41. Kapitel: „Lauf doch nicht weg meine Süße..."
41. Kapitel: „Lauf doch nicht weg meine Süße…“
6 Jahre zuvor
Mit 17 Jahren hatte Sam ihre ganz eigene Vorstellung von dem gehabt, was richtig sein müsste. Sie hatte immer viel für die Schule getan, hatte ihre ausgewählten Freunde und Freundinnen gehabt und hatte alles getan, um es ihren Eltern recht zu machen. Dennoch hatte sie das Gefühl gehabt, dass irgendwas in ihrem Leben fehlte. Dadurch, dass sie ständig versucht hatte, jeden zufrieden zu stellen (dazu zählten auch ihre Freunde, ihre Lehrer, ihre Brüder) hatte sie niemals das aufregende Gefühl gespürt, wenn man ein Risiko einging. Ständig hatte sie sich an die Regeln gehalten doch in dieser einen Nacht, hatte sie sich geschworen, dass sie sich auf ein Abenteuer einlassen würde.
Es war der Abend des wichtigsten Footballspiels gewesen und ihre Freundinnen hatten sie dazu überreden können mitzukommen, obwohl sie sich doch eigentlich niemals für Sport interessiert hatte. Janine, ihre beste Freundin, hatte schon immer einen Drang zu Abenteuern gehabt und so hatte Sam sich einverstanden erklärt, mit ihr die Nacht in der Schule zu verbringen. Das war ihre Definition von Abenteuern gewesen. Sie hatte ihren Eltern erzählt, dass sie bei Janine übernachten würde und hatte sich mit Sack und Pack auf den Weg zur Schule gemacht, wo alle bereits am feiern waren. Jeder Einzelne freute sich bereits auf das Spiel, welches Sam doch eigentlich vollkommen egal war. Dennoch hatte sie sich mitreißen lassen und hatte sich in den letzten Minuten sogar dabei ertappt, wie sie den Spielern zujubelte und mit ihnen fieberte. Die Menge war vollkommen ausgerastet, als der Schlusspfiff kam und ihre Mannschaft gesiegt hatte. So war es auch niemandem aufgefallen, als Sam und Janine sich langsam davon stahlen. Auf dem Weg zur Schule, waren sie einigen Klassenkameraden über den Weg gelaufen und Janine hatte sie spontan eingeladen, bei ihrer Aktion mitzumachen. Sie hatten sie nicht lange überreden müssen und eine Stunde später, saßen sie zu siebt in einer kleinen Kammer und warteten darauf, dass die Geräusche von draußen verebbten. Sam war noch niemals einem Jungen so nahe gekommen, wie Gavin in dem Moment, doch dieser hatte sowieso nur Augen für Janine gehabt, worüber Sam alles in allem auch ziemlich glücklich gewesen war, denn mit Jungs hatte sie noch nicht so wirklich etwas anfangen können.
Als draußen nichts mehr zu hören gewesen war, hatte sich die Gruppe entschieden aus ihrem Versteck heraus zu kommen und das Schulhaus auf eigene Faust zu erkunden. Draußen, war es mittlerweile schon dunkel geworden und so hatten sich alle einen Riesenspaß daraus gemacht in die Klassenzimmer zu gehen, die Tafeln zu beschmieren oder Klopapierrollen im gesamten Schulhaus zu verteilen.
Bei dem Lärm, den sie veranstaltet hatten, hatten sie jedoch die Lichter draußen nicht bemerkt und erst, als die ersten Stimmen ertönten, war ihnen bewusst geworden, dass jemand nach ihnen suchte. Alle waren in unterschiedliche Richtungen gelaufen und Sam hatte Janine verloren. Sie hatte sich dazu entschieden in den Keller zu laufen, wo sie hoffte, sich verstecken zu können und dort war sie prompt dem Hausmeistergehilfen in die Arme gelaufen, der knappe drei bis vier Jahre älter war als sie.
„Was tust du hier drinnen?“, fragte der äußerst attraktive Kerl, während er ihren Arm in einem festen Griff hatte.
„Ähm, die haben mich in der Schule eingesperrt!“, erklärte Sam und blickte mit unschuldigen Augen zu ihm auf.
