~Kapitel 7~
"You picked a dance with the devil and you lucked out"
~Swim - Chase Atlantic~
"So schnell sieht man sich also wieder, Kleines." ertönte die kratzige Stimme des alten Mannes vor mir. Tränen stiegen mir in die Augen und ich hatte das Gefühl mich jeden Moment übergeben zu müssen.
Wie konnte er mir sowas antun? Egal wie wenig ich ihm Wert war, egal ob er mich als seine Tochter ansah oder nicht. Sowas tut man keinem Menschen an. Nicht einmal seinem schlimmsten Feind.
"Bitte.." begann ich unüberlegt.
Meine Stimme war ein Hauch von Nichts. Die Angst hatte alle Teile meines Körpers eingenommen. Ich zitterte, wie ich nie zuvor gezittert hatte.
Wie sollte ich aus dieser Situation kommen? Ich hatte keine Chance. Es war ausweglos.
"Du hast mich eine ganze Menge Geld gekostet, Kleines. Aber ich schätze das wird es wert sein. Sieh dich doch mal an." sprach er und ich beobachtete wie er vom Bett aufstand, langsam auf mich zulief.
"So sanft, unschuldig, so unberührt. Aber nicht mehr lange, kleiner Engel." Er wollte die Hand anheben, um nach meinen Haaren zu greifen, doch ich wich einen Schritt zurück.
Fass mich nicht an, verdammt.
Nein. Verdammte Scheiße Ich musste hier irgendwie raus kommen. Aber was sollte ich machen? Wenn ich mich weigerte, würde Dad mich umbringen darin bestand absolut kein Zweifel.
Ich musste.. Ich musste wohl oder übel nachgeben. Ich musste das einzige aufgeben, was mir geblieben war. Mich selbst.
Ich konnte nicht mehr atmen, es fiel mir schwer mich auf den Beinen zu halten. Mein Herz schlug mir schmerzhaft bis zum Hals.
"Dieses Spiel ist interessant. Je mehr du dich wehrst, desto mehr Spaß habe ich daran." grinste er widerwärtig in meine Richtung.
Schnell wendete ich den Blick wieder ab, schloss die Augen und schüttelte energisch den Kopf während ich weiterhin auf der Flucht vor Theodor war.
"Du bist so wunderschön. Wie alt bist du, Kleine? Bist du überhaupt schon volljährig?" wollte er wissen und ich sah einen Funken Hoffnung.
Ich schüttelte den Kopf, schließlich war ich erst 17. Vielleicht würde das an seine Vernunft appellieren und er würde..
"Du bist quasi noch ein Kind. Unglaublich heiß. Wie eng Du sein musst." hauchte er und ich hielt mir die zittrige Hand vor den Mund aus Angst mich gleich zu übergeben.
Wie kann man so widerlich sein? So ein verdammter Bastard. Ich will das nicht.
"Ich halte das nicht länger aus, komm her ich will dich jetzt!" forderte er und seine Stimme war plötzlich noch viel tiefer und bedrohlicher als zuvor.
"Nein!" stieß Ich ängstlich aus und verkroch mich in die Ecke des Raumes.
Ich umschlang mich selbst mit meinen Armen, versuchte so meinen leicht bekleideten Körper zu verdecken.
Sein raues Lachen erfüllte den Raum. Er schien das zu genießen.
Wie konnte er so krank sein? Ich hatte regelrecht Panik, wollte lieber tot sein als mich von ihm berühren zu lassen und er geilte sich daran auf? Wie beschissen ist diese Welt?
"Es war ganz lustig bisher aber jetzt komm her!" forderte er ernst und ich schüttelte weinend den Kopf.
Halt die Klappe, sei verdammt nochmal still.
Was sollte ich tun? Um Hilfe rufen? Wer würde mich hören? Es ging nicht. Dad würde mich umbringen, er würde mich ins Grab prügeln.
Mit großen, festen Schritten kam er auf mich zu, packte meine Handgelenke und zog mich von der Wand weg. Ich zappelte wild, versuchte mich loszureißen, doch ihn animierte das.
"Nein! Bitte.. Lassen Sie mich los!" wimmerte ich hilflos.
Er schubste mich auf das Bett und ich krabbelte sofort von ihm weg, doch er riss mich an meinem Bein zurück und lehnte sich über mich.
Meinen Kopf presste ich so weit wie möglich von ihm weg in die Matratze, wollte weder sein Gesicht sehen, noch seinen widerlichen Alkoholatem riechen.
