1.Kapitel
Bunte Punkte.
Bunte Punkte, die wie wunderschöne Schmetterlinge an einem sonnigen Sommertag durch die Gegend wirbelten, die nach ner Zeit greller wurden und mich ab und zu blendeten, gaben der ganzen Hausparty eine gewisse Clubatmosphäre.
Die dröhnende Musik, die durch meinen ganzen Körper vibrierte und die glühende Hitze der tanzenden verschwitzten Körper, die auf einander prallten, stiegen mir in den Kopf.
Vereinzelte Schweißperlen rannen an meinem bronze farbigen Körper entlang. Und die Wirkung des Ecstasys, dass ich zuvor eigenommen hatte vor der Party, ließ langsam nach. Meine rechte Hand zuckend um die nächste Wunderpille einzunehmen-die sich in meiner rechten Hosentasche befand-sodass die wiederkehrende Leere die einst mein Leben bestimmte, zu bekämpfen. Tanzend durch das große Wohnzimmer suchte ich nach dem perfekten Mixgetränk, um meine trockene Kehle zu befeuchten.
Mit einem breiten Grinsen auf meinem glühenden Gesicht, spülte ich das Gift-das ich jemand Anderen entnommen hatte ohne dessen Wissen- und mein Wunder meinem trockenen Kehle runter.
Während ich auf meine gewünschte Wirkung wartete, spürte ich wie ein erdrückendes Gefühl meinen Brustkorb über fiel.
Benommen blickte ich an mir herunter und sah zwei muskulöse Arme meine Taille umschlingen. Sofort merkte ich wie die fremde Person sich hinter mich an schmiegte und sein hitziger Atem meinen entblößten Nacken streifte.
Ich genoss für eine kurze Zeit diese körperliche Zuwendung, als wir uns dem Rhythmus der Musik hin gaben.
Die Wunderpille wirkte und lies mich aus vollem Halse lachen, was mein Hintermann auch leicht zum lachen brachte und er mir unverständliche Wörter ins Ohr flüsterte. Dabei wanderten seine Hände weiter nach Süden bis zu meinem Hosenbund. Er machte sich daran zu schaffen.
In dem Moment hörte ich meinen eigenen Herzschlag, der immer schneller zu pulsieren anfing. Das Rauschen-übertönend der lauten Musik- in meinen Ohren, sorgte dafür das meine Atemwege sich schlossen und meine entspannte Körperhaltung nun angespannt wirkte.
Panik.
Zitternd versuchten meine zierlichen Hände seine eckelhaften Pranken von mir zu reißen-jedoch ohne Erflog. Er schien meine erfolglosen Versuche bemerkt zu haben und kicherte mir ins Ohr: ,,Sei doch nicht so. Du willst das doch auch."
Mein Hosenbund ging auf und langsam fuhr er mit seinen schwitzenden Händen nach unten, in meine Unterhose. Dabei platzierte er auf meinem Nacken mit seinen dünnen Lippen mehrere Küsse, die mich ängstlich zusammen zucken ließen.
Wehr dich, schrie meine innerliche Stimme, tue irgendetwas, aber es kam keine Reaktion. Mein Körper nahm keine Signale entgegen.
Innerlich tobte ich, doch äußerlich stand ich still da und lies mich wie ein Gegenstand begrabschen.
Als er meine Klitoris grob berührte und ich ein leichtes Stöhnen von meinen vertrocknenden Lippen entfleuchen ließ, sah ich nur noch rot.
In einer Sekunde lag er direkt vor mir- bewusstlos.
Ein stechender Schmerz durch fuhr meiner rechten Hand und ließ mich geschockt drein blicken.
Ich hatte gerade jemanden bewusstlos geschlagen, obwohl ich Pazifistin war.
Zum Glück war im Haus soviel los, dass diese Situation unbemerkt von dannen ging und sich niemand über die bewusstlose Person scherrte, die im Wohnzimmer lag.
Er wird sich wahrscheinlich sowieso nicht daran erinnern, was passiert war, redete ich mir ein und schubste mich Richtung Ausgang.
Im Vorgarten angekommen streifte die warme Abendbrise meinen benommenen Körper.
Die frische Luft lies mich richtig Durchatmen und merken wie sehr die Party nach erbrochenen, Grass und Pisse stank. Mein Geruchsinn war wieder da.
Stolpernd lief ich durch die leeren Straßen von der klein Stadt Flonas, wo die Hälfte der Straßenbeleuchtungen nicht funktionierten.
