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Ich sehe das Auto. Ein dunkler Schatten, der immer näher kommt, viel zu schnell, rasend schnell.

Ich sehe mein Kind. Ein fröhlicher Farbtupfer auf dem süßen Kinderfahrrad, das seine Runden auf der Spielstraße dreht, lachend, quietschend vor Freude.

Ich stürze zur Straße. Sie ist so wahnsinnig weit entfernt von der Haustür. Schreie ich? Oder bin ich vor Schock erstarrt? Bewege ich mich überhaupt? Alles ist wie in Zeitlupe, obwohl es so schnell geschieht. Mein Gehirn funktioniert nicht mehr. Ich weiß genau, was jetzt geschehen wird. Es ist unausweichlich. Kein Schrei, kein Ruf, kein Kopfschütteln, kein Arme-Schwenken kann es ändern. Es wird geschehen. Genau jetzt. In diesem hilflosen Moment, der das Leben aller verändern wird.

Ich höre den Knall. Höre einen Schrei, gellend, laut, durchdringend. Später wird man mir sagen, dass ich es gewesen bin, die ihn ausgestoßen hat. Doch in diesem Moment glaube ich, dass es mein Kind ist, das vor Schmerz und Pein so schreit. Dass mein Kind nach mir ruft, voller Verzweiflung.

Meine Augen sehen einen bunten Wirbel durch die Luft rasen. Mit einem scheppernden Klang fällt er zu Boden. Meine Schritte eilen darauf zu, meine Augen suchen. Verbogenes, buntes Metall, eine zerbrochene rote Signalfahne, eine rot-schwarze Klingel, ein vollkommen zerstörtes Kinderfahrrad.

Schreiend gleiten meine Augen die Straße entlang. Wo ist mein Kind? Wo ist mein geliebtes Kind? Ich höre Menschen rufen. Ich verstehe sie nicht, aber ich sehe die Arme, die zu dem Auto zeigen, das immer noch weiterfährt. Ich renne hinter dem Auto her, schreie, rufe den Namen meines Kindes. Tausend Tode begleiten mich, bis das Auto endlich steht und ich suchend und immerzu schreiend um es herumlaufen kann. Ich werfe mich vor das Auto und dort sehe ich es. Mein Kind.

Das ist der Moment, wo meine Seele zerreißt.

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