~Kapitel 13~

"Some days, things just take way too much of my energy
I look up and the whole room's spinning"
~breathin' - Ariana Grande~

Zuhause angekommen hatte ich die große Hoffnung vor der Arbeit noch etwas Schlafen zu können, denn auch wenn ich es ihr nicht erzählen konnte, hatte Mrs.Johnson recht.
Ich schlief nicht viel.
Obwohl ich die letzten Tag nicht hatte arbeiten müssen, konnte ich nicht schlafen und das klang paradox, doch mein Körper wollte einfach nicht zur Ruhe kommen.

Noch dazu war es nicht sonderlich schön, wenn man andauernd vor Schmerzen aufwachte, weil man sich im Schlaf versuchte auf den Rücken zu drehen.
Ich lief nur noch auf Sparflamme und trotzdem konnte ich nicht Schlafen. So eine scheiße.

Ich kümmerte mich direkt Zuhause um das Abendessen, kochte Nudeln und eine Soße, die sich die Beiden später warm machen konnten.
Danach räumte ich das Haus auf und hatte tatsächlich noch Zeit mich etwas hinzulegen.
Vermutlich sollte ich die Zeit lieber nutzen, um zu lernen doch im Moment wäre sowieso nichts in meinen Kopf gegangen.

Mein Bett rief regelrecht nach mir und diesem Ruf wollte ich nur allzugerne nachgehen.
Also legte ich mich für 2 Stunden hin und schlief sofort ein. Der Wecker meines Handys klingelte leider viel zu früh wieder, doch ich fühlte mich zumindest minimal besser als zuvor.
Ein ganzes Wochenende einfach Mal zu schlafen, das wäre ein Traum.

Aber manche Umstände lassen sich nur schwer ändern.
Genau deshalb stand ich gequält auf und packte meine Sachen zusammen, die ich für die Arbeit brauchen würde.
Ich hatte extra etwas gedeckteres zum Anziehen rausgesucht, denn würde Dad sehen, dass man meine Verletzungen sehen konnte, kämen mit Sicherheit noch mehr dazu.

So unglaublich bescheuert das auch klingen mag, ich packte wie jedes Mal vor der Arbeit den kleinen Stoffhasen in meine Tasche, der auf meinem Bett lag.
Ich hatte ihn vor ziemlich langer Zeit von meiner Tante bekommen. Der Schwester meiner Mutter.
Danach war sie verschwunden, ich hatte keine Ahnung wohin.

Sie hatte mich lieb, glaube ich zumindest. Sie schien sich immer für mich interessiert zu haben, genau deshalb bedeutete mir dieses Stofftier zu viel.
Auch wenn es immer nur in meiner Tasche, oder auf meinem Bett rumlag, gab es mir ein kleines Gefühl von Sicherheit.

Es gab mir das Gefühl als wäre ich nicht ganz allein und als hätte ich einmal Jemandem was bedeutet.

Mit gepackter Tasche verließ ich das Haus und machte mich zu Fuß auf den Weg ins 'Sinners'.
Ironisch, nicht wahr? Mein Vater hatte eine Bar Namens Sinners.
Sünder.
Dabei war er selbst doch der größte Sünder von Allen.
Wobei die Männer, die sich dort die Nächte um die Ohren schlugen auch nicht unschuldig waren.

Ich kam bei der Bar an und konnte bereits aus der Ferne den großen, roten Leuchtschriftzug erkennen, der über der Tür hing.
Ich lief um das Gebäude und betrat dieses durch den Hintereingang. Ich ging auf meine Umkleide zu und machte mich an die Arbeit mich so sehr zu verändern, dass man mich nur mühsam erkennen würde.

Die schwarze, langhaarige Perücke perfektionierte meine Illusion und ich wechselte meine Klamotten in mein Bühnen Outfit das ausnahmsweise nicht so viel Haut zeigte. Immerhin war diese hässlich. Und Dad wollte nichts Hässliches.

Das Klopfen an meiner Tür riss mich aus den Gedanken. Zum Vorschein kam Jolina.
Etwas Anderes hatte ich auch nicht erwartet. Dad würde nicht klopfen. Er würde in die Garderobe stürmen oder gegen die Tür hämmern.

Sie lächelte mich sanft an. Wir kannten uns so lange Zeit und wir standen uns unglaublich nah. Und trotzdem wusste ich nicht wieso sie hier arbeitete.
Sie wusste nicht, dass Dad unser Chef ist. Wir redeten nie darüber.