Ich zappelte, schrie und weinte, bis er mir eine seiner großen Hände auf den Mund drückte und meine Schreie damit erstickte.
Ich verlor die Kraft, wusste nicht wie lange ich mich noch wehren konnte. Hatte es überhaupt einen Sinn? Theodor würde gewinnen.
Dad ließ nicht zu, dass ich diejenige bin, die gewinnt.
Meine Schreie ebbten ab, mein Körper wurde schlaff und mein Blick richtete sich leer an die Decke.
Stumm liefen mir die Tränen über meine Wangen.
Wie in Trance spürte ich seine kalten, ekelhaften Hände an meinem Körper und ich begann mich zu fragen, ob der Tod wirklich schlimmer sein konnte als das.
Ich wollte leben, das wollte ich immer. Der Traum mir etwas aufzubauen hielt mich über Wasser. Die Hoffnung aus diesem Teufelskreis zu entkommen ließ mich weitermachen.
Doch genau jetzt in diesem Moment, in dem ich meine Jungfräulichkeit an einen alten reichen Sack zu verlieren schien, war ich mir nicht mehr so sicher.
Mehr war ich doch nie oder? Ich war immer nur ein Objekt im Besitz meines Vaters.
Wer oder was hielt mich überhaupt hier? Wer würde mich vermissen? Würde ich etwas vermissen?
"Nein." flüsterte Ich und schloss die Augen. Ich würde Nichts vermissen. Nicht vermisst werden.
"Jetzt fick ich dich, kleines Mädchen." ertönte Theodors Stimme viel zu nahe. Seine Worte lösten etwas unbeschreibliches in mir aus. Er durfte das nicht. Er nahm mir nicht das Letzte das mir blieb.
Ich schüttelte den Kopf, öffnete meine Augen und sah dem Mann über mir das erste Mal in die Augen.
Mein Kiefer spannte sich an, ich biss die Zähne zusammen und ohne weiter darüber nachzudenken, schoss mein Knie in die Höhe, sodass ich ihn mit Kraft zwischen den Beinen traf.
Er verzog das Gesicht und ließ sich schmerzverzerrt neben mir auf die Matratze fallen.
Ich ergriff meine einzige Chance, sprang auf und rannte auf die Tür zu. Mit einem Ruck zog ich sie auf und rannte auf den Flur hinaus, stürmte den Gang entlang.
Andauernd verlor ich das Gleichgewicht und landetete an der Wand, doch das war egal.
Ich musste weg hier, ich musste so viel Abstand zu Theodor gewinnen, wie irgendwie möglich.
Meine Garderobe tauchte endlich auf und Ich stürzte durch die Tür, sodass ich am Boden landete.
Mit dem rechten Bein knallte ich die Tür zu und krabbelte danach über den Boden ins nächste Eck.
Die Tränen brachen aus mir heraus, wie nie zuvor in meinem Leben.
Mein Körper stand unter Strom, zitterte, bebte.
Ich zog meine Beine an meinen Körper, legte meinen Kopf darauf ab und schloss verzweifelt die Augen.
Ich wippte hin und her, konnte weder still sitzen bleiben, noch aufstehen. Mein Kopf pochte.
Das sollte der größte Fehler meines Lebens gewesen sein, es war glasklar. Das war mein Ende.
"Wieso?" wimmerte Ich erstickt und bekam kaum noch Luft zwischen den Tränen.
Ich hörte das Knallen der Tür, Schritte die bedrohlich langsam näher kamen. Ich hatte Angst. Ich konnte nicht Aufsehen.
Wie konnte ich so dumm sein? Ich hätte es einfach hinnehmen müssen. Was habe ich nur angestellt?
"Oh November.." ertönte die Stimme meines Vaters.
Eine Gänsehaut überzog meine Arme.
Was würde ich nur Alles tun für einen normalen, liebenden Vater.
Für einen Vater, der seine Prinzessin vor all den Gefahren da draußen beschützen würde anstatt sie mit ihnen in einen Raum zu stecken.
"Ich wünschte wirklich du hättest es nicht darauf angelegt." sprach er weiter und klang dabei noch immer so beängstigend ruhig.
Zu ruhig.
Das war kein gutes Zeichen.
+++
Was denkt ihr? War es die richtige Entscheidung von Nova sich zu widersetzen? Oder wird die Bestrafung ihres Vaters noch schlimmer werden?
Habt ihr das Insta Video von Shawn gesehen in dem er sagt, dass er an einem neuem Album arbeitet? Ich freu mich echt mega auf neue Musik 🥰
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top