17. Kapitel: „Sorry..."

17. Kapitel: „Sorry…“

Hatte Sam sich das eingebildet oder hatte Kyle sie gerade angestarrt? Sie hatte gewusst, sie hätte nicht den weißen Badeanzug anziehen sollen, doch der andere hätte wirklich zu sehr an eine Großmutter erinnert und Sam wollte sich ja schließlich nicht lächerlich machen! Vorsorglich hatte sie zwar beide mitgenommen, doch hatte sie eigentlich eher weniger gedacht, dass sie mit der ganzen Meute des Teams am Pool landen würde.

Im Moment las sie in der New York Times einen Artikel und versuchte die anderen Gedanken alle irgendwo hin zu verbannen, wo sie nicht mehr auftauchten. Dies war jedoch schwierig, wenn sie immer wieder von dem Geschrei der Jungs abgelenkt wurde. Einmal hatte sie sogar schon gedacht, dass die Spieler gerade einen von ihnen ertrinken ließen, dies hatte sich jedoch nur als Scherz herausgestellt. Glücklicherweise! Denn sie wusste wirklich nicht, ob sie in diesem Fall als Mittäterin verurteilt werden würde, nur weil sie nicht geholfen hatte!

„Hey willst du nicht ins Wasser kommen?“ rief ihr Goalie zu, der sich gerade am Beckenrand mit den Armen abstützte. Sie musste ja wirklich zugeben, dass die meisten Jungs hier wirklich gut anzusehen waren und sie verstand auch immer mehr deren Wirkung auf die Frauenwelt. Einer nach dem anderen spazierte mit nur einer Badehose bekleidet an ihr vorbei und einer nach dem anderen sah besser aus. Alle waren sie sehr gut gebaut, die einen kleiner die anderen größer, dennoch überragten sie Sam alle um Längen.

„Ne ich warte noch ein wenig, bis sich die Lage beruhigt hat!“ sagte sie mit einem Nicken in die Richtung, wo sich die Jungs gerade eine erbitterte Wasserschlacht lieferten.

Goalie drehte sich in die angedeutete Richtung und lachte.

„Kann ich ja irgendwie verstehen!“ dann wandte er sich ab und schwamm auf die Meute zu.

Sams Blick glitt über das Wasser und so entdeckte sie auch Kyle der etwas Abseits des riesigen Pools seine Bahnen schwamm. Seine Bewegungen waren geschmeidig und eingeübt und sie war sich sicher, dass er dies desöfteren tat. Wie sie ihn da so beobachtete, brachte sie zu ihrer ursprünglichen Frage: Warum hatte Kyle sie so angestarrt? Er wusste ja mittlerweile, wohl am besten von den ganzen Jungs, dass Sam keine begnadete Modegöttin war. Warum also hatte er so überrascht gewirkt?

Ein Schwall Wasser unterbrach ihre Gedanken erneut und sie fand sich vollkommen durchnässt auf der Liege wieder. Sie blickte um sich herum, wer das gewesen war, doch die Quelle war schnell gefunden: Die Schlacht zwischen dem Rest der Spieler wurde immer heftiger und jetzt war niemand mehr, der sich in der Nähe dieses Pools befand, sicher vor ihnen. Sie lächelte vor sich hin und fragte sich, was wohl Janine sagen würde, wenn sie Sam hier in mitten dieser Jungs sehen würde. Sie wusste es auch so, denn Janine wäre begeistert.