Die Dunkelheit, die mich die meiste Zeit begleitete, hinterließ dieses mal keine Art der Paranoia. Meine Angst vor dem Nichts wurde in dieser Nacht von dem großen Schatten des Schocks über schattet.
Sein wütendes Gesicht tauchte in meinen wiederkehrenden Erinnerungen auf- geschockt über meine eigenen Kraft mich von ihm los zu reißen-landete meine knochige Faust in seinem rot angelaufenen Gesicht. Ich kannte ihn nicht aber er hatte mich an der Stelle angefasst, wo sonst niemand mich angefasst hatte und in diesem verhängnisvollen Moment wollte ich ihn bluten sehen. Ein einziger Schlag hatte ausgereicht um ihn auszuknocken.
Woher kam diese Kraft? Vielleicht ein sehr starker Adrenalinkick gemischt mit Angst, Ecstasy und Alkohol.
Mein Blickfeld verschwamm langsam von den salzigen Tränen die sich bildeten und meinen blasen Wangen runter liefen. Tränen die ins Nichts fielen, die niemand auffangen würde.
Ich kannte niemanden auf dieser Party, außer den Gastgeber-Jason Eloon-mein Klassenkamerad und der beste Drogendealer der Stadt. Ich wusste nicht einmal wieso ich zu seiner Party gekommen war-niemand der ihn richtig kannte, kam auf seine Partys-nur wenn man selbst ärger haben wollte mit dem Gesetzt. Vielleicht war es das was ich wollte.
Ärger.
Ärger damit mein schicksalsloses Leben irgendeine Bestimmung oder Abwechslung hatte. Ein paar Minuten später kam ich an einer kleinen Bushaltestelle an. Wo bin ich?, diese Frage hätte mir eigentlich früher einfallen müssen. Doch die Gefühle-die einst meinen Körper betäubten- benebelten mein logisches Denken.
Ich setzte mich auf die morsche Bank, die dort zur Verfügung stand.
Meine angespannten Muskeln entspannten sich durch diesen einen Satz, Du bist sicher, denn ich mir selbst versuchte ein zu reden-mit Erfolg.
Ich holte mein Handy aus der durchsichtigen Handytasche-die ich immer dabei hatte. Die Kamera zeigte mir ein blasses drein blickendes, verheultes Mädchen mit offenen Hosenbund, verschmierten Make-up und einer blutigen Hand.
So konnte ich mich Zuhause nicht blicken lassen.
Also, gab es für mich nur eine Person, die ich anrufen konnte.
Und bevor ich diese Person anrief, wollte ich mich besser herrichten, somit schloss ich meinen Hosenbund, wischte die vereinzelten Tränen weg-dich sich auf meinem Gesicht bahnten und versuchte meine verwuschelten Haare einiger Massen glatt zu streichen.
Zitternd und mit schweren Atem, suchte ich ihn in meinen Kontakten und drückte auf das grüne Telefonsymbol. Es reichten nur zwei Totter und eine raue, leise Stimme meldete sich:,, Es ist 3 Uhr morgens... Was?"
,,Hey, Philo...", japste ich auf-unterdrückend den nächsten Heulkrampf, der mich emotional fertig machen würde. Die frischen Erinnerungen lösten in mir einen gewissen Ekel gegenüber mir selbst aus und ein Würgereiz der mich für längere Zeit plagen würde.
Philo schien die Situation nun richtig begriffen zu haben, denn seine Stimme triefte nur so mit sorge:,, Was ist los, Phoebe? Du benutzt sonst nie meinen ganzen Namen..." Ich konnte es ihm nicht am Telefon sagen oder heute auch nicht ohne in Panik zu verfallen. Es war einfach zu frisch...
,,Kann ich heute bei dir schlafen?", meine Stimme wurde brüchiger am Ende des Satzes und hinterließ eine bedrückende Stille in der Leitung. Angst von einer Abfuhr, schloss ich meine verheulten Augen, als würde ich jede Zeit auf einen Ohrfeige warten, die mich in das Land der Träume befördern sollte.
,,...Ja, klar. Soll ich dich abholen?" Erleichtert öffnete ich wieder meine Augen und sagte zu, dass er so schnell er konnte zu dieser Adresse, wo ich mich befand ,abholte.
,,Phoebe was machst du im verlassensten Ort der Stadt? Weist du eigentlich wie gefähr-", mitten im Satz legte ich auf, mit dem Wissen, dass das eine Nachspiel haben würde.
