23 ~ Es ist kompliziert

Sara

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Die Sonne ging gerade hinter dem Horizont des Meeres unter.
Ich stand am Strand und spürte den frischen Wind durch meine Haare und unter mein weißes Strandkleid wehen.
Das Salz des Meeres trug der Wind in meine Nase.
Zwei starke Arme legten sich um meinen Körper und zogen mich an die kräftige Brust hinter mir.
Sanfte Lippen wanderten meinen Nacken hinauf, und ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus.
"Hallo, meine Hübsche", seufzte eine wundervolle männliche Stimme leise in mein Ohr.
Bevor ich antworten konnte, wurde ich von starken Händen herumgedreht und sah den blonden, blauäugigen Nationalkeeper vor mir.

~~~

Plötzlich schreckte ich aus dem Schlaf auf. Hastig atmend schaute ich mich in meinem Zimmer um.
Ich war in meinem Zimmer, allein und nicht am Strand mit Manu.
Oh Gott, Manu... Ich ließ mich wieder in mein Kissen fallen und starrte an die Decke.
Es war nicht das erste Mal, dass ich von Manu träumte, aber diesmal war es intensiver.

Ein Klopfen an meiner Zimmertür riss mich aus meinen Gedanken.
"Sara? Da du schon nicht zum Frühstück gekommen bist, willst du noch mit zum Mittagessen kommen?" rief eine mir sehr bekannte Stimme.
Lisa klopfte wie wild an meine Tür, dass ich schon fast Angst hatte, dass sie aus den Angeln gerissen wird.
"Ist ja gut...! Ich komme gleich!" rief ich leicht aggressiv zurück.
Danach hörte ich ein leises Kichern und zwei Personen, die von meiner Tür wegrannten.
Ich nahm ein Kissen, das neben mir auf dem Bett lag, drückte es in mein Gesicht und ließ alles herausbrüllen, was ich hatte.
Puh... Das muss für heute reichen.

Ich quälte mich aus dem weichen Bett, das ich in den paar Wochen, die wir hier waren, lieben gelernt hatte, schnappte mir frische Sachen und sprang unter die Dusche.
Gestern Abend war ich zu erschöpft gewesen, um noch zu duschen.
Es dauerte nicht lange, bis ich unter der erfrischenden Dusche fertig war.
Danach zog ich frische Sachen an: bequeme dunkle Shorts, dazu ein paar Flip Flops und ein helles, luftiges Oberteil mit Trägern.
Meine geföhnten Haare flocht ich zu einem Zopf zusammen und ließ ihn hinten herunterhängen.

Kurz bevor ich das Zimmer verließ, schnappte ich mir noch die Zimmerschlüssel, meine Sonnenbrille und mein Handy.
Als ich auf mein Handy schaute, bemerkte ich fünf verpasste Anrufe von Tom.
Ich hatte seit gestern Abend nach dem Spiel nicht mehr darauf geschaut.
Schnell schrieb ich eine Nachricht, dass ich mein Handy im Zimmer liegenlassen hatte und jetzt erst aufstehe und dass wir später schreiben können.
Unten im Speisesaal waren bereits alle Spieler, die Trainer und das restliche Personal versammelt.

Ich ging schnell zur Essensausgabe und nahm mir das Mittagessen.
Philipp und Lukas begrüßten mich sofort, ganz normal.
"Guten Morgen, Prinzessin", begrüßte mich dann Basti mit einem Lächeln.
Ich rollte mit den Augen und als mich Manu begrüßte, fiel mir auf, dass Lisa und Thomas nicht anwesend waren.
"Gut geschlafen?" fragte der blonde Keeper.
"Ich feiere nie wieder mit euch", murmelte ich, als ich mich mit meinen Nudeln an den Tisch setzte.
"Das sagst du jedes Mal", bemerkte Philipp und musste lachen.
"Und lässt am Abend dann trotzdem die Sau raus", stichelte Basti hinterher.
"Lasst sie doch mal in Ruhe. Ich glaube, wir haben gestern alle zu viel gefeiert", meinte Manu nun, der neben mir saß.
"Uff... Danke", sagte ich und lehnte mich zur Seite an seine Schulter.
Mir fielen beinahe die Augen zu, wäre da nicht noch etwas, das mich störte.
"Wo sind Lisa und Thomas?" schreckte ich auf. Die Jungs zuckten vor meiner plötzlichen Bewegung zurück.
"Die wollten an den Strand gehen, denke ich", antwortete Philipp auf meine Frage.

Plötzlich war ich wieder hellwach.
"Wir sollten an den Strand gehen!", beschloss ich.
"Sara...?" kam es von allen vieren.
"Was denn? Es ist heute sehr schön, und wir haben Trainingsfrei."
Bevor die Jungs etwas sagen konnten, klingelte mein Handy.
Ich zog es schnell hervor und sah, wer mich gerade anrief.
"Verdammt. Wir treffen uns später", sagte ich und lief aus dem Speisesaal Richtung Pool, während ich am Telefon war.

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Manu


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Diese wundervolle Frau stand da in dem roten wehenden Kleid.
Ihre kurzen blonden Haare richteten sich im Wind.
Sie stand da mit nackten Füßen am Wasser, und ich legte meine beiden Arme um ihre Taille, zog sie näher an meine Brust.
Meine Lippen wanderten ihren Nacken hinauf, und ich spürte, wie sie lächelte.
"Hallo, meine Hübsche", flüsterte ich sanft in ihr Ohr.
Bevor sie antworten konnte, drehte ich sie in meinen Armen zu mir um und schaute in ihre strahlenden Augen, der Trainerstochter.

