34. Kapitel: „Er ist weg, das ist los..."
34. Kapitel: „Er ist weg, das ist los…“
„Was meinst du damit?“, fragte Sam ihr Gegenüber. Carly hingegen blickte sie todernst an und zuckte noch nicht einmal mit der Wimper. Die war knallhart die Frau. Anscheinend entschied Carly jedoch, die Frage noch einmal zu wiederholen um sie Sam näher zu bringen.
„Ich möchte gerne wissen, was du für meinen Bruder empfindest!?“
Sam lachte in diesem Moment los, weil sie sich so vorkam, als stünde sie vor Gericht und der Richter saß ihr direkt gegenüber.
„Naja, wir sind Freunde. Er ist mir also ziemlich wichtig!“, sagte Sam nach ein paar Sekunden, weil Carly so aussah, als würde sie sie ansonsten gleich anfallen.
„Was bedeutet wichtig?“, fragte Carly weiter und setzte sich ein wenig auf.
„Naja, ich glaube man könnte Kyle als meinen besten Freund bezeichnen?!“, Sam war selber klar, dass sie sich mehr als nur unsicher anhörte, doch sie wusste einfach nicht, was diese Verrückte vor ihr, genau wollte.
„Seit wann küsst man denn seinen besten Freund?“
Knallhart, wie Sam sich bereits gedacht hatte. Sie öffnete den Mund um zu antworten, doch da ihr keine passende Erklärung einfiel schloss sie ihn schnell wieder. Sie nahm sich ein paar Sekunden, doch auch in diesen wollte ihr nichts einfallen. Wie sollte sie auch auf eine Frage antworten, die sie sich selbst schon so oft gestellt hatte und auf die sie, trotz wesentlich längerer Überlegungszeiten, keine Antwort gefunden hatte.
Sam stand schwungvoll auf, hoffte durch die Bewegung irgendetwas entgegnen zu können doch es kam nichts. Dann also einfach die Wahrheit.
„Ok Carly, ich weiß Kyle ist dein Bruder, aber der hats wirklich faustdick hinter den Ohren. Ich weiß, dass man seinen Kumpel, seinen besten Freund, ach ist doch egal was er ist, nicht unbedingt küsst, erst recht nicht zweimal. Irgendwie hats uns so überkommen, naja eigentlich hat es deinen Bruder einfach so überkommen. Ich weiß auch nicht was ihn geritten hat, ehrlich!“ Sam war durchaus bewusst, dass das was sie da plapperte wenig Sinn ergab, doch so war es nunmal. Dass Kyle und sie sich geküsst hatten, ergab auch keinen Sinn. Bis heute nicht!
Als Carly zu lächeln anfing, entspannte sich Sam ein wenig, wusste jedoch nicht was sie noch sagen sollte.
„Naja, Kyle hat das selbe gesagt. Also, dass ihr Freunde seid. Ich wollte nur einmal sicher gehen…“ erklärte Carly und erhob sich von dem Sessel. Bei diesen Worten fiel Sams Anspannung endgültig von ihr ab.
„Du dachtest also wirklich, dass Jamie Kyles Sohn ist, oder?“, fragte Carly sie jetzt amüsiert.
„Naja, wieso sollte ich das auch nicht glauben, wenn ein Junge auf ihn zuläuft und ihn Daddy nennt?“, konterte Sam, da sie immer noch nicht nachvollziehen konnte, warum Carly so einen Blödsinn überhaupt veranstaltete.
„Ok, es tut mir ehrlich leid. Es wird nicht wieder vorkommen, in Ordnung?“, Sam bemerkte bei diesen Worten sehr genau Carlys schlechtes Gewissen.
„Ich verstehe ja, dass dein Bruder dir wichtig ist, aber denkst du nicht, dass er alt genug ist selber für sich zu entscheiden was das Richtige für ihn ist? Ich meine, ich finde seine Lebenseinstellung auch nicht gerade prickelnd, aber irgendwann wird er schon die Richtige finden. Du musst nur Geduld mit ihm haben!“, erklärte Sam Carly, die ein wenig amüsiert zu sein schien.
„Wenn er die nicht schon gefunden hat! Naja, wie dem auch sei ich muss gehen. Kyle passt auf Jamie auf und er hat mir sehr genau gesagt, dass er noch zum Training muss und ich mich beeilen soll. Es war schön dich kennenzulernen Sam und entschuldige nochmal wegen dem Auftritt gestern!“
Mit geschmeidigen Bewegungen begab sich Carly zu der Wohnungstür und wartete gar nicht mehr darauf, dass Sam etwas erwiderte. Stattdessen öffnete sie die Tür und verschwand. Erst ein wenig später fiel Sam ein, was Carly eben gesagt hatte.
Was sollte das bedeuten, Kyle hätte die Richtige vielleicht bereits gefunden? Hatte er etwa jemanden kennengelernt?
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„Und du hast ihr wirklich ganz klar gemacht, dass ich nicht der Vater von Jamie bin?“, fragte Kyle aufgeregt, während er Jamie auf seinem Schoß hatte. Dieser sah sich jedoch gerade Bob der Baumeister an und war so vollkommen abgelenkt von dem Gespräch.