Als Sam vor einiger Zeit dieses Thema für die Abschlussarbeit erhalten hatte und noch dazu die Artikel über die Spiele schreiben musste, hatte Sam gedacht, das wäre eine Katastrophe. Mittlerweile war sie sich jedoch sicher, dass es eine Chance war, die sie nutzen musste. Es war eine Chance dafür, endlich aus ihrem Schneckenhaus, in welchem sie sich seit beinahe fünf Jahren verkroch, herauszukommen und den Menschen zu zeigen, wer sie genau war. Obwohl sie sich nicht einmal selbst mehr sicher war, was genau sie war, so hatte sie doch irgendwie das Gefühl, dass diese Jungs vielleicht auf irgendeine Art und Weise dazu führen könnten, es herauszufinden. Ihr Blick gelangte wieder zu Kyle, der sich im Moment lässig am Rand des Beckens befand und sie gerade selber betrachtet hatte. Ihr Herz setzte einen kurzen Schlag aus, denn sie fühlte sich irgendwie beobachtet und so zog sie ihr Handtuch ein klein wenig höher und lächelte ihm dann zu damit er nicht merkte, in welchem Zwiespalt sie gerade steckte. Sie hatte während sie Kyle vorhin beobachtet hatte seine Tattoos entdeckt. Nein entdeckt war falsch ausgedrückt, denn sie waren ihr durchaus bereits vorher aufgefallen, nur war ihr nicht aufgefallen (wahrscheinlich weil sie bisher nicht die Gelegenheit gehabt hatte, Kyle oben Ohne zu sehen) dass sich diese Tattoos über seine gesamte Schulter und die rechte Brust zogen. Es waren unterschiedlichste Motive, die Sam von so weit weg nicht wirklich sehen konnte, doch eines war ganz eindeutig: Eine Kanone befand sich inmitten der vielen Einzelnen Tattoos. Es war ein beeindruckendes Tattoo, denn der Künstler hatte die Kanone irgendwie so positioniert, dass es so aussah als wäre sie auf Kyles Herz gerichtet. Es befand sich auch ein Einschussloch in der Nähe, was Sam ein wenig nervös machte. Mit Kanonen hatte  Sam noch nie etwas anfangen können und sie fragte sich, was dieses Tattoo für ihn zu bedeuten hatte. Vielleicht war es eine blöde Wette gewesen oder er war betrunken gewesen, als er sich dieses hatte stechen lassen, denn wer würde sich schon eine solche Verletzung tätowieren lassen?

Andererseits, woher nahm Sam sich das Recht darüber zu urteilen, ob eins von seinen Tattoos passend war oder nicht? Sie wollte sich ja verändern und vielleicht sollte sie dann nicht mehr ganz so engstirnig sein. Sie sah noch einmal verstohlen zu Kyle hinüber, der gerade seinen Blick abwandte.  Kyle, würde wohl seinen eigenen Teil zu ihrer Wandlung beitragen, doch welchen konnte Sam zu diesem Zeitpunkt nicht einmal erahnen.

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Da saß sie und lächelte ihn unschuldig an.

Während er seine Bahnen geschwommen war, hatte er über diese ganze „Sam-Sache“ noch einmal nachgedacht und ihm war ein Gedanke gekommen: Er schien der Einzige im Team zu sein, der sich so viele Gedanken über Sam machte. Doch warum?

Er hatte bei seinen Bahnen jedoch auch einen Entschluss gefasst, den er Sam früher oder später noch mitteilen musste, denn er hatte sich dazu entschieden, das Portrait ersteinmal nicht zu machen. Er hatte sowieso schon sehr viel von sich preis gegeben und er würde einen Teufel tun und ihr womöglich noch intime Fragen beantworten. Er konnte Sam gut leiden, ja, aber er wollte nicht dass diese Sympathie dazu führte, dass er erneut auf sie reinfiel. Sie hatte auf jeden Fall zwei Seiten und die eine hatte er ganz klar schon kennengelernt: Sie konnte gut manipulieren um ihre Ziele zu erreichen und Kyle war sich nicht sicher, ob diese ganze Show, die in den letzten Tagen ablief, tatsächlich echt war, oder ob Sam sie alle an der Nase herumführte.

Er zwang sich dazu den Blick von Sam abzuwenden, denn er kam sich mittlerweile ziemlich blöd vor, weil er ihr viel mehr Aufmerksamkeit zu schenken schien, als sie ihm. Das war ihm seit der High School nicht mehr passiert und er würde bestimmt nicht bei Sam erneut damit beginnen.