"Hey, zum Glück geht es dir gut. Ich habe mir Sorgen gemacht, du warst einige Tage nicht da." begann sie direkt und ich zwang mir ein Lächeln auf.

"Mir geht's gut, danke Jo." wank ich ab und hoffte, das Thema wäre gegessen.

"Bist du sicher? Als ich dich zuletzt gesehen habe, hat White dich mittendrin von der Bühne geholt. Dann bist du verschwunden. Hat er dir was angetan?" fragte sie direkt nach und ich sah sie mit weit geöffneten Augen an.
Sie durfte nicht dahinter kommen, das würde sie nur in Gefahr bringen.

"Nein. Wie kommst du denn auf sowas, Jolina? Er hat mir nichts angetan." log ich wie gedruckt und versuchte währenddessen ihren Gesichtsausdruck zu deuten.

Sie war nur 3 Jahre älter als ich, doch sie wirkte viel reifer.
Womöglich hatte sie viel durchmachen müssen. Niemand mit nur etwas Selbstachtung landet freiwillig im Sinners.

"Oh.. Okay.. Ich dachte nur.. Vergiss es." sie murmelte vor sich hin, schüttelte zum Schluss den Kopf und versuchte wieder zu lächeln.

"Was?"

"Nichts.."

"Jo was ist los?" fragte ich alarmiert und ging einen Schritt auf meine Kollegin, meine Freundin zu.
Sie strich sich einer der dunkelbraunen Strähnen hinters Ohr und sah auf den Boden.

"White ist.. Er ist ein Arschloch." gab sie letztlich von sich und ich nickte zustimmend. Wem sagst du das, Schwester.

"Ja. Aber.. Hat er dir weh getan?" wollte ich nun wissen.

Wenn er mich verletzte, dann war das die eine Sache. Immerhin war ich seine Tochter, ich gehörte ihm.
Doch Jolina hatte damit nichts zutun. Er durfte ihr nicht weh tun.

"Hat er dir denn weh getan?" entgegnete sie mir.

"Oh.. Er.. Nein." log Ich nach wie vor. Ich konnte es ihr nicht erzählen.

"Gut. Das ist gut. Nova, lass dir Nichts gefallen. Du gehörst nur dir selbst, hast du gehört? Es ist dein Körper." sprach sie und sah mir dabei streng in die Augen. Ich nickte überfordert.

"Jo.. Ich versteh nicht. Was hat er denn getan?" harkte ich nach und beobachtete, wie das Mädchen mit sich rang.

"Ich will dich nicht verunsichern. Dir wird sowas nicht passieren okay? Dafür sorge ich. Er.. Er hat mich.." bevor sie den Satz beenden konnte, wurde die Tür aufgerissen und Dad stand im Raum.

Er musterte uns skeptisch und spannte seinen Kiefer an.
Hatte er gehört, worüber wir gesprochen hatten?

"Du hast hier Nichts zu suchen, Jolina. Raus!" brummte Dad und meine Freundin warf mir einen vielsagenden Blick zu, bevor sie an Dad vorbei lief.

"Es tut mir leid, Mr.White." murmelte sie beim Vorbeigehen und verließ meine Garderobe.
Dad musterte mich.
Plötzlich griff er nach meinem Kinn und riss es gewaltsam in die Höhe.

"Worüber habt ihr geredet? Und denke gar nicht erst dran mich anzulügen!" knurrte er bedrohlich und ich suchte verzweifelt nach einer Ausrede.

"Nichts Besonderes. Wirklich nicht. Nur über.. Mädchen Kram." antwortete ich ihm und kurz darauf ließ er mein Kinn los. Er schien mir zu glauben, er schien mir wirklich..

"Ich hab gesagt du sollst mich nicht anlügen. Was hat das kleine Miststück dir erzählt, hm?"
... nicht zu glauben.

Überfordert musterte ich meinen Vater.

"Sie hat Nichts gesagt. Ich schwöre es." blieb ich stur und weigerte mich Jolina zu verraten.

Er gab mir eine Ohrfeige. Und noch eine. Doch ich erzählte es ihm nicht. Das könnte ich ihr Niemals antun.

"Ich bin so froh dich loszuwerden. Darauf habe ich so lange gewartet. Nichts kann meine Laune heute zerstören, nicht einmal ihr Beiden."

Wovon zum Teufel sprach er?

+++
Wovon spricht ihr Vater? Und was hat er Jolina angetan?

Ich wurde gefragt, wie Nova aussieht und natürlich habe ich da was vorbereitet. Hier also Nova und Shawn <3 Und Ja, ich habe Shawn das "angetan" xD

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