„Wieso nur glaube ich dir das nicht?“, fragte er sie und dabei stahl sich ein leichtes Lächeln in sein Gesicht und brachte seine stahlblauen Augen zum leuchten. Einem gefährlichen Leuchten, wie Sam später klar wurde, doch in diesem Moment hatte der Junge sie einfach nur fasziniert. Kurz darauf waren einige Männer im Keller aufgetaucht, doch Logan, der Hausmeistergehilfe, hatte ihr den Hintern gerettet indem er erzählt hatte, dass sie die ganze Zeit bei ihm gewesen sei, da sie eine Strafarbeit bei ihm erledigen musste.
Die Männer von der Polizei waren zufrieden damit gewesen und hatten beide gefragt, ob ihnen etwas Seltsames aufgefallen sei, da in den oberen Schulgängen einiges verwüstet worden wäre. Als beide verneinten, machten sich die Männer wieder aus dem Staub und suchten die anderen. Sam hatte nur gehofft, dass Janine heil aus dem Schulhaus heraus gekommen war.
„Was soll ich jetzt mit dir machen?“, fragte Logan sie und beide gingen sie gemeinsam nach oben und auf den Ausgang zu.
Sam zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, aber nach Hause kann ich nicht. Ich hab meinen Eltern erzählt, dass ich bei Janine bleibe und Janine hat ihren erzählt, dass sie bei mir bleibt!“, erwiderte Sam und sah Logan eine Weile lang schweigend an. Dieser überlegte und sagte schließlich.
„Ok, ich hab eine Idee. Hast du hunger?“ Als Sam daraufhin nickte, führte er sie zu seinem Wagen und beide waren sie eingestiegen. Die ganze Nacht waren sie umhergefahren, hatten was gegessen, waren im Freiluftkino gewesen und hatten so die vorher endlos erscheinenden Nachtstunden totgeschlagen und früher als erwartet, war die Sonne über der Stadt aufgegangen und hatte den Zauber der Nacht vertrieben. Logan und Sam hatten sich sehr gut verstanden doch war in der Nacht immer mehr klar geworden, dass Logan bereits ganz andere Dinge wollte als Sam und so war Sam in dem Glauben mit ihm auseinandergegangen, dass die beiden zwar eine aufregende, jedoch einmalige Nacht miteinander verbracht hatten. Er war charmant gewesen, nett, jedoch auch ein wenig aufdringlich, was Sam jedoch schnell hatte verhindern können. Sie hatte ihm klar gemacht, dass sie kein solches Mädchen war und so hatte er sie am Morgen vor ihr Haus gefahren und ihr zum Abschied einen leichten Kuss auf die Wange gegeben.
Sam hatte noch einige Zeit an diese Nacht gedacht, doch war sie am Montag, zwei Tage später, mit der Erwartung in die Schule gegangen, dass es mit dem Abschiedskuss auch beendet worden wäre. Als sie jedoch aus dem Bus gestiegen war, hatte sie Logan bereits davor stehen sehen. Er hatte sie angelächelt und sie hatte die Freude in seinen Augen gesehen, als er sie entdeckt hatte. Dies war der Moment, in welchem Sam das erste Mal ein wirklich ungutes Gefühl gehabt hatte denn sie hatte ihm eigentlich nicht gesagt, wann genau ihr Bus ankommen würde. Er war also vermutlich den ganzen Morgen dort gestanden und hatte auf sie gewartet. Die nächsten Tage wurde er dann immer aufdringlicher. Anfangs hatte sie noch gedacht, dass die beiden vielleicht wirklich miteinander befreundet sein könnten, doch er lauerte ihr immer häufiger auf. Das erste Mal, dass sie wirklich Angst bekommen hatte war, als er sie eines Nachmittages plötzlich in einen leeren Klassenraum gezogen hatte.
„Hey Süße, ich hab den ganzen Tag Ausschau nach dir gehalten aber hab dich nicht gesehen!“, er hatte sie bei diesen Worten an die Wand gepresst und war ihr so nahe gekommen, dass es nur noch eine kleine Bewegung bedurfte und ihre Lippen würden sich treffen.
Ihr Herz hatte ihr bis zum Halse geschlagen. Natürlich hatte er sie nicht gesehen, denn sie war ihm aus dem Weg gegangen. Mittlerweile sah sie sich sogar schon auf der Straße um, ob ihr jemand folgte. Ständig tauchte er aus dem Nichts auf und ständig kam er immer näher. Wenn sie nicht aufpasste, würde er mehr in die Sache hineininterpretieren, als vorhanden war.