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Beim Abendessen waren die Spieler schon ziemlich müde von der langen Busfahrt und der ausgearteten Wasserschlacht. Irgendwann war ein Angestellter des Hotels gekommen und hatte die Männer ganz vorsichtig darauf angesprochen, dass die paar Gäste die da waren sich gestört fühlten. Daraufhin hatten die Jungs beschlossen, die Schlacht auf den morgigen Tag zu verschieben und waren in ihre Zimmer gegangen. Sam war keine einzige Minute im Wasser gewesen und Kyle fragte sich, weshalb sie überhaupt runter gekommen war, wenn sie gar nicht hatte schwimmen wollen.

„Willst du das echt alles essen?“ fragte Martin Sam gerade beeindruckt. Sie saß einige Plätze weiter auf der gegenüberliegenden Seite des riesigen Tisches und zog jetzt sämtliche Blicke auf sich. Sie hatte ihren gesamten Teller voll mit verschiedensten Köstlichkeiten des angebotenen Italienbuffets vollgeschaufelt und auch Kyle war sich nicht sicher, wie sie das alles schaffen sollte.

„Klar! Wieso nicht?“ entgegnete Sam unschuldig und zuckte mit den Schultern, bevor sie ihre Gabel aus der Serviette wickelte und dann damit begann reinzuhauen. Sie spießte gerade irgendeine seltsame, verschnörkelte Nudel auf und schloss dann ihre Lippen genüsslich um die Gabel.

„Wahnsinn ist das lecker! Wieso könnt ihr es euch eigentlich leisten in einem solchen Hotel unterzukommen? Das Essen hier ist der absolute Wahnsinn!“ sagte sie in die Runde und die Jungs in ihrer Nähe richteten ihre Blicke von der Gabel ab. HA, Kyle war also nicht der einzige, der begeistert davon war, wie genüsslich Sam essen konnte. Naja, die Jungs kannten schließlich auch nur denselben Schlag an Mädels und die, wie bereits erläutert, waren nicht die größten Fans vom Essen. Er musste jedoch in diesem Moment auch zugeben, dass die Mannschaft immer nur auf die offenscheinlichen Argumente gestanden und den „normalen“ Mädels keine Chance gegeben hatte. Langsam begann Kyle damit, sich zu fragen, ob dies nicht ein Fehler gewesen war.

„Es ist so, dass das College den größten Teil von den Kosten übernimmt, denn man muss ja auch ganz klar sagen, dass wir dem College ein Heidengeld einnehmen!“ erklärte Danny, der sich offenbar mittlerweile gefangen hatte und sich endlich traute mit Sam zu sprechen, ohne Angst davor zu haben verspeist zu werden.

„Aber durch was denn? Ich dachte immer die Spiele sind kostenlos?“ fragte Sam verwirrt.

Goalie schüttelte den Kopf. „Nein die Spiele sind in der Regel nicht kostenlos, es gibt meistens einen Kartenvorverkauf!“ antwortete er.

„Aber ich, Janine und Jamie sind beim letzten Spiel vollkommen kostenlos reingekommen!“ sagte Sam und legte ihre Gabel kurz zur Seite um einen Schluck zu trinken.

„Naja, du bist ja auch sowas wie ein VIP, ich meine Reporter zahlen doch nie etwas, wenn sie über ein Spiel berichten, oder?“ fragte Goalie zurück.

„Und Janine und Jamie?“

„Meine Güte, nimm es doch einfach hin und hör auf es so blöd zu hinterfragen oder willst du das für deinen Artikel wissen?“ fragte Kyle sie und erst als die Worte raus waren, bemerkte er wie ekelhaft und bissig sie rausgekommen waren.

„Alter, was geht mit dir ab? Sie hat doch nur gefragt!“ sagte jetzt Martin. Kyle wusste selber, dass es übertrieben gewesen war, doch als er Sam ansah und ihren Ausdruck sah, der irgendwie ein klein wenig verletzt schien, war das für ihn wie ein Schlag in die Magengegend. Fuck.

