52. Kapitel: „Das ist ganz einfach..."
52. Kapitel: „Das ist ganz einfach…“
Das vorletzte Spiel, hatte die Mannschaft für sich entschieden und so befanden sich in diesem Moment alle auf dem Weg zurück nach Hiltons. Das Finale stand an und dieses würde glücklicherweise in ihrem eigenen Stadion stattfinden, so dass Sam sich nicht noch eine Reise mit Kyle antun musste.
Zwischen den Beiden herrschte eisige Stille. Ihre Blicke hatten sich das ein oder andere Mal in den letzten zwei Tagen zwar getroffen, doch sie hatten kein Wort miteinander gesprochen. Natürlich war Sam froh darüber, dass Kyle sie in Ruhe ließ, doch unverkennbar hinterließ er in ihrem Leben eine Lücke, bei der sie das Gefühl hatte, dass sie diese niemals wieder schließen würde können. Bei jedem Blick, den sie auf ihn erhascht hatte, war ihr Herz einen kurzen Moment stehen geblieben und für diesen kurzen Moment, war ihr entfallen, weshalb sie eigentlich nicht mehr miteinander sprachen. Doch nach dieser Sekunde stürzte die ganze harte Realität über ihr ein und jedes Mal aufs Neue wurde ihr klar, dass sie von ihm an der Nase herumgeführt worden war. Ständig hatte sie sich gefragt, weshalb Kyle nur solch eine Energie in die Aufrechterhaltung ihrer Beziehung gesteckt hatte und jetzt hatte sie die Antwort. Blöderweise, glaubte sie langsam selber nicht mehr an die Antwort. Die anderen Jungs hatten sie behandelt, als wäre nie was gewesen, außer Goalie, Simmons, Martin und Danny, die ein wenig zu viel Zeit darin investierten ihr zuzulächeln oder höfliche Gesten zu vollbringen. Martin war der Erste gewesen, der sich zu ihr getraut hatte.
„Hey Sam!“, hatte er sie begrüßt, als er sie auf der Spielerbank vorgefunden hatte. Dies war kurz vor dem Start des Spieles gewesen.
„Martin…“, hatte sie kurz und knapp als Antwort gegeben und weiter gerade aus gestarrt.
„Kyle hat mir erzählt, dass du der Meinung bist, wir Jungs hätten eine Wette abgeschlossen. Naja, wohl eher der Rest der Jungs, aber ist ja auch egal…“, hatte er angefangen zu sprechen und Sam mit der Direktheit seiner Worte überrascht.
„Jedenfalls bin ich hier weil ich dir eine Sache sagen wollte und zwar, dass ich es echt beschissen finde, dass du so etwas glaubst. Ich weiß nicht welcher Idiot dir das erzählt hat, aber es entspricht ganz einfach nicht der Wahrheit! Denk mal bitte darüber nach! Vor allem auch das nächste Mal, wenn jemand dir so einen Scheiß erzählt, denn viele Menschen sind dagegen, dass ihr beiden euch so gut versteht. Dass du dich überhaupt mit uns Spielern so gut verstehst! Also bevor du das nächste Mal voreilige Schlüsse ziehst, die noch dazu absolut und vollkommen bescheuert sind, einfach Kopf einschalten! Diese Wette gibt es nicht!“, hatte er ihr erklärt und sie gar nicht zu Wort kommen lassen. Keine zwei Sekunden später, hatte der Coach nach Martin gerufen und ihr damit auch die letzte Möglichkeit gestohlen, Stellung dazu zu nehmen. Dieses Gespräch hatte sie jedoch zum nachdenken angeregt. Und auch die folgenden Gespräche mit Danny, Simmons und schlussendlich auch Goalie, hatten sie immer mehr dazu gebracht, an dem was Dennis gesagt hatte zu zweifeln. Doch wieso hätte Dennis mit jemandem am Telefon über eine Wette sprechen sollen, wenn es sie gar nicht gab? Was hätte er damit erreicht?
Ganz einfach: Wenn Dennis Bescheid gewusst hätte, dass Sam sich in der Nähe befand, hätte er das erreicht was eingetreten war. Die Trennung von ihr und Kyle.