„Ähm, ja, ich war beschäftigt. Wichtiges Schulprojekt! Ich muss sowieso schnell nach Hause, weil ich immer noch nicht fertig bin. Janine wartet vermutlich auch schon auf mich vor der Schule!“
Ihr Herz hatte ihr weiterhin bis zum Halse geschlagen, als sich Logans Augen verengt hatten.
„Das glaub ich kaum, Janine ist bereits vor zwei Stunden mit Sally abgehauen!“, erklärte er ihr und fügte dann hinzu „Die ist sowieso keine gute Freundin für dich Süße. Sie hat einen schlechten Einfluss auf dich! Ich hab genau gehört, wie sie letztens zu dir gesagt hat, du müsstest mir aus dem Weg gehen. Was hat sie nur für ein Problem mit uns?“
In diesem Moment war Sam bewusst geworden, dass irgendwas nicht mit Logan stimmte. Sie hatten sich in dieser einen Nacht wunderbar verstanden. Er war vermutlich der bestaussehendste Kerl, mit dem sie jemals gesprochen hatte, doch bereits in dieser einen Nacht war ihr sein durchdringender und kalter Blick aufgefallen, wenn er über etwas sprach, was ihn störte.
„Ach was, da hast du bestimmt was falsch verstanden! Das hat Janine nie gesagt!“, erklärte Sam ihm und in diesem Moment, hatte sich sein Griff um ihren Arm verstärkt.
„Lüg mich nicht an, ich hab sie doch gehört!! Lüg mich nie wieder an!!“, hatte er ihr ins Gesicht geschrien und ihr dann einen Schubser gegeben, sodass sie gegen die Wand in ihrem Rück geschleudert worden war und anschließend auf dem Boden gelandet war. Als sie vor Schmerz aufgestöhnt hatte, hatte Logan sich hingekniet und sie erneut an den Armen gepackt.
„Süße, du darfst mich nicht wütend machen, damit kann ich nicht umgehen! Versprich mir, dass du dich von Janine fern hältst, ok? Ich weiß sonst nicht, wie lange ich mich beherrschen kann!“, hatte er ihr mit ruhigen Worten erklärt. Sam hatte lediglich genickt und die Tränen, die kommen wollten, zurück gehalten. Logan sollte nicht merken, wie viel Angst sie tatsächlich bekommen hatte.
Als sie an diesem Abend nach Hause gekommen war, hatte sie sich ausgezogen und in Unterwäsche vor den Spiegel gestellt. An ihren Armen waren die eindeutigen Abdrücke seiner Hände zu sehen gewesen, während ihr Rücken mit blauen Flecken übersät gewesen war. Sie war mit den Fingern die Abdrücke nachgefahren und war zusammengezuckt, als sie einen der blauen Flecken genauer inspiziert hatte. Dies war das erste Mal, dass Logan sie verletzt hatte.
Sam hatte keinerlei Erfahrungen mit Männern und hatte sich gefragt, was Logan für ein Problem hatte. Sie hatte nicht den Eindruck gehabt, dass sie und er eine Beziehung führten und sie hatte auch niemals gesagt, dass sie das wollte aber weshalb ging Logan dann so selbstverständlich davon aus?
An diesem Abend hatte sie entschieden, Janine von ihrem Problem zu erzählen, von dem Vorfall am Nachmittag. Doch auch Janine hatte keinen Ausweg gefunden außer den, zur Polizei zu gehen, was Sam und sie am nächsten Tag auch taten. Die Polizisten hatten sie jedoch nicht ernst genommen, da ja gar nichts passiert sei! Die blauen Flecken hatte Sam ihnen vorenthalten da sie sich schämte. Sie schämte sich, dass sie so etwas mit sich machen lassen hatte, obwohl sie doch eigentlich seit ein paar Jahren Kickboxen machte. Doch sie war zu klein und zu schwach, um die Techniken wirklich anzuwenden und deshalb bezweifelte sie stark, dass sie sich ernsthaft gegen Logan wehren könnte sollte noch einmal so etwas in der Art passieren. Die Polizei versprach dennoch, sich darum zu kümmern. Sam hatte zuhause vorgetäuscht, dass es ihr nicht gut ginge und war die letzten zwei Tage der Woche zuhause geblieben. Am Freitag hatten ihre Eltern jedoch bereits seit einigen Wochen eine Verabredung ausgemacht und hatten Sams Brüder beauftragt, sich um sie zu kümmern. Keiner aus ihrer Familie hatte auch nur die leiseste Ahnung davon gehabt, was los war.
