(29)

「Jungkook 」

Plötzlich spüre ich wieder diese Präsenz hinter mir. Taehyung?

Wie betäubt, drehe ich mich zur Überprüfung nicht um, sondern blicke weiter vertieft stumm aus dem Fenster.

Auch als wahrscheinlich schon mehrere Minuten vergangen sind, bleibt diese Präsenz unbewegt an Ort und Stelle. Ich jedoch auch.

Grade als meine Ohren eine Bewegung wahrnehmen, denke ich das Taehyung zu mir kommt und mich erneut von hinten umarmt.
Diese Berührung, welche so einfach scheint, beeinflusst meinem Herzschlag schon fast mehr wie die Angst. Diese frisst sich nämlich eher in meine Haut und hinterlässt Buckel, oder wohl eher Gänsehaut.
Jedoch führt er nicht diese Bewegung aus, welche ich mir eigentlich so sehnlichst, mit einem erneuten schnellen Herzschlag, erhofft habe.

Sondern er greift einfach nur nach meinem Arm.
Dieser hängt schlaff, wie nach dem Schuss der Betäubung ohne Lebenskraft der Bewegung, regungslos an meiner Seite.
Seine plötzliche Berührung weist mir dann jedoch, dass mein Arm nicht betäubt ist, sofort spannt er sich an.

Langsam dreht er mich, meinen Arm ziehend zu sich.
Ohne Bewegung der Wehr oder einem anderen Handeln, abgesehen von meinen Wimpernschlägen, der etwas verschnellerten Atmung und meinen behutsamen Herzschlag, lass ich ihn mich zu sich drehen.
Sobald ich komplett umgedreht bin, fällt mein Blick sofort in seine so fesselnden dunkelbraunen Augen. Sofort verliere ich mich in der Dunkelheit der Kälte, welche vom ihnen ausgeht.

Ich liebe dieses Gefühl.
Es ist so verloren, jedoch fühlt sich dies nicht grausam an, sondern lieblich.

Schmunzelnd erwidert er den Blickkontakt, obwohl dieser eigentlich von ihm gestartet wurde.
Während wir uns so verloren ansehen, zieht er mich langsam näher an sich.

Wie eben in dem Kreis der anderen kommen wir uns immer näher.
Ob er mich Küssen will?
Ich habe Angst. Ich weiß nicht warum, mein nun wieder schneller schlagendes Herz, schreit, mit jedem Schlag, meinem Gehör Glauben schenkend, immer lauter nach seinen so sündhaften Lippen.
Als ich sie das erste Mal, noch ungewollt, auf meinen gespürt habe, haben sie schon ein besonderes unbekanntes Gefühl ihn mir erweckt.
Und jetzt spüre ich dieses Gefühl wieder. Jedoch kocht es bei jedem weiteren Herzschlag, immer mehr über.
Die übergekochte Brühe schmeckt so süß, jeder will sie haben. Man begehrt die Nähe, man will sie, zu Personen die man liebt.
Man will diese Nähe.
Taehyung will meine Liebe, meine begehrenswerte Brühe. Und ich will seine, oder?

Will ich denn wirklich mein ganzes Leben bei ihm verbringen?
Mich ausschließlich von seiner einmaligen Brühe ernähren? Nie wieder was anderes kosten?
Und durch das Verlangen der Neugier, auch nie einen Gedanken an der Süße von anderen verschwenden?

Will ich mich ihm komplett hingeben?
Ihm gehören für immer?

Diese Gefühle, welche er mir gibt, sie schreien nach der Süße. Sie wollen die Sünde in sich saugen. In meinen neu gewonnenen Gefühlen, welche mir so viel Unsicherheit bringen, baden. Sie komplett in sich aufnehmen.

Taehyung und mich für immer miteinander verbinden.

Jedoch wollen dies nicht nur meine Gefühle.
Auch mein eigentlich immer so klarer ängstlicher Verstand, welcher durch meine Existenz als Polizist abgehärtet ist, will dies auch.
Auch er schreit nach Taehyungs Nähe.

Anfangs hatte ich Angst vor dieser starken Gestalt, vor ihrem Verstand.
Seit ich ihn aber besser kenne, diese Seite die kein normaler Polizist von einem Psycho je erblicken dürfte. Er hat mir die Wahrheit hinter der Dunkelheit der Kälter seiner Seele, welche seine Augen einem entgegenspiegeln, gezeigt.
Er hat sich mir, einem Polizisten seinen Feind der eigentlich sein Verderben will, anvertraut. Mir von seiner Vergangenheit erzählt. Welche seine jetzige Existenz mehr als nur ein bisschen beeinflusst hat.

Er ist nur ihretwegen so.

Aber wahrscheinlich hätten wir uns nie kennengelernt, wenn wir nicht diese Gegensätze wären.
Und wahrscheinlich hätten wir diese Liebe, welche beim Aussprechen so falsch erscheint, zwischen Psycho und Polizist nie für uns entdeckt.

Das Schicksal hat uns zusammengebracht.
Es will uns sehen. Zusammen. Für immer?
Will nicht nur mein verschnellerter Herzschlag und meine Gefühle, als auch Verstand, unser Beisammen sein, sondern auch das Schicksal?

