~Kapitel 17~
"I stare at my reflection in the mirror
Why am I doing this to myself?"
~Who you are - Jessie J~
Ich lehnte mich gegen die Tür und ließ noch mehr Tränen über meine Wagen laufen, als zuvor.
Was zur Hölle geht hier ab? Das ist absurd und krank.
Aber vergesst es, auf eure "Wir tun dir Nichts" - Scheiße falle ich sicher nicht rein.
Ich kannte diese Welt und das Leben gut genug, um nicht so naiv zu sein, mich hier in Sicherheit zu wiegen.
Zaghaft lief ich auf die Kommode zu, öffnete sie und fand tatsächlich 4 schwarze, große T-shirts vor. Paranoid sah ich mich um, bevor ich mich endlich aus meiner "Arbeitskleidung" schälte und das große Shirt überzog.
Es reichte mir nur knapp über den Hintern, doch das war ohnehin egal.
So würde mich niemand sehen, sie würden mich allgemein nicht sehen.
Lieber saß ich hier für den Rest meines Lebens, bevor ich da raus ging und diesen fremden Männern vertraute.
Ich kenn euch Scheißkerle.
Unbeholfen drehte ich mich zum Bett und legte die Decke zur Seite, um mich auf die Matratze zu setzen. Es war frisch bezogen, roch nach Baumwolle.
Obwohl es sich unnatürlich anfühlte, legte ich mich hin und deckte mich zu.
Ich weiß selbst nicht wie ich jetzt auf die Idee kam mich hinzulegen, doch mein Kopf war voll und mein Verstand völlig überfordert.
Die letzten zwei Stunden hatten viel zu viel verändert in meinem Leben und darauf musste ich irgendwie klar kommen. Im Moment blieb mir doch sowieso nichts Anderes übrig, also wieso nicht hinlegen?
Es ist eine Weile her, dass ich die Zeit hatte einfach nur auf dem Bett zu liegen und Nichts zu tun.
Von Entspannung konnte nicht die Rede sein, mein Herz raste noch immer, meine Gliedmaßen zitterten und ich hatte Panik.
Doch gerade merkte ich mehr denn je, dass die letzten Tage und Wochen an meinem Körper gezehrt hatten. Und ich weiß wie unglaublich leichtsinnig das klang, doch ich schlief ein.
Das Bett war bequem und warm, es war ruhig in dem Zimmer. Und ich schlief so lange, bis ich von selbst wieder wach wurde. Kein Wecker, kein Geschrei meines Vaters, nur Ruhe. Und die hatte ich bitter nötig.
Als ich irgendwann wieder von selbst wach wurde, setzte ich mich langsam auf und hielt mir eine Hand vor meine Augen, da mich die Sonne durch das Fenster blendete.
Es musste also schon ziemlich spät sein, zu dieser Jahreszeit war es allgemein ein Wunder die Sonne zu sehen.
Wie spät es wohl war?
Ich sah mich um, konnte jedoch keine Uhr finden.
Ich würde ja auf mein Handy sehen, doch das lag zusammen mit meiner Tasche im Sinners.
"Man.." murmelte ich genervt und legte mich wieder hin. Ich hatte durst. Und gleichzeitig musste ich auf die Toilette.
Ich hatte nur leider absolut keine Lust, Irgendeinem dieser Geisteskranken über den Weg zu laufen.
Connor hatte gesagt, das Badezimmer sei direkt gegenüber. Vielleicht würde mich Niemand sehen.
Also rappelte ich mich letztlich wieder auf und stieg aus dem Bett, um langsam auf die Tür zuzugehen.
Ich atmete tief durch und versuche mein rasendes Herz zu ignorieren, bevor ich zaghaft den Schlüssel im Schloss umdrehte und die Türklinke langsam nach unten drückte. Zuerst streckte ich meinen Kopf hinaus, schlich dann jedoch zur gegenüberliegenden Tür, nachdem ich sicher war, Niemanden zu sehen.
Ich betrat das große Badezimmer, sperrte hinter mir die Tür zu, um auf die Toilette zu gehen.
Danach wusch ich mir die Hände und sah zaghaft in den Spiegel, der über dem Waschbecken hing. Ich schreckte etwas zurück.
"Wer bist du nur.." murmelte ich und war kurz davor, nach meinem Spiegelbild zu greifen weil ich der festen Überzeugung war, dass das nicht ich sein konnte.
Ich versuchte mir mit Wasser die restliche Schminke aus dem Gesicht zu waschen, was mir glücklicherweise gelang. Auch das Blut, das gestern aus meiner Nase lief war nun weg.
