~Kapitel 3~

"Don't you know it's too late?
To be playing it off like I'm okay though
You've seen me at my darkest lows"
~lonely drippin' heart - Baby Jane~

"Los jetzt, ich will nach Hause." brummte der Braunhaarige und sah Connor fordernd an.

Er hatte eine unglaublich dunkle Ausstrahlung.
Er sprühte vor Gefahr und meine Alarmglocken klingelten sofort.
Ich sollte mich definitiv nicht mit diesen Menschen unterhalten.

Doch vermutlich dachten sie das Selbe über mich. Ich war nur eine Stripperin in einer beschissenen Bar.

"Du siehst doch wohl, dass sie Hilfe braucht oder?" patzte dieser zurück und das Ganze war mir sofort unangenehm.
Diese fremden Typen sollten sich ganz sicher nicht wegen meinen Fehlern streiten.

Immerhin war ich hier ja selbst schuld dran. Hätte ich mich von ihnen nicht ablenken lassen, wäre Dad nicht so ausgerastet und wir hätten diese Situation jetzt nicht.

"Ich.. Äh.." stotterte Ich darauf los, wurde von dem riesigen Typen jedoch sofort unterbrochen.

"Du.. Äh.. Was?!" zischte Er und sah mich mit verengten Augen an.

Unter seinem Blick wurde ich nur noch nervöser und mein pochender Schädel half mir kein bisschen.

"Ich brauch keine Hilfe." antwortete ich schüchtern und wich dem Blick der beiden Jungs aus.

Es waren also die Typen, die vorhin in der Bar waren. Sie hatten mich tanzen gesehen. Unangenehm.
Noch ein Grund mehr, sie ganz schnell loszuwerden.

Ich hielt es nicht aus, so angesehen zu werden als würde ich das freiwillig tun.

"Da hast du's. Jetzt komm." stresste er Connor weiterhin, dieser sah ihn jedoch nur wütend an.

"Sollen wir dich nach Hause bringen? Es ist schon sehr spät, du solltest nicht  alleine hier rum laufen." sprach Connor stattdessen zu mir und ich sah ihn überfordert an.

Immerhin lief ich immer alleine nach Hause.
Was sollte schon passieren?
Wieso sollte er mir helfen wollen? Und wieso hat der große Typ so schlechte Laune?
Okay stop. Das sollte mich gar nicht interessieren.

"Wirklich süß, Connor. Ich kauf dir nen Lipgloss und nen Minirock, dann könnt ihr euch zusammen an einer Stange rekeln." zischte der Junge nun noch wütender.

Warum ist er denn so aggressiv? Er schien doch einen entspannten Abend gehabt zu haben.
Zumindest entspannter als Meiner.

"Jetzt beruhig dich Mal, wir können sie doch nach Hause bringen. Stell dir vor deine Schwester würde um die Zeit alleine draußen sein." sprach Connor, während er aufstand.

Er hielt mir seine Hand entgegen, welche ich zögerlich ergriff und mich von ihm auf die Beine ziehen ließ.

"Ach halt die Fresse." zischte der Andere und ging weg von uns, zurück zu der Gruppe Jungs, die mich alle gespannt musterten.

Seine Schwester also.. Wunder Punkt?

Connor und ich liefen auf sie zu und ich merkte, wie ich automatisch immer mehr hinter Connor lief, anstatt neben ihm.

"Wir können weiter." brummte der dunkel gekleidete Junge und ging voraus, gefolgt von seinen Jungs.
Er lief beinahe wie eine Ente voraus, gefolgt von seinen Küken. Beinahe.

Connor und ich bildeten das Schlusslicht und folgten der Gruppe. Ich traute mich nicht wirklich Etwas zu sagen, denn so wurde ich nicht erzogen.

Ich sprach nur, wenn ich es sollte. Zumindest mit Männern.
Ich weiß, dass dieses Denken ziemlich mittelalterlich wirkte, doch wenn man so aufwächst, ist man es gewohnt.

"Er meint das nicht so." sagte Connor plötzlich und ich sah ihn kurz verwirrt von der Seite an.

"Was meinst du?" fragte ich nach.

"Shawn. Er ist zwar ein Arsch aber normal verhält er sich heute trotzdem nicht. Also nimm es ihm nicht übel." sprach er weiter und meine Augenbrauen zogen sich zusammen.
Ich war es sowieso nicht anders gewohnt. Er schreckte mich nicht wirklich ab.

Also doch natürlich. Ich hatte beinahe Angst vor ihm, aber leider war ich auch das gewohnt.

