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[Jungkook]

Mit leisen Stimmen in meinen Ohren und hellem Licht, dass mich blendete, sobald ich die Augen öffnete, wachte ich langsam auf und kam so richtig zu Bewusstsein, fühlte mich dabei aber, als hätte ich die letzten zwanzig Jahre in einem tiefen Schlaf verbracht, ohne dabei auch nur eine Sache zu träumen. Es war alles die ganze Zeit nur schwarz, es gab eine Geräusche oder Gefühle, als stünde ich im Nichts. 

,,Taehyung?", fragte ich leise, da ich ihn an meinem Bett sitzen sah, als ich meinen Kopf etwas anhob, dabei aber starke Nackenschmerzen vermerkte. Er saß dort und hatte seinen Kopf etwas gesenkt, da er ein Kind auf dem Schoß hielt und diesem gerade etwas aus einem Buch vorlas. Es war aber nicht nur irgendein Kind, dass er dort hielt, sondern Duri, der in einem herzlichen Lachen ausbrach, als Reaktion darauf, was sein Vater ihm gerade vorlas. Ein riesiger Stein fiel mir vom Herzen, als ich das Kind so strahlen sah. 

,,Du bist endlich wach", sagte der Ältere, nachdem er seinen Satz mit seinem Sohn beendete, welcher nun auch realisierte, dass ich wieder unter den Leben war. ,,Duri und Mirae haben dich schon vermisst!", meinte der Vater und wenig später schon, schmiss sich ein kleines Mädchen mit zu mir auf das Bett. 

,,Ahjussi!!", rief sie dabei und legte ihre zierlichen Arme um meinen Nacken, um mich zu umarmen. Ich erwiderte diese Umarmung nur zögerlich, da ich Schmerzen am ganzen Körper hatte und mich fühlte, als sei ich eingerostet. ,,Duri will auch!", sagte der kleine Junge nun und streckte seine Arme nach mir aus, war aber wohl darauf angewiesen, dass sein Vater ihn hielt, schließlich wurde er vor nicht allzu langer Zeit erst operiert. ,,Duri darf auch, aber nur ganz vorsichtig, ja?", meinte Taehyung zu seinem Sohn, der ihn eifrig zunickte, ehe er mich dann für einen kurzen Augenblick umarmte. 

,,Aber warum liege ich hier?", fragte ich irgendwann, als der Mann mit seinem Sohn wieder auf dem Stuhl saß, den er vor das Bett gestellt hatte. ,,Ist irgendwas passiert? Ich musste doch eigentlich nur Blut spenden."

,,Die Ärztin meinte es sei ganz normal, dass du das Bewusstsein verlierst, wenn du eine große Menge an Blut spendest. Du hattest laut Seojoon die Tage davor auch nicht viel gegessen oder geschlafen, weshalb dein Körper ganz schwach war, aber du wirst keine Folgen tragen und alles ist gut, jetzt da du wieder wach bist", erzählte Taehyung mir und schaute mich für einen Augenblick lächelnd an, ehe er dann seinen Blick auf seinen Sohn richtete, dessen Hände in die seinen nahm und dann hochhielt. ,,Und schau! Duri geht es jetzt wieder ganz gut!"

,,Die Operation ist also gut verlaufen?", fragte ich in großer Hoffnung nach. ,,Und wie! Es ist erst einen Tag her, aber Duri ist wieder voller Energie und kann es kaum noch abwarten, wieder Nachhause zu dürfen." 

Erleichtert konnte ich mich wieder entspannen, da mein ganzer Körper vor Nervosität ganz verspannt war. Meine Brust fühlte sich dazu plötzlich auch ganz warm an, weil ich mich so sehr darüber freute, dem kleinen Jungen eine Hilfe gewesen zu sein und sein Leben gerettet zu haben. Wäre es nicht gut verlaufen, wäre ich sicherlich in eine lang anhaltende Depression verfallen und hätte mir meine restliche Zeit lang die Schuld dafür gegeben, dass ich nicht helfen konnte. 

