03 ~ Ankunft im Hotel
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Das Flugzeug setzte gerade zur Landung an, als ich aus meinem Schlaf erwachte.
Wir waren in Brasilien angekommen.
Mein Vater, hielt noch eine kurze Ansprache über die bevorstehenden Erlebnisse und die Bedeutung dieses Ortes, bevor wir das Flugzeug verließen.
Gemeinsam liefen wir durch den Flughafen zum Mannschaftsbus.
Der Bus war ein echter Hingucker.
Er glänzte in einer hellblauen Grundfarbe, die sofort ins Auge stach.
Auf der Rückseite des Busses waren bunte Zeichen angebracht, die wie fröhliche Farbkleckse aussahen.
Dieser Anblick verkörperte das typisch brasilianische Flair und machte Lust auf die Entdeckungen, die vor uns lagen.
Das Land wirkte sofort lebendig und voller Energie.
Während der Fahrt zum nächsten Ziel genoss ich die atemberaubende Landschaft.
Brasilien präsentierte sich uns in seiner ganzen Pracht: üppige grüne Wälder, weite Felder und idyllische Dörfer.
Als wir durch eine größere Stadt fuhren, war ich überwältigt von dem Anblick: Menschen tanzten ausgelassen auf den Straßen, jubelten fröhlich und schwenkten Fahnen in allen erdenklichen Farben.
Die Stimmung war ansteckend.
"Wow", entfuhr es mir leise, als ich das bunte Treiben beobachtete.
Der Bus wurde von Sicherheitsfahrzeugen begleitet, die vor und hinter uns fuhren, um sicherzustellen, dass alles reibungslos verlief.
Später erreichten wir eine Fähre.
Gemeinsam mit einigen anderen stieg ich aus dem Bus, um die Schönheit Brasiliens aus nächster Nähe zu betrachten.
Meine Haare wehten im frischen Meereswind, und die Sonne schien hell und warm vom Himmel.
Zum Glück hatte ich meine Sonnenbrille dabei, sodass ich die herrliche Landschaft in vollen Zügen genießen konnte.
Wir hatten die ganze Nacht durchgeflogen, um am frühen Morgen hier anzukommen, und es fühlte sich fast wie ein Urlaub an.
Die Aussicht von der Fähre war spektakulär.
Das glitzernde Meer, die sanften Hügel und die lebendige Vegetation – all das zusammen machte diesen Moment unvergesslich.
Es war der perfekte Start in ein Abenteuer in einem Land, das so viel zu bieten hatte.
Bei unserer Ankunft im Hotel, das eher wie ein riesiges Erholungsdomizil mit mehreren großen Häusern wirkte, wurden wir herzlich von den Brasilianern empfangen.
Das gesamte Areal war beeindruckend weitläufig, umgeben von üppiger Natur und exotischen Pflanzen, die sofort Urlaubsstimmung verbreiteten.
Die Begrüßung war ausgesprochen herzlich und voller Lebensfreude.
Eine Gruppe von Brasilianern erwartete uns mit traditionellen Tänzen, rhythmischen Gesängen und lautem Jubel.
Die farbenfrohen Kostüme der Tänzerinnen und Tänzer und die mitreißende Musik schufen eine Atmosphäre, die uns alle sofort in ihren Bann zog und das Gefühl gab, wirklich willkommen zu sein.
Nachdem diese herzliche Begrüßung, die ich als äußerst schön und bewegend empfand, vorüber war, begann die Verteilung der Zimmer beziehungsweise Häuser.
Jedes Haus war geräumig und luxuriös eingerichtet, mit allem Komfort, den man sich vorstellen konnte.
Zu meiner großen Erleichterung stellte sich heraus, dass ich nicht mit meinem Vater in einem Haus wohnen musste, obwohl alle anderen Trainer bei ihm untergebracht waren.
Zu meiner Überraschung wurde mir die Verantwortung für Haus 4 übertragen.
In diesem Haus waren die Spieler Manuel Neuer, Thomas Müller, Bastian Schweinsteiger, Lukas Podolski und Philipp Lahm, der Kapitän, untergebracht.
"Na super, ich bin also für fünf Spieler verantwortlich. #Bestdayever", dachte ich schmunzelnd und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.
Ich holte mir meine Schlüsselkarte und jeder von uns machte sich auf den Weg zu seinem Zimmer.
Mein Zimmer war äußerst geräumig und strahlte eine helle, freundliche Atmosphäre aus.
