~Kapitel 28~
"And I can't stop till the whole word knows my name
'Cause I was only born inside my dreams
Until you die for me, as long as there is a light
My shadow is over you 'cause I am the opposite of amnesia"
~Centuries - Fall Out Boy~
"Und hast du Angst?" wollte ich wissen, um vom Thema abzulenken.
"Um dich?" Mein Herz blieb augenblicklich stehen und ich starrte ihn mit aufgerissenen Augen an.
Das hatte ich definitiv nicht gemeint.
"Vor dem Kampf." stellte ich sofort klar, woraufhin mein Herz sich endlich traute weiter zu schlagen.
"Oh, achso. Nein. Ich habe nicht vor schon wieder gegen diesen Idioten zu verlieren." er verdrehte die Augen und begann hingegen seiner Worte nervös von dem Einen auf den anderen Fuß zu wippen.
"Wird das.. naja.. sehr brutal?" wollte ich zweifelnd wissen und biss mir auf die Lippe.
Obwohl es ein Stück weit Enttäuschung in mir hervorrief, dass ich ausgerechnet mit Connor bei einem illegalen Wettkampf war, machte ich mir Sorgen und wollte nicht, dass er verletzt wird.
Er ist mir ans Herz gewachsen, egal wie sich mein Bild von ihm geändert hatte.
Connor lachte kurz ironisch auf und legte dann die rechte Hand in den Nacken.
"Vielleicht unterhältst du dich währenddessen lieber mit Shawn oder Cam." gab er skeptisch von sich. Das war also seine Art zu sagen, dass es unglaublich brutal werden würde.
"Ich will nicht, dass du verletzt wirst." gab ich zu und sah ihm tief in die Augen.
Ich weiß, dass ich ihn nicht davon abhalten konnte. Und ich wollte ihn auch gar nicht ändern, immerhin hatte er mich auch nur als Stripperin kennengelernt. Er hatte mich ganz normal behandelt, obwohl er nicht weiß, dass ich dazu gezwungen wurde. Wenn er mich also akzeptierte, sollte ich das Gleiche auch für ihn tun.
"Ich verliere nicht, ich verspreche es." er lächelte mir aufmunternd zu und legte kurz seine Hand an meinen Arm.
"Was bedeutet verlieren bei einem derartigen Kampf?" harkte ich weiter nach, obwohl ich es vermutlich gar nicht wissen wollte.
Als plötzlich ein lauter Schrei neben uns ertönte, zuckte ich panisch zusammen. Connor stellte sich direkt zwischen mich und die beiden Typen, die neben uns begannen sich zu schubsen.
Er legte einen Arm um meine Schulter und ging einige Schritte von den Beiden weg mit mir.
"Verlieren bedeutet entweder aufgeben oder nicht mehr aufstehen können. Aber dazu kommt es heute nicht, okay?" erzählte er und ich starrte ihn mit offenem Mund an. Er atmete laut aus.
Shawn kam wieder auf uns zugelaufen, dieses Mal jedoch mit Cameron.
Er trug nun jedoch eine schwarze knielange, lockere Sporthose, dazu ein enganliegendes schwarzes Shirt. Seine Muskeln zeichneten sich ab und ich musste zugeben, dass jeder Muskel perfekt definiert war. Ich musste definitiv damit aufhören, ihn immer wieder so anzustarren.
"Los geht's, mach ihn fertig, Man!" sprach Shawn Connor motivierend an.
Er hob seine rechte Hand an, in die Connor sofort einschlug. Connor drehte sich wieder zu mir, lehnte sich vor und gab mir einen sanften Kuss auf die Stirn, bevor er in die Richtung des Ringes lief.
Überfordert sah ich ihm hinterher, bis mein Blick zu Shawn fuhr, der mich kalt anblickte.
Ich wendete schnell den Blick ab und drehte mich leicht, sodass ich den Ring und den Kampf nicht mit ansehen musste.
Die beiden Jungs unterhielten sich die ganze Zeit über die verschiedensten Dinge, während sie dem Kampf zusahen.
Da mir nichts Besseres einfiel beobachtete ich also Shawn und Cameron, um nicht dabei zusehen zu müssen, wie Connor sich mit einem anderen Mann schlug.
Shawn war die Anspannung deutlich anzusehen, er versuchte beinahe den Kampf für seinen Freund auszuführen.
Immer wieder bewegte er leicht seine Fäuste, wich unauffällig aus, obwohl er noch gar nicht selbst im Ring stand. Ein leichtes Lächeln schlich sich in mein Gesicht, er kümmerte sich wirklich um seine Freunde.
Lautes Gebrülle fuhr durch die Halle und ich kniff die Augen zusammen, drückte beide Daumen in der Hoffnung sie schrien, weil Connor etwas Gutes getan hatte.
"Los gib auf, du Lusche!" rief eine laute Stimme direkt neben meinem Ohr, weshalb ich einen Satz zur Seite machte. Bitte Connor, bitte pass auf dich auf.