„Ich denke, dass sie es verstanden hat, als ich ihr gesagt habe, dass wir Geschwister sind!“, sagte Carly zum fünften Mal innerhalb einer halben Stunde.
„Ok, gut!“, entgegnete Kyle.
Carly fand es äußerst amüsant, wie ihr Bruder auf das Samthema reagierte. Doch war Carly bei dem Gespräch mit Sam klar geworden, dass während ihr Bruder sich durchaus auf der Zielgeraden befand, Sam davon noch ziemlich weit entfernt zu sein schien und Carly fragte sich, was mit Sam geschehen war, dass sie so von sich selbst dachte. Sie hatte ihr angesehen, dass sie das was sie über die Richtige für Kyle gesagt hatte auch wirklich so gemeint hatte und Carly fand es traurig, dass Sam sich nicht einmal ansatzweise in Betracht für diese Rolle zog.
„Sag mal, wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?“, fragte Carly jetzt ihren Bruder. Sie wollte mehr über die Frau erfahren, die ihrem Bruder den Kopf verdrehte, ohne dass er es selber mitbekam.
„Wer?“, Kyle hatte gerade den Blick auf den Fernseher gerichtet gehabt und war offensichtlich ebenfalls äußerst abgelenkt gewesen von der Sendung. Carly musste lächeln.
„Na Sam und du!“, beantwortete sie seine Frage und stand anschließend auf um in die Küche zu gehen und sich eine Tasse Kaffee einzuschenken.
„Naja, sie hat mich halbnackt in ihrem Mädchenwohnheim entdeckt…“, sagte Kyle und Carly hörte genau, dass ihm diese Erinnerung nicht nur Freude bereitete sondern auch unangenehm war.
„Wieso halbnackt in einem Mädchenwohnheim?“, fragte sie ihren Bruder, weil sie mehr erfahren wollte.
„Also, es war so, dass ich mit ihrer Nachbarin was am laufen gehabt hatte. Als dann plötzlich ein Kerl dazu gestoßen ist und die beiden einen Dreier…“ Dreier flüsterte er beinahe und hielt Jamie kurz die Ohren zu „wollten, bin ich abgehauen und Sam dann im Waschraum begegnet. Damals hat sie mir noch gedroht, mir einen Arschtritt zu verpassen, wenn ich sie anfassen sollte. Ich konnte ja nicht ahnen, dass sie das wirklich kann!“
Während Kyle erzählte, zeichnete sich auf seinem Gesicht ein Lächeln ab und Carly sah ihm jetzt an, dass diese Erinnerungen gar nicht mehr negativ behaftet waren.
„Ein paar Tage später ist sie plötzlich aufgetaucht und meinte, sie sei die neue Reporterin die über unsere Spiele berichten würde. Naja und dann haben wir uns eben langsam angefreundet!“, erzählte Kyle weiter.
„Dir ist schon klar, dass sie die erste Frau ist, die du vor mir als Freundin bezeichnest, oder? Sie muss also etwas besonderes sein!“, sagte Carly vorsichtig und ging wieder zu der Couch wo sie sich niederließ und einen kräftigen Schluck von ihrem Kaffee nahm.
„Das ist sie auch.“, sagte Kyle, wirkte dabei jedoch eher geistesabwesend. Carly merkte genau, dass ihm etwas im Kopf herum schwirrte.
„Kyle, was ist los?“, fragte sie ihren Bruder direkt.
Er zuckte mit den Schultern, setzte Jamie neben sich auf die Couch und stand selbst auf.
„Ach alles in Ordnung…“, meinte dieser nur und ging dann in sein Badezimmer. Bevor er die Tür schloss, rief er Carly noch zu „Ich mach mich fürs Training fertig. Willst du heute Abend essen gehen?“
„Ja klar warum nicht. Nehmen wir doch Sam gleich mit, dann kann ich das von gestern gleich wieder gut machen!“, rief Carly zurück erhielt jedoch keine Antwort von ihrem Bruder. Dieser schloss stattdessen kommentarlos die Tür.
Carly rutschte näher zu ihrem Sohn, der beide Beinchen an seine Brust gezogen hatte und an seinem T-Shirt herumlutschte, wie er das immer tat, wenn er vollkommen auf etwas konzentriert war. Dabei entblößte er jedes Mal sein Bäuchlein und Carly nutzte jedes Mal die Chance, ihm einen dicken fetten Schmatzer darauf zu geben.
„Mommie, ich muss das kucken!“, sagte Jamie geistesabwesend und drückte sie leicht von sich. Carly lächelte und blickte auf ihren ganzen Stolz hinab.
So kompliziert das auch war zwischen Kyle und Sam, so hatten sie doch zumindest jemanden in ihrem Leben, dem etwas an ihnen lag. Carly hingegen war ganz alleine und das schon seit drei Jahren. Da Carly jedoch eine Hoffnungslose Romantikerin war hoffte sie, dass auch sie mal diesen einen besonderen Menschen treffen würde. Sam und Kyle konnten sich glücklich schätzen. Noch wussten sie zwar nichts von ihren Gefühlen, doch Carly hatte bereits nach dieser kurzen Zeit die Gewissheit, dass diese beiden Chaoten perfekt zueinander passten. Jetzt musste ihnen das nur noch jemand klar machen.
Das würde definitiv schwieriger werden als gedacht!
