Part 14
"Eine Woche! Das schaffen wir niemals!", Jake war kurz davor die Einrichtung im Zuhause der Sullys zu zerstören, so sauer war er. "Eine verfickte Woche! Hätte Norm sich nicht etwas beeilen können?!"
"Muntxatan! (husband)", zischte Neytiri gereizt. Jake seufzte resigniert und verschränkte die Arme.
Nachdem Mo'at ihnen den genauen Weg beschrieben hatte, waren sie zurück zum Zelt gegangen um sich zu beraten. Jake lief unruhig auf und ab, während Neytiri mit den Händen in den Hüften dabenen stand. Ihr Schwanz schlug aufgeregt hin und her. Wir anderen saßen auf dem Boden und starrten nachdenklich vor uns hin. Neteyam kaute nervös auf seiner Unterlippe herum und Spider tippte mit der Hand einen ungeduldigen Rhythmus auf sein Knie. Tuk sah nur ängstlich von einem zum anderen.
"Allein schon die Reise dorthin dauert fast eine Woche", murmelte Jake. "Die Hallelujah-Berge sind nicht weit, aber was Mo'at beschrieben hat..." Er sah zu seiner Frau, die ihn besorgt musterte. "Ich selbst war erst einmal dort. Der Lepay Wald, das ist Sumpf-Gebiet.", sagte Jake. "Es ist sehr weit.", bestätigte Neytiri.
Da sprang Neteyam auf. Entschlossen sah er Jake an. "Wenn wir sofort aufbrechen, können wir es schaffen. Wir müssen etwas tun Dad!"
Jake sah ihn nachdenklich an.
"Es ist noch nicht zu spät!", beteuerte Neteyam. "Und ich kenne den Weg, ich war auch schonmal dort."
Jake schloss für einen Moment die Augen. "Du hast Recht.", sagte er schließlich. Entschlossen drehte er sich um und begann zu packen. Er nahm einen großen Koffer, der noch vom RDA stammte und schmiss Zeug hinein. Stoffe, Brote und zwei Pistolen folgten.
"Aber ihr Kinder bleibt ihr. Eure Mutter und ich holen die Pflanze.", sagte Jake bestimmt.
"Nein!", protestierte Neteyam und ich stellte mich beruhigend neben ihn. "Ich werde mitkommen, das ist auch mein Volk", sagte er voller Inbrunst. Stolz schwoll in mir an und ich wusste, dass er ein guter nächster Olo'eyktan werden würde. Der Beste.
"Ma Jake, das ist keine gute Idee.", sagte jetzt auch Neytiri. "Denk an die tawtute (Himmelsmenschen). Wenn sie merken, dass wir weg sind... Das Volk braucht dich."
Das ließ Jake innehalten und er seufzte. Neytiri strich über seinen Arm. Jakes Blick fiel auf Neteyam. "Das ist kein Ort für Kinder!"
Neteyam's Ohren legten sich an. "Wir sind keine Kinder mehr Dad! Ich kann das schaffen!" Jake seufzte.
"Ihr könnt nicht da raus, wenn die neuen Himmelsmenschen da rum rennen!", zischte er gestresst.
Die Angriffe der neuen Division der Himmelsmenschen hatte ich schon fast vergessen. Ich hatte nicht so viel davon mitbekommen, da ich mit der Probename der Pflanzen beschäftigt war. Neteyam musste allerdings in letzter Zeit seltener zum Training mit Jake, was wohl daran lag, dass die Angriffe seltener geworden waren. Nur noch vereinzelt fanden die Späher die AMP Suit-Walker der Menschen und streckten diese auch sofort nieder. Jake schien sich wegen der Menschen keine allzu großen Sorgen zu machen. Dachte ich zumindest bisher.
In letzter Zeit saß Jake immer mit einer Waffe in der Hand da und schraubte daran herum. Er besprach mit Neteyam fiktive Angriffspläne und Strategien, falls die neuen Himmelsmenschen angreifen würden. Jake hatte den Landeort der Menschen bisher nicht untersuchen lassen, aber vielleicht hatte er das bald vor.
Dabei gab es keine Neuigkeiten über die Menschen. Sie ließen uns in Ruhe und im Gegenzug ließen die Na'vi sie in Ruhe. Doch ich wusste genauso gut wie Jake, dass die Menschen nicht ewig so weiter machen würden.
Obwohl die Angriffe weniger wurden, konnte sich Jake nicht darauf ausruhen. Er spürte, dass dies erst der Anfang war. Der Olo'eyktan sprach mit den besten Kriegern des Stammes und beriet sich mit den Clanoberhäuptern der anderen Völker. Er bereitete sich auf Krieg vor.
"Bitte Dad", mischte sich jetzt auch noch Lo'ak ein. Er stand auf und stellte sich neben seinen Bruder. Die anderen Kids folgten seinem Beispiel. Wir gehen und holen dir Pflanze, dann kannst du hierbleiben und auf das Dorf aufpassen."
Jake schien mit sich zu hadern. Er tauschte einen Blick mit Neytiri und wandte sich dann an seinen Ältesten.
"Traust du dir das zu mein Sohn?"
Neteyam straffte die Schultern. "Ja Sir!"
Jake nickte mehrfach, ein Zeichen dafür dass er eingeknickt war. "Na schön, aber seid vorsichtig. Und ihr müsst euch beeilen!" Neteyam warf mir und seinen Geschwistern einen ernsten Blick zu. Kiri senkte leicht den Kopf. "Wir begleiten dich Bruder."
Spider und Lo'ak nickten und Tuk stimmte ihrer Schwester lauthals zu. "Wir werden die Pflanze holen und alle retten!"
Doch Jake machte ihr einen Strich durch die Rechnung. "Ah ah ah, du nicht!" Er nahm seine jüngste Tochter bei der Hand und gab sie an Neytiri weiter. Tuk sah ihre Eltern sprachlos an. "Aber-"
"Es ist zu gefährlich Tuk", sagte Neytiri besänftigend.
Unter hektischem Suchen und Tuk's protestierenden Rufen packten wir unsere Sachen. Nur das Nötigste. Wasser, Essen und natürlich einen Behälter für die Pflanze. Neteyam schulterte seinen Bogen und Spider schwang sich einen Rucksack über die Schulter. Dann brachen wir auf. Es wurde schon bald dunkel, aber wir würden die Nacht durchfliegen um noch schneller zu sein.
Wir verabschiedeten uns von Jake, Neytiri und der schmollenden Tuk und verließen das Zelt.
"Neteyam?", rief Jake noch, bevor wir im Wald verschwanden.
Der älteste Sully Sohn drehte sich um.
Jake nickte ihm aufmundernd zu.
„Ich bin stolz auf dich mein Sohn."
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