20. Wie Stelle Ich Ihn Meiner Familie Vor
🔹🔸🔷🔸🔹
Fakt ist: Sasuke weiß jetzt auch nicht mehr so genau, warum er Naruto zu seinem Familienessen aus der Hölle eingeladen hat,
dass sicherlich gespickt sein wird, mit unterschwelligen Beleidigungen und Forderungen, seitens seines Vaters.
Ach, stimmt ja.
Er wollte nicht allein, zwischen seinem Bruder und seinem Cousin sitzen,
aus Angst, er würde sich automatisch vorstellen, wie sie sich ausziehen und es auf dem Tisch treiben, zwischen Teller und Töpfe auf dem verdammten Reis!
Fakt ist aber auch, dass der blonde Idiot ganze zwei Minuten und siebzehn Sekunden zu spät ist, während der mit einem verlegenen Lächeln in der Tür steht, als Sasuke sie öffnet.
Vor seiner Brust, ein paar hochgehobene Blumen, die er wahrscheinlich, irgendwo, auf dem Weg hier her, aus einem Garten gerupft hat und jetzt kleinlaut sagt:
"Entschuldigung. Die sind für deine Mum", und streckt den zerfledderten Strauß, wo an manchen Stängeln noch die Wurzel dranhängt, Sasuke entgegen.
"Aber ich wollte nicht ohne Gastgeschenk kommen und... bekomme ich keinen Kuss?
Ich wette Itachi und Shisui begrüßen sich auch so, wenn sie keiner sieht."
Mit einem Schlag verfliegt sein ganzer Ärger und er will ihm sagen, dass es schon lange nicht mehr um die beiden geht, in Form von ausprobieren.
Aber anstatt sich zu öffnen, antwortet Sasuke gewohnt nüchtern:
"Du bekommst den Kuss, wenn du beim nächsten mal pünktlich bist, Blumen hin oder her. Und jetzt komm rein.
Papa hasst es, wenn er auf sein Essen warten muss. Dann wird er immer ganz mürrisch."
Gut, das muss er noch etwas üben.
"Die Frage ist, wann wird er nicht mürrisch?", rollt Naruto mit den Augen und folgt Sasuke ins Innere.
"Du weißt, meine Familie ist nicht so wie deine, fröhlich und lustig.
Meine ist eher...", stockt Sasuke und durchwühlt sein Gehirn, nach der passenden Bezeichnung, während sie Richtung Esszimmer laufen.
"Zurückhaltend und steif."
"Ach, keine Angst, mit steifen Dingen kenn ich mich aus, das musst du zugeben", wackelt Naruto mit seinen blonden Augenbrauen und schiebt sein bestes Grinsen hinterher:
"Und sollte es doch zu verkrampft werden, mach ich einfach einen Witz und alle werden sich totlachen."
Sasuke seufzt, greift an die Tür und rät ihm, bevor er sie öffnet:
"Sei einfach nicht du selbst, okay.
Dann wird auch keiner sterben."
Wieder kichert Naruto und Sasuke ist sich sicher, dass Essen wird eine einzige blamable Peinlichkeit werden.
____________________
Zehn Minuten später, sitzen also alle bei Tisch, was in Sasuke ungefähr das gleiche heimelige Gefühl auslöst, als würde er mit Piranihas schwimmen.
Neben ihm sitzt Naruto, der fröhlich seinen Teller vollschaufelt, gegenüber Shisui der genauso verfressen ist, daneben Itachi wo so gut wie nichts isst, alles unter den warmen Augen seiner Mutter, während sein Vater mürrisch am Kopfende throht und verwirrt fragt:
"Von wem sind die Blumen am Tisch?"
"Die sind von mir!", kräht Naruto übermütig und mit vollem Mund über den ganz Tisch.
"Ich hab sie auf dem Weg hier her beim Nachbarn gepflückt und mir gleich gedacht, wie toll die blauen Blüten doch zu dem wunderschönen schwarzen Haar ihrer Frau passen würde."
"Sind die aus Obitos...Vorgarten?", fragt Itachi irritiert, während Sasuke sich über sein Gesicht reibt und still vor sich hinflucht:
Was versteht der Dobe eigentlich nicht unter, nicht er selbst sein!
Fugaku glotzt, im Einklang mit Shisuis Gekicher, der fröhlich sein Essen in süß-sauer Soße ersäuft und wagemutig scherzt:
"Naruto hat recht. Tante Mikoto ist immer noch heiß und jede einzelne Blume aus Obitos Garten wert."
Jetzt glotzt sein Vater, Shisui an und ja, die Chancen stehen gut, dass heute noch einer stirbt, befürchtet Sasuke stark.