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Wieso nur löcherte Carly ihn mit diesen ganzen Fragen? Sam war nunmal Sam! Er konnte selber nicht so ganz erklären was Sam eigentlich genau war, doch in einer Sache war er sich sicher. So jemanden wie sie hatte er noch niemals kennengelernt und ihre Anwesenheit war ihm so wichtig geworden, dass es ihm schon davor grauste, wenn sie ging. Sam wäre nach diesem Semester ebenfalls fertig mit dem Studium und würde sich danach auf Jobsuche machen. Es war eher unwahrscheinlich, dass sie hier in der Umgebung eine Anstellung finden würde und selbst wenn, wer sagte denn, dass er in der Gegend bleiben würde?
Ihm war bewusst, dass dies sein letztes Semester war und, dass er sich langsam aber sicher mit seiner Zukunft auseinandersetzten musste, doch jedes Mal wenn seine Gedanken in diese Richtung ging, spürte er eine Art Knoten in seinem Mageninneren und ein äußerst bedrückendes Gefühl in seiner Brust also dachte er lieber nicht daran. Er hätte später noch genug Zeit sich damit auseinanderzusetzen. In zwei Tagen würde jetzt ersteinmal das letzte Spiel vor den Playoffs stattfinden. Nach den Playoffs könnte er sich dann noch genug Gedanken machen, auch über Sam und wie das mit ihr weiter gehen sollte.
Obwohl Kyle wusste, dass er sowieso beim Training schwitzen würde, entschied er sich für eine Dusche, da diese vielleicht seine Gedanken ein wenig klären würde. Heute Abend würde er essen gehen, mit zwei der wichtigsten Frauen in seinem Leben. Ja Sam zählte zu den wichtigsten Menschen in seinem Leben, das taten beste Freunde doch immer, oder?
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„Seid ihr jetzt alle vollkommen übergeschnappt oder was ist los mit euch Warmduschern??? Wir brauchen mehr Tempo, ihr müsst mehr in die Offensive gehen!! Was hab ich euch eigentlich die letzten Wochen über die ganze Zeit erzählt? Links rein und rechts wieder raus oder wie? Jungs wir sind noch lange nicht in den Playoffs und wenn ihr übermorgen so spielt, dann werden wir das auch nicht sein! Jetzt geht duschen, ich will morgen alle topfit um acht Uhr wieder auf dem Rasen sehen und wehe ihr liefert mir wieder so einen Trauermarsch!“, der Coach war mal wieder dabei die Jungs anzubrüllen, während diese versuchten betroffen auszusehen, sich eigentlich jedoch, mal wieder, ziemlich darüber amüsierten.
Sam hatte sich so an das Temperament vom Coach gewöhnt, dass sie sogar dieses vermissen würde. Sie war heute vor dem Training kurz in der Redaktion gewesen und hatte mit Anthony gesprochen, der ihr erzählt hatte, dass einige vielversprechende Neuredakteure bei Semesterbeginn zu ihnen stoßen würden. Sam hatte ein bedrückendes Gefühl verspürt, obwohl ihr von vornherein klar gewesen war, dass diese Sache nicht ewig dauern würde.
Dennoch war sie seit dem Gespräch mit Anthony nur noch halb so gut gelaunt und die Einladung von Carly, heute Abend mit den beiden und Jamie zum Essen zu gehen, hatte ihre Laune auch nicht wirklich heben können.
In diesem Moment saß Carly mit Jamie neben ihr. Während der Coach gesprochen hatte, hatte Carly ihrem Sohn die Ohren zugehalten, dieser hatte sich darüber lauthals beschwert, doch Carly wollte nicht, dass er das was der Coach da sagte, mitbekam.
In diesem Moment ging der Coach an den Spielern vorbei und blieb vor Carly und Sam stehen.
„Sam, ich hoffe dir geht es gut? Behandeln dich die Jungs auch gut?“, offenbar hatte der Coach gute Lust darauf, die Jungs noch wenig mehr zusammenzufalten, doch Sam wollte nicht, dass sie noch mehr Ärger bekamen und so lächelte sie und nickte.
„Alles bestens Coach, die Jungs sind wahre Goldschätze!“
Dass die meisten von ihnen einfach nur Notgeil waren und Sam sich, ab und an, einige blöde Anmachsprüche anhören musste verriet sie ihm erst mal nicht.
„Das freut mich sehr zu hören. Wir wissen ja beide, dass die Jungs nicht gerade unschuldig sind, aber sie haben alle, das versuche ich mir zumindest immer wieder einzureden, einen guten Kern!“
Der Coach wandte sich zu seinen Spielern, die nicht hören konnten worüber sie sich unterhielten, da der Coach sehr leise gesprochen hatte. Sie wirkten äußerst interessiert, teilweise auch skeptisch. Denn auch sie kannten Sam mittlerweile so gut, dass sie durchaus wussten, dass Sam sie zum Spaß auch mal in die Tonne hauen würde, wenn es ihr in den Kram passte.
Der Coach nickte einmal, lächelte dann Carly an und sah zu Jamie hinab, der, mit der Hand seine Augen vor der Sonne schützend, zu ihm hinaufblickte.