,,In nächster Zeit muss er hin und wieder nochmal zum Arzt, da sie kontrollieren wollen, ob auch wirklich alles gut ist, aber wie es scheint, ist die Krankheit gerade erst einmal verharmlost und wird ihm in den nächsten Jahren und hoffentlich einfach für immer nicht mehr schaden", erklärte Tae mir und lächelte mich dann wieder an. ,,Du glaubst nicht, wie dankbar ich dir dafür bin, dass du meinen Sohn gerettet hast, Jungkook. Ehrlich gesagt habe ich noch gar nicht wirklich realisieren können, wie mutig du gewesen bist und keine Sekunde gezögert hast, um Duri zu helfen."

,,Genau Ahjussi! Papa sagt die ganze Zeit du bist mein Held! Du bist wie Superman, aber mein ganz eigener Superman!", meldete das Kind strahlend und klatschte dabei die kleinen Hände zusammen. So konnte ich ebenfalls nicht länger ein Lächeln zurückhalten. 

Mirae lag noch immer bei mir auf dem Bett, spielte aber mit dem Handy ihres Vaters, während Duri sich zu mir legen durfte und mit mir kuschelte. Taehyung vertraute mir seine Kinder wieder an, da er zu mir Nachhause fuhr, um Kleidung zu holen, die meine Mutter für mich zusammengepackt hatte. Sie rief an, sobald sie durch Seojoon erfuhr, dass ich wieder aufgewacht war und machte sich große Sorgen, wollte auch herkommen, musste aber mit ihrem Mann zu einem sehr wichtigen Event. 

Früher hätte ich ihr das übel genommen, dass sie ihren eigenen Sohn sitzen ließ für ein Event mit ihrem neuen Mann, aber da ich nicht wirklich krank war und ich wusste, dass ich noch immer einen Platz in ihrem Herzen hatte, war ich derjenige, der sie dazu überredete, dass sie gehen sollte. Ich fand es nicht länger schlimm, dass sie an der Seite dieses Mannes war, immerhin machte er sie glücklich und dazu hatte ich jetzt ja irgendwie eine neue Familie bekommen, mit der ich mich gut verstand, was ich in hundert Jahren nicht erwartet hätte. Nur zu Jin-Nyun hatte ich noch keinen wirklichen Kontakt, aber das interessierte mich nicht. 

,,Ahjussi?", hörte ich Duri leise fragen und sah, wie er zu mir hochschaute. ,,Wenn ich wieder Nachhause darf, bleibst du dann bei uns? Ich hab Papa auch schon gefragt und er sagt ja", meinte der kleine Junge und brachte mich damit in Verlegenheit. Ich ging dennoch davon aus, dass Taehyung das nur so sagte, um seinen Sohn nach der Operation nicht auch noch traurig zu machen. ,,Wenn Papa ja sagt, dann sage ich auch ja!"

Sofort freuten sich die beiden Kinder enorm darüber und drückten sich fest an mich, ließen auch gar nicht mehr los und schliefen tatsächlich sogar bei mir mit auf dem Bett ein, sodass ihr Vater uns so auffand. Eigentlich erwartete ich, dass Taehyung sie wecken und in Duris Zimmer bringen würde, aber er setzte sich einfach nur lächelnd auf den Stuhl hin, nachdem er meine Sachen beiseite lege und schaute uns an. 

Tatsächlich machte er sogar ein Foto, schaute dabei wie ein stolzer Vater, was dafür sorgte, dass ich ganz rot wurde. 

,,Eine kleine Familie", murmelte er leise, während er sich das Bild auf seinem Handy anschaute. 

–––

Viel habe ich nicht zu sagen, nur dass es jetzt, nach über dreißig Kapiteln, endlich in Richtung Vkook geht! :3

Und ey, dachtet ihr wirklich, dass ich Duri die Operation nicht überstehen lasse? Ich find den viel zu knuffig, als dass ich den sterben lassen würde :(

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