(21)

Jungkook

Ein Poltern.

Müde hebe ich kurz meinen Kopf, aber schmiege ihn sogleich wieder an Taes Brust. Seine kräftigen Arme haben mich daran gehindert meine fragende Bewegung, welche dem Poltern nachgehen wollte, komplett auszuführen.

Noch ein Poltern.

Diesmal spüre ich wie sich auch die Arme von Taehyung anspannen.
Wie aus Angst vor Verlust drückt er mich näher an seine Brust.

Ein plötzlicher Windzug und das passende Geräusch zum Öffnen der Tür, lässt unsere Blicke, immer noch nah aneinander, zur Tür fallen.
In dieser steht Yoongi, schnell atmend, er wirkt panisch.
So kenne ich ihn gar nicht.
Um ehrlich zu sein, ich kenne ihn auch gar nicht, jedoch ist er mir in seinem Verhalten noch nie so aufgefallen.

Vielleicht leidet er an Alpträume? Und Taehyung ist seine Zuflucht?
Man weiß ja nie~

„Tae komm mit. Namjoon war nochmal kurz draußen und hat zwei Leute in der Nähe von unserem Grundstück herumschnüffeln sehen. Wir sollen das überprüfen."
Yoongis Aussage scheint standhaft und aussagekräftig, jedoch bewegt Taehyung nicht einen Muskel, welcher von mir ablassen könnte.
Er hält mich weiter fest in seinem Arm.
Als Yoongis Blick sich dann verfinstert, seufzt Tae einmal stark aus und lässt dann von mir ab.
Widerwillig steht er auf und deutet Yoongi, dass er gehen soll, damit er sich noch schnell was überziehen kann.

Die Tür schließend geht er dem dann wohl ohne Widerrede nach.

In der Decke eingekuschelt beobachte ich halb schlafend mit fast geschlossenen Augen, wie Taehyung sich richtig anzieht.
Ich bin kurz vorm Schlafen, jedoch sorgt die leere im Bett dafür, dass der Schlaf auf sich warten lässt.
Als Taehyung fertig ist, kommt er nochmal zum Bett und hockt sich vor diesem nieder.

„Schlaf weiter. Ich komm gleich zurück, bleib einfach hier, okay Bunny?", zart streichelt er mir über meine Wange. Mit nun geschlossenen Augen nicke ich und kuschel mich noch tiefer in die Decke hinein.

Taehyung steht darauf auf.
Ein erneuter Windzug weist auf erneuter Öffnung der Tür hin und ein Entzug von Wind, deutet dann auf die Schließung dieser.

Alles ist ruhig, ich bin kurz davor wieder zu schlafen, da höre ich einen Schuss.
Sofort setze ich mich aufrecht im Bett hin und sehe mit geweiteten Augen durch die Dunkelheit, zur Tür.
Sie offenbart mir einen kleinen stumpfen Lichtspalt.

Wovon kam der Schuss? Was ist passiert?

Wer waren diese Leute auf dem Grundstück?

Sofort überkommt mich Panik.
Ich habe keine Waffe, ich bin komplett wehrlos im Bett. Ich will nicht erschossen werden.
Vor allem nicht im Pyjama.

Somit entscheide ich mich nach kurzer Denkzeit dazu, auch aufzustehen.
Sofort gehe ich zur Tür und betätige den Lichtschalter neben dieser. Das nun aufgekommene Licht, lässt meine Augen krampfend zusammenfahren. Nach kurzer Zeit lassen sie jedoch wieder locker und ich gucke zum Schrank.

Schnell umziehen, dann wurde ich wenigstens nicht im Pyjama erschossen?
Obwohl vielleicht würde der Schütze bei meinem verschlafenen Anblick, vor Lachen das Schießen vergessen.
Seine Partner holen. Kurz wäre ich dann eine lachende Hauptattraktion. Jedoch kann ich nicht viel und überflüssige Zeugen, trotz ihrer amüsanten Art, werden dann schnell einfach ausgelöscht.

Also doch umziehen. Keine Lachnummer und auch kein Pyjama-Tod.

Ich öffne den Schrank von Tae und sofort sehe ich Schwarz. Er besitzt scheinbar nur dunkle Klamotten.
Ausnahmsweise würde ich es mal amüsant finden, wenn jetzt irgendwas pinkes im Schrank wäre.
Es würde nämlich sehr gut, amüsant, zu seiner Psycho-Art passen.

Ohne darüber nachzudenken, nehme ich einen dicken Pullover und eine Jogginghose aus dem Schrank. Schnell ziehe ich mich somit um und lege den Pyjama achtlos, schmeißend, auf das Bettende.

Ein weiterer Schuss.