„Das nervt einfach!“ sagte Kyle und stand auf, denn ihm war der Hunger gehörig vergangen. „Bin dann mal weg!“ und schon verschwand er schnell vom Tisch und schritt durch die Eingangstür zum Speiseraum. Was für ein Feigling er doch war. Statt sich dafür zu entschuldigen lief er davon! Nein er war kein Feigling, er benahm sich wie ein gottverdammtes Mädchen!

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„Was ist denn mit ihm los?“ fragte Sam und sah Kyle hinterher, der mit festen Schritten den Speiseraum verließ. Sie musste zugeben, dass sie ziemlich verletzt war wegenn seiner Reaktion. Was hatte sie ihm denn nur getan? Sie hatte eigentlich das Gefühl gehabt, dass sich ihre Beziehung gebessert hatte, hatte heute sogar klar zugegeben vor sich selbst, dass Kyle schwer in Ordnung war und jetzt? Mutierte er zum Arschloch!

„Keine Ahnung, Ich glaub seine Pussyseite kommt wieder zum Vorschein!“ sagte Goalie Schulterzuckend. Sam hätte sehr gerne gewusst, was denn eine „Pussyseite“ war, doch sie traute sich nicht mehr zu fragen, denn sie wollte dem Rest der Jungs natürlich nicht auch noch auf die Nerven gehen. Sie stocherte jetzt in ihrem Essen herum und dachte an Kyle und seinen Blick. Er schien heute tatsächlich ein wenig neben der Spur zu sein, doch wegen was? Was war schon großartig geschehen, dass ihn so austicken ließ?

Ihr fiel der Vorfall im Bus ein, als sie sich an seine Schulter gelehnt hatte, vielleicht hatte es ihm doch mehr ausgemacht als er zugeben wollte? Oder…Nein, sie würde den Fehler jetzt nicht bei sich suchen, schließlich hatte Kyle einen Fehler gemacht! Jahrelang hatte sie immer den Fehler in ihrer Person gesucht und damit wollte sie endlich aufhören!

Wenn Kyle meinte, mir ihr so umgehen zu können, dann sollte er doch denken, denn sie würde einen Teufel tun und sich auf dieses Niveau herablassen!

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„Idiot!“ schrie Kyle und schlug mit der Faust gegen seine Hotelwand. Desto länger er über das nachdachte, was geschehen war, desto mehr wollte er sich selbst dafür eine mitgeben. Sam war endlich lockerer geworden, hatte sich sogar mit den Jungs verstanden und erst im Nachhinein wurde Kyle bewusst, was ihn so sehr gestört hatte. Und diese Erkenntnis störte ihn weitaus mehr! Sam hatte sich fast den gesamten Tag den Jungs gewidmet, ihn jedoch weitestgehend ignoriert. Mit Goalie schien sie sich bestens zu verstehen und das störte ihn beinahe am meisten! Er war verflucht nochmal eifersüchtig!! ER!

Kyle hatte versucht seine Gedanken zu ordnen und war zu dem Entschluss gekommen, dass diese Empfindung wohl am besten auf das zutraf was er empfand, doch wusste er nicht weshalb er eifersüchtig sein sollte?! Als er länger darüber nachgedacht hatte, hatte er sich soweit eingeredet, dass es daran lag, dass er in Sam sowas wie eine kleine Schwester sah und er wollte nicht, dass sie sich mit einem dieser Typen einließ denn er kannte sie alle nur zu gut! Er gehörte selber zu diesem Schlag und für Sam würde dies nur unnötige Verletzungen bedeuten. Sam brauchte einen anständigen Kerl! Also war er gar nicht eifersüchtig, sondern besorgt! JA!

Bei dieser Erkenntnis entspannte er sich wieder und so beschloss Kyle sich auf den Weg zu Sams Zimmer zu machen, weil er sich dringend bei ihr entschuldigen wollte! Er musste sogar, wenn er die Freundschaft die sie bisher aufgebaut hatten, nicht zerstören wollte.

Er packte sich seinen Schlüssel und verließ sein Zimmer, keine Minute später hämmerte er gegen das von Sam. Als sie jedoch nicht öffnete sah er auf die Uhr und stellte fest, dass es bereits nach zehn war. Wo war Sam also alleine oder vielleicht war sie gar nicht alleine?