~~~

Erschrocken riss ich meine Augen auf und saß kerzengerade in meinem Bett.
"Was war das denn?" fragte ich mich selbst, ohne eine Antwort zu erwarten.
Ich schüttelte den Kopf und fuhr mir durch die Haare.
Verschwitzt von der Nacht oder dem Traum, es war so eine heiße Nacht heute, und die Feier von gestern war auch nicht gerade hilfreich.

Locker schwang ich mich aus dem Bett und sprang unter die Dusche wie jeden Morgen.
Mit frischen Sachen ging ich zum Frühstück, wo bereits alle anderen warteten.
Ich sah, wie Lisa und Thomas schon fast übereinanderhockten und er sie zum Lachen brachte, indem er irgendwelche Faxen machte.
Lukas, Philipp und Basti unterhielten sich, nur Sara fehlte.
"Morgen, Jungs und Lisa, weiß jemand, wo Sara ist?" fragte ich als erstes. "Oh, vermisst du sie schon", lachte Thomas sofort.

Ich merkte, wie er versuchte, mich zu ärgern.
Doch Lisa antwortete mir gleich darauf: "Sie schläft noch. War wahrscheinlich zu viel gestern Abend."
Ich hob nur die Augenbrauen und hörte weiter zu.
"Sara mag es zwar zu feiern, verträgt aber nicht so viel Alkohol", lachte sie.

Nach dem Frühstück ging jeder von uns seinen eigenen Weg.
Ich hatte eine Massage und ließ mir die Verspannungen von gestern wegmassieren, danach ging ich zum offenen Training.
Schon bald war der Vormittag vorbei und es ging zum Mittagessen.
Kurz nachdem wir uns hingesetzt hatten, kam auch schon Sara zu uns.

"Hi", grüßten Lukas und Philipp, bevor sie sich ihrem Essen widmeten.
"Guten Morgen, Prinzessin", begrüßten Basti und ich sie mit einem Lächeln.
Sara rollte mit den Augen, und ich sah Basti mit einem bösen Blick an.
"Gut geschlafen?" fragte ich die Blondine.
"Ich feiere nie wieder mit euch", murrte sie, als sie sich mit ihren Nudeln an den Tisch setzte.
"Das sagst du jedes Mal", bemerkte Philipp und lachte.
"Und lässt am Abend dann trotzdem die Sau raus", stichelte Basti weiter. Ich schüttelte nur den Kopf.
"Lasst sie doch mal in Ruhe. Ich glaube, wir haben gestern alle zu viel gefeiert", meinte ich.
"Uff... Danke", erwiderte sie dankend und lehnte sich zur Seite an meine Schulter.
Ich riss die Augen auf und wurde leicht rot.
Ich wünschte, es könnte so bleiben, während die anderen gerade neben uns saßen.

"Wo sind Lisa und Thomas?" schreckte sie kurz darauf wieder auf.
Ich zuckte wegen ihrer plötzlichen Bewegung zurück.
"Die wollten an den Strand gehen, denke ich", antwortete Philipp.
"Wir sollten an den Strand gehen!", beschloss sie nun.
"Sara...?" kam es von uns allen.
"Was denn? Es ist heute sehr schön, und wir haben trainingsfrei." Bevor wir etwas sagen konnten, klingelte Saras Handy.
Sie zog es schnell aus ihrer Tasche und sagte dann nur noch: "Verdammt. Wir treffen uns später."
Bevor sie Richtung Pool ging.

