26 - Hi Louis

Weil ihr so fleißig, seid bekommt ihr noch ein Update von mir 🥰
An der Stelle: Danke für eure zahlreichen Kommentare und eure treue Leserschaft 💙 Es macht mir einfach so viel Spaß eure Reaktionen zu lesen 🙈

[Louis]

Der Flug zurück in die Staaten fühlte sich so endlos lang an, dass ich dachte wir würden niemals ankommen. Paul und ich saßen uns gegenüber, er schlief, während ich aus dem Fenster sah und über die wenigen Stunden nachdachte, die ich mit Harry und seiner Familie verbracht hatte.
Ich war so inspiriert von den Momenten, dass ich mir meinen Laptop schnappte und die Notes App öffnete. In meinem Kopf spukten Wörter herum, die ich niederschreiben musste, bevor ich sie wieder verlor.

Maybe, maybe I don't believe that
Anything else could hurt me
If I don't want it to
Lately, lately it's been so easy
To see my life completed
Instead of half way full
I know I'm the only one who's gonna make
My ship come sailing in

Ich las sie mir immer und wieder durch, summte eine Melodie und ich hatte das Gefühl, es flog mir förmlich zu.
Da niemand anderes bei mir war, weckte ich Paul unsanft mit einem Schlag gegen den Arm. Er schreckte hoch und sah mich erschrocken an.
"Was?" fragte er alarmiert.

"Hör dir das mal an bitte." antwortete ich ihm und zeigte auf meinen Laptop.
Paul seufzte, setzte sich aber etwas aufrechter hin und sah mich an. Er schien genervt, nun ja, ich hatte ihn ja auch einfach geweckt.
"Sorry, aber ich brauche deine Meinung." fügte ich deshalb entschuldigend hinzu.
Er nickte nur und machte eine Handbewegung, die mir zeigen sollte, dass ich loslegen sollte. Sie sagte eindeutig aus: Mach schon, dann kann ich weiterschlafen.

Ich sang ihm den ersten Vers vor, mit der Melodie, die ich im Kopf hatte.
Er hörte zu, dachte darüber nach und ich sah ihn abwartend an. "Ich finde, er könnte ruhig etwas schneller sein."
"Schneller?"
"Jep." Er sah mich an.
"Moment." murmelte ich, tippte weiter, wackelte mit dem Fuß hin und her und zog die Nase kraus, während ich nachdachte.
Es dauerte eine Weile, in der Paul beinahe wieder einschlief, was ich aber gar nicht mitbekam, so tief war ich in meiner kreativen Phase drin.

"Okay, hier noch ein Vers, hör zu!"
Er öffnete müde die Augen und ich grinste ihn frech an, bevor ich anfing zu singen.

Calling, I hear forevеr calling
I'm gonna put my all in
There's nothing else to do
Wanting, I never want for nothing
But I've never wanted something
As much as I want you

"Und? Was denkst du? Lyrisch gesehen?"
Paul nickte anerkennend. "Ich find's richtig gut. Und ein bisschen schneller, so macht es mehr Spaß. Es ist kraftvoller."
Zustimmend lächelte ich ihn mit einem Nicken an.
"Wie soll er heißen?"

"Paradise." sagte ich sofort, obwohl ich es eigentlich noch gar nicht gewusst hatte vorher. Überrascht über mich selbst sah ich auf meinen Laptop, tippte das Wort über die geschriebenen Worte und ganz einfach so, als wäre es das leichteste der Welt, flogen mir mehr Wörter zu, die ich aufschrieb, Änderungen vornahm und schließlich sah ich Paul wieder begeistert an.
"Ich glaub ich habe den Refrain."
"Lass hören." Er hatte eindeutig bereits resigniert. An Schlaf war für ihn nicht mehr zu denken.

Keep your eyes on the horizon
Paradise is in your own mind anyway, anyway
Keep your head above the water
Paradise is getting closer everyday, everyday
Just get there your own way

Nun sah ich ihn begeistert an, weshalb er schmunzeln musste und nickte.
"Mir gefällt der Text. Für wen ist er?"
"Harry." sagte ich ehrlich und er nickte. "Hab ich mir gedacht. Er freut sich bestimmt drüber."
Lächelnd nickte ich, machte ein Foto von einem Ausschnitt des Refrains und sendete es an Harry.
Dann legte ich mein Handy neben mich und speicherte die Textdatei ab, checkte bestimmt fünf mal, ob sie wirklich gespeichert war, bevor ich den Laptop schloss.

