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"Okay, okay!" Taylor ist auf einen Tisch geklettert und möchte offenbar, dass ihr alle zuhören. "Oh, wow, ist sie jetzt schon voll?" murmelt Niall, der dafür von Harry den Ellenbogen zwischen die Rippen bekommt. "Benimm dich, Horan." zischt er, muss aber selbst etwas lachen. "Aaaaaal-so..."
Ok, sie scheint tatsächlich etwas zu lallen, ich seh's auch...
"Ich freu mich sehr, dass wir das heute hinbekommen haben, uns vor den Feiertagen alle noch einmal zu sehen!" Zustimmendes Gemurmel geht durch den gut gefüllten Raum. "Und besonders happy bin ich, dass wir sogar ein paar neue Gesichter dabei haben..." Ihr Blick fällt auf mich und Harry, der davon allerdings gar nichts mitbekommt, da er mich verträumt von unten anblickt, während ich auf seinem Schoß sitze. Dann wandert ihr Blick weiter zu Liam, der zum ersten Mal Maya mitgebracht hat.
Seit knapp 2 Wochen sind die beiden zusammen und sie war unfassbar nervös, gerade zum Wichteln mit der ganzen Gruppe das erste Mal dabei zu sein, aber nachdem nicht nur Liam sondern auch Harry und ich sie ermutigt haben, hat sie sich dazu breitschlagen lassen, mitzukommen. Die Aufmerksamkeit, die sie gerade von all den Augenpaaren im Raum bekommt, scheint ihr sichtlich unangenehm zu sein, doch Liam, der ihr liebevoll die Hand an den Rücken legt, scheint sie etwas beruhigen zu können.
"...aber auch das ein oder andere alte Gesicht." Nun wird auch Harry aufmerksam, denn er löst sich von mir und folgt stattdessen Taylors Blick in die andere Ecke des Raumes. Ich merke, dass die Hand des Armes, den er um mich geschlungen hat, sich verkrampft, denn sie krallt sich seitlich in meinen Oberschenkel. "Ist das ihr scheiß Ernst?" zischt er Niall entgegen der genauso wütend einen jungen Mann fixiert, der breit grinst. Auch Liam, der direkt neben uns sitzt, scheint aufgebracht zu sein, denn sein Kopf schnellt rüber zu Harry.
Moment, das ist doch nicht etwa...?
Maya sieht mich genauso verwirrt an, wie ich sie, doch viel mehr besorgt mich, wie angespannt Harry ist. "Hey, Love, ist alles okay?" frage ich und streichle ihm beruhigend über die Wange. Er löst seinen Blick von dem Typen, sieht blinzelnd zu mir hoch und scheint einen Moment zu brauchen, um sich zu sammeln. "Uhm..." murmelt er, offenbar nach den richtigen Worten suchend. "Es ist der, der ich denke, oder?" Ich lächle ihn weiterhin liebevoll an, weshalb er leise seufzt und zu nicken beginnt. "Ich-... tschuldigung, Babe, bitte versteh das nicht falsch, okay? Ich fühle nichts mehr für ihn, wirklich nicht! Ich hab bloß nicht damit gerechnet, ihn hier zu sehen und-" Ich unterbreche seinen nervösen Rechtfertigungsversuch, indem ich sanft meine Lippen auf seine drücke.
Offenbar hatte er nicht damit gerechnet, dass ich ihm den verletzten Blick in seinen Augen, als er zu Simon herüber gesehen hat, nicht übel nehme, denn er blickt mich überrascht an, als ich mich von ihm löse. "Es darf dir noch wehtun, auch wenn du jemand Neues hast, Hazza." Sprachlos mustert er mein Gesicht. "Nur, weil du jetzt glücklicher bist, macht es das was er getan hat nicht besser. Es ist okay, wenn dich seine Anwesenheit noch verletzt, ich zweifle deshalb nicht an dem, was du für mich fühlst." Ein sanftes Lächeln breitet sich auf seinen Lippen aus, als er mich kopfschüttelnd ansieht. "Ich werde nie verstehen, womit ich dich verdient habe, Boo." flüstert er, bevor er mich liebevoll in einen Kuss zieht.
Es ist nun knapp 2 1/2 Wochen her, dass wir uns kurz entzweit und dann wiedergefunden haben und jede einzelne Sekunde davon hat Harry mich mit Liebe überschüttet. Es ist genau, wie Liam es prophezeit hat: als Mann an Harry Seite hast du den Jackpot. Ich werde täglich bekocht, er backt mir auf der Arbeit kleine 'Liebesbeweise' und nicht eine Nacht haben wir seither getrennt voneinander geschlafen.
Es überrascht mich immer wieder, wie wohl ich mich in seinen starken Armen fühle und wie normal es sich mittlerweile für mich anfühlt, einem Mann so nah zu sein. Wie versprochen hat Harry mir die Zeit gegeben, die ich brauche, um noch einen Schritt weiter zu gehen, aber ich muss zugeben dass es vermutlich nicht mehr lange dauern wird. Spätestens seit er heute morgen nur mit Handtuch um die Hüften vom Duschen zurück kam und sich - zwar mit dem Rücken zu mir aber trotzdem komplett nackt - direkt vor meinen Augen angezogen hat, kann ich an nichts anderes mehr denken, als meine Lippen auf jeden Zentimeter dieses atemberaubend schönen Körpers zu legen.