Er stellte sich in den Aufzug und drückte den Knopf der den Aufzug Richtung Lobby schicken würde. Im Speiseraum war niemand mehr und so wandte er sich an die Rezeption und fragte den Herren, der dahinter saß und gelangweilt im Computer nach etwas suchte, ob er Sam gesehen habe.

„Keine Ahnung wen sie meinen!“ sagte er ohne aufzublicken.

Kyle erklärte ihm wie Sam aussah und fügte dann hinzu „Die einzige Frau in diesem Laden, die die fünfziger Marke noch nicht überschritten hat!“

„Ach ja, jetzt wo sies sagen. Sie hat vorhin gefragt, ob wir einen Fitnessraum haben!“

Kyle wartete einige Sekunden geduldig, als der Herr jedoch nichts weiter dazu sagte, wurde Kyle langsam sauer.

„Und? Habt ihr einen?“ er trommelte mit seinen Fingern auf die Theke und der Mann erhob seinen Blick endlich vom Computer.

„Ja. Mit dem Aufzug in den Keller und die zweite Tür links!“ und schon stürmte Kyle davon. Jetzt da er beschlossen hatte sich zu entschuldigen, wollte er es so schnell wie nur möglich hinter sich bringen.

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Die Tür stand offen und Kyle blickte in den teilweise verdunkelten Raum hinein. Irgendwo flackerte eine Lampe, was ziemlich bedrohlich aussah. Doch er hörte Sam ganz genau und es hörte sich so an, als würde sie in diesem Moment auf irgendwas einschlagen! Er ging einige Schritte in den Fitnessraum hinein und als er um die Ecke sah, entdeckte er Sam, die gerade einen Boxsack vermöbelte. Er hielt in der Bewegung inne, denn Sam wirkte äußerst beeindruckend. Gezielt versetzte sie dem Boxsack mehrere feste und entschlossene Schläge. Kyle fragte sich unwillkürlich, warum Sam so viel Wut in sich drin hatte? So wie sie zuschlug zumindest, war er sich ziemlich sicher, dass sie das nicht das erste Mal tat. Sie hatte ihn noch nicht bemerkt und er war sich nicht sicher, ob er überhaupt wollte, dass sie ihn bemerkte. Denn sein Gefühl sagte ihm irgendwie, dass Sam auch auf ihn solch eine Wut hatte und um ehrlich zu sein, konnte er es ihr noch nicht einmal verübeln. Er benahm sich wie ein Vollidiot!

„Sam?“ wagte er nun doch zu sagen, doch Sam hörte ihn anscheinend nicht, denn sie reagierte in keinster Weise.

„Sam?“ sagte Kyle etwas lauter und packte Sam an der Schulter, was er wohl lieber nicht hätte tun sollen, denn Sam erschrak und platzierte den Schlag der gerade noch für den Boxsack hätte gelten sollen in seinem Gesicht. Der Schmerz kam mit einer Sekunde Verzögerung doch dann geballt.

„Oh Fuck!!!“ schrie Kyle und hielt sich an die Nase. Tränen schossen ihm in die Augen doch er spürte nichts anderes mehr als den Schmerz in seiner Nase, der niemals enden wollte, zumindest kam es ihm so vor.

„Shit!!“ fügte er hinzu und ließ sich auf den Boden sinken, wo er seinen Kopf nach hinten hielt da er wie wild aus der Nase blutete.

„Verdammt…“ flüsterte Sam und holte schnell ihr Handtuch, kniete sich neben Kyle auf den Boden und hielt es ihm an die Nase.

„Zwei mal innerhalb nur weniger Tage. Das ist definitiv ein Rekord!“ versuchte Kyle zu scherzen, doch Sam sah im Moment nicht so aus als wäre sie zum scherzen aufgelegt.

„Was suchst du auch überhaupt hier unten? Ich dachte du bist irgendein kranker Perverser! Ich hab den Schock meines Lebens bekommen!“ sagte Sam empört und stand auf um zu ihrer Tasche zu gehen, die etwa zwei Meter weiter vorne stand. Daraus zog sie eine Flasche Wasser und kam wieder auf Kyle zu, dessen Schmerz langsam nachließ.

