe ich auch. Ich werde keinem sagen, dass du...naja, noch unberührt bist. Und ich werde keinem sagen, besonders nicht Sai, dass ich dir..." Seine Stimme klingt rau und er erschaudert, als er das folgende sagt. „...deine Unschuld nehmen werde." Ich bleibe kurz an seinen Augen hängen. Sie sind schwarz und sein Blick wirkte etwas gierig, als er gerade gesprochen hat. „Danke Sasuke, ich weiß das zu schätzen. Und es tut mir leid, ich hab einfach ganz schön Angst." Er hat eine seiner Hände immer noch an meinem Kinn. Während ich ihn ansehe, lässt er seinen Zeigefinger über meinen Hals wandern. Die Berührung lässt mich erschaudern. „Hast du Angst vor mir?" Ich hänge wie gebannt an seinen Lippen. „Ein bisschen." Er schmunzelt. „Wovor genau?" Ich schlucke. Die Spannung zwischen uns ist spürbar. „Vielleicht davor, dass du über mich lachst... und davor, dass du mir weh tust... davor, dass du es allen erzählst... davor, dass du mich in eine Falle lockst..." Er sieht mich verständnisvoll an. Dann zieht er mich in eine Umarmung und haucht seine nächsten Worte in mein Ohr. „Sakura, ich verspreche dir, dass ich dich auf keinen Fall in eine Falle locke, dass ich es keiner Menschenseele erzähle, dass ich nicht lache und ganz besonders, dass ich dir nicht weh tun werde." Ich genieße seine Umarmung, dann nicke ich. „In Ordnung." Er löst unsere Umarmung und sieht mich dann nachdenklich an. „Versprichst du mir auch was?" Ich nicke vorsichtig und warte auf seine Bitte. „Versuch mir zu vertrauen." Ich spüre meinen Herzschlag. Was für eine merkwürdige Situation. „Ich verspreche es." Wir verlassen mit einigen Sekunden Abstand die Gasse. Ich gehe ins Schulgebäude und mache mich auf den Weg in unser Klassenzimmer.
Dort angekommen begrüße ich Sai mit einem Kuss. Dann setze ich mich auf meinen Platz neben ihm. Kurz darauf betritt Sasuke den Raum. Er nickt mir kurz zu und setzt sich dann neben Naruto, nachdem er ihn begrüßt hat. Ich betrachte ihn für einige Sekunden. Ich hätte niemals gedacht, dass ich Sasuke einmal so nahe kommen würde. Er ist kein bisschen so, wie ich ihn eingeschätzt habe. Ich spüre ein leichtes Kribbeln in meinem Bauch - muss die Aufregung sein.
Der Schultag vergeht schneller als gedacht. Das könnte aber auch daran liegen, dass ich Angst davor habe, dass die Woche zu schnell vergeht. Zum einen ist da die Angst vor meinem ersten Mal und zum anderen habe ich Angst vor meinem Jahrestag mit Sai. Nach der letzten Unterrichtsstunde stehe ich mit meinem Freund vor dem Eingang der Schule. Er hält mich in einer festen Umarmung und küsst mich. Ich lasse mich darauf ein, auch wenn es sich ein wenig so anfühlt, als würde er angeben wollen. Ich ärgere mich über diesen Gedanken. Ich will nicht schlecht über Sai denken, aber in letzter Zeit gibt er mir immer öfter einen Anlass dazu. Im Augenwinkel bemerke ich Sasuke, der an uns vorbei geht und mir ein wissendes Grinsen zuwirft. Ich habe keine Ahnung, was das zu bedeuten hat. Wenige Minuten später erfahre ich es, durch einen Blick auf mein Handy. Dein Freund ist ein Idiot, weißt du das? Sasuke. Ich tippe eine schnelle Antwort. Ich weiß nicht, was du meinst. Sai ist prima. Eigentlich weiß ich nicht, ob ich das wirklich ernst meine. Aber ich habe das Bedürfnis Sai zu verteidigen. Er ist kein schlechter Mensch. Er behandelt dich wie eine Trophäe. Als wärst du nichts weiter, als ein Preis. Etwas womit er angeben kann. Merkst du das nicht? Es tut weh, so etwas zu lesen. Ich liebe Sai. Und ich will nicht glauben, dass er mir gegenüber so oberflächlich ist. Ich antworte Sasuke nicht. Vielleicht ist es eine Trotzreaktion. Aber in diesem Moment beschließe ich, heute mit Sai nachhause zu gehen.