"Wo fliegen wir nochmal hin?" fragte ich Paul. Irgendwie war ich verwirrt, ich wusste nicht mehr genau wie mein Zeitplan war, da ich normalerweise bis vor ein paar Wochen keine allzu großen Ablenkungen hatte. Mit Harry und allem, was sonst noch passiert war, sah das anders aus und ich kam mir dumm vor, dass ich mir nun unsicher war, wo ich als nächstes spielen würde.
"Chicago."
"Chicago? Dann also kein Hotel." sagte ich erleichtert.
In der "Windy City" hatte ich mir vor etwa einem Jahr ein kleines Apartment gekauft, da ich mich in die Stadt wirklich verliebt hatte.
Sie hatte unheimlich viel zu bieten, die Kultur gefiel mir und die Pizza war grandios.
Außerdem wollte ich nicht wie jeder typische Musiker ein Haus in LA kaufen, da war man nie allein und in Chicago war man einfach privater.

"Richtig. Deine Wohnung wurde bereits vorbereitet. Wir fahren direkt hin, morgen früh hast du dann Studio Sessions, zu denen Niall mitkommen wird. Danach fahren wir zur Konzerthalle." Paul erklärte mir geduldig meinen kommenden Zeitplan.
"Okay. Ein vollgepackter Tag." bemerkte ich und war froh darüber. So hatte ich kaum Zeit darüber nachzudenken, dass ich allein war.
Die Erkenntnis traf mich dennoch und wieder gingen meine Gedanken direkt zu Harry. Ich nahm mein Handy wieder in die Hand und sah, dass er mir geschrieben hatte.

Paradise is getting closer?
Ist das eine Referenz, weil ich morgen wieder bei dir bin? ;) <3

Schmunzelnd antwortete ich ihm.

Ich schreibe einen Song für dich.

Er antwortete nicht, stattdessen rief er mich an. Gott sei Dank gab es WLAN im Flieger. Mit klopfendem Herzen nahm ich den Anruf an.

"Ein Song für mich?" Seine Stimme war leise, im Hintergrund hörte man Musik von der Hochzeit, die offensichtlich noch im Gange war.
"Ja, nur für dich." antwortete ich ihm.
"Oh, Lou...ich bin sprachlos."
Seine Stimme klang mit einem Mal so zerbrechlich und ich schluckte leicht. "Nicht gut?" flüsterte ich beunruhigt.
"Mein Gott, Lou. Sowas hat noch nie jemand für mich gemacht. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich bin völlig...ich...keine Ahnung." stammelte er.

Ich musste lächeln und schloss die Augen, lehnte mich mehr in den Sitz und stellte mir vor, es wäre Harry's Brust, an die ich mich kuschelte.
Es klang vielleicht albern, doch ich war verdammt nochmal verliebt. So richtig verliebt.

"Wirklich? Es hat noch nie ein Popstar ein Lied für dich geschrieben?" fragte ich frech.
"Lou, komm schon." Harry war ganz ernst, doch ich hörte sein Lächeln in seiner Stimme, weshalb es mich nicht beunruhigte.
"Entschuldige. Die Zeit bei dir und mit dir hat mich inspiriert. Ich kann nur noch an dich denken. Es hört einfach nicht auf."

Sein leises Lachen erklang. "Kleine Schmusekatze."
Nun schnaubte ich, lachte aber ebenfalls und schüttelte den Kopf. "Du bist ein Idiot."
"Ja, das hör ich hier öfter." antwortete er seufzend. "Gemma ist enttäuscht, weil ich dich gehen lassen habe und sie nicht versteht, dass es mir wichtig ist, dass du ausgeruht in Chicago ankommst um deinen Job vernünftig zu machen."

Natürlich wusste er ganz genau, wohin ich flog.
"Wie kannst du nur so auf mich achten? Das ist ja ekelhaft."
Nun lachten wir beide.
Mit Harry war alles ganz einfach. Ich hatte die ganze Zeit kein Verlangen nach Drogen gehabt, denn da war nichts, was Druck in mir erzeugte. Seit wir gesprochen hatten, seit ich es mir von der Seele geredet hatte, was mit Alex passiert war, war ich freier geworden. Ich wünschte mir, dass dieser Zustand anhalten würde. Ich wünschte mir, dass Harry jede Sekunde meines weiteren Lebens an meiner Seite war.

"Fühlt es sich so an, Hazza?" sagte ich leise, nachdem ich mich vergewissert hatte, dass Paul wieder vollständig eingeschlafen war.
"Was denn, Lou?"
"Liebe?"

Am anderen Ende der Leitung war für einen Moment Stille.
Mein Herz klopfte ungesund schnell, weil er nichts sagte und ich bereute meine Frage. Sie war dumm gewesen und ich ärgerte mich sofort über mich selbst.

"Wenn du das fühlst, was ich fühle, dann ja. So fühlt sich Liebe an."