Da ihre Brüder jedoch anderes im Kopf gehabt hatten, als auf ihre Schwester aufzupassen, waren sie ausgegangen und hatten Sam alleine zuhause gelassen. Vorher hatte Sam jedoch mit Janine ausgemacht, dass sie vorbei kommen würde, damit sie einen Videoabend machen konnten. Von Logan hatte sich nichts mehr gehört und so hatte sie gehofft, dass die Polizei ihm einen Schrecken eingejagt hatte.
Sie hatte sich Shorts übergezogen, ihr Schulshirt und hatte es sich vor dem Fernseher gemütlich gemacht, als es an der Haustür geklingelt hatte. Leichtfüßig war sie auf die Tür zugegangen und als sie sie geöffnet hatte, hatte sie keine Sekunde später einen Schlag gegen die Brust gespürt und war zurückgeschleudert worden.
Als sie hart auf dem Boden gelandet war, hatte sie vor Schmerz kurz aufgeschrien, kurze Zeit später, hatte sie gehört wie die Tür wieder zugefallen war.
„Wieso warst du bei der Polizei? Ich mache dir Angst oder was??“, schrie Logan, der über ihr stand und der sie am Arm nach oben zerrte und ins Wohnzimmer brachte, wo er sie in den Sessel schleuderte.
„Wieso warst du bei der Polizei, erklärs mir??“, schrie er noch lauter und verursachte so eine Angst in Sam, die sie vorher noch niemals verspürt hatte. Ihr Körper war wie erstarrt und sie konnte es nicht verhindern, dass ihr die ersten Tränen in die Augen stiegen. Sie hielt ihr Handgelenk fest, wo er sie gepackt hatte und als sie auf dieses hinab sah entdeckte sei dunkelrote Striemen.
„Ich, ich weiß nicht!!“, hatte sie zwischen ihren Schluchzern hervorgebracht, doch das hatte Logan nicht gereicht.
„Du gehörst mir, verstehst du das nicht? Wir sind füreinander geschaffen!“, sagte er und kam ihr näher. Sie drückte sich in den Sessel, während er sich auf den Sessellehnen abstützte und ihr sein Gesicht näherte. Sie sah das gefährliche Funkeln in seinen Augen und es schien beinahe so, als wäre er vollkommen neben der Spur. Sie fragte sich für einen kurzen Augenblick, ob er Drogen genommen habe, doch den Gedanken verwarf sie in dem Moment wieder, in welchem er sie erneut an den Armen nach oben zerrte.
„Logan, bitte hör auf, du tust mir weh!!“, hatte sie weinend gesagt, doch desto mehr sie sich wehrte, desto fester wurde sein Griff.
„Hör auf dich dagegen zu sträuben. Ich warte jetzt schon so lange darauf und heute wirst du mir geben, was ich haben will!!“, sagte er und beinahe schien seine Stimme sogar einfühlsam. Doch als sie wieder in seine Augen geblickt hatte, waren diese aufgerissen auf sie gerichtet gewesen.
Von was sprach er da?? So lange hatte er auf sie gewartet? Sie kannten sich doch erst seit einer Woche!
Er riss sie mit sich und drehte sich dann um, so dass er sie auf die Couch hinab drücken konnte. Die Panik in ihrem Inneren stieg an und in dem Moment wusste sie, was Logan mit ihr vorhatte. Sie versuchte um sich zu treten, doch erneut war ihr Körper wie versteinert.
„Gut so meine Süße! Heute Abend werden wir endlich unsere Erlösung finden!“, flüsterte er ihr ins Ohr und sie spürte seine Schweißnasse Stirn neben der ihren. Sie musste einen Würgereiz unterdrücken und überlegte fieberhaft, als er ihre Arme über ihren Kopf führte.
„Wirst du brav bleiben?“, fragte er sie und wortlos nickte sie. Dass ihr ganzer Körper zitterte bemerkte er anscheinend nicht, oder es war ihm egal.