Ich bin mir langsam allem sicher.
Ich empfinde gegenüber von Taehyung Gefühle der Liebe. Ich Liebe Taehyung. Mein Bae.

Weil ich sowas noch nie verspürt habe war ich so lang in der Dunkelheit, welche mir die Angst vor dem Neuen entgegengehalten hat, unterwegs. Aber eben ist mir endgültig ein Licht aufgegangen.

Taehyung sieht mir weiterhin tief gesunken in meine Augen gefesselt an.
Ich zwinker, löse mit einem einfachen Wimpernschlag, für den Bruchteil einer Sekunde unseren Blickkontakt.
Kurz strahlen seine Augen, immer noch gefesselt, Verwirrung aus.
Diese Kürze nutze ich komplett aus, packe all meinen Mut, ignoriere die Angst, welche eben noch in mir schien.

Der Wald sah auch durch diesem forschen Fenster immer noch so schön belebt aus. Taehyung hat auch diese milchig nicht gut durchsehbare Scheibe des Schutzes vor sich.
Taehyung durch seine Kühle Aura, scheint so herzlos so kalt, er mordet immerhin, aber ich seh in ihm etwas, was fast niemand sieht.
Dieses zerbrochene Kind, welches von den Eltern verlassen den Hass gegenüber Menschen lebt. Aber gleichzeitig sehe ich auch, wie ich in seinen Augen der Kühle dieses Strahlen verursache.
Ich nehme ihm den Hass, tausche ihn gegen Liebe.
Und das ich bei ihm Gefühle dieser Art, wie er bei mir, erwecke, es ist unglaublich.

Mit all dieser Mut lehne ich mich nach vorne, durch die Nähe die Taehyung schon aufgebaut hat ist der Abstand schnell überwunden und ich verbinde unsere Lippen.

Er erwidert den Kuss nicht gleich, kurz will diese Tatsache mir ein Stechen verpassen, da erwidert er, von seiner Verwirrung des Schockes gelöst, meine aufgedrückten Lippen.

Voller Sehnsucht bewegen sich unsere Lippen gegeneinander. Ich spüre wie Taehyung verzweifelt und erfreut sein nun endlich erfüllte Hoffnung, der Erwiderung von Liebe, in den Kuss steckt.

Zusammen stecken wir all unsere Liebe in diesen Kuss.

Ich wurde lang genug mit Gedanken der Unwissenheit gequält und er mit der einseitigen Liebe.
Anfangs hätte ich jedoch auch gar nicht gedacht, dass er mich liebt. Sondern ich dachte, ich wäre ein langersehntes Spielzeug, welches Leben darf, von einem Psycho welcher auch seine Gelüste stillen muss.

Jedoch hat Taehyung mir etwas anders bewiesen.
Aus Luftmangel lösen sich unsere Lippen jedoch widerwillig wieder, zu schnell.
Außer Atem bewegen wir unsere Köpfe wieder leicht, Abstand entstehend auseinander und sehen uns tief in die Augen.

Ich spüre dieses Kribbeln in meinen Lippen, sie wollen seine wieder auf sich spüren.
„Ich hatte Angst, dass du wegen meiner Art nie dies freiwillig tun würdet. Aber du hast mich eben, komplett von dir aus, geküsst~"
Seine Augen strahlen mir diese Worte gefühlt ein 2mal entgegen.

„Tae Bae Taehyung... eins ist mir klargeworden...
... Ich liebe dich."
Kurz drücke ich ihm, dieses Verlangen nach Nähe es ist so stark, meine Lippen ein weiteres Mal auf.

„Ich liebe ich auch Offizier Jungkook."
Schmunzelnd macht er es mir nach seinem Liebesgeständnis gleich.

Wir sehen uns wieder länger einfach nur verliebt in die Augen, grade wollen wir unsere Lippen verbinden, da unterbricht uns ein Schniefen.

Uns von unserer Nähe trennend, drehen wir uns fragend um.
Jin hält sich seine Hand vor dem Gesicht.
Er weint?
Namjoon hält bekräftigend seinen Arm um den weinenden Gerichtsmediziner.
Während er uns wie ein stolzer Papa, der froh ist, dass sein Kind die erste Liebe gefunden hat, ansieht.

Ein weiteres Schniefen, offensichtlicher lässt Jimin, ohne Hand, seinen Gefühlen der Freude Freienlauf.
Hoseok und Yoongi grinsen uns währenddessen nur fest erfreut an.

„Endlich weiht dieses Couple unter uns~"
„Ich dachte schon, ich muss euch mit den Vorwand 'erst bei Liebe geschieht Freilassung' irgendwo einsperren!"

Kopf schüttelnd, greife ich nach der Hand von Taehyung.
Haben diese Worte der Liebe jetzt eigentlich dafür gesorgt, dass ich mich besser fühle?
Auf jeden Fall, ich fühle mich so frei.
Schwebend auf Wolke 7.

„Es gibt nur ein Schlafzimmer... also alle 7 auf das Bett!"
„Wer unten ist, bekommt die meiste Wärme ab!"

Verwirrt, ob dies jetzt wirklich ernst gemeint ist, sehe ich die andern an.
Eh wir dann alle auf das Bett stürmen.

Hoffentlich zerbricht es nicht.

Zeit für Gruppenkuscheln!

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