(18)

「Jungkook 」

Versuchend, den Engelsschein wieder anzustecken, stehen wir jetzt alle an der Eingangstür. Zu dieser nun scheinbaren eigentlich leerstehenden Villa.
Unsere vier Psychos haben sich bestimmt nur diese paar Möbel genommen und die dann hier reingeschmissen.
Oder sie waren vom Vormieter, jedoch weiht dieser nicht mehr unter uns.

Ich tippe jedoch eher auf die erste Möglichkeit, denn diese Möbel passen gar nicht zum Rest der Villa.
Die Flure sind staubig, hinter vielen Türen weiß ich nicht was dahintersteckt, jedoch war Taehyungs-Zimmer, der Eingangsbereich und die Küche ganz ordentlich und gepflegt. Im Gegensatz zu den Fluren.

Die drei welche mittlerweile eine Jacke anhaben, dabei beobachtend, wie sie versuchen hüpfend ihre Schuhe anzuziehen (wahre Talente), schmollt Laptoptyp Hoseok wieder.
Er kommt echt nicht darüber hinweg, dieses Teil paar Stunden nicht zu haben, oder?

Sind es überhaupt Stunden? Wie lange werden die drei weg sein?

Meine verträumte Zeit der Gedanken, wird von Lippen, welche sich zart auf meine Stirn legen, unterbrochen. Sofort wandert mein Blick zu dem Besitzer der Lippen.
Er nimmt diese gerade wieder von meiner Stirn und mustert mich ohne jegliche Emotion.

Warum so eine liebende Geste, aber ohne Emotionen?
Was will er damit Aussagen oder bezwecken?

Ihn anlächelnd, ist mein Schein nun wieder ich voller Pracht über meinen Kopf zu erkennen.
Er erwidert mein Lächeln, kurz.
Jedoch habe ich bis jetzt immer noch nur sein ehrlich aussagendes Grinsen gesehen. Sein Lächeln war bis jetzt nie echt, seine Augen haben ihn verraten.
Wer glaubt denn bitte an ein echtes Lächeln, wenn die Augen es nicht mit sich tragen?
Sondern einfach nur verfinstert den neutralen, nichts sagenden, Gesichtsausdruck offenbaren...
Warum will mein Bae mir kein ehrliches Lächeln schenken?

Warte, war meins denn dies überhaupt?
Hab ich in diesem Moment, wirklich sowas wie Freude gespürt oder einen Grund des Lächelns anerkannt?
War es aufgrund von diesem Kuss?
Ich bin mir nicht sicher, aber kann mir auch nicht weiter den Kopf darüber zerbrechen, dar ich wahrnehme wie sich eine Tür öffnet.

Ein kalter Windzug überfährt meine schon länger in Wärme gelegenen Haut.
Wann darf ich wohl das nächste Mal hier raus?

Mit einem schnellen 'bis später' von Namjoon, während die andern beiden schweigen, fällt dir Tür wieder ins Schloss. Bei dem Schwung überkommt mich nochmal eine starke Kälte, eh mich dann wieder diese mittlerweile zu gut bekannte, komplette Wärme überfallend umhüllt. Endlich fühlt man sich wieder so richtig wie ein Gefangener.

„So also, wollen wir ins Wohnzimmer?", Hoseok sieht uns alle überfordert fragend an.
Der Arme kommt ohne seinen Computer anscheinend echt nur schwer zurecht.
Nach einem Nicken von uns lächelt er zufrieden und führt uns dann alle beisammen ins Wohnzimmer.
Dieses ist wie immer ein dunkel gehaltener Raum.
In ihm steht ein Sofa und ein Sessel, so harmonisch, ich könnte mich glatt wohlfühlen.
Obwohl dies tue ich mittlerweile eh schon etwas zu sehr. Also dafür, dass wir eigentlich Entführt worden. Von Psychos.
Eine sehr harmonisch verbundene Atmosphäre. Ich liebe es.

Sobald wir den Raum betreten haben, steuern wir alle einen Platz zum Sitzen an.
Das Ergebnis beim Steuern ist hierbei, dass die Polizisten eng aneinander auf dem Sofa sitzen und der Computer-Psycho uns gegenüber. Auf dem Sessel.
Ein Verhör, welches über falsche Seiten verläuft~.

„Ja, also ich bin eher weniger der mit dem Kennenlernen..."
„Sondern eher der mit dem Computer, wissen wir.", Jin scheint ja sehr interessiert an den versuchten Ansatz von einem Gespräch, welcher von Hoseok ausging .

„Also mich interessieren so ein paar Sachen, sehr. ", lehnt Jin sich dann auf einmal nach vorne und hat einen Block in der Hand, auf dem zwei Stichpunkte stehen.
... warte. Woher hat er eine Liste?
Wann hat er denn bitte die Zeit gefunden, sowas zu schreiben?!
Wie unfair, durften die gestern ihr Leben chillen, während ich bei meinem Bae war?

„Ach deswegen wolltest du gestern den Block haben..", wie gleichgültig. Machen die Entführungen mit Lebenden, länger als einen Tag, etwa das erste Mal?
„Ja. Wollte ich und diese Gelegenheit, es nur einen zu fragen, passt mir echt gut. Also schweig und lass mich die Fragen stellen!"
Wahrscheinlich würde der Psycho uns sogar ohne Widerrede gehenlassen, wenn Jin es wirklich wollen würde.
Es scheint nicht so, als ob wir die hilflosen Gefangenen wären.
Es scheint mir tatsächlich eher wie ein Urlaub.
Und wir beschweren uns grade anhand von zwei Sachen, bei dem Besitzer des Motels.