Philo hätte nur mehr Fragen gestellt, auf die ich zur Zeit noch keine Antworten hatte. Er war schon immer Wissbegierig, seitdem wir klein waren. Der kleine Junge der Erwachsene zur Weißglut gebracht hatte mit seinen Fragen. Ich war hingegen eher das Gegenteil und vielleicht weil Gegensätze sich anzogen, waren wir deswegen seit dem Kindergarten beste Freunde.
Mein bester Freund, den ich wahrscheinlich enttäuschen würde, wenn ich ihm erzählte, wo ich gewesen bin und was ich getan hatte. Der kleine wissbegierige Junge der durch Drogen und Alkohol seine Schwester und Mutter verloren hatte.
,,Wenn du weiter so ins Nichts starrst, könnte man denken, dass du verrückt bist.", holte mich eine mir nicht bekannte Stimme in die Realität zurück.
Neben mir saß ein schwarzgekleideter Mann, der nicht in einer besseren Verfassung zu sein schien als ich. Seine dunklen Klamotten waren an einigen Stellen zerfetzt und blutige Wunden klafften auf seiner hellen Porzellanhaut-die ihn zerbrechlich aussehen ließ. ,,Vielleicht machst du ein Foto von mir. Hält länger.",schmunzelte er und unsere Blicke kreuzten sich für einen kurzen Augenblick, bevor ich mich ruckartig und peinlich berührt wegdrehte.
Ich hatte nicht gemerkt ,ihn länger anegstarrt zu haben. Was ist ihm bloß zugestoßen? Er sah aus wie ein Mordopfer, der vor seinem Ableben gefoltert wurde. Das geht dich nichts an Phoebe, widerrief die Stimme des logischen Denkens in meinem verwirrten Inneren.
In dem Moment als sich unsere Blicke getroffen hatten, hatte ich wirklich für eine kurze Zeit, dieses elektriesierende Gefühl- das durch meinen ganzen Körper fuhr, endend in meinem immer noch schnellen schlagenden Herzen. Ein Gefühl von Wärme überkam mich, dass ich nicht ganz zuordnen konnte.
,,Du redest nicht viel oder?"
,,Und du redest wohl gerne fremde Mädchen an, oder?", gab ich ihm mit einem verschmitztem Grinsen auf meinem blassen Gesicht zurück. Was mir ein leises Lachen von meinem Schulterpartner ein brachte. Die ganze Situation gab mir eine Art von Deja vu Gefühl, was mich Stocken ließ.
,,Frech...Mag ich. "
Der ganze Abend war gespickt mit schlechten Entscheidungen. Wieso nicht noch eine falsche Entscheidung? Ab den Punkt, ließ ich los. Ich hatte genug für Heute oder für die ganze Woche.
,,Alt. Mag ich persönlich nicht so.", um auf sein Alter anzuspielen, dass ich auf Mitte Zwanzig schätzte.
,,Da ist ja jemand angriffslustig.", sein selbstverliebter Lachen erfüllte die dunklen Abend, ,,Komm runter, Kleines. Ich will nichts von dir. Persönlich bist du auch nicht mein Typ." Ich kannte ihn noch nicht mal aber trotzdem tat diese Abfuhr irgendwie im Inneren weh, obwohl ich auch nichts von ihm wollte. Dieser Abend machte irgendetwas mit mir und brachte mein Blut in wallungen.
,,Ich hatte heute echt einen scheiß Abend. Und sie machen das gerade nicht besser...", mir war wieder heulen zu mute. Ich blickte in seine eisblauen Augen, die mich interessiert musterten- als ob sie herausfinden wollten was in mir vorging in diesem Moment.
,,Je größer der Dachschaden, desto besser der Blick auf die Sterne.", erwiderte er nur gelassen und richtete seinen intensiven Blick zu dem Sternen besetzten Abendhimmel.
,,Jemanden verprügelt?", verwirrt blickte ich ihn an. Seine Augen nun auf meine blutende Hand gerichtet. Peinlich berührt blickend auf meine Schuhe, die in diesem Moment sehr interessant für mich schienen, verneinte ich seine Frage. Ich wusste nicht wieso aber ich wollte nicht das er schlecht von mir dachte.
,,Ich spüre wenn jemand lügt.", meine Handflächen fingen an zu schwitzten und ich hörte wieder das Blut in meinen Ohren rauschen, ,,Hat er es zumindest verdient?"
,,Wer sagt denn das es ein Er gewesen sein soll.", gab ich nervös von mir. Wieso fühlte ich mich so? Wieso verhielt ich mich so?
,,Lieg ich den Falsch?"
Ich verneinte und richtete wieder mein Blick auf ihn.