„Und wer ist der kleine Mann?“, fragte der Coach amüsiert und ging dann in die Hocke um mit Jamie etwas mehr auf einer Höhe zu sein.
„Das ist Jamie Thompson!“, sagte Carly. Sam blickte zu ihr hinüber und hob eine Augenbraue an doch Carly ignorierte sie absichtlich da sie das mal wieder mit Absicht tat.
„Thompson?“, fragte der Coach erstaunt und sah den kleinen Mann vor sich genauer an. Ganz eindeutig fielen ihm die strahlend blauen Augen auf, das blonde Haar, die unverwechselbare Ähnlichkeit mit Kyle und er drehte sich zu seinen Spielern, die mittlerweile miteinander sprachen. Kyle hatte die ganze Szene im Auge behalten und stürmte jetzt herbei, doch Sam kam ihm zuvor und funkte Carly somit dazwischen, da sie es unmöglich von ihr fand, Kyle schon wieder blöd dastehen zu lassen.
„Jamie Thompson, Kyles Neffe!“, sagte sie mit einem eindeutigen Tonfall in Carlys Richtung.
Der Coach blickte auf und sah Carly an, die strahlend dasaß und sich offenbar keiner Schuld bewusst war.
„Carly Thompson mein Name, ich bin Kyles Schwester!“, sagte sie lächelnd und streckte dem Coach die Hand entgegen. Wie konnte sie nur so selbstsicher sein, obwohl sie gerade bei einer Lüge erwischt worden war? Naja eine Lüge war wohl etwas übertrieben, doch immerhin hätte es ihr ein wenig unangenehm sein können, doch davon sah man nichts.
„Onkel Kyle, Onkel Kyle! Ich hab dich beim Fußballspielen gesehen!“, Jamie sprach so schnell, dass man ihn beinahe nicht verstand. Sam musste feststellen, dass Jamie für sein Alter einen beeindruckenden Wortschatz und auch Aussprache hatte, doch wenn er aufgeregt war, verstand man so gut wie gar nichts mehr.
„Alles klar hier?“, fragte Kyle, nahm seinen Neffen jedoch auf den Arm und ging kurz darauf auf ihn ein.
„Und wie war ich?“. Während Sam Kyle so mit seinem Neffen beobachtete spürte sie, wie ihr Herz ein wenig leichter zu werden schien. Er war so anders, wenn er mit Jamie zusammen war, im Vergleich dazu, wie er in der Gruppe war. Im Vergleich dazu, wie er gewesen war, als sie sich kennengelernt hatten. Sam war sich damals beinahe sicher gewesen, dass Kyle niemals sesshaft werden würde.
Durch die letzten Wochen hatte sie jedoch gelernt, dass Kyle perfekt für etwas sesshaftes wäre und die Frau die ihn einmal bekommen würde, könnte sich glücklich schätzen. Er müsste nur endlich von seinem ursprünglichen Beuteschema Abstand nehmen und sich endlich auf die Frauen konzentrieren mit denen man eine ernsthafte Beziehung beginnen könnte. Vielleicht würde Sam ja heute Abend gleich ein wenig den Anstoß geben, schließlich wäre sie bald nicht mehr da und sie wollte nicht, dass Kyle dann wieder in alte Muster verfiel. Sie wusste nämlich sehr genau, dass ein Grund warum Kyle sich so zurück hielt mit den Frauen ,der war, dass er Sam nicht enttäuschen wollte. Zumindest ging sie davon aus, denn er vermied es in der letzten Zeit auch immer mehr, mit ihr über andere Frauen zu sprechen. Das hatte er zwar noch niemals im Überfluss getan, doch es wurde immer weniger.
Sie erinnerte sich noch genau an ihren Vorschlag damals in ihrem Wohnzimmer und da sie nur das Beste für ihn wollte, würde sie sich heute ein wenig vorantasten.
„Sam alles klar? Du schaust gerade so, als würdest du irgendwas aushecken…“, sagte Kyle und beäugte Sam dabei sehr genau. Diese fühlte sich äußerst ertappt und blickte schnell auf, nur um zu entdecken, dass der Coach bereits verschwunden war und an seiner Stelle fünf der Spieler an die Tribüne getreten waren. Diese beschäftigten sich gerade mit Jamie, während Kyle sich mit zwei großen Schritten Sam näherte und sich dann verschwitzt neben sie setzte.
„Alles super, was soll sein? Und nein, ich hecke natürlich nichts aus, ich habe nur gerade über etwas nachgedacht…“, sie wusste nicht genau, ob sie Kyle von ihren Plänen erzählen sollte. Diese Zweifel wurden jedoch aus dem Weg geräumt, als Kyle mit seinen feuchten Haaren und strahlend blauen Augen kritisch zu ihr blickte.
„Über was denn?“, fragte er sie, schnappte sich kurz darauf ein Handtuch, welches neben Sam lag, dort hatte er es zwei Stunden vorher platziert, und sich damit über den Kopf strich.
Als er das Handtuch genommen hatte, hatte seine Hand Sams Arm gestreift und Sam war sofort zusammengezuckt, so wäre ein Stromstoß durch ihren Körper gegangen.
„Über nichts bestimmtest eigentlich…“, beeilte Sam sich zu sagen und blickte dann zu den Spielern, die ihren Spaß mit dem Kleinen hatten. Knallharte Männer, die beim Anblick eines Kindes doch selber zu welchen wurden. Sam musste lächeln.