Aber seine Mutter nimmt es mit Humor und greift nach ihren eigenen Stäbchen.
"Nun, ich fühle mich geschmeichelt, Shisui.
Und Naruto... Ich habe lange nicht mehr so schöne Blumen bekommen. Vielen dank."
Naruto strahlt Happy über beide Ohren, mit diesem süßen Lächeln, was Sasuke sofort aus dessen Gesicht küssen, lecken und beißen will.
Aber ansonsten ist er normal.
Fugaku der Schreckliche, glättet wieder sein Gesicht, nimmt einen kultivierten Bissen von seinem Essen und fragt dann von oben herab:
"Apropos Festival. Naruto, ich habe von Hinatas Vater gehört, dass du mit seiner erstgeborenen Tochter dahin gehst?
Entspricht das der Wahrheit?
Weil, sie scheint mir für dich, ein wenig zu...
gehoben zu sein."
Aha. Da ist er. Der erste Stich des Abends, bemerkt Sasuke wütend.
Aber anstatt sich davon beleidigt zu zeigen,
fängt Naruto zum Lachen an und antwortet gut gelaunt, nachdem er einen großen Schluck Wasser getrunken hat:
"Oh ja, Hinata ist großartig und alles.
Und ich fühle mich geehrt, dass sie so einen Trottel wie mich ausgewählt hat,
aber ich werde es ablehnen müssen, weil ich nämlich schon mit jemand anderen dahin geh."
Sein Vater sagt nichts, kaut nur griesgrämig wie ein Wiederkäuer vor sich hin, während Shisui sich neugierig am Tisch vorbeugt und fragt:
"Du hast gleich zwei Mädchen den Kopf verdreht? Kennen wir sie?"
"Sozusagen, ja.", grinst Naruto und verratet geheimnisvoll:
"Sie hat tiefdunkles kurzes Haar, Augen wie schwarze Jade, eine Haut, reiner als Eselsmilch, süßer Knackpo und großspurig im Gehabe. Aber wenn wir allein sind, schnurrig wie ein Kätzchen."
"Wow, das klingt, ich meine... anders.
Ein bisschen nach Sasuke.
Bis auf die Jade, den süßen Knackpo und das Kätzchen", stellt Shisui stirnrunzelnd fest und lehnt sich wieder in seinen Stuhl zurück, ohne zu wissen, wie nah er der Wahrheit gekommen ist, während Sasuke selbst die Luft angehalten hat, wovon er gar nicht wusste, dass er es überhaupt tat.
"Das klingt eher nach einem totalen Dummkopf", schnaubt der Familienpatriarch und richtet danach seinen strengen Blick, auf seinen ältesten Sohn, der die ganze Zeit still neben Shisui sitzt und sich lieber mit seiner Aubergine in Honigsoße beschäftigt, als an dem Gespräch teilzunehmen.
"Itachi...", fordert der Mann.
"...da du dieses Mal zu Tanabata, anscheinend keine Mission hast.
Nehme ich an, dass du am Fest teilnimmst?
Und darf ich auch annehmen, dass du es hoffentlich in Begleitung tun wirst?"
War so klar, denkt Sasuke genervt und schließt am Tisch kurz die Augen.
Warum muss jedes Gespräch, was sie führen immer auf seinen Bruder hinauslaufen, der nicht so rein und perfekt ist, wie alle immer fälschlicherweise denken.
Lustig, wie leicht sich die Leute doch von Itachis stets höflicher Fassade täuschen lassen, der ohne von seinem Essen aufzusehen und mit fast schon schnörkelloser Brutalität antwortet:
"Du kannst von beiden Annahmen, annehmen das du richtig annimmst, Vater. Und meine Begleitung wird Izumi sein."
"Ah, sehr gut. Ich habe das erwartet", stimmt das Familienoberhaupt zufrieden zu und nimmt sein Glas in die Hand.
"Izumi ist wirklich nett anzusehen und wird einmal eine gute Ehefrau werden, die dir tüchtig und zuverlässig zur Seite steht, wenn du erst einmal Hokage bist."
"Izumi?", fragt Naruto verwirrt und blickt verständnislos von einem zum anderen.
"Würde man den nicht eher erwarten, dass er mit Shisui dahin geht? Weil sie so nah sind und so weiter und so weiter?"
Volltreffer.
Das wird jetzt interessant, denkt Sasuke, wie seine Eltern, insbesondere sein Vater auf diese Proklamation reagieren wird.
Aber wie es aussieht nicht so prickelnd,
der gerade gnadenlos sein Getränk über den Tisch spuckt, während Itachi mitten beim Essen einfriert und Shisui gleichzeitig an seinem Essen erstickt.