"Wow, Leute... nehmt Euch 'nen Zimmer." Genauso wie ich schreckt Harry aus dem, eventuell etwas zu intensiv gewordenen, Kuss hoch und blinzelt Niall etwas weggetreten an. "Ich weiß, Ihr schwebt auf der frisch-verliebt-Wolke durch die Gegend, aber Ihr seid nicht alleine. Maya und Liam können sich auch benehmen, Ihr liebestollen Äffchen." Kichernd vergräbt Harry seine Nase an meinem Hals und haucht "Fällt mir schwer..." dagegen.
"H-Hey." Eine mir unbekannte Stimme lässt mich aufsehen und Harry zuckt zusammen, bevor er ebenfalls den Kopf aus meiner Halsbeuge hebt. "Hallo, Simon." sagt er mit ruhiger, freundlicher Stimme, doch ich spüre, wie angespannt sein Körper unter mir ist. Behutsam lasse ich meine Fingerspitzen über seinen verkrampften Nacken kreisen, weshalb seine Hand sanft meine Seite auf und ab fährt. "F-Freut mich, zu sehen, dass d-du jemanden g-gefunden hast." stammelt der Mann vor uns nervös und lächelt mich verkrampft an. Ich entscheide mich dagegen, es zu erwidern, als Harry mich ängstlich von der Seite mustert. "Was soll das werden, Cowell?" fragt dann Liam, der neben uns aufgetaucht ist. "I-Ich dachte, ich... ich wollte nur kurz H-Hallo sagen..." nuschelt er vor sich hin und blickt auf seine Füße.
Gut so, er soll sich ruhig schämen.
"Und nebenbei noch kurz ein paar alte Wunden aufreißen, vielleicht? Im Ernst, Simon, verschwinde einfach. Du kannst nicht wieder gut machen, was du getan hast, also mach es nicht noch schlimmer, in dem du so tust, als wäre nie etwas passiert und versuchst, Smalltalk zu führen. Ja, Harry hat einen absoluten Glücksgriff mit Louis gemacht, aber deine Meinung zu dem Thema interessiert hier niemanden." Simon blickt meinen Mitbewohner an und schluckt schwer, nickt dann und sagt "Du hast Recht. Tut mir Leid..." bevor er sich demütigt umdreht und geht.
"Danke..." murmelt Harry und greift kurz nach Liams Hand. "Es war notwendig, dass ihm das mal jemand sagt. Dass er sich überhaupt traut hier aufzutauchen..." Ich merke, wie es in ihm brodelt und dass er sich nur zurückhält, um Harry nicht wehzutun.
Natürlich würde ich niemals direkt nachfragen, was genau damals passiert ist, aber ich muss zugeben, dass ich wirklich neugierig bin. So einen Hass wie selbst seine Freunde auf ihn hegen, muss er ihn wirklich extrem verletzt haben.
So sehr Harry auch versucht, es zu verstecken, ich merke, dass seine Laune im Keller ist. Nachdem alle ihre Wichtelgeschenke ausgetauscht haben, beobachte ich ihn einen Moment. Er rührt lustlos mir seinem Strohhalm in seinem Drink herum, nimmt am Gespräch nicht wirklich teil. "Love?" Er hebt den Kopf und lächelt mich liebevoll an. "Komm, lass uns nach Hause fahren. Wir kuscheln uns bei mir ein und machen uns einen schönen Abend." Sein Blick geht kurz an mir vorbei und wandert durch den Raum, bevor er wieder auf meine Augen trifft. "Ich weiß, dass du keine Lust mehr hast und hier beschweren sich sowieso alle nur, dass wir so aneinander kleben." Er beginnt zu grinsen, dann fällt sein Blick auf das halbvolle Glas in seiner Hand. "Gib her." sage ich und trinke es in einem Zug aus, bevor wir uns von Liam und Maya, genauso wie von Niall, Zayn und Gigi verabschieden. Den Rest lassen wir einfach unbeachtet stehen und verschwinden unbemerkt von der Party.
Zuhause angekommen kuscheln wir uns wie versprochen mit Tee in mein Bett und starten einen Film. Aber ich merke sofort, das Harry noch immer nicht abschalten kann. Ich drücke auf die Pausetaste, was er erst merkt, als ich meine Hand auf seine Wange lege. Er schreckt aus seinen Gedanken hoch und murmelt "Tschuldigung, ich...", doch ich schüttle sofort den Kopf. "Du musst dich nicht entschuldigen, Darling." Traurig sieht er mich an. "Es tut mir aber Leid, dass ich so durch den Wind bin, das hast du nicht verdient..." Ich gebe ihm einen liebevollen Kuss, dann flüstere ich "Ich will nur, dass es dir gut geht. Kann ich irgendwas tun, damit es dir besser geht? Willst du drüber reden... oder soll ich dich vielleicht ein bisschen ablenken?" Ich fahre mit der Hand unter sein T-Shirt, was ihn leise kichern lässt, doch dann hält er sie fest.