Er ließ ihre Arme los und flüsterte ihr zu „Du behältst deine Arme genau da!“
Seine eigenen Hände waren über ihre Schultern hinab zu ihren Brüsten gewandert, doch war er dort nicht lange verweilt. Stattdessen hatten sie ein anderes Ziel gehabt und in dem Moment, war Sam bewusst geworden, dass sie sich wehren musste.
„Ah du magst es also auf die harte Tour??“, hatte er sie gefragt und hatte ihren Versuch sich zu befreien als Akt der Lust verbucht. Er hatte ihre Hände an den Handgelenken gepackt und sie erneut über ihren Kopf gedrückt und sie dort festgehalten, während die freie Hand weiter nach unten gewandert war. Als er schließlich bei ihren Shorts angekommen war, war er kurz darüber gefahren hatte es sich anscheinend jedoch doch anders überlegt, denn erneut wanderte sie nach oben und unter ihr T-Shirt.
Sam hatte keine Kraft mehr gehabt, hatte geweint, laut geschluchzt, hatte ihn gebeten sie endlich in Ruhe zu lassen, doch Logan hatte diese Bitten einfach in einem Kuss erstickt der ihr die Luft aus den Lungen gepresst hatte. Hart waren seine Lippen gewesen und als er ihr in die Unterlippe gebissen hatte, hatte Sam nur noch mehr gewimmert. Er hatte ihre Hände losgelassen, war auch mit der zweiten Hand zu ihren Brüsten gewandert und da ihn offenbar die Geduld verlassen hatte, hatte er es innerhalb von nur ein paar Sekunden zerrissen, so dass ihre Brüste zum Vorschein gekommen waren.
Genau in dieser Sekunde hatte Sam ihr Knie mit aller Wucht nach oben gerissen und hatte ihn genau zwischen den Beinen getroffen und als Logan mit einem Schmerzensschrei von ihr abließ nutzte sie dich Chance und sprang auf um davon zu laufen. Sie hielt mit aller Gewalt ihr T-Shirt vorne zu und weinte nur noch mehr. Sie wusste, dass sie ganze alleine zuhause war, dass niemand da war der ihr helfen konnte und dass auch niemand kommen würde. Sie hoffte, dass Janine etwas dazwischen gekommen war, denn wenn Logan sie hier vor der Tür erwischte würde er sie am Ende noch umbringen, das würde jedoch für Sam auch bedeuten, dass ihr niemand zu Hilfe kommen würde.
In der Küche angekommen, schnappte sie sich das erstbeste Messer, was ihr in die Hand kam und in dem Moment hörte sie Logan schreien.
„So amüsant dieser Sadomasoscheiß auch sein mag, Süße, so würde ich doch langsam gerne zum Finale kommen!“
Sams Hand, die ihr T-Shirt über den Brüsten zusammenhielt, zitterte und Tränen rannen ihr über die Wangen. Ihre Shorts waren verrutscht, ihre Haare wirr und sie hilflos.
„Meinetwegen können wir das beim nächsten Mal machen, aber heute Abend möchte ich lieber einen guten schnellen Fick haben!!“, schrie er weiter und bei diesen Worten zuckte Sam zusammen. Bemerkte er tatsächlich nicht, dass sie das was er wollte, nicht wollte??
„Ahhh, da bist du ja!!“, erklärte er und Sam schrak zusammen. Er war in der Tür links von ihr aufgetaucht und war mit langsamen Schritten auf sie zugekommen.
Die große Küchentheke war zwischen ihnen gestanden und so hatte Sam es ein paar Sekunden lang geschafft ihm aus dem Weg zu gehen, doch als er mit einem Sprung über die Theke hechtete und sie vor Schreck das Messer fallen ließ, schrie sie erneut auf.
„Lauf doch nicht weg meine Süße, oder willst du plötzlich‘ schwer zu haben‘ spielen?“, flüsterte er ihr ins Ohr und glitt dann mit seiner Zunge über ihre Wange. Sie schloss die Augen und wimmerte. „Logan, bitte. Ich will das nicht!“
Diese Worte hatten ihn zum inne halten verleitet. Einen kurzen Augenblick dachte Sam, er würde es einsehen. Sie erhob ihren Tränenverschleierten Blick, doch als sie in seine Augen sah, entdeckte sie nichts anderes als die Härte.