"Dragon gibt auf und der Sieg geht an Brashier!" ertönte eine begeisterte Stimme durch einen Lautsprecher weshalb ich augenblicklich die ganze Anspannung von mir abfallen spürte.
Glücklich drehte ich mich in die Richtung des Ringes und erblickte Connor freudig.
Mein Lächeln wich mir augenblicklich aus dem Gesicht, als ich das ganze Blut sah, das auf seinem weißen Shirt klebte, noch dazu in seinem Gesicht.
"Oh mein Gott!" stieß ich erschrocken aus und wollte wie von selbst auf den Ring zustürmen, doch Shawn's fester Griff hielt mich direkt zurück. Er schüttelte lediglich den Kopf. Ich drehte mich wütend zu ihm um.
"Aber er.." begann ich.
"Es geht ihm gut! Sieh doch." sprach er ruhig und nickte zur Connor, der sich gerade Blut von der Nase wischte und ein breites Grinsen im Gesicht hatte.
Er ließ sich regelrecht von der Menge feiern, bevor er aus dem Ring stieg und in dem Gang verschwand, aus dem er vorhin gekommen war.
"Er steckt das schon weg, mach dir keine Sorgen um ihn. Ich bin dran, Cam passt auf dich auf. Wenn ich fertig bin können wir nach Hause." schlug er vor und ich nahm einen Schritt Abstand, bevor ich nickte und innerlich mit mir rang.
Letztlich konnte ich mich doch noch überreden und biss mir auf die Lippe, bevor ich "Viel Glück." heraus brachte. Shawn grinste kurz.
"Brauch ich nicht aber danke, Angel." Mit diesen Worten ließ er mich mit Cameron alleine, der ohne ein Wort auf die Bar zuging und sich ein Bier bestellte.
Er wollte wissen, ob ich auch etwas trinken wollte, doch da die "Karte" lediglich aus Bier oder anderen alkoholischen Getränken bestand, verzichtete ich.
Ich hatte noch nie Alkohol getrunken, ich konnte einfach nicht leiden, was es aus Menschen machte und davon hatte ich genug mitbekommen.
Cam lehnte mit seinem Bier am Tresen und unterhielt sich mit ein paar Mädchen, die sich regelrecht an ihn ran warfen.
Ich hielt mich hinter ihm und versuchte wie mir aufgetragen so wenig aufzufallen, wie möglich.
Als Shawn angesagt wurde und schließlich den Ring betrat tobte die Menge und riefen ihm alles Mögliche zu. Die Leute hier bewunderten ihn regelrecht und feierten ihn wie einen Popstar. Das ist doch Alles krank.
Er ging lässig in eine der Ecken des Ringes, lehnte sich in die Seile und beobachtete, wie sein Gegner den Ring betrat. Die Beiden schienen sich direkt gegenseitig zu beleidigen, doch Shawn verlor sein provokantes Grinsen nicht.
Während sein Gegner bereits in seiner Ecke tobte, schien Shawn komplett ruhig und ausgeglichen.
Ein Kribbeln durchfuhr meinen Körper als ich an die Momente zurückdachte, in denen er mich mit seinen dunklen Augen in einen Bann gezogen hatte. Es war unglaublich schwer zuzugeben, doch meine Knie wurden weich, wenn ich an ihn dachte. Man konnte nicht leugnen, dass er sehr schön anzusehen war.
Ein Gong ertönte und während sein Gegner direkt auf ihn zu rannte, stellte sich Shawn ganz gemütlich hin, bevor er dem ersten Schlag des anderen Typens auswich.
Er sah ziemlich verblüfft aus und war somit nicht darauf vorbereitet, dass Shawn ebenfalls direkt zu einem Schlag ausholte und den Anderen mitten im Gesicht traf, woraufhin er zurück taumelte.
Schnell drehte ich mich von dem Szenario weg, ich wollte weder sehen wie Shawn verprügelt wird, noch wie er Anderen Schlägen verpasst. Viel zu real wurden die Vorstellungen, wie sehr er mich verletzen könnte, wenn ich ihn sauer machte.
Und das wollte ich definitiv nicht. Schlimm genug, dass ich jedes Mal, wenn das Geräusch eines Schlages ertönte, die Schläge meines Vaters auf meiner Haut spüren und sein Gesicht vor meinem inneren Auge erkennen konnte.
"Äh..ich bin gleich wieder hier. Bleib einfach hier stehen und sprich mit Keinem." ertönte plötzlich Cameron's Stimme neben mir und ich sah ihn überfordert an.
Er hatte ein blondhaariges Mädchen in Hotpants und bauchfreiem Top an der Hand, die er plötzlich durch die Menge nach draußen zog.
Mein Mund öffnete sich und ich wollte etwas erwidern, doch da war er schon aus meinem Sichtfeld verschwunden.
+++
Connor lebt noch, Shawn ist mitten im Kampf und Cameron lässt Nova alleine in dieser komischen Menge stehen. Ob das gutgehen kann?
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