"Ich will dich nicht mit meinem Mist belasten, das war alles vor dir..." Ich nicke. "Ja, aber es ist ein Teil von dir, der dich beschäftigt. Und wenn du darüber reden magst, dann bin ich für dich da, egal was zwischen uns ist." Er legt mir die Hand an den Hals und streichelt mit seinem Daumen über meinen Kieferknochen. "Und ein weiteres Mal frage ich mich, womit ich dich verdient habe, Louis William Tomlinson." Er drückt mir seine Lippen auf den Mund und zieht mich für einen Moment in seine Arme. "Weil du ein wundervoller Mensch bist, Harry."
Er braucht einen Moment, um sich zu sammeln, in dem ich mich ihm gegenüber in den Schneidersitz setze und seine Hände in meine nehme. "Lass dir Zeit, Sweetheart." flüstere ich. Liebevoll gibt er meinen Händen ein Küsschen, bevor er zu erzählen beginnt.
"Simon und ich, wir... keine Ahnung von Anfang an hatten wir irgendwie eine besondere Connection, wir haben uns einfach wahnsinnig gut verstanden. Es war normal, dass wir immer ein bisschen miteinander geflirtet haben, es wurden schon Wetten abgeschlossen, wann er sich endlich eingesteht, dass er schwul ist und mich liebt. Und... obwohl wir darüber immer gelacht haben, wusste er, dass ich Gefühle für ihn hatte. Ich habe es ihm gestanden, als ich komplett besoffen war. Aber für ihn schien das kein Grund gewesen zu sein, mit der Flirterei aufzuhören, weshalb ich Idiot mir natürlich Hoffnungen gemacht habe." Er schluckt schwer, weshalb ich ihm mit dem Daumen über den Handrücken streiche. Nachdem er sich kurz erneut gesammelt hat, fährt er fort.
"Und dann war da dieser eine Abend, wir hatten beide eine Menge getrunken, weshalb wir zusammen an die frische Luft gegangen sind. Wir haben bestimmt eine Stunde draußen gesessen, gequatscht, er hat meine Hand gehalten und mir minutenlang in die Augen gestarrt. Und weil ich besoffen und bescheuert war, hab ich... ihn geküsst. Zumindest hab ich das versucht, denn er fand das gar nicht witzig. Er hat mich weggeschupst und gefragt, was die Scheiße soll. Ich wüsste doch, dass er nicht schwul sei und dass das alles nur Spaß ist. Ich war so wahnsinnig verletzt und-..." Ich sehe, wie ihm die Tränen kommen. Sofort ziehe ich ihn in meine Arme und drücke ihn fest an meine Brust. Ich kann ihn schluchzen hören und es zerreißt mir das Herz, ihn so zu sehen.
Wie kann man so schamlos auf den Gefühlen eines so wundervollen Wesens herumtrampeln?
"Aber das war nicht mal das, was mir am meisten wehgetan hat..." flüstert er an meine Brust. Ich streichle ihm liebevoll über den Rücken, bevor er den Kopf hebt und mir in die Augen blickt. "Ja, er war besoffen und vielleicht ist ihm das einfach so rausgerutscht, aber Louis, er... Er hat mich dreckige Schwuchtel genannt."
Er- er hat WAS?!
Fassungslos starre ich ihn an und merke, wie das Blut in meinen Vene zu kochen beginnt. Ich versuche mich zusammen zu reißen, weil ich bei Harrys aktueller Verfassung nicht ausrasten will. Ich schließe das weinende Bündel wieder in meine Arme. "Ich weiß du bist kein Fan von Gewalt, Harry, aber... Dieser Mann hat verdammtes Glück, dass ich davon noch nichts wusste, als er vorhin die Dreistigkeit hatte, sich vor dich zu stellen, als wäre nichts passiert. Er hätte den Raum nicht mehr aus eigener Kraft verlassen können, das verspreche ich dir."
"Er ist es nicht wert, dass du dich aufregst, Sunshine." sagt er und streichelt mir durchs Gesicht. "Es tut mir so Leid, dass er die Macht hatte, dir so wehzutun, Harry." Er zieht mich in einen, durch die Tränen, sehr feuchten Kuss, der in einer kuscheligen Umarmung endet.
Ich verspreche dir, ich werde nie wieder zulassen, dass dich jemand so verletzt."
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Okay guys, heute ist der 23. & ein Mittwoch. Theoretisch würde das bedeuten, dass es das Ende dieses Buches ist, denn der nächste Sonntag ist der 27. & somit Weihnachten vorbei, aber da es sich hierbei um ein Weihnachtsbuch handelt, will ich Euch natürlich nicht hängen lassen :> Also habe ich noch ein bisschen was für Euch im Petto (: Haltet die Augen offen, meine Lieben, hehe <3
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