Mit diesem Gedanken setzte sie sich nun schon den zweiten Tag auseinander doch sie konnte nicht glauben, dass Dennis zu solchen Mitteln greifen würde, nur um Kyle wieder für sich zu haben. Wenn es ihm überhaupt darum ging!? Sam kannte Dennis einfach zu wenig um auch nur ansatzweise nachzuvollziehen, was in ihm vorging und so beschloss sie, bei der nächsten Gelegenheit das Gespräch mit ihm zu suchen. Die Gelegenheit bot sich ihr nur nicht, denn Dennis war so gut wie niemals alleine und sie wollte sich nicht die Blöße geben ihn um ein Gespräch zu bitten und dann von ihm abgewiesen zu werden. Noch hatte sie niemandem erzählt, dass Dennis derjenige gewesen war, der sie auf diese Wette aufmerksam gemacht hatte, doch früher oder später würde sie dies tun. Alle Jungs mit denen sie gesprochen hatte hatten ihr versichert, dass es die Wette nicht gab und sie hatte es sogar Simmons geglaubt, dem sie ansonsten sofort von der Nase ablesen konnte, wenn er log beziehungsweise sich nicht ganz an die Wahrheit hielt. Dann hatte sie Kyle also mit etwas konfrontiert, was höchstwahrscheinlich tatsächlich nicht den Tatsachen entsprach und dies verursachte ihr noch mehr Bauchschmerzen als zuvor. Sie hatte einen guten Grund gehabt, Kyle damit zu konfrontieren und sie hatte es auch wirklich geglaubt, schließlich war es eine äußerst leichte Erklärung dafür gewesen, was Kyle an ihr fand, doch mittlerweile bereute sie es, dass sie nicht einfach auf Janine gehört hatte. Hätte sie doch einfach nicht so vorschnell geurteilt.
Sie hatte schon überlegt, sich bei Kyle zu entschuldigen, doch erst einmal wollte sie vorher noch mit Dennis sprechen. Außerdem hatte sie Angst davor, was geschehen würde, denn selbst wenn sie sich bei Kyle entschuldigte, so wäre doch nicht klar, wie es mit ihnen beiden weiter gehen würde. Das was Kyle ihr alles an den Kopf geworfen hatte, nahm Sam noch immer sehr stark mit und aus diesem Grund, wollte sie erstmal ihre Gedanken sortieren, bevor sie überhaupt damit begann, alles wieder zu richten. Ob sie es überhaupt wieder richten konnte? Mit dieser Frage wollte sie sich erst beschäftigen, wenn es dann soweit war.
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Kyles Wut war einem Gefühl der Hilflosigkeit gewichen. Er saß im Bus in der hintersten Reihe und hatte seinen Blick unverwandt auf den Sitz geheftet, auf welchem sich Sam niedergelassen hatte. Er hatte mitbekommen wie die anderen Jungs nach der Reihe mit Sam gesprochen hatten doch war er zu stolz um nachzufragen um was es eigentlich gegangen war. Interessiert hätte es ihn schon, doch er wollte nicht wieder der Idiot sein, der den ersten Schritt machte und der zeigte, dass sein Interesse an Sam immer noch sehr groß war. Außerdem hätte er der Aussage der Jungs dadurch nur noch mehr Gewicht gegeben und das wollte er unbedingt vermeiden.
Der Rest der Mannschaft hatte glücklicherweise nichts mehr von dem Theater mitbekommen und Sam gab sich ihnen gegenüber auch äußerst normal. Es schien beinahe so, als wäre nichts geschehen, wenn man Sam einmal länger beobachtete. Bei ihr wirkte sich der Streit also nicht weiter aus, während er Kyles Leistung ziemlich stark beeinflusst hatte. Der Coach hatte ihn in der letzten Hälfte der zweiten Halbzeit tatsächlich auswechseln müssen, da er mit den Gedanken ständig nur bei dem Freitag gewesen war. Er hatte sichere Torchancen verstreichen lassen und Fehlpässe waren an der Tagesordnung gewesen. Zum Glück waren die restlichen Jungs alle fit gewesen, denn ansonsten wäre der Traum vom Sieg in den Playoffs aus gewesen.