„Dein Neffe ist wirklich goldig!“, erklärte sie während Kyle seine Arme auf den Knien ablegte und ebenfalls zu den anderen blickte.
„Ja da hast du vollkommen Recht. Schade nur, dass sein Dad das anscheinend nicht so sieht!“, sagte er nachdenklich. Kurz saßen beide still nebeneinander, bevor Kyle sich mit der Hand über das Gesicht fuhr und sich dann zu Sam wandte.
„Und, bist du heute Abend mit dabei?“, fragte er lässig und stand dann auf.
„Ja ich denke schon. Mein Terminkalender ist zwar voll, aber ich habe einen Termin abgesagt um mit euch den Abend verbringen zu können.“, erklärte Sam und brachte Kyle damit zum lachen.
„Ach ja, welchen Termin hast du denn für uns abgesagt?“
„Naja, meine Eiscreme und eine superschöne Liebeskomödie hätten auf mich gewartet, aber die sind ja morgen auch noch da!“, erwiderte sie lachend und fügte dann hinzu „Vielleicht hast du ja morgen Lust ihn mit anzusehen? Fremdfischen!“ sagte sie und obwohl sie wusste, dass das überhaupt nicht Kyles Geschmack war, zuckte er mit den Schultern und sagte „Klar warum nicht.“ Und ging dann davon. Sam jedoch blieb wie angewurzelt stehen und blickte ihm hinterher.
Wieso nur, was es so einfach die Zeit mit Kyle zu verbringen, obwohl so viel zwischen ihnen stand? Und wieso freute sie sich wie ein kleines Kind darüber, dass Kyle den morgigen Abend bei ihr verbringen würde? Das war doch eigentlich schon lange nichts Besonderes oder außergewöhnliches mehr.
Trotzdem konnte sie es nicht verhindern, dass sich ein Lächeln in ihr Gesicht stahl, welches ganz und gar nicht denjenigen glich, die sie normalerweise trug.
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„Wie wäre es damit?“, fragte Janine und hielt Sam ein Kleid hoch, welches sie vor einigen Jahren mal gekauft, jedoch niemals angezogen hatte.
„Vergiss es. Wir gehen doch in kein Edelrestaurant sondern nur zum Pizza essen!“, erklärte Sam ihrer Freundin und wirbelte dabei aufgeregt durch das Zimmer. Carly war so hinreißend, das hatte Sams Konkurrenzdenken ein wenig angestachelt und so wollte sie sich heute Abend ein wenig in Schale schmeißen, wenn sie schon einmal ganz offiziell zum Essen gingen. Auch wenn es „nur“ eine Pizzeria war.
„Erkläre mir bitte nochmal, wen du bitte beeindrucken möchtest, wenn nicht Kyle?“, sagte Janine und ließ sich resigniert auf dem Bett nieder.
„Wieso sollte ich Kyle denn überhaupt beeindrucken wollen?“, konterte Sam und Janine hob ihre Augenbrauen an.
„Na vielleicht weil ihr euch nicht nur einmal, sondern mittlerweile bereits ein zweites Mal geküsst habt. Ich hätte dich niemals so eingeschätzt Sam, dass du wirklich so lässig darüber hinweg sehen kannst.“, erwiderte Janine und verschränkte ihre langen Beine übereinander.
Sam erhob ihren Blick. Ja sie hatte Janine von dem zweiten Kuss erzählt, aber nur weil sie diesen Druck nicht mehr ausgehalten hatte. Sie erschien nach außen hin vielleicht ruhig, so als würde dieser Kuss sie nicht Tag und Nacht begleiten doch in ihrem Inneren sah es vollkommen anders aus. Er verfolgte sie sogar in ihren Träumen! An nichts anders konnte sie mehr denken, was mit ein Grund dafür war, warum sie Kyle endlich verkuppeln wollte. Vielleicht hätte sie dann endlich ihre Ruhe, wenn er ganz offiziell vergeben war!
„Ich möchte einfach nur einigermaßen ansehnlich rüber kommen Janine, also hilf mir doch bitte dabei anstatt mich mit blöden Fragen zu belagern!“, sagte Sam genervt und entdeckte eine braune Stoffhose, die sie unter dem Gewirr hervor zog.
„Das sind keine blöden Fragen Sam, ich mache mir aber Sorgen um dich. Warum denkst du noch nicht einmal im Ansatz darüber nach, vielleicht doch etwas Ernsteres mit Kyle anzufangen?“
„Sind wir jetzt schon wieder bei diesem Thema?“, fragte Sam genervt und verdrehte dabei die Augen.
