Zweite Chance
Es war mal wieder Prüfungstag. Auch, wenn ich das nie für möglich gehalten hätte, war ich noch aufgeregter als beim letzten Mal. Würde ich jetzt versagen, dann wäre alles aus. Schluss mit der Streiterunion. Ich aß nichts, blieb bis zur letzten Minute auf meinem Zimmer. Dann machte ich mich auf den Weg zu Block B, zog mir wie beim letzten Mal eine Tarnuniform über und ließ mir ein Maschinengewehr geben. Wir waren kurz vorm Abmarsch, als eine Durchsage ertönte. „JS Nummer 364 wird dringend ins Büro gebeten." Das war ja ich! Mein Prüfer tuschelte kurz mit dem Sturmleiter, kam dann zu mir. „Ich fürchte, für dich endet die Prüfung hier." Ich war verwirrt. Noch in Tarnkleidung machte ich mich auf zum Büro, wo mich der Chef erwartete. „Guten Tag, sir.", grüßte ich. „Setz dich.", sagte er und nahm seine Brille ab. „Ich habe wenig Zeit. Kommen wir gleich auf den Punkt. Ich sehe dich nicht in der Lage, auf der Straße zu kämpfen. Um ehrlich zu sein, habe ich das noch nie." Ich war baff. „Aber Sir-" „Nein, keine Widerrede, Nummer 364. Ich bin noch nicht fertig. Ich habe eine neue Aufgabe für dich. Da du kein Fehlverhalten zeigst, ein sehr ordentlicher Kämpfer bist du, wäre es falsch, dich einfach wegzuwerfen. Dein Moralverhalten im Camp ist in der Tat ausgezeichnet!" Ganz kurz blitzten seine Augen, als würde er nur mit ihnen lächeln, „Deine Schießfähigkeiten befriedigend. Du kümmerst dich ab morgen um die Neuzugänge. Sei ein gutes Vorbild und lehre sie Gehorsam. Einweisung ist heute Nachmittag um Punkt zwei. Dein Prüfer holt dich ab. Und jetzt geh."
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