Kyle war furchtbar wütend auf sich selber und auf die Tatsache, dass ihm dieser Streit mit Sam so viel mehr zu schaffen machte, als er es bei ihr tat. Er kannte sich so nicht! So war er nie gewesen, noch nicht einmal mit 16!
Er lehnte sich noch weiter in seinen Sitz zurück, verschränkte dann die Arme, lehnte seinen Kopf an die Scheibe und schloss die Augen. Sam Raven konnte ihm gestohlen bleiben, das musste er nur noch seinem Kopf begreiflich machen.
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„Na? Schon über das nachgedacht was ich gesagt habe?“, hörte Sam neben sich eine Stimme und sah, dass Goalie dastand und auf sie hinabblickte. Ohne aufgefordert zu werden, nahm er neben ihr Platz und lehnte sein Knie gegen den vorderen Sitz, auf welchem niemand saß. Goalie mit seinen knapp 1,95m wirkte in diesem engen Sitz irgendwie fehl am Platz und dennoch störte er sich in keinster Weise daran und sah stattdessen unverwandt Sam an.
„Ja…“, gab sie kleinlaut zu und richtete ihren Blick lieber auf die Straße. Sie ertrug es nicht in Goalies warme, braunen Augen zu sehen die ihr doch eigentlich nur eine Sache vermittelten: Du bist so dumm, wenn du das glaubst, was dir erzählt wurde.
Ja sie war vielleicht dumm gewesen, doch für sie hatte es in dieser Situation gar keine andere Möglichkeit gegeben als Dennis zu glauben.
Goalie hingegen hatte ihr bei ihrem Gespräch begreiflich gemacht, neben Martin und den anderen, dass es durchaus auch noch andere Möglichkeiten gegeben hätte, nur hatte sie diese nicht gesehen.
„Und, was ist dabei rausgekommen?“, fragte er sie weiter. Er hatte zu ihr gesagt, dass sie mal ganz genau überlegen sollte, ob auch nur ein einziger versucht hatte, mit ihr zu schlafen oder unangebrachte Dinge zu ihr gesagt oder getan hätte um dies zu erreichen. Das selbe Thema hatte sie auch mit Janine bereits besprochen doch damals, war es ihr durchaus möglich erschienen, dass die Jungs nur deshalb so nett zu ihr gewesen waren, weil sie den sogenannten Pot haben wollten, doch da sich auch jetzt im Nachhinein alle bemühten, diese blöde Sache aus der Welt zu schaffen und, da sie sowieso bereits ins Schwanken gekommen war, gestand sie sich selber ein, dass im Endeffekt niemand außer Kyle auch nur ansatzweise solche Anstalten gemacht hatte.
„Ja du hast schon irgendwie Recht, ok?“, räumte sie jetzt ein und blickte mit vor der Brust verschränkten Armen zu ihm hinüber. Warum, wenn er doch sowieso wusste, dass er Recht hatte, musste er sie jetzt auch noch so quälen?
Als sie den Satz ausgesprochen hatte, breitete sich auf Goalies Gesicht ein Lächeln aus. Dann legte er plötzlich den Arm um ihre Schultern und zog sie an sich. Etwas überrascht aber dennoch nicht abgeneigt ließ sie dies geschehen und blickte zu ihm hinauf.
„Was soll das denn jetzt werden?“, fragte sie ihn, doch er blickte lediglich auf sie hinab. Kurze Zeit schien er zu überlegen, dann sprach er los.
„Na, wenn ich Recht habe, dann ist es ja jetzt eigentlich soweit, sich zu entschuldigen, oder??“, fragte er sie und blickte dabei neckisch auf sie herab. Sie zog die Augenbrauen ein wenig nach oben und fragte sich, was er nur im Schilde führte.