Eine Sekunde später spürte sie einen heftigen Schmerz im Gesicht und sie fiel an die Theke und landete kurz darauf auf dem kalten Küchenboden.
„Mich zuerst geil machen und dann auf einmal behaupten, dass du das nicht auch willst??“, schrie Logan erneut und kniete sich über sie. Er zerrte ihre Arme erneut nach oben, drückte mit seinen eigenen Knien ihre Beine auseinander. Sam schrie und weinte, doch innerlich hatte sie bereits aufgegeben.
„Du wirst mir immer gehören, vergiss das nie!!“, sagte er und senkte seine Lippen erneut auf die Ihren.
Die Tränen waren über ihr Gesicht gelaufen und als sie seinen Mund an ihrer Brust gespürt hatte hatte sie gewusst, dass es geschehen würde. Doch genau in diesem Moment, war Logan von ihr gerissen und nach hinten geschleudert worden. Es geschah alles so schnell, dass sie gar nicht so schnell hatte schauen können und sie wollte es auch gar nicht sehen. Sie hatte sich schnell aufgesetzt, hatte sich mit ihren Beinen nach hinten geschoben, an den Schrank gelehnt und ihr T-Shirt zugehalten. Sie hatte geweint, hatte sich kaum beruhigen können. Auch nicht, als sie Janines Stimme gehört hatte, und auch dann nicht, als Lucas, ihr Bruder auf sie zugelaufen gekommen war.
Sie war mit einem blauen Auge davon gekommen, das war ihr in diesem Moment klar geworden und als die Polizei endlich angekommen war und Logan abführte, hatte sie sich bei einem letzten Blick in seine Augen geschworen, dass sie ihm dies heimzahlen würde.
Jetzt
„Sam??“, sagte Kyle und ging auf sie zu. Sie saß stocksteif da und starrte einfach nur gerade aus. Die Jungs hinter ihm unterhielten sich untereinander und vereinbarten schon, wo sie hingehen wollten zum essen. Doch Sam reagierte auch bei seinem dritten Versuch nicht und langsam begann er sich Sorgen zu machen.
„Sam?“, sagte er erneut und legte ihr schließlich die Hand auf die Schulter. In diesem Moment zuckte sie zusammen und blickte dann ängstlich nach oben. Als sie jedoch Kyles Blick traf, entspannte sie sich schnell wieder.
„Kyle, spinnst du? Du hast mich erschreckt!“, erklärte sie ihm und legte sich ihre Hand vorsichtig auf die Brust.
„Ich hab dich dreimal gerufen Sam! Alles klar bei dir?“, fragte er sie und sah ganz klar, dass irgendwas nicht stimmte. Sie war kreidebleich, atmete etwas zu schnell und die Hand die auf ihrer Brust lag, zitterte ganz leicht.
Auf ihrem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus, das gespielter nicht sein könnte und sie antwortete „Alles super! Können wir endlich los? Ich bin am verhungern!“
Kyle kniff die Augen zusammen und beobachtete Sam dabei wie sie aufstand und auf die Jungs zuging.
Irgendwas stimmte hier doch nicht, das war ihm klar! So hatte er Sam noch nie gesehen. Kyle steckte die Hände in die Taschen und sah zu der Gruppe hinüber. Sam wirkte gelöst, zumindest für diejenigen die nicht jeden einzelnen Gesichtsausdruck von ihr kannten. Doch Kyle kannte alles an ihr und er wusste, dass irgendwas in Sam los war, was sie ihm nicht anvertrauen wollte.
Er ging auf sie zu und versprach sich selbst eine Sache: Er würde ihr Geheimnis rausfinden und ihr helfen, es zu überwinden. Er wusste, dass er dazu im Stande war. Nun ja, er glaubte es zumindest!
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Sorry, dass es so lange gedauert hat!;D
Ich hoffe, das Kapitel hat euch soweit gefallen. Stück für Stück werdet ihr jetzt erfahren, was in der Vergangenheit alles geschehen ist und dies hier, war der erste Schritt;D
Wenn es euch gefallen hat, Kommentiert doch bitte und Stimmt bitte auch ab (wenn möglich, auch für die vorherigen Kapitel dieser Story!!;D)
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