5. Mein Geldbeutel ist verschwunden

Es ist immer wieder interessant, wohin uns unser Weg führt.
Doch ist es auch immer der richtige Weg?

Wieso hatte er die gleichen Augen wie ich? Wieso verliere ich mich in diese? Was hatte dieser Shota gesagt? Er traf einen jungen Burschen mit blondes Haar und blauen Augen. Beides würde auf ihn zutreffen. Aber das ist doch unmöglich.
"Du hast mir jetzt was genau auf den Schreibtisch gelegt?", fragte der Mann vor mir entgeistert und verzog sein Gesicht. Vielleicht wegen dem Geruch oder mit der Unwissenheit was ich ihm da überhaupt servierte.
"Einen Sack", antwortete ich trocken.
"Er meinte glaub den Inhalt, du Trottel", meinte Yuki schroff. Ihr war die Situation deutlich unangenehm und wenn sie mit solch einer Wortwahl und solch einem Ton mit mir sprach, dann war sie sauer auf mich.
Ich hatte es durch mein egoistisches Verhalten geschafft, dass meine beste Freundin sauer auf mich war. Ich stellte meine Wünsche und Bedürfnisse in den Vordergrund und setzte diese auch durch. Egal, ob ich diesen dämlichen Sack stahl, dieses Subjekt köpfte und den Kopf anschließend dem Hokage auf dem Tisch servierte, als sei es das pure Gold. Meine arme Waffe zweckentfremdete ich dafür. Eine Sense, die zu seiner Axt wurde. Ein erbärmliches Verhalten.
"Das ist der Kopf von diesem Kuromaru oder wie auch immer der heißt", sprach ich nun etwas kleinlaut, verlor sämtlichen Stolz und überlaufendes Selbstvertrauen. Der Hokage sah mich mit einem Blick an, der mich irgendwie verletzte. Ekel konnte ich kurz erkennen, anschließend die Fassungslosigkeit und ein leichtes Kopfschütteln. Doch es war der Ekel, der mich verletzte. War er von mir angeekelt? Warum verletzte es mich so? Was ist der Grund?
"Es tut mir leid", sprach leise, konnte ihm nicht mehr in die Augen schauen und verstummte.
Ayric übernahm das Ruder, erklärte dem Hokage die Situation. Sie unterhielten sich. Yuki zog mich sanft zurück. Irgendwann verließen wir diesen Raum. Doch ich bekam kaum etwas etwas mit. Mit einem Tunnelblick lief ich hinter ihnen her oder blieb stehen, wenn sie stehen blieben. Irgendwann befanden wir uns in einem Zimmer, welches meine Freunde irgendwie organisiert hatten. Es war zwar nicht sonderlich groß, aber zum Schlafen und Duschen reichte es vollkommen. Kaputt ließ ich mich auf dem Futon nieder und schüttelte heftig mit dem Kopf. Yuki hatte in der Zwischenzeit die Dusche beansprucht, danach Ayric. Ich bildete den Schluss. Erst nach der Dusche kehrte ich mehr oder weniger in die Realität zurück.
"Na, wieder bei uns?", neckisch sprach mich Ayric an.
"So irgendwie", meinte ich knapp und saß mich zu ihnen.
"Solche Aktionen solltest du nicht mehr machen. Der Hokage war zwar froh, dass der Typ keine Unruhe mehr stiftet. Den Kopf will er aber trotzdem nicht auf seinem Schreibtisch vorfinden", sprach er seelenruhig weiter und stopfte sich ein Stück Trockenfleisch in den Mund. Ich nickte nur.
"Sagt mal, ist es nur mir aufgefallen oder irre ich mich, wenn ich sage, dass der Hokage eine gewisse Ähnlichkeit mit Sarah hat", meldete sich Yuki. Geschockt sah ich die an.
"Stimmt. Blonde haare und blau Augen hat er zumindest", stimmte Ayric ihre Aussage zu.
"Ihr spinnt wohl. Das wird einfach nur Zufall sein", meinte ich, doch mein Bauchgefühl sagte mir was anderes. Eine gewisse Verbindung war da.