Doch die Blessuren, die sich in blau, lila und gelber Variation auf meinem Gesicht befanden, konnte ich nicht wegwaschen.
Das wäre ja auch zu schön.
Als ich fertig war, wendete ich meinen Blick wieder ab und verließ das Badezimmer, um wieder in "mein Zimmer" zu gehen.
Ich betrat den Raum, schloss hinter mir die Tür und wollte mich gerade über den Erfolg freuen, als ich Connor auf meinem Bett sitzen sah. Er sah hoffnungsvoll zu mir auf.
Ich wich direkt zurück und zog immer wieder nervös am Saum meines Shirts, in der Hoffnung es würde länger werden.
"Hast du gut geschlafen?" wollte er wissen und lächelte mich schräg an. Ich nickte nur.
"Es tut mir leid." sagte er nun und fuhr sich durch die Haare.
Wovon sprach er nun? Wieder sah er zu mir auf und sah verzweifelt aus.
"Was?"
"Das Alles hier, dass du Angst vor mir hast, dass Shawn so ein unglaublicher Idiot ist und.. Ich weiß nicht.. Was du durchmachen musstest." gab er von sich und zuckte mit den Schultern.
Meine Miene entspannte sich etwas und ich biss mir auf die Unterlippe.
Ich wollte Connor glauben, dass er damit nichts zutun hatte, doch die ganze Geschichte schreckte mich einfach ab.
"Ich will, dass du mir wieder vertraust und du mir glaubst, dass ich dir helfen will." sagte er und sah mich wieder beinahe hilfesuchend an. Diesmal zuckte ich nur mit den Schultern.
"Hast du ihn gefragt, was das sollte?" wollte ich wissen, nachdem wir eine Weile schwiegen.
"Du meinst Shawn? Natürlich habe ich das. Er ist nur ein verdammter Sturkopf. Er sagte, ihm war einfach danach und.." Connor brach ab und schien nachzudenken.
"Und?" harkte Ich skeptisch nach.
"Er meinte es wäre ganz praktisch eine Frau im Haus zu haben. Mehr hat er nicht dazu gesagt." beendete er den Satz und ich lachte kurz ironisch auf, bevor ich den Kopf schüttelte.
Ihm war danach und ich wäre praktisch.
Soll das ein schlechter Scherz sein?
Was ist das für ein Grund, Jemanden zu kaufen? Zu kaufen wie ein fucking Gegenstand.
Ich bin es satt.
"Ich versuche nochmal mit ihm zu reden, er ist nur ziemlich gereizt zur Zeit. Es läuft nicht so gut für ihn." argumentierte Connor.
Wollte er ihn nun wirklich noch in Schutz nehmen? Eines ist sicher, ich hatte Connor falsch eingeschätzt. Leider.
"Für mich läuft es auch nicht so" murmelte ich und versuchte weiterhin meine Beine mit dem Shirt zu bedecken.
"Ich weiß. Kann ich irgendwas für dich tun? Irgendwas, damit es dir besser geht?" wollte er wissen und stand vom Bett auf, um auf mich zuzulaufen.
Ich wurde direkt nervös, wich etwas zur Seite aus, was Connor direkt auffiel.
"Stimmt du.. Tut mir leid, ich komm dir nicht näher." sagte er enttäuscht.
"Vielleicht gibt es da wirklich etwas." sagte ich, anstatt auf seine Worte einzugehen.
"Egal was es ist."
"Ich brauche meine Tasche. Sie steht in meiner Garderobe im Sinners. Sie ist mir wirklich wichtig." gab ich zu und beobachtete, wie Connor die Augenbrauen zusammenzog.
"Die Tasche ist dir wichtig?" harkte er verwirrt nach.
"Nicht die Tasche, das was drin ist." antwortete ich.
"Und was ist da drin?" wollte er wissen.
"Naja.. Also.. Ist das wichtig?" versuchte ich der Frage aus dem Weg zu gehen. Immerhin war es ziemlich peinlich, wieso ich die Tasche wollte.
"Wenn ich mich da schon irgendwie rein schleichen muss.." argumentierte er.
"Da ist ein Stofftier drin. Ich weiß das klingt verrückt aber es bedeutet mir ziemlich viel." gab ich beschämt zu und sah zu Boden.
"Okay, ich hole dir die Tasche."
+++
Meinung zu Connor? Meinung zu Shawn? 🤷🏼♀️ Wird Connor Probleme bekommen die Tasche zu holen?
Leute.. Ich habe 2 von 3 Prüfungen bestanden um die ich mir so Sorgen gemacht habe. Eine steht noch aus 🙊🙊 aber ein bisschen beruhigter bin ich zum Glück 🙊
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