„Ja sind wir und wir werden dabei bleiben, bis du mir darauf eine vernünftige Antwort geben kannst! Sam, was ist nur los mit dir? Kyle hat doch ganz offensichtlich Interesse an dir, sonst hätte er dich nicht ein zweites Mal auch noch geküsst, also wieso denkst du darüber nicht mal genauer nach?“
„OHHH, manchmal wünschte ich, ich hätte dir davon nichts erzählt Janine! Er war betrunken, sein Beschützerinstinkt mal wieder auf Hochtouren wegen Derek, es hat ihn einfach so überkommen! Es steckt nichts dahinter verdammt, also lass mich endlich damit in Ruhe, bitte…“
„Du kommst noch nicht mal ansatzweise auf die Idee, dass er vielleicht etwas für dich empfinden könnte, oder Süße? Hältst du dich etwa für so abstoßend?“ fragte Janine jetzt vorsichtig. Sie wusste doch eigentlich was mit Sam nicht stimmte. Sie hatte viele Dinge erlebt, die nicht so gelaufen waren, wie sie hätten laufen sollen. Sam hatte schon immer Probleme darin gehabt Beziehungen aufzubauen, jemandem zu vertrauen. Bei Kyle war das jedoch so anders gewesen, doch Sam merkte das gar nicht. Sie wollte einfach nicht sehen, wie gut die beiden zueinander passen würden.
Janine machte sich um Kyle keine Sorgen, denn der würde früher oder später schon sehen was direkt vor ihm lag. Doch bei Sam war sie da einfach nicht so sicher.
„Ich halte mich nicht für abstoßend, sondern ich halte mich einfach für einen ganz anderen Typen, als Kyle brauchen würde. So einfach ist das…“ und damit beendete Sam das nervige Thema und widmete sich der Suche nach einem passenden Top zu der braunen Hose.
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„Du siehst klasse aus!“, sagte Kyle als er Sam aus ihrer Wohnung abholte.
„Ach was, Blödsinn. Ich sehe so aus wie immer!“, erklärte Sam ihm und schloss hinter sich die Tür ab.
Beide wandten sich gemeinsam ab und gingen auf das Treppenhaus zu, schritten stumm nebeneinander hinunter und kamen zwei Minuten später bei Carly an. Jamie war doch nicht dabei, da Sams Tante sich bereit erklärt hatte auf den kleinen Racker aufzupassen, damit Carly einen Abend freibekam. Carly war zwar zunächst etwas skeptisch gewesen, doch als sie Cora kennengelernt hatte, hatte sie sich doch noch einverstanden erklärt.
„So, dann geht’s los!! Das ist mein erster Abend, seit ich weiß nicht wie lange, dass ich alleine ohne Jamie irgendwo hin gehe. Meint ihr Cora kommt gut zurecht mit ihm? Was ist wenn er Durchfall bekommt, oder Fieber? Oder…“
„…Was ist wenn in diesen zwei Stunden ein Komet auf die Erde herabfällt und die Welt in einen Wasserball verwandelt?“, fragte Kyle ein wenig amüsiert und beendete so Carlys kurze Panikattacke.
„Nicht sehr witzig Bruderherz!!“, giftete Carly ihn an doch auch Sam konnte sich ein Lächeln nicht mehr verkneifen. Da fiel ihr eine Sache ein.
„Ähm, ich hoffe es macht euch nichts aus, aber ich hab Goalie auch mit eingeladen. Ich dachte zu viert wäre das Ganze ein wenig amüsanter? Außerdem hat er ein Auto…“
Sie sah zu Kyle, der eher weniger begeistert zu sein schien. Immer wieder fragte sich Sam, was da eigentlich zwischen ihm und Goalie lief. Eigentlich waren sie ja sehr gute Freunde, doch immer wieder lag bei den beiden der Wurm drin.
„Ja jetzt ist es ja sowieso schon zu spät es zu ändern, oder?“, entgegnete Kyle und schob dann beide Frauen den Eingang hinaus, wo Goalie bereits in seinem Auto wartete. Alle stiegen ein und beinahe schweigend fuhren sie zu der Pizzeria. Goalie versuchte zwar hin und wieder das Gespräch in Gang zu bekommen, doch Sam dachte zu sehr über ihre Vorgehensweise in ihrem Plan nach, während Kyle seinen eigenen Gedanken hinterherhing und Carly, die kannte Goalie zu wenig um ein entspanntes Gespräch mit ihm zu führen.
Als sie endlich in der Pizzeria ankamen, löste sich die angespannte Stimmung ein wenig und sie begannen zumindest ein wenig miteinander zu sprechen. Goalie trank keinen Alkohol, dafür aber Sam und Kyle umso mehr, während auch Carly sich ein wenig zurückhielt, weil sie ihrer Aussage nach, nichts mehr vertrug. Irgendwann entdeckte Sam dann eine passende Kandidatin. Sie war ungefähr so alt wie sie selber auch, ein wenig größer, hatte rote Haare und eine äußerst sympathische Ausstrahlung. Außerdem sah sie gar nicht so übel aus und so entschied sich Sam, Kyle bald auf diese Frau aufmerksam zu machen, da diese Schnarchnase um sich herum gar nichts mitbekam. Die Rothaarige hingegen hatte Kyle schon entdeckt, kein Wunder, er war neben Goalie, wohl auch der Bestaussehendste in diesem Etablissement.
„Für mich bitte einen großen Salat mit gebratenen Shrimps und Rinderlendenstreifen!“, sagte Carly. War klar, dass sie sich einen Salat bestellen würde, sie erschien Sam genauso sportlich wie Kyle selber auch.
„Für mich eine große Salamipizza mit extra viel Käse bitte!“, erklärte Sam dem Kellner, dann richtete sie ihren Blick wieder auf das Mädchen, dass mit ihren Freundinnen an einem Tisch saß und immer wieder verstohlene Blicke zu ihrem Tisch rüberwarf.