„Aber weißt du was? Ich brauche deine Entschuldigung gar nicht, stattdessen brauche ich etwas anderes von dir!“, sagte er immer noch lächelnd. Sam hatte das Gefühl, dass es sich dabei um etwas handelte, was sie gar nicht so berauschend finden würde, doch irgendwie war sie es ihm ja auch schuldig.
„Was willst du?“, fragte sie ihn dennoch etwas misstrauisch.
„Das ist ganz einfach…“, begann er zu erklären und Sam hörte ihm dabei aufmerksam zu.
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Dieser Wixer! Jetzt, da er wusste, dass Kyle bei Sam ausgeschissen hatte, machte er sich sofort an sie ran. Als Goalie sich neben sie gesetzt hatte, hatte sich Kyle noch nicht viel dabei gedacht, doch jetzt, da er den Arm um sie legte und sie zu sich zog, wollte er am liebsten aufstehen und dem Mistkerl eine mitgeben! Seinen Plan, die Fahrt ein wenig zu verschlafen, hatte nicht funktioniert und in dem Moment, in welchem er die Augen geöffnet hatte, hatte er mitbekommen, wie Goalie sich auf den Weg zu Sam machte.
„Hey Alter, na was geht?“, hörte er neben sich Simmons und blickte zu ihm hinüber, froh um die Ablenkung die er bot.
„Was los?“, fragte Kyle ihn sofort, als er ihm ins Gesicht sah, denn Simmons hatte offenbar etwas vor.
Dieser schmiss sich neben Kyle auf den Sitz und klatschte in die Hände.
„Wir sind im Finale!!“, freute er sich und Kyle fragte sich, ob er Simmons Gesichtsausdruck falsch interpretiert hatte.
„Und weißt du was wir heute machen, weil wir ins Finale gekommen sind???“, fragte Simmons ihn, während er beinahe schon aufgeregt auf dem Sitz auf und ab hüpfte. Kyle fragte sich manchmal ernsthaft, was die Frauen an Simmons eigentlich fanden, denn dieser war einfach nur…wie sollte er das beschreiben? Naja, seltsam halt!
„Ich schätze einmal wir feiern?“, fragte Kyle ihn trocken und Simmons nickte heftig.
„Genau richtig! Wir feiern. Und weißt du, was du heute Abend machst?“, fragte Simmons ihn weiter.
„Trinken?“, stellte Kyle die Gegenfrage und erneut nickte Simmons heftig.
„Genau! Du bist also mit am Start??“, wollte Simmons als letztes von ihm wissen.
„Warum zum Teufel sollte ich denn bitte nicht mit am Start sein? Ich träume schon seit Saisonstart von dieser Party! Wir haben es uns redlich verdient jetzt da wir es ins Finale geschafft haben!“, erklärte Kyle, fühlte sich dabei jedoch bei weitem nicht so euphorisch, wie er gerade tat.
„Naja, ich dachte du würdest Stress machen wegen dieser Sam Sache, aber da hab ich mich wohl geirrt!“, erwiderte Simmons und stand auf.
„Um Neun in der Bar, und komm nicht zu spät!“, fügte er hinzu und verschwand kurze Zeit später ohne Kyle noch die Chance zu geben, etwas zu erwidern. Was hätte er auch sagen sollen? Dass er sich keinen Stress machte, obwohl Sam offenbar schon wieder den Nächsten am Start hatte? Goalie. Immer wieder Goalie. Dieser Mistkerl beschäftigte ihn schon von Anfang an und Kyle verstand einfach nicht, weshalb es ihn so sehr störte, dass er und Sam sich so gut verstanden.