„Gib mal her!“ sagte sie etwas genervt und riss ihm das Handtuch aus der Hand. Sie schüttete Wasser darauf und hielt es ihm dann an die Nase und wischte das Blut weg.

„Du kannst nicht einfach so hinter mir auftauchen, wenn ich meine Übungen mache Kyle. Das ist gefährlich!“ sagte Sam während sie sich auf seine Nase konzentrierte.

„Du machst also tatsächlich Kampfsport, oder? Das sah nämlich eben ziemlich professionell aus!“ sagte Kyle, weil er Sam zeigen wollte, dass er ihr keine Vorwürfe machte.

„Kickboxen…“ antwortete Sam und ihr Gesicht kam dem seinen näher. Sie zog konzentriert die Augenbrauen zusammen und näherte ihr Gesicht noch ein wenig, während sie vorsichtig versuchte, die Reste des Blutes zu entfernen.

Kyle hingegen, war währenddessen vollkommen damit beschäftigt, Sam näher zu betrachten. Wenn man sie von so nahem sah, entdeckte man kleine, ganz helle Sommersprossen auf ihrer Nase. Ihre Haut war makellos, glatt und er fragte sich, wie sie sich anfühlte.

„Das nächste Mal, halt dich einfach fern von mir, ok? Und überhaupt ich hab dich gefragt was du hier unten gemacht hast!“ sagte Sam, die nichts von diesem etwas seltsamen Moment für Kyle mitbekommen hatte.

Er räusperte sich kurz und entschloss, ein wenig Platz zwischen sich und ihr zu schaffen also nahm er ihr das Handtuch aus der Hand und rutschte weiter nach hinten, wo er sich gegen eine Bank lehnte.

„Ich habe dich gesucht weil…“ Sam hatte sehr wohl bemerkt, dass er Abstand brauchte und so stand sie auf und ging erneut auf ihre Tasche zu.

„Ich wills gar nicht wissen. Oder doch, warte! Wahrscheinlich willst du dich entschuldigen, oder? Für den dummen Spruch vom Abendessen, aber jetzt hör mir mal zu. Ich bin ein Mensch, der nur sehr schwer jemandem vertrauen kann. Du hast es geschafft innerhalb von nur einer Woche mein Vertrauen zu gewinnen und es dann wieder zu verlieren! Ich weiß ja nicht was dein Problem ist Kyle, aber du solltest es schnellstmöglich hinter dich bringen denn ich bin kein Mensch den man sich holen und wieder wegschubsen kann, wie man gerade möchte. Ja das heute Abend hat mich verletzt, es ist schon eine Leistung für mich das überhaupt zuzugeben, aber es hat mich nicht so sehr verletzt, dass ich sofort wieder angekrochen komme, nur weil du dich entschuldigst! So einen Scheiß kannst du dir bei mir jedenfalls sparen!“ sie schulterte ihre Tasche und trat auf den Ausgang des Fitnessraumes zu. Kyle wusste nicht, was er darauf entgegnen sollte außer „Sorry…“ doch da war sie schon aus der Tür raus und ließ Kyle im Raum zurück.

Sie hatte doch eigentlich so Recht. Was war nur in ihn gefahren? Er wusste es selbst nicht, denn den Bullshit von vorhin, Sam sei für ihn wie eine Schwester, den glaubte er selbst nicht.

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So erstmal letztes Kapitel für diese Woche -> Jetzt gehts weiter mit "Der Clan der Averia":D

Wenn es euch gefallen hat, bitte Kommentieren und Abstimmen nicht vergessen, das motviert einen nämlich immer noch am meisten und man kommt schneller mit dem schreiben voran:D:D

Ach ja nochwas, wenn ihr immer auf dem neuesten Stand sein wollt, bezüglich dieser Story, dann könntet ihr "Fan" werden, denn dann werdet ihr automatisch über Updates informiert:D 

Viele Liebe Grüße:D:D

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