„So Sam, wie bist du denn zu deinem Studium gekommen?“, fragte Carly, um das Gespräch am Tisch am Laufen zu halten und betrachtete Sam dabei interessiert.
„Nun ja, ich habe schon immer sehr gerne geschrieben. Ich liebe es einfach mit Worten umzugehen und mit ihnen etwas zu kreieren, was die Leute mitreißt. Da ich eher schlecht bin im Romane schreiben dachte ich mir, dass doch Journalistin genau das Richtige für mich wäre. Ich habe meinen Traumberuf gefunden!“, erzählte Sam und lächelte dabei automatisch.
„Und über Sport zu schreiben? Das stelle ich mir schon sehr schwierig vor…“, bohrte Carly nach.
Sam zuckte mit den Schultern.
„Ich muss sagen, wenn ich anfangs Kyle nicht gehabt hätte, dann wäre ich ziemlich aufgeschmissen gewesen!“, automatisch legte sie Kyle eine Hand auf die Schulter, spürte kurz darauf die Hitze die von seiner Haut durch sein Shirt auf ihre Hand überging und zog sie wieder weg.
„Er hat mir bei den ersten Artikel geholfen, genauso wie manch andere Spieler auch. Aber Kyle ist in dieser Hinsicht wirklich talentiert. Wenn er kein Fußball spielen würde, würde ich ihm ein solches Studium ans Herz legen…“ dabei lächelte sie ihn an und sah den überraschten Gesichtsausdruck.
„Was denn?“, fragte sie Kyle, dieser schüttelte kurz den Kopf und lächelte dann ebenfalls.
„Ich hab gar nicht gewusst, dass du meine Hilfe so sehr geschätzt hast.“, erläuterte er und Sam sah ihn überrascht an.
„Willst du mich verarschen? Ohne dich wäre ich am Ende gewesen! Weißt du noch der Abend, an welchem du mir versucht hast zu erklären, was ein Abseits ist??“, bei diesem Satz musste Kyle laut loslachen, was Carly und Goalie dazu verleitete lächelnd zwischen den beiden hin und her zu sehen.
„Was war denn da?“, fragte Carly neugierig und Kyle sah Sam an, also wolle er ihr sagen, sie solle ja ihren Mund halten. Doch Sam tat einfach so, als würde sie diesen Blick gar nicht sehen und fing an zu erzählen.
„Kyle hat versucht mir mithilfe von Kuscheltieren zu erklären, was ein Abseits ist. Dabei habe ich ihn beinahe zur Verzweiflung getrieben!“
Kyle lächelte, obwohl ihm diese Story doch eigentlich peinlich sein müsste.
„Ich weiß nicht mal mehr, wie lange wir dagesessen sind, wie oft ich es dir erklärt habe. Ich bin mir nicht mal sicher, ob du es heute verstanden hast…“, sagte er direkt an Sam gewandt und beinahe schien es so, als säßen sie alleine am Tisch. Sie sahen sich kurze Zeit einfach nur schweigend und lächelnd an, hingen ihren Erinnerungen nach.
„Bei euch beiden kann man sich schnell wie das fünfte Rad am Wagen vorkommen!“, sagte Carly gespielt trocken und unterbrach so den Blickkontakt zwischen den beiden.
„Jetzt weißt du, wie ich mich so oft fühle!“, fügte Goalie zu Carlys Aussage hinzu und schaffte es so, Sam ein wenig zum erröten zu bringen.
„Red doch keinen Stuss!“, war das einzige was ihr einfiel. Dieser Satz war natürlich Goalie gewidmet gewesen.
Nach dieser Geschichte entspannte sich die Runde vollends und so konzentrierten sich Goalie und Carly gerade auf ein Gespräch, welches sich um Jamie drehte. Sam hingegen hatte etwas anderes mit Kyle zu besprechen. Jetzt war es soweit.
„Kyle, siehst du die Rothaarige an dem Tisch da vorne?“, fragte sie ihn und wies unauffällig mit dem Finger in ihre Richtung.
Kyle blickte suchend durch den Raum, bis er sie entdeckte. In diesem Moment sah sie selbst gerade zu ihnen hinüber und lächelte Kyle dann an. Dieser schien jedoch kein Interesse zu haben.
„Kannst du nicht einmal zurücklächeln?“, fragte sie ihn in flüsterndem Ton und beugte sich dabei ein wenig zu ihm hinüber.
„Wofür denn? Ich hab kein Interesse!“, antwortete er kurz und knapp und schnitt sich erneut ein Stück seiner Pizza herunter.
„Ach komm schon, die ist doch echt heiß!“, erklärte Sam und gab ihm einen kleinen Stoß mit dem Ellbogen in die Seite.
„Sag mal, geht’s dir nicht gut? Das ist doch meine Sache!“, entgegnete Kyle und Sam merkte genau, dass er langsam genervt schien.
„Naja, ich hab mich an unsere Abmachung erinnert und dachte, die würde doch passen!“, meinte Sam vorsichtig. Bei diesem Satz legte Kyle sein Besteck zu beiden Seiten des Tellers ab und wandte sich in Sams Richtung.