Der heutige Abend bot eine willkommene Abwechslung zu dem, was in den letzten Tagen so geschehen war. Allen voran die Krankheit seiner Mutter, der Abschied von seiner Familie, dieser Alex der sich definitiv zu viel in Carlys Nähe befand und dann zum Schluss auch noch Sam, die ihn mit ihren lächerlichen Unterstellungen überfallen und damit kalt erwischt hatte. Er war froh, wenn die Saison zu Ende war und er neben dem Playoffs Finale auch das letzte Spiel hinter sich gebracht hatte. Das letzte Spiel stellte in der Regel einfach nur eine Trainingseinheit dar, in welcher jedoch die gesamte Spielerzahl in zwei Mannschaften aufgeteilt wurde und im Anschluss gegeneinander antrat. Zuschauer wurden dazu eingeladen, die Cheerleader vollführten tolle Choreographien doch im Vordergrund stand das Feiern. Jedes Jahr am Ende der Saison fand dies ungefähr zwei Wochen nach dem Finale, oder eben ihrem letzten Spiel, statt. Danach hätte er endlich seine Ruhe und vielleicht, würde er dieses Jahr ja für einige Wochen nach Wilmington abhauen und dort diese Ruhe genießen, bevor er mit seiner Mutter zurückkehrte und sich wieder dem harten Alltag stellte. Was auch immer er tat, er musste auf jeden Fall ein wenig Abstand von dieser Stadt und deren Bewohner bekommen. Er hatte in den letzten Wochen so viel gestritten wie vorher noch nie in seinem Leben und wegen Sam war er kurz davor, einem eigentlich sehr guten Kumpel eins auf die Fresse zu geben, weil dieser seine Hände nicht bei sich behalten konnte. Er war vielleicht nicht in Sam verliebt gewesen doch sie hatten dennoch eine Art Beziehung geführt und er fand es mehr als nur niederträchtig von Goalie, sich an seine Ex ranzuschmeißen. Sam fand das offenbar gar nicht niederträchtig, denn sie saß gute sieben Reihen vor ihm und scherzte mit Goalie was das Zeug hielt. Sie tat das, was sie vorher immer mit Kyle getan hatte und dies versetzte ihm einen harten Schlag in die Magengrube, denn eigentlich, wenn er einmal ganz ganz ehrlich zu sich selber war, vermisste er genau das. Das Selbstverständliche, das ihn und Sam verbunden hatte.
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Als der Bus endlich in Hiltons einfuhr und an der Bushaltestelle hielt, atmete Sam erleichtert auf. Das Busfahren fiel ihr eindeutig leichter als am Anfang, relativ prickelnd fand sie es aber dennoch nicht. Sie stand auf und wollte gerade in den Gang steigen, als sie vor eine harte Brust lief.
„Sorry…“, murmelte sie und blickte nach oben in zwei grüne Augen, die sie kalt anstarrten. Die grünen Augen, die sie sonst so einfühlsam, glücklich, gelöst und begehrend angeblickt hatten sahen sie jetzt an, als wäre sie nicht einmal mehr so viel Wert wie der Boden auf dem Kyle lief. Sie erstarrte sofort in der Bewegung. Dieses „Sorry“ war das erste Wort gewesen, welches sie seit Freitag zu ihm gesagt hatte und obwohl sie mittlerweile stark daran zweifelte, dass diese Wette tatsächlich existierte schaffte sie es nicht dieses blöde Sorry auch für den anderen Fall auszusprechen. Wieso fiel es den Menschen so einfach, sich bei solchen Lappalien zu entschuldigen und wenn es um die wirklich wichtigen Dinge ging, konnten sie ihren Stolz nicht überwinden?
„Gehst du jetzt weiter oder was?“, sagte Kyle direkt an sie gerichtet und sie stellte fest, dass sie halb im Gang stand und wie blöd zu ihm hinaufgestarrt hatte ohne auch nur im Ansatz etwas zu sagen oder zumindest aus dem Weg zu treten.
„Ja, ja…ist schon gut!“, murmelte sie und stieg in den Gang hinaus. Sie spürte Kyles
Nähe und ertrug es beinahe nicht, ihm so nahe zu sein und gleichzeitig doch eigentlich so fern. Es wäre nicht viel Aufwand. Sie musste sich nur umdrehen, ihm in die Augen sehen und sagen „Kyle, es tut mir furchtbar Leid, was ich zu dir gesagt habe! Natürlich gibt es diese Wette nicht, ich hätte es gleich wissen müssen! Du bist einer der besten Kerle, die ich je in meinem Leben kennengelernt habe und ich habe wohl einfach nur Angst bekommen…“, doch so einfach war das nicht.