Die Wände waren in einem sanften Hellblau gestrichen, das eine beruhigende Wirkung hatte.
Der Boden war mit beigem Holz ausgelegt, das Wärme und Gemütlichkeit ausstrahlte.
Die Vorhänge waren strahlend weiß und ließen viel Tageslicht herein, was den Raum noch offener und einladender wirken ließ.
Die Möbel bestanden aus einem ansprechenden Holzmuster, das perfekt zu den übrigen Farbtönen des Zimmers passte.
Nachdem ich meinen Koffer und meine Tasche abgestellt hatte, begann ich sofort damit, meine Sachen auszupacken und in den Schränken zu verstauen.
Als ich fertig war, schnappte ich mir mein Handy und rief Lisa per Videochat an.
"Hey Lisa," begrüßte ich sie fröhlich, während ich in die Frontkamera meines Handys schaute.
Lisa antwortete mit überschwänglicher Begeisterung: "OMG Sara, ich vermisse dich jetzt schon so sehr."
Sie legte eine theatralische Note in ihre Stimme, um mich aufzuheitern, was mich zum Lachen brachte.
"Wir sind gerade angekommen. Soll ich dir mein Zimmer zeigen?" fragte ich schnell.
"Klar, zeig her," antwortete sie gespannt und richtete sich auf ihrem Stuhl auf.
Ich drehte mein Handy und führte Lisa virtuell durch mein Zimmer, zeigte ihr die liebevollen Details und die geräumige Terrasse.
Als wir an der Terrasse ankamen, richtete ich die Kamera wieder auf mich.
"Das ist ja der Wahnsinn. Du hast so ein Glück, ich wäre auch gerne in Brasilien," sagte Lisa beeindruckt. Man merkte ihr an, dass sie wirklich gerne mitgekommen wäre.
"Ja, es ist wirklich schön hier. Aber ich bin ja wegen der WM hier. Wir sind in Häuser untergebracht, und mein Vater hat mir natürlich die Verantwortung für fünf Spieler übertragen," erklärte ich in einem leicht genervten Ton.
"Er weiß halt, wie verantwortungsbewusst du bist," entgegnete Lisa, was durchaus logisch klang.
"Ja, kann sein. Aber ich hab wirklich keine Lust drauf..." seufzte ich dann.
"Sag mal, mit welchen Spielern bist du denn im Haus?" wollte Lisa neugierig wissen.
Bevor ich antworten konnte, hörte ich jemanden rufen: "Hey Sara!"
Es war Thomas, der vom zweiten Balkon rechts neben mir rief.
"Sorry, ich muss Schluss machen," sagte ich zu Lisa, beendete das Gespräch und steckte mein Handy weg.
"Was?" fragte ich genervt und drehte mich zu ihm.
"Was denn?" entgegnete er und zuckte mit den Schultern.
"Ich habe gerade mit einer Freundin telefoniert, und du quatschst dazwischen. Hast du das nicht gesehen?" fragte ich, immer noch verärgert. "Ähm... Nein, sorry," sagte er nur.
Thomas schien tatsächlich nicht bemerkt zu haben, dass ich gerade mitten in einem Gespräch war.
Trotzdem ärgerte es mich, dass er so rücksichtslos war.
Ich beschloss, das Thema fallen zu lassen und ging wieder ins Zimmer, um weiter meine Sachen zu sortieren.
Ich entschied mich, das Hotel genauer zu erkunden, also nahm ich meine Schlüsselkarte und verließ mein Zimmer.
Doch schon beim ersten Schritt lief ich mit jemandem zusammen und verlor das Gleichgewicht.
Bevor ich fiel, spürte ich, wie mich zwei starke Arme auffingen.
Verlegen schaute ich nach oben und erkannte Bastian Schweinsteiger.
"Bist aber ganz schön stürmisch", sagte er mit einem sarkastischen Lächeln.
"Ähm, danke fürs Auffangen", stammelte ich leise, während mir die Röte ins Gesicht stieg.
Ich richtete mich wieder auf und versuchte, mich gerade hinzustellen, damit er mich loslassen konnte.
"Hey, was hast du heute noch so vor? Wir haben schließlich frei und wollen ein wenig am Pool abhängen", fragte er mich und lud mich damit ein.
"Sorry, Bastian, aber..." begann ich, doch er fiel mir ins Wort, "Basti reicht."