Ich fahre zusammen.
Eigentlich war ich doch in Panik... wie konnte ich mich so amüsant umziehen?
Und was geht da jetzt eigentlich vor?

In mir baut sich zwar auch Neugier zu den Geschehnissen auf, jedoch ist meine Angst der Hilflosigkeit und Taes Worte stärker.
Also fasse ich diesen Entschluss: Ich werde mich verstecken und erst bei einer mir bekannten Stimme wieder herauskommen.

Somit verstecke ich mich unter dem Bett.
Wäre es im Flur gelegen, würde ich durch Ekel vor dem Dreck, welcher dann wohl unter dem Bett wäre, stark angewidert. Aber dafür, dass es unter einem Bett ist, ist es hier echt sauber.

Also wirklich außer den drei Taschentüchern und einer dünnen, hauchzarten, Staubschicht, ist hier nichts.

Wa... warte...

Taschentücher?
Omg Taehyung!
Ich will aufspringen, jedoch habe ich scheinbar meine Position vergessen. Sofort stößt mein Kopf mit der Wucht, welche mein spontanes Aufstehen in sich hat, gegen das Lattenrost.
Nun mit Schädelschmerzen, liegt mein Kopf auf dem Boden und meine Arme/ Beine sind zur Seite ausgestreckt. Während die Taschentücher immer noch vor mir liegen. Diese Staubschicht schnieft meine Nase, wie die neuste Droge, bei der Lage meines Kopfes auch des Öfteren ein.
Jedoch bringt mir die neue Droge kein Gefühl der flügellosen Freiheit, sondern viel mehr die Attacke eines sich anbahnenden Niesers.

Und genau dann geht die Tür auf, ich halte die Luft an.
Ich höre wie jemand eine Waffe entsichert.

Die Person rennt sofort zum Bett und schmeißt die Decke von diesem.
„Fuck", ein leise murmelndes Fluchen, ich kann die Stimme nicht genau erkennen.
Aber irgendwie kommt sie mir bekannt vor?

Die noch stark pochenden Schmerzen in meinem Schädel, halten mich jedoch davon ab, als die Person den Raum verlässt und im Flur schreit: 'er ist weg!' mich zu bewegen.

Es war Taehyung, ich mache ihm unnütze Sorgen.
Aber warum hatte er eine Pistole bei sich?
Wer verdammt, ist jetzt von Namjoon gesehen worden?

Feinde der Psychos?
Was für Mafiabosse, dessen Mitglieder Rache schwören, haben meine wunderbaren 'Freunde' denn bitte so auseinandergenommen?

Ich hab Angst, vielleicht bin ich ja auch froh, dass Tae mich nicht gefunden hat. Ich weiß es nicht das Pochen lässt mich immerhin, immer noch keinen klaren Gedanken fassen.
Aber nein dies stimmt nicht. Ich bin nicht froh.
Ich will zu Tae.

Er hat mir heute soviel Wärme gegeben, Zuneigung.
Ich hab mich in seinen Armen so wohlgefühlt.

Er kann mich schützen und will das auch.

Ob der Psycho sich wirklich Sorgen macht?

Jetzt sind sie wieder da.
Meine klaren Gedanken.
Sie komplett fassend, robbe ich wieder unter dem Bett hervor und stelle mich, meinen Kopf haltend, wieder hin.
Ein kurzer Blick auf meinen Pullover zeigt mir, dass meine Staubdroge wohl doch nicht hauchzart war.
Denn der nach Taehyung riechende dicke schwarze Pullover, scheint wie von einer weißen Schicht umgeben.

Sofort versuche ich diese abzuklopfen was mir, für einen Versuch, auch echt gut gelingt.

Soll ich im Zimmer bleiben? Kommt Taehyung zurück?

Weil ich so unbedingt zu meinen folternd engelhaften Psycho will, gehe ich einfach zur Tür und reiße diese auf.

Sofort überkommt mich das Licht vom Flur. Dieses offenbart mir auch, dass dieser immer noch so dreckig ist. Also eine Putzkolonne waren die Schnüffler nicht.
Eine Putzkolonne, welche von den Psychos mit Schüssen vom Grundstück ferngehalten wird? Ergibt dies Sinn?
Ist der Staub vielleicht heilig? Eine wirkliche Droge? Könnte den ganzen Dreck im Flur erklären? Die sauberen Zimmer jedoch nicht.

Durch meinen Gedankengang merke ich nicht die plötzliche Existenz neben mir.
Erst durch die Hand auf meiner Schulter bemerke ich sie und zucke merklich, fast springend, vor Schreck zusammen.

---
by the way ich schreibe keine Uhrzeit mehr darunter. Es ergibt mittlerweile keinen Sinn mehr. ;^;

buiii.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top