Ihr fielen seine Worte vom Freitag wieder ein. Er hatte ihr vorgeworfen, sich ihm nicht zu öffnen und noch vieles mehr. Bevor sie sich darüber nicht im klaren war, was an diesen Worten dran war, konnte sie das Gespräch nicht führen, denn er würde von ihr wissen wollen wie es weiter ging und das könnte sie ihm nicht sagen. Vorausgesetzt natürlich, er verzieh ihr.
Sie stieg die drei großen Stufen aus dem Bus hinab und kam endlich draußen an. Sie atmete schnell einmal tief ein und ging dann ein paar weitere Schritte um nach Janine Ausschau zu halten. Diese hatte ihr versprochen, sie abzuholen, da um diese Zeit keine Busse mehr fuhren.
„Sam!!“, rief ihr ihre Freundin zwischen den Spielern zu und machte sich auf den Weg zu ihr.
„Na wie wars?“, fragte sie, während Henry, den sie im Schlepptau hatte, sich auf den Weg zur Gepäckausgabe machte um Sams Tasche zu holen.
„Naja, eigentlich ganz in Ordnung, aber ich glaube das erzähl ich dir lieber später, ok?“, entgegnete Sam und beobachtete, wie ein Spieler nach dem anderen mit seiner Tasche in der Hand die Bushaltestelle verließ. Vereinzelt hörte sie ein „Bis später!“ und fünf Minuten später, war der Platz beinahe leer. Sie sah, wie Henry und Kyle nebeneinander standen und sich angeregt unterhielten. Sofort fragte sich Sam um was es wohl ging, doch dies erfuhr sie eine Minute später, als Henry auf sie zukam und meinte „Kyle fährt gleich bei uns mit! Sein Kumpel der ihn holen wollte hat ihm abgesagt!“.
„Henry!! Das kannst du doch nicht machen!“, erwiderte Janine, die ihren Verlobten schockiert ansah. Dieser zuckte nur mit den Schultern.
„Und ob ich das kann. Ich kann den Jungen doch nicht zu fuß nach Hause laufen lassen, nur weil er und Sam sich mal wieder äußerst blöd stellen!“, erwiderte er. Diese Aussage brachte Sam auf den Plan.
„Na Danke Henry, dass du wie immer kein Blatt vor den Mund nimmst!“, entgegnete sie und sah, dass Kyle bereits auf sie zukam. Galant ignorierte er Sam einfach und sagte „Hey Janine, vielen Dank, dass ihr mich mitnehmt!“.
Von Henry hörte Sam noch ein „Ist doch so, verdammt….“, doch dies war so leise gemurmelt, dass außer ihr niemand verstanden hatte was er sagte. Mit dem Schlüssel in der einen und Sams Tasche in der anderen Hand schlenderte Henry zum Auto. Zwei Minuten später saßen alle anderen ebenfalls drinnen und weil man in diesem Moment eine Stecknadel auf dem Boden fallen hören würde, schaltete Henry die Musik ein und steuerte Sams Wohnhaus an. Keiner von ihnen sprach auch nur ein Wort, die drückende Stille war zum Haare raufen. Sie blickte kurz zu Kyle hinüber, der jedoch stur aus dem Fenster starrte. Sollte es jetzt immer so zwischen ihnen laufen? Würden sie sich den Rest ihres Lebens ignorieren? Sam war sich nicht sicher, ob sie dies ertragen könnte.
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Hallo;D
Hier ein neues Kapitel, ich hoffe es gefällt euch;D Votes und Kommentare bitte da lassen (das motiviert mich nämlich mit ziemlicher Sicherheit noch schneller zu schreiben, denn ich gedenke gleich das nächste anzufangen;D) und wenn ihr natürlich stets auf dem neuesten Stand sein wollt, einfach auf "Follow" drücken;D
An der Seite findet ihr ein Bild zu Goalie;D Nicht das Beste, aber immerhin;D Wenn ich ein besseres finde, mache ich dies in einem anderen Kapitel mit rein;D
glg und einen wunderschönen Tag euch allen noch!!:D
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