„Welche Abmachung meinst du?“ Seine Augen schienen zu glühen und Sam schluckte einmal schwer.
„Naja, du weißt schon. Wir haben doch ausgemacht, dass ich dir eine Freundin suche!“, zwang sich Sam zu antworten.
„Wir haben was? Wenn dann hast du diese schwachsinnige Abmachung getroffen, ich habe bei gar nichts zugestimmt!“, erwiderte Kyle und fügte dann hinzu „Lass mich mit dem Scheiß bloß in Ruhe…“, dann drehte er sich zu seinem Teller zurück und nahm sein Besteck wieder in die Hände.
„Aber jetzt schau sie dir doch mal an, die ist wirklich entzückend….“
Erneut ließ Kyle sein Besteck liegen, packte Sam am Arm, zog sie nach oben und sagte zu den anderen beiden „Sorry, wir sind gleich wieder da!“, dann ging er davon mit Sam im Schlepptau.
Sam hatte ein äußerst ungutes Gefühl. Kyle war wütend, ganz eindeutig. Dabei hatte sie doch gar nichts getan!
Er schleifte sie durch die Eingangstür und beide traten in die kühle Abendluft, wo er sie erst einmal los ließ und sich dann vor ihr aufbaute.
„Was soll der Mist?“, fragte er sie in etwas zu energischem Ton. Dabei stemmte er einen Arm in die Hüfte, während er mit dem anderen in Richtung Restaurant zeigte.
„Ich weiß nicht was du meinst!“, sagte Sam unschuldig.
„Ich möchte dir doch nur dabei helfen jemanden zu finden, der dich glücklich machen könnte.“, erklärte sie Kyle und erst jetzt wurde ihr bewusst, wie bescheuert sich das tatsächlich anhörte.
„Jemanden der mich glücklich macht? Ich bin im Moment verdammt glücklich mit meinem Leben und brauche nicht deine Hilfe, um jemanden fürs Leben zu finden verdammt. Sam, das geht dich doch gar nichts an, also warum ist dir das so wichtig?“, Jap er war eindeutig wütend.
„Naja, ich habs doch nur gut gemeint…Ich dachte die Rothaarige wäre voll dein Typ, ich meine sie ist doch wirklich hübsch und sympathisch…“
„Sei ruhig Sam, ich glaube dahinter steckt was ganz anderes. Kann es sein, dass du mich an eine andere Frau verscherbeln willst damit du mich los bist? Wegen diesem Kuss?“, also manchmal traf er ja doch den Nagel irgendwie ganz schnell auf den Kopf.
„Wegen beiden Malen…“, sagte Sam kleinlaut und wollte sich am liebsten im selben Moment die Zunge abbeißen.
„Willst du mich jetzt echt verarschen? Du willst mich mit einer anderen Frau zusammenbringen, nur weil du nicht verkraftest, dass wir uns geküsst haben?“
„Wieso bist du so wütend?“, fragte Sam anstatt auf das Thema einzugehen, welches Kyle gerade angesprochen hatte.
„Ich bin wütend Sam, weil ich nicht von dir erwartet hätte, dass du mich einfach so mit irgendeiner dahergelaufenen Schönheit verkuppeln möchtest, nur damit du mich los bist! Darum bin ich wütend….Ach verdammt, du schaffst es echt alles irgendwie kaputt zu machen!! Ich hau ab, so einen Scheiß muss ich mir definitiv nicht bieten lassen!!“
Kyle wandte sich ab und Sam überlegte fieberhaft, was sie sagen oder tun sollte.
„Kyle warte, du hast da was vollkommen in den falschen Hals bekommen!“ versuchte Sam sich zu verteidigen, doch Kyle drehte sich noch nicht einmal um. Er sagte lediglich „Erzähl das jemand anderem Sam, wir zwei sind fertig miteinander!“
Bei diesem Satz spürte Sam eindeutig den Dolch, den man ihr ins Herz gestoßen hatte. Das hatte sie doch gar nicht gewollt. Sie hatte doch nur das Beste für Kyle gewollt und jetzt?
„Kyle, bitte…“ rief sie ihm ein letztes Mal hinterher, doch dieser bog in die nächste Straße ein und war somit verschwunden. Alleine und völlig verwirrt stand Sam auf der Straße. Hinter sich hörte sie, wie eine Tür geöffnet wurde und kurze Zeit später wieder zufiel, zwei Sekunden später hörte sie Carlys Stimme.
„Was ist denn jetzt los?“
Sam spürte die Verzweiflung in sich aufkommen. Wieso nur war sie so eine gottverdammte blöde Kuh? Natürlich war Kyle wütend auf sie. Sie wäre ebenfalls wütend auf ihn, wenn er eine solche Aktion aus diesen Gründen starten würde. Sie hätte ihm dafür wahrscheinlich sogar eine mitgegeben. Er hingegen, hatte ihr einfach nur den Rücken zugewendet.
„Er ist weg, das ist los…“, sagte Sam ruhig und spürte, wie sie etwas überkam, was sie schon lange nicht mehr gespürt hatte. Echte Verzweiflung.
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Ich hoffe sehr, dass es euch gefallen hat:D Kommentare und Votes hinterlassen Bitte wenn dem so ist:D glg
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