Als ich Sai davon erzähle, ist dieser begeistert. Er glaubt natürlich sofort, dass heute etwas zwischen uns laufen wird. Tatsächlich denke ich darüber nach. Ich muss komplett verrückt geworden sein! Wie kann es sein, dass ich mich von Sasukes Nachricht so provoziert fühle? Und dann ist sie wieder da: die Angst vor meinem ersten Mal. Es ist verrückt! Während ich darauf hinarbeite mit Sasuke zu schlafen, damit ich für Sai bereit bin - fühle ich mich plötzlich unsicher. Als müsste ich jetzt für Sasuke bereit sein... Ich bin verzweifelt.
Bei Sai zuhause angekommen, begrüßt uns sein Butler James. Er trägt Sais Schultasche ins Obergeschoss, was dieser nicht einmal mit einem ,danke' wertschätzt. Ich schenke James einen entschuldigenden Blick. James winkt ab und verabschiedet sich mit den Worten: „Gebt Bescheid, wenn ihr was braucht."
Mein Freund kommt auf mich zu und greift nach meinen Händen. Er legt seine Lippen auf meine und ich gebe mir Mühe, nicht ganz so angespannt zu sein. Er keucht in den Kuss hinein und ich lasse zu, dass seine Hände unter mein Kleid wandern. Scheiße! Meine Gedanken schweifen ab. Ich denke an Sasuke und daran, dass das hier er ist. Was ist denn nur los mit mir! Sai zieht mir mein Kleid aus und schiebt mich in Richtung seines Bettes. Ich lasse es zu, weil ich mich wegen meinen abgeschweiften Gedanken ein bisschen schuldig fühle. Ich sollte nicht an Sasuke denken! Ich spüre an meinen Beinen den Rahmen von Sais Bett. Ich lasse mich von Sai herunter drücken, sodass ich auf dem Bett liege und mein Freund über mir hockt. Er küsst mich stürmisch. Ich merke, dass es bald passieren wird. Die Panik darüber betäubt mich. Ich kann mich kaum rühren. Ich bin wie erstarrt - sogar als Sai sich an meiner Unterwäsche zu schaffen macht. Mein Bh ist offen, aber bedeckt meine Brüste noch, als wir unterbrochen werden.
Ring, Ring, Ring.
Danke! Danke! Danke!!!
Sai stöhnt genervt und steht dann auf, um auf sein Handy zu schauen, das ununterbrochen klingelt. Er verdreht die Augen und nimmt dann einen Anruf entgegen. Während er das tut, schließe ich meinen Bh und hebe mein Kleid vom Boden auf. Ich ziehe es an und atme erleichtert aus. Das wäre beinahe schief gegangen. Sai hat sein Zimmer verlassen, um in Ruhe telefonieren zu können. In diesem Moment sehe ich auf mein eigenes Handy. Eine neue Nachricht von Sasuke: was hältst du davon, es heute zu tun? Übernachte bei mir. Ich streife nervös mit den Fingern über mein Kleid. Was soll ich tun? Was wäre die beste Idee? Ich weiß absolut gar nichts. Ich weiß nur, dass Sai mich gerade fast erwischt hätte. Hätte sein Handy nicht geklingelt und uns unterbrochen, hätten wir vielleicht miteinander geschlafen und Sai wüsste, dass ich gelogen habe und dass ich Jungfrau bin. Nicht auszudenken, wie schlimm das wäre! Bevor ich weiter nachdenken kann, antworte ich Sasuke: In Ordnung. Schick mir deine Adresse
Sakura Ende
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Hey, tut mir leid, dass ihr solange warten musstet.
Über die Feiertage war ich sehr viel unterwegs und hatte kaum Zeit zum Schreiben.
Ich hoffe, ihr freut euch über das neue Kapitel, auch wenn es relativ kurz ist.
Ich bin mir sicher, das nächste wird ausführlicher 🤭
Danke für eure Kommentare und Stimmen :)
Liebste Grüße,
vanilla_butterfly
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