"Was war das denn?", fragte Lukas, während wir alle vier verwirrt der Blondine hinterher schauten.
"Keine Ahnung", antwortete ich leise.
"Hast du Sara Prinzessin genannt?", fragte ich nun Basti ernster und beugte mich etwas vor.
"Was? Wirst du etwa eifersüchtig?", entgegnete er frech.
"Nein", log ich.

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Sara

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"Puh..." Das Telefonat mit Tom war anstrengend.
Wir hatten uns schon lange nicht mehr gehört, geschweige denn gesehen.
Vielleicht setzt diese WM meiner Beziehung nicht gut zu.
Aber ich fühle mich so gut hier.
Ich verbringe mehr Zeit mit meinem Vater, Lisa ist hier, und ich habe gute Freunde wie Basti, Lukas, Mats, Philipp und sogar Thomas gefunden.
Und dann ist da noch Manu...
Es ist kompliziert, denke ich, aber ich fühle mich wohl.
Sehr wohl.

"Sara?", rief mir eine ältere männliche Stimme zu.
"Ja, Paps?", fragte ich und drehte mich zu ihm um. "Was gibt's?"
"Gut, dass ich dich noch erwische. Wo warst du eigentlich heute Vormittag?", fragte er mich gleich.
"Ähm... Unterwegs", wollte ich ihm mit einem Lächeln glaubhaft machen.
Doch er zog die Augenbrauen hoch und schaute mich auffordernd an.
"Ich habe geschlafen, okay? Es war ein anstrengender Tag gestern", meinte ich dann.
Seine Mimik wurde weicher, und er lächelte ebenfalls ein wenig.
"Denk an das morgige Spezialtraining und sorge dafür, dass die Jungs pünktlich da sind", sagte er.
"Klar, wir werden pünktlich sein", erwiderte ich schnell und wollte mich schon verabschieden, da ich mich mit den anderen am Strand treffen wollte.
"Ach, und Sara...", rief mein Vater mir fast schon hinterher. "Ich bin wirklich froh, dass du hier bist. Die Jungs haben recht, du bist unser Glücksbringer."
Ich hielt inne, mir stockte der Atem, bevor ich mich auf ihn stürzte und ihn stürmisch umarmte.
Er wirkte kurz überrascht, schlang dann aber ebenfalls seine Arme um mich, und ich murmelte ein leises
"Danke. Ich bin auch froh, hier zu sein."

Kurz danach verabschiedeten wir uns wieder voneinander, und ich wollte weiter zum Haus laufen.
Auf dem Weg wurde ich jedoch von meinen Beinen gerissen und über eine Schulter geworfen.
Groß und muskulös... Manu?
Mir wurde heiß im Gesicht, nicht nur wegen der Kopfüberposition.
"Hey! Hey! Was soll das? Ich dachte, du bist auf meiner Seite, Manu", quietschte ich und trommelte auf seinem Rücken herum.
"Du wolltest zum Strand, also gehen wir zum Strand", meinte er nur, und ich spürte das plötzliche Absacken, als er in den Sand trat.
Plötzlich hörte ich das Gelächter der anderen drei, die neben uns herliefen.
"Haha, sehr witzig", murmelte ich zu den Jungs. "Jetzt lass mich runter!"

Dummer Zeitpunkt, das zu sagen.
Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Manu mit mir auf seiner Schulter bereits im Wasser stand.
Zum zweiten Mal in einer Woche wurde ich ins Wasser geworfen.
Es war nicht tief, sodass ich auf dem Sandboden stehen konnte.
Nur mit den Augen über Wasser schaute ich wie ein Krokodil und sah, wie Manu herzlich lachte.
Basti, Lukas und Philipp feierten die Aktion vom Strand aus.

Schnell stieß ich mich vom Boden ab, sprang auf Manus Schultern und zog ihn mit ins Wasser.
Beim erneuten Auftauchen sah ich, wie die anderen noch mehr lachten.
Thomas und Lisa kamen gerade zu uns und beobachteten das Spektakel.
Auch ich fing jetzt an zu lachen, sackte dabei aber im weichen Sand weg.
Reflexartig klammerte ich mich schnell an Manus Hals, um Halt zu finden, aber er rutschte ebenfalls weg, und wir landeten wieder platschend im Wasser.

Immer noch an Manu geklammert, hing ich mit ihm im Wasser und musste dem dämlichen Gelächter der anderen zuhören.
Thomas ließ irgendwelche lustigen Kommentare los, aber ich wollte diesen Moment nicht ruinieren.
Also ließ ich ihn und wandte mich an den Mann, der versuchte, uns beide über Wasser zu halten.

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