Kein Zurück
Schweißnasse Stirn, rasender Puls, juckende Haut. Bei zittrigen Händen war es nicht geblieben. Ich brauchte einen ordentlichen Hauch scrap. Wusste ich's doch, dass es so enden würde. War doch klar... So schnell wie möglich machte ich mich zum U-Bahnhof auf. Ich war zwar erst heute Morgen da gewesen, aber mich würde schon keiner verurteilen. Die Anderen hingen schließlich den ganzen Tag da rum. Einmal täglich kam der Dealer. Den hatte ich aber noch nie getroffen. Meine geheime Hoffnung war, dass er mir ein Starter-Rabatt geben würde, wenn ich anfangen würde, direkt bei ihm zu kaufen. Mehr als eine Hoffnung ist das echt nicht. Du bist schon abhängiger von diesem Mist als der Artikel vom Nomen. Der Dealer würde dich AUSSAUGEN. Denk einfach mal an früher...Und als ich angekommen war, wurde mir klar, dass ich nicht morgen mit dem restlichen Zeltlager weiterziehen konnte. Ab jetzt würde jeder Tag gleich sein. Nach meiner Karriere würde nun auch meine Reise hier enden. Scrap gab es laut den Anderen wie Sand am Meer, man könne es überall im Land herstellen. Aber wieso sollte ich irgendwelchen Vollzeit-Junkies trauen? Wieso solltest du dir selbst trauen? Die waren mich leid und wollten doch nur, dass mehr für sie übrigblieb. Außerdem würde ich auf der Autofahrt auf Entzug sein. Ich vollzog das übliche Ritual. Tüten sammeln und auskratzen, Folie anwärmen...Mittlerweile spürte ich selbst bei größeren Dosen kaum merkliche Veränderungen. Meistens gingen einfach nur die Entzugserscheinungen weg. Ein Drehgefühl setzte ein. „Ich bleibe ab jetzt hier.", verkündete ich. Hörten die Anderen mich überhaupt? Egal. Ich würde einfach hierbleiben. Beschlossene Sache. Mich würde eh keiner vermissen. Ich hatte schon oft genug erlebt, wie das Lager Mitreisende zurückgelassen hatte, wenn diese nicht zur Abfahrt aufgetaucht waren. Das würde bei mir nicht anders sein. Ich war nicht anders, höchstens minderwertig. Denn ich war jetzt einer von ihnen, welche ich nie hatte sein wollen.
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