"Naja, durch den Hut hat man nicht wirklich etwas von ihm gesehen, zumal er sehr oft auf seinem Schreibtisch sah. Hm, woran das wohl lag? Wie dem auch sei, ich habe kurz die blauen Augen gesehen und ein wenig von seinen Haaren. Aber das wäre echt Zufall, wenn der erste Typ, der auf diese wage Beschreibung zutrifft, mit dir verwandt wäre", sprach Yuki ein wenig nachdenklich. Dabei kratzte sie sich kurz am Hinterkopf und gähnte ausgiebig. Kurz darauf gähnte Ayric. Ein lautes Grummeln kam aus seiner Richtung und wir mussten alle Lachen, als wir feststellen, dass er Hunger hatte.
"Ich organisiere uns was zu essen", meinte ich und stand dabei auf.
"Warum, wir haben doch Trockenfleisch", schmunzelte meine beste Freundin, "oh und der Trockenfisch ist auch noch da. Sogar unberührt."
"Ich glaube Ayric wird davon nicht satt. Guck ihn dir an. Er fällt gleich vom Fleisch", lachte ich und Yuki stimmte fröhlich mit ein. Nun Ayric sah peinlich berührt weg. Er spielte unruhig mit seinen Fingern.
"Dann gehe ich mal."
"Kann man dich alleine lassen?"
"Nein, natürlich nicht. Ich werde jetzt hingehen und allen Bewohnern den Kopf abhacken", sprach ich leicht belustigt, doch der besorgte Blick von Yuki ließ nicht locker. Ich stieß einen tiefen Seufzer aus. Kurz hatte ich vergessen, warum mich die Realität hasste. Nein, mir geht es nicht gut. Mein Leben basierte auf einer Lüge und die Wahrheit ist irgendwie im nirgendwo zu finden. Selbst wenn ich meinen wahre Familie finden würden, was war der Grund der offensichtliche Entführung?
"Yuki, ich besorge nur was zu Essen. Du kannst aber gerne mitkommen. Ayric ist glaub sowieso eingeschlafen und zusammen das Dorf anzusehen macht mehr Spaß", schmunzelnd sah ich zu meinem besten Freund, der nun an der Wand angelehnt war und schlief. Yuki musste kichern. Zusammen standen wir auf. Während Yuki zur Tür ging, schnappte ich mir die Packung mit dem Trockenfisch. Zusammen liefen wir durch die belebten Straßen und stopften uns den Trockenfisch in den Mund. Wir sahen uns die verschiedenen Läden und Stände an. Yuki kaufte sich einen wunderschönen Kimono in königsblau, der goldene Verzierungen hatte. Für Asha und Yuna kaufte ich ein Holzspielzeug. Für Asha einen Bären und für Yuna einen Fuchs. Es waren ihre Lieblingstiere. Für mich selbst kaufte ich zwei Oberteil in schwarz, welches sehr die Oberteile der Uchihas ähnelte. Nur fehlte der typische hohe Kraken und das Logo. Mir gefiel das Design sehr mit den weiten langen Ärmeln und das der Stoff länger geschnitten war. Zu den Oberteile holte ich mir noch einen passenden Gürtel.  Nur mit dem Essen waren wir beide sehr überfragt. Wir wussten nicht, was wir uns holen sollten. Alles sah so lecker aus. Doch wir wollten unser ganzes Geld nicht für essen auf dem Kopf schlagen. Zusätzlich musste ich aufpassen, was ich aß. Zu viel fettiges und frittiertes Essen vertrug ich absolut gar nicht. Da würde innerhalb von kurzer Zeit die Toilette mein neuer bester Freund werden. Eine Freundschaft, auf die ich gerne verzichten würde.
Bei einem Stand mit Takoyaki, Sushi und Onigiri blieben wir stehen. Da ich mich nicht entscheiden konnte, überließ ich das bestellen Yuki. Das machte ich immer so. Da vertraute ich meiner besten Freundin absolut. Sie ist was bestellen angeht viel schneller als ich. Ich würde Stundenlang davor stehen, weil ich mich nicht entscheiden kann und würde alles aufhalten. Deswegen sah ich mich um, beobachtete die Leute und sah mir die Kleidung an, die anders aussah als bei uns. Die meisten Frauen trugen lange Röcke, einfache Kleidung für den Haushalt. Manche von ihnen trugen traditionelle Kleidung. Wahrscheinlich die jenigen, die sich von der unteren Schicht abgrenzen wollten. Dagegen wirke ich mit einem knielangen, schwarzem Kleid und meinen Stiefeletten wie ein Fremdkörper, zwar hüllte mich mein Umgang komplett ein, trotzdem war es ungewohnt. Gegenüber von uns sah ich eine Frau an einem Blumenstand. Sie hatte schönes, langes, glattes rotes Haar. Neben ihr stand ein Mann, mit kurzen braunen Haaren, der seine Hand geschickt in ihrer Tasche steckte. Kurz darauf holte er etwas heraus, steckte es unauffällig ein wollte die   biege machen. Nachdem er sich umgedreht hatte, rannte ich ihm nach und hielt ihm am Handgelenk fest.