Nur seine Mutter bleibt weiterhin die Eleganz in Person und fragt schmunzelnd:
"Möchte noch jemand Reis?"
"Äh, Naruto...", beginnt Shisui langsam nachdem er sich wieder gefangen hat.
"...Sicher weißt du, dass Tanabata, das Fest der Verliebten ist und man sich dort, was für seine Zukunft wünscht.
Und da wir keine Verliebten sind, aus offensichtlich männlichen Gründen,
haben wir auch keine Zukunft."
Alle sind still.
Niemand sagt etwas, außer Naruto, der ein viel zu großes Herz hat und bedrückt murmelt:
"Das ist... traurig."
"Nicht dass das wichtig wäre...", schafft Fugaku monoton und wischt sich mit der Serviette über Gesicht, Hals und Brust.
"Aber ich bin sicher, Shisui hat eine eigene romantische Verabredung.
Also gibt es daran, auch nichts Traurig zu finden."
Und jeder kann deutlich heraushören, wie sich der Mann insgeheim darüber lustig macht, irgendjemand könnte in seinem Cousin etwas Wertvolles sehen.
Und plötzlich hat Sasuke Angst, sein Vater könnte Naruto genauso abschätzig behandeln.
"Oh ja", meint Shisui luftig, um die anhaltende bedrückte Stimmung mit seinem typisch sorglosen Humor zu füllen.
"Sie hat einen langen schlanken Hals, liegt wunderbar in meiner Hand, passt perfekt an meine Lippen und heißt Sake.
Das ist genug Romantik für mich."
Aber dann erbarmt sich Itachi, der seine Stäbchen weglegt und mit unglaublich viel Wärme in der Stimme sagt:
"Shisui... Wenn du möchtest, kannst du mit uns kommen.
Natürlich nur, wenn deine Verabredung, mit dem schlanken Hals einverstanden ist."
"Denkst du nicht, dass dein Cousin da ein bisschen stören würde?", mischt sich ihr Vater ein, der jetzt das Essen gänzlich einstellt.
"Keines Wegs", tut Itachi den Mann eiskalt ab und blanchiert mit seinen Worten weiter auf dem schmalen Grat der Unverschämtheit:
"Izumi weiß, dass es kein romantisches Treffen ist. Sie wird also nichts dagegen haben.
Außerdem steht nirgends geschrieben, dass Tanabata nur für Paare ist.
Es ist auch das Fest der Familie und meinem Erachten nach, gehört Shisui immer noch zur Familie, oder hast du das schon vergessen, Vater? Also bin ich sicher, ist es legitim."
Nur Itachi, kann so eine ruhige und ausführliche Rede halten, selbst wenn ihr Vater, wie ein wütender Stier, rot sieht, denkt Sasuke beeindruckt, was in ihm Hoffnung, für Naruto und sich aufkeimen lässt, während Shisui völlig ergeben und verfallen haucht:
"Okay... wenn du darauf bestehst?"
"Das tue ich."
Und wäre Sasuke ein hoffnungsloser Romantiker, würde er das vielleicht schrecklich süß finden, und so.
Gut, dass er kein hoffnungsloser Romantiker ist. Er hat eher den Ruf, ein eigensinniger, bissiger Arsch zu sein.
Aber nicht so arschig, wie sein Vater, der missbilligend schnaubt und kein Geheimnis daraus macht wie Scheiße er das ganze findet und somit Sasukes eigene Ambitionen, Naruto irgendwann, als seinen Freund... also, Freund-Freund, der Familie vorzustellen, ins Grab bringt.
Aber dann beobachtet er, wie Itachi unter dem Tisch heimlich nach Shisuis Hand greift und sein Cousin nach einem kurzen Schreck verstohlen zurücklächelt.
Was Sasuke wieder darin bestärkt, weiterhin an Naruto festzuhalten.
Komme was wolle.
Und als der Idiot auch noch dasselbe bei ihm macht und ihre Finger miteinander verschränkt.
Sieht er sich einem ungewöhnlich liebvollen Gesichtsausdruck gegenüber, und Himmel, wenn Sasuke nicht aufpasst, wird er ihn hier noch,
vor allen Leuten küssen.
Scheiß drauf, ob sein Vater dann ins Gras beißt.
Ab heute wird Sasuke die Sache ernst nehmen.
Das ist ein Versprechen.
______________________
Hallo ihr Lieben ❤️😚
Hier habe ich den passenden Stuhl für Fugaku gefunden, wenn er erfährt, dass seine beiden Söhne Gay sind🤭👌🏻
Da kann er es würdevoll "aussitzen"😂
Und danke euch fürs Voten ⭐ und Kommentieren❤️😊 Ich weiß das sehr zu schätzen 🥰🙏
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top