,,Was ist mit dir?", fragte ich in interessiert. Seine Augen blickend auf einmal traurig drein. ,, Oh Ich? Ich hab versucht vor meiner Vergangenheit zu fliehen, die mich wie es scheint eingeholt hatte ohne das ich es bemerkt habe." Wut, Trauer und Furcht spiegelten sich in seinen wunderschönenen Augen, die nun wieder in den Himmel schauten. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm.
,,Du bist wirklich seltsam.", ohne das ich darüber nachdachte sprach ich diesen Satz aus.
Verspielt getroffen, eine Hand auf seiner Brust und ein traurig gezogener Gesichtausdruck, blickte er mir entgegen.
,,Entschuldige. So bin ich halt. "
,,Du verstehst es falsch.", beschwichtete ich ihn, ,,Das war ein Kompliment." Die meisten Menschen die ich kannte, gaben mir nicht das Gefühl dazu zugehören, doch er schon. Wir gingen mit einander um als würden wir uns schon länger kennen.
,,Weißt du, du erinnerst mich an jemanden, denn ich einst kannte." , seine Stimme brach leicht am Ende des Satzes und ich konnte Tränen in seinen klaren Augen sehen.
Ich wusste nicht wie ich ihm zeigen konnte, das es in Ordnung war zu weinen, das ich ihn nicht dafür verurteilen würde. Sachte legte meine verletzte Hand auf seine leicht blutige Schulter.
,,Ich bin mir sicher sie war wunderbar."
Mit einem traurigen Lächeln legte er seine rechte Hand über die meine und blickte auf den Boden. ,,Ja, Ja. Das war sie.", erwiderte der Dunkelhaarige.
Ich wollte mehr wissen. Mehr wissen über seine Vergangenheit, die ihn traurig zu machen schien und was ihm in diesen Abend zu gestoßen war, dass er so zugerichtet wurde.
Ein lautes Huppen durch brach unsere angenehm Stille, die mir Zeit zum nach denken brachte.
Ruckartig riss ich meine Hand aus seinem Griff und drehte mich von ihm weg, zum gelben Jeep, der nun langsam an der Bushaltestelle zum stehen kam. Das Beifahrerfenster öffnete sich und ließ einen kurzen Einblick in das Innere des Autos erhaschen. Ein besorgt drein blickender Philo Martin saß am Lenkrad und seufzte erleichtert auf, als unsere Blicke sich trafen.,,Hey, Phoebs!"
Mit einem breiten Grinsen sprang ich von der morschen Bank auf und lief Richtung Wagen.,,Alles gut bei dir?"
,,Ja, Ja. Alles Gut...",der Gedanke eine warme Dusche, Essen und Bett zu bekommen überkam mich und ließ mich vor Freude rum hüpfen. Doch meine fröhliche Gedanken wurden durch eine Person plötzlich überschattet. Der mysteriöse Kerl, der mit mir auf der Bank saß. ,,Warte,...", ich drehte mich um, um zu sehen, dass er weg war. Mein Lächeln verschwand. Verwirrt schaute ich durch die Gegend. Wir waren im nirgendwo, er konnte sich nicht versteckt haben, hier waren keine Gebäude oder Bäume. Hatte ich ihn mir nur eingebildet?
,,Phoebe gehst dir wirklich gut?", rief mir Philo besorgt zu. Ich setzte ein falsches Lächeln ein, um meinem besten Freund zu beschwichtigen das es mir gut ging. Er würde denken das ich verrückt wäre, wenn ich ihm über den mysteriösen Kerl erzählte. Vielleicht lag es am Ecstasy.
Schwungvoll riss ich die Tür auf, stieg ein und mit einem lauten Knall schloss ich sie wieder. ,, Ja, alles ist gut. Wieso auch nicht?", entgegnete ich enthusiastisch und schnalte mich an.
,,Vielleicht, weil es drei Uhr morgens ist, ich dich am Arsch der Welt abholen musste und du nach Schweiß und anderen Flüssigkeiten stinkst und du aussiehst als hättest du ein Geist gesehen.", redete er sofort los. Gekonnt blendete ich ihn aus, blickte aus dem Fenster und beobachtete die dunkle Landschaft, die uns umzingelte. Ich hatte ihn mir doch nicht eingebildete, verdutzt blickte ich meine rechte Hand an, womit ich ihn berührt hatte und er mich. Auf meiner Handfläche war eine leichte Spur von Blut zu erkennen. Entweder es war meins oder es war von dem Unbekannten.Er war zu real...
,,Phoebe hörst du mir überhaupt zu!?", mischte sich Philos entsetzte Stimme in meine verwirrten Gedanken ein. Das wird eine lange Fahrt...
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top