"Was war das da eben? Wer war der Typ und wieso hat er dich so behandelt?" wollte er neugierig wissen.

Ich biss mir auf die Lippe und sah meinen Füßen dabei zu, wie sie mich über den Boden trugen.

"Das ist.. Kompliziert." antwortete ich schlicht und versuchte mir meine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen.

"Versuch es doch zu erklären." entgegnete er und ich blickte kurz zu ihm auf, um zu erkennen, dass er mich anlächelte.

"Das war mein.. Chef. Er war wütend, weil ich meine Arbeit einfach abgebrochen habe." erzählte ich halbherzig und

"Wow, ziemlich sympathischer Chef." brummte er ironisch und ich nickte nur.

Mein Schädel pochte so unglaublich und ich fasste mir intuitiv an den Kopf. Zum Glück blutete es nicht mehr, doch es tat höllisch weh.

"Es gibt Dinge, die muss man einfach akzeptieren." antwortete ich und spürte wie ich langsamer lief, da das Pochen immer schlimmer wurde.

"Geht's dir nicht gut?" fragte Connor sofort aufmerksam und ich schüttelte leicht den Kopf.

"Sollen wir stehen bleiben? Willst du dich setzen?" fragte er und ich lächelte leicht.

Aber ich wollte dieser Gruppe definitiv keine Umstände mehr machen. Außerdem wollte ich nicht mehr wirklich mit Shawn aneinander geraten.

"Oh.. Ähm.. Du bist wirklich sehr nett, Connor. Aber ich bin gleich Zuhause. Ihr könnt weitergehen und ich geh die paar Meter alleine und leg mich gleich hin." lächelte ich und versuchte dabei überzeugt zu klingen.

Am Liebsten würde ich nicht nach Hause gehen, aber was sollte ich schon machen?

"Bist du ganz sicher? Wir können auch noch mitlaufen oder.." er wurde von dem schlechtgelaunten Lockenkopf unterbrochen.

"Lass endlich gut sein Connor, du bekommst sie heute nicht mehr flach gelegt. Also kannst du mir den Gefallen tun und endlich mitkommen?" zischte er genervt und ich begann mich ernsthaft zu fragen, was ihm wohl widerfahren sein muss, so mit Anderen umzugehen.

"Kannst du aufhören so ein Arschloch zu sein?" entgegnete Connor und ich zog die Augenbrauen zusammen, weil ich wirklich nicht wollte, dass die Beiden wegen mir Stress miteinander bekamen.

"Es ist wirklich okay. Ich komm klar. Danke für Alles." sagte ich und lächelte ihn ehrlich an.
Er war so unglaublich nett, das hatte ich selten erlebt.

Ich drehte mich von ihm weg, um die Straße zu überqueren, als ich hörte, wie er mir hinterher rannte.

"Warte! Ich kenne deinen Namen gar nicht!" merkte er an und kratzte sich schüchtern im Nacken.
Wieder lächelte ich und nickte schließlich sanft.

"Nova. Ich heiße Nova." sprach ich sanft.

"Nova.." wiederholte er. "Kann ich vielleicht deine Handynummer haben?" fragte er und ich ging lächelnd zwei Schritte auf ihn zu.

Er hielt mir sein Handy entgegen, in dem ich schnell meine Nummer einspeicherte. Danach schwiegen wir uns an und lächelten nur.

"Connor!" rief Shawn, weshalb dieser sich umdrehte und zu seinen Jungs zurück lief.

"Egal was ist, ruf mich einfach an. Okay?" rief er noch und wieder lächelte ich.

+++
Hey Freunde, ich habe heute Nacht nicht geschlafen, weil dieser Sturm so unglaublich laut war und ich direkt unter einem Dachfenster schlafe.
Dafür habe ich mir ziemlich viele Gedanken über Sinners gemacht und bin ins Zweifeln gekommen.
Ihr werdet noch merken, dass sie sich von meinen anderen Geschichten unterscheidet.
Vielleicht kann man sagen, es wäre unrealistischer oder mehr klischeebelastet als andere Sachen die ich geschrieben habe.
Aber ich hoffe das ist auch okay für euch, denn nach Cold in California und dessen Ernsthaftigkeit habe ich echt Bock darauf mal etwas trashiger zu schreiben.
Es kann also vorkommen, dass ihr euch bei der ein oder anderen Stelle an den Kopf fasst und euch denkt, wie voraussichtlich, kitschig oder klischeehaft das gerade ist.
Aber mir ist danach.
Ich versuche trotzdem so realistisch wie möglich zu schreiben und hoffe es gefällt euch anyways 💕

Love, T.

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