Ich atmete tief aus und kniff die Augen zusammen, denn sie fingen an zu brennen. Mein ganzer Körper wurde warm und eine Gänsehaut bildete sich auf meiner Haut, ließ die feinen Härchen abstehen.
"Ich steh förmlich in Flammen." flüsterte ich.
Sein leises Lachen erklang in meinem Ohr. "Ich auch, glaub mir."

Wir sprachen noch eine Weile miteinander, bevor ich durch sein Handy Gemma hören konnte, die nach ihm rief.
"Geh und unterstütze deine Schwester." forderte ich schmunzelnd.
Ich konnte sein Augenrollen förmlich fühlen, als er schwer seufzte.
"Ich dachte eigentlich, mit dem Ringe tauschen wäre das nun seine Aufgabe. Wie sehr man sich täuschen kann."
Lachend nestelte ich an meinem Pullover herum, den ich nach dem Start angezogen hatte, um den unbequemen Anzug von mir zu bekommen.
"Bis dann, Engel."
"Bis dann, Love. Ich denke an dich."

Wir legten auf und ich schloss wieder die Augen und lächelte vor mich hin. Noch nie seit dem Autounfall hatte ich mich jemals so geliebt gefühlt, wie jetzt. Ich konnte mir nicht vorstellen, was passieren würde, wenn das jemals endete. Mit einem Lächeln im Gesicht fiel ich in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

***

Paul weckte mich, indem er mir auf den Arm schlug. Definitiv die Rückzahlung für meine Aktion vorhin und ich sah ihn verschlafen an mit zusammen gezogenen Augenbrauen.
"Na das ist ja nett." sagte ich leise und gähnte ausgiebig.
"Tja, das hast du verdient. Aufstehen, wir sind da." antwortete er schlicht, nicht jedoch ohne mich frech anzulächeln.

Ich streckte mich ausgiebig, stand auf und verließ mit ihm das Flugzeug. Davor stand ein schwarzer Range Rover und Paul hielt mir die Tür auf. Ich dankte ihm, ließ mich auf den Sitz fallen und schnallte mich an.
Ich war noch immer todmüde und so erschöpft, dass ich direkt wieder einschlafen könnte, doch ich hielt mich wach.
In der Wohnung, die ich bestimmt seit einem halben Jahr nicht mehr betreten hatte, würde ich sofort in mein Bett fallen, doch ich wollte die Stadt sehen.

Wir zogen vorbei an den Häusern, fanden unseren Weg immer mehr in das Herz der Stadt und als wir in die Tiefgarage fuhren, merkte ich, dass ich mich wirklich freute hier zu sein.
"Niall ist schon da?" fragte ich Paul.
Er schüttelte den Kopf. "Der ist im Hotel. Zayn hat die Wohnung aber von einem Teammitglied prüfen lassen."
"Niall ist im Hotel? Vergiss es, er soll her kommen!" sagte ich empört und schrieb ihm sofort eine Nachricht, dass er kommen sollte.

"Hotel, ich fasse es nicht. Ich hab ihm geschrieben, er kommt zu mir, wieso sollte er in einem Hotel schlafen?" sagte ich, als ich aus dem Wagen gestiegen war.
Paul sah mich entschuldigend an. "Soll ich ihn abholen?"
Ich winkte ab. "Er wird dann klingeln. Du kannst dich ausruhen, ich geh alleine hoch." sagte ich und er nickte leicht, während ich in den Aufzug stieg, die Schlüsselkarte hineinsteckte und auf P drückte.

Der Aufzug fuhr direkt in meine Wohnung, und als die Türen sich öffneten und ich zuerst die große Glasfront sah, die Chicago vor mir aufzeigte, lächelte ich. Ja, ich liebte diese Wohnung einfach. Vielleicht sollte ich einfach permanent hier her ziehen.
Ich musste nicht in London sein, ich konnte hier sein.
Niall würde vermutlich nicht so begeistert sein, doch er würde sich auch daran gewöhnen.
Ich nahm mir vor, Harry die Idee zu unterbreiten, wenn er wieder bei mir sein würde.
Als ich den Rucksack mit dem Laptop abstellte, klingelte es bereits. Niall war wirklich schnell, dachte ich schmunzelnd.

Ich betätigte die Knöpfe um ihn hereinzulassen, sprach in die Gegensprechanlage, dass er hochkommen sollte, dann ging ich in die offene Küche und öffnete jedem von uns schon einmal ein Bier.
Als sich wenig später die Aufzugtüren öffneten, rief ich seinen Namen um ihn zu signalisieren, dass ich in der Küche stand.
Ich drehte mich um in Richtung Aufzug, riss im nächsten Moment die Augen auf und die Bierflasche entglitt aus meinen Händen, und landete klirrend auf dem Boden, wo sie in hunderte Teile zerschellte.

"Hi, Louis."

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