Der Agent
Es war Nacht, als der Agent an die Tür meines Krankenzimmers klopfte. Er flüsterte „Möchten Sie wieder beim Widerstand arbeiten?" Das war eine gute Frage. Würde ich wieder Terrorist werden? „Ich kenne Ihre Lage. Sie werden keine Wohnung finden, wenn sie aus dem Krankenhaus entlassen werden. Wir bieten Ihnen ein Zelt und Versorgung an. Eine militärische Ausbildung haben Sie ja bereits." Ich willigte ein. Was hatte ich schon zu verlieren? Der JSU hatte mich rausgeschmissen, die letzte Organisation, für die ich gearbeitet hatte, war aufgelöst. Worden. Ich würde am nächsten Morgen auf der Straße sitzen, in diesem Punkt hatte der Agent eindeutig recht. Natürlich wäre mir ein normales Leben lieber gewesen, aber das war in dieser Zeit und in meiner Situation nicht möglich. Er lächelte ein professionelles Lächeln, ließ mir etwas Zeit, um mich fertigzumachen. Ein bisschen Angst hatte ich, die schützenden Mauern der Station zu verlassen. Da das Krankenhaus allgemein wenig Personal hatte, fiel es uns leicht, unentdeckt nach draußen zu gelangen. Auf dem neonerhellten Parkplatz stand ein altes weißes Auto, das aussah als wäre es kurz vor der Verschrottung. Der Agent überreichte mir die Schlüssel und eine Karte. Ein Punkt war rot markiert. „Dort treffen Sie ihre Kollegen. Alles was Sie brauchen, finden Sie im Wagen." Etwas verwirrt verabschiedete ich mich und fuhr los. Ich war noch nie alleine Auto gefahren. Der alte Boris hatte ab und zu versucht, es mir beizubringen. Als sehr lernfähig hatte ich mich jedoch nicht erwiesen. Aus diesem Grund wählte ich jetzt einen Umweg über Landstraßen. Dort gefährdete ich nicht so viele Menschen. Als es dämmerte, war ich zu einem Viertel da. Ich befand mich nah an der Grenze, komischerweise fuhren trotzdem keine Autos mit ausländischen Kennzeichen. Ich machte mir nicht weiter Gedanken darüber. Die Fahrt würde mir noch genug Zeit zum denken überlassen.
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