"Ähm... ja, Basti, ich möchte die Wochen, die wir hier sind, einfach schnell rumkriegen. Ich muss ehrlich sagen, ich mag keinen Fußball und bin nur wegen meines Vaters hier. Ich möchte auch keine engen Superfreundschaften mit der ganzen Mannschaft anfangen...", unterbrach ich mich selbst, als ich bemerkte, wie unfreundlich mein Tonfall klang. "Sorry. Ich wollte nicht so fies sein..."
"Schon gut. Du magst halt keinen Fußball", sprach er sanft mit einem sympathischen Lächeln.
Ich biss mir auf die Unterlippe, um nichts Falsches mehr zu sagen.
"Ich dachte nur, du brauchst ein bisschen Spaß. Die ganze Fahrt und der Flug sahst du so niedergeschlagen aus", bemerkte er freundlich.
Macht er sich wirklich Sorgen?
"Ach, das ist nichts", winkte ich ab. "Wie gesagt, mein Vater hat mich hierher geschleppt."
Basti lachte daraufhin. "Mach einfach das Beste daraus und lass dich darauf ein."
Ironischerweise klang er dabei genauso wie Lisa.
"Yeah, vielleicht überlege ich mir dein Angebot noch einmal", musste ich lachen.
"Gut, dann sehe ich dich heute Abend am Pool", sagte er und ging den Gang entlang Richtung Aufenthaltsbereich.
Schnellst möglich kehrte ich wieder in mein Zimmer zurück und schlug mir den Kopf gegen die Tür, als ich sie hinter mir schloss.
Ein leiser Knall ertönte und ich seufzte laut.
Habe ich gerade wirklich Basti zugestimmt, heute Abend mit seinen Teamkollegen am Pool zu sitzen?
Ich stellte mir die Frage selbst und beantwortete sie gleichzeitig.
Ja, das habe ich.
Um meinen Kopf freizubekommen, entschloss ich mich, den Tag damit zu verbringen, das Hotel und die nähere Umgebung zum Strand hin zu erkunden.
Das Hotelgelände war beeindruckend: Es bestand aus vier Häusern, in denen die Spieler untergebracht waren, und einem riesigen Essbereich, der auch einen Aufenthaltsraum beinhaltete.
Dieser Raum war so groß, dass wir vermutlich zweimal hineingepasst hätten.
Direkt daneben befand sich ein Fitnessraum, dessen eine Wand komplett aus Fenstern bestand und einen atemberaubenden Blick auf das Meer bot.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Geländes stand das Haus, in dem die restlichen Trainer wohnten.
Am Eingang prangte ein grünes Schild mit der weißen Aufschrift "Trainer".
Als ich auf das Schild zuging, musste ich schmunzeln und sah im verglasten Vorraum meinen Vater, der vor einem Stapel Papiere saß.
Die Tür stand offen, also betrat ich den Raum und ging auf ihn zu.
"Ich dachte, heute wäre noch frei, Ankunft und sowas", sprach ich ihn an.
Er schaute von seinen Papieren auf und lächelte. "Ein Trainer hat immer etwas zu tun, Liebling. Merke dir das gleich."
Ich ließ mich auf die Armlehne der gegenüberliegenden Couch nieder und eine Frage, die mir schon seit einiger Zeit durch den Kopf ging, brach aus mir heraus: "Warum hast du mich eigentlich als Betreuerin für die Jungs eingeteilt? Ich dachte, ich sollte als Fitness- und Trainingscoach mitkommen."
Mein Vater lehnte sich zurück und blickte mich ernst an. "Ja, aber ich möchte, dass du von dieser Zeit hier so viel wie möglich mitnimmst. Deshalb habe ich mir gedacht, dass du auch ein wenig Verantwortung übernehmen kannst. Die Jungs sind nett und werden dir wahrscheinlich nicht allzu viel Ärger machen."
Dann fügte er mit einem kurzen Grinsen hinzu: "Und du kannst die Jungs kennenlernen."
Ich seufzte und rollte mit den Augen, während ich die Arme vor der Brust verschränkte.
Natürlich entging meinem Vater dies nicht, und er richtete sich auf.
"Sara, du weißt, dass ich nur das Beste für dich will", sagte er und kam um den Tisch zu mir.
"Ich weiß. Danke, Paps," antwortete ich und gab nach, und küsste ihn auf die Wange.
Ich stand auf und machte mich auf den Weg nach draußen, um den Rest des Tages zu genießen.
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