„Bevor ihr anfangt, ich habe Durst.", aus dem Nichts steht Jimin auf und will schon das Wohnzimmer verlassen. Wahrscheinlich zur Küche.
„Was nein! Ich soll auf euch alle aufpassen..."
„Lass den Jungen was trinken gehen! Alleine traut er sich eh nicht zur Flucht!", Jin haut auf den Block und will darauf wahrscheinlich deuten, dass er endlich mit den Fragen anfangen will.
„Außerdem ist es ein Wunder, dass er alleine was trinken gehen will. Nachdem er entführt wurde. Jiminie macht Fortschritte~", jetzt liegen alle Blicke auf mir.
Verständlich. Eindeutig. Meine Verlegenheit von heute Morgen wurde gegen Stolz, gegenüber von Jimin, eingetauscht.

Ohne das Hoseok zustimmen kann, geht Jimin dann aus dem Zimmer. Er vertraut uns nicht wirklich, verständlich. Jimin könnte jetzt wirklich ganz einfach fliehen. Aber so wie ich ihn kenne, geht er wirklich nur etwas trinken.

Während er dann erfreut zurückkehren wird, weil er Selbstständigkeit bewiesen hat, sehen Jin und ich ihn verständnislos an.
Er ist stolz auf sein Trinken und wir sind enttäuscht, dass er es nicht erkannt hat.
Er bleibt immer noch eine Intelligenz-Bestie, aber was dies angeht, ist er eher von Angst gesteuert.
Auch wenn er gerade selbstbewusst was trinken gehen will, habe ich die Angst in seinen Augen gesehen. Aber warum war sie ausgerechnet jetzt in seinen Augen geschrieben?
An Hobi kann es nicht liegen. Solang du seinen Computer in Ruhe lässt, wird er dir keinen Kopf abreißen. Wahrscheinlich hat Jin, ein Freund, ihm in diesem Moment die Angst zugeführt. Die Fragen halt.

„Also, wer von euch hat bei Choi Jae was gemacht? Das interessiert mich jetzt schon ewig!", voller Freude gleich eine Antwort zu bekommen, lehnt Jin sich jetzt doch entspannt nach hinten.
„Namjoon hat ihn auseinandergenommen, er spielt gerne mit Einzelteilen. Yoongi und Tae, war der Tod zuzuschreiben, sie spielen gerne mit dem Leben.", stumm ohne darüber nachzudenken antwortet er uns.

Warum vertraut er uns diese Fakten an?
Weiß er, dass wir eh hierbleiben werden und die Öffentlichkeit es daher nie erfahren wird?

Während mir diese Fragen durch den Kopf gehen, schreibt Jin interessiert die Antworten auf. Er ist zum Therapeut geworden, obwohl er gerade doch eigentlich vor Angst zittern sollte.
Und wo verdammt hat er auf einmal diesen Stift her?

„Und was hast du gemacht?", richtiger Therapeut.

„Dafür gesorgt, dass die Entführung richtig verläuft und geguckt wie weit die Ermittlungen laufen, damit unser Spielchen nicht ungewollt gestoppt werden muss."
„Hast du dann nicht eigentlich versagt?", Jin hört auf zu schreiben und legt seinen Blick auf Hoseok. Es ist klar, dass er darauf hinaus will, dass wir in der 'Spielhalle' waren und eine Notlösung, dann wohl die Entführungen waren.

„Nein. Wie gesagt Tae wollte euch eh entführen. Jetzt mach weiter.", Schwachpunkt getroffen? Gerade will Jin wieder zum Fragen ansetzen, da hören wir ein Klirren vor der Tür.
Hobi will aufspringen und zu dieser rennen, jedoch bleibt er doch sitzen, weil die Tür sich öffnet. Sie offenbart uns einen Jimin, welcher uns mit großen Augen mustert.

„Ich höre?", schmunzelnd will ich erfahren, womit wir diesen Anblick verdient haben.
Seinen Kopf haltend antwortet er mir dann auch gleich:„Ich dachte die Tür, wäre nicht richtig zu. Bin dann mit dem vollen Glas gegen sie gerannt und hab es fallengelassen.", jetzt schmollend sieht er mich an.
Meine Arme ausstreckend zeige ich ihm, dass er zu mir kommen soll. Sofort tut er dies und setzt sich auf meinen Schoß, dort nuschelt er noch leise 'ich hab nur einen kleinen Schluck getrunken..', eh er sich an mich kuschelt. Und verzweifelt, wohl oder übel, an Durst leidet.

„Das machen wir nachher weg, aber vorerst Jin?"

„Nach uns wird wahrscheinlich gesucht... was ist euer Plan? Mit uns?"

Interessiert legen wir unseren Blick auf Hoseok. Sie müssen doch einen Plan haben, oder?
Dieser hingegen lehnt sich diesmal nach vorne, mit einem plötzlich aufgetretenen Grinsen.
Ich spüre wie Jimin sich in mein Oberteil krallt, sollte ihn jemals jemand nach seinen Ängsten fragen, Grinsen und Finger stehen ganz oben.

„Wir haben keinen, aber schön, dass ihr hier seid! Alle Fragen beantwortet? Lass fernsehen."
Entrüstet sehen wir ihn an. Wird alles spontan entschieden, ist ein möglicher Tod aufgrund der Spontanität noch nicht abgestritten?

Durch die Nachrichten werden meine Gedanken wieder durchbrochen.

2:54 a.m.

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