"Du bleibst schön stehen."
Gespielt verwirrt sah er mich an. Seine grauen Augen trafen auf meine Augen. Ernst sah ich ihn an.
"Lass mich sofort los!", befahl er mir, welches ich mit einem Kopfschütteln verneinte. Seine Augen funkelten wütend. "Ich habe nichts gemacht!"
"Wirklich? Was du der Frau gerade aus der Tasche gezogen?", mein Blick blieb ernst, während ich es in einem ruhigen Ton sagte. Er wollte sich ungeschickt losreißen, allerdings verfestige ich meinen Griff und er schrie kurz auf. Dadurch erregten wir die Aufmerksamkeit der Menschen um uns herum. Mein Blick blieb auf der rothaarigen hängen, die hochschwanger war.
"Gib ihr den gestohlen Gegenstand zurück!", forderte ich nun lauter und deutete mit einer Kopfbewegung zu der Frau. Die Frau wühlte in ihrer Tasche herum und sagte kurz darauf:" Mein Geldbeutel ist verschwunden."
"Entweder du gibst es ihr freiwillig oder ich werde dir sämtliche Knochen brechen", drohte ich ihm, doch er lachte nur zünisch auf. Eher er reagieren konnte, drehte ihn in um, verdrehte seinen Arm bis sein Knochen brach. Dabei schrie er wie ein kleines Kind, welches Schutz nach seiner Mutter suchte. Als der erste Schmerz wohl nachließ, holte er den Geldbeutel aus seiner Tasche und schmiss ihn auf den Boden hin. Danach ließ ich ihn los.
"Was ist hier los?", zwei Konohaninjas kamen her. Eine junge Frau, die das Wort ergriffen hatte und ein älterer Mann. Beide trugen die Uniform, die ein Ninja von Konohagakure kennzeichneten.
"Der Mann hat der guten Frau den Geldbeutel gestohlen. Ich habe ihn dabei beobachtet und den Geldbeutel zurück gefordert. Musste dabei etwas grober verhandeln", sprach ich sachlich. Der ältere Mann sah mich zuerst suspekt an, bevor er den Mann hochhob und ihn mit einem Griff fixierte. Die Frau erkundigte sich bei der schwangere Frau. Ihr schien es gut zu gehen. Anschließend wurde sie vom Platz geführt. Ich sah ihr nach.
"Junge Dame, wo finden wir sie, wenn der Hokage etwas von ihnen wissen will", fragte mich der Ninja, der den Übeltäter fest im Griff hatte. Der Übeltäter sah erschöpft aus und gleichzeitig schien er schmerzen zu haben.
"Ähm, der Hokage weiß wo er mich findet. Ich war heute schon bei ihm, mit zwei Freunden", antwortete ich ihm ruhig, während mir gleichzeitig ein Schauer über den Rücken lief. Mein Fehlverhalten von vorhin war unverzeilich.
Warum mache ich mir nur so viel Gedanken?
"Gut, wir werden sicherlich nochmals auf sie zukommen", sprach der Ninja kühl und führte den Mann ab. Übrig blieben nur noch einige Menschen, die langsam ihren Alltag weiter gingen. Yuki kam mit zwei großen Tüten in der Hand zu mir. Ihr breites Lächeln zauberte mir ein leichtes Lächeln auf das Gesicht.
"Na, du machst heute aber interessante Dinge, aber musstest du dem Mann denn unbedingt den Arm brechen?"
"Er wollte nicht kooperieren. Er ließ mir keine andere Wahl."
"Naja, der Frau hast du auf jeden Fall geholfen. Gehen wir zurück."
"Ja"

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