~Kapitel 43~
Ich taumelte ein Stück zurück, bis ich mit dem Rücken gegen jemanden stieß. Wie in Zeitlupe drehte ich meinen Kopf, um schließlich Connor zu entdecken, der mit mir zu reden schien, doch ich hörte seine Worte nicht.
„Er ist hier", murmelte ich und sämtliche Bilder von Benton und allem was er mir angetan hatte blitzten vor meinem inneren Auge auf. Es verfolgte mich. Wenn es nicht mein Vater war, dann war es Benton, wenn es nicht Benton war, dann war es irgendetwas anderes. Ich war dazu bestimmt wegzulaufen. Ich war dazu bestimmt bestraft zu werden.
Ich wurde durch die Menge gezogen, bekam jedoch nicht so recht mit, wer mich zog oder geschweige denn wohin. In meinem Kopf herrschte eine einzige Leere gefüllt mit einem toternsten Lachen. Das Lachen über meine Hoffnung an ein normales Leben. Ich machte mich lächerlich. Absolut lächerlich.
„Sieh mich endlich an, verdammt!", stieß Shawn panisch hervor, legte seine rauen Hände an meine Wangen und hob damit meinen Kopf an. Ich blickte ihm eine Weile in die Augen, bevor ich die Realität wieder wahrnehmen konnte. Wir standen etwas abseits, die Bäume wurden bereits dichter um uns herum. Sowohl Connor, Cam und Jack, als auch Andy und seine Freunde waren mit uns gekommen und starrten mich alle, als wäre ich ein armes scheues Reh, das gerade von einem Truck angefahren wurde und nur auf den Todesschuss wartete. Das tat ich doch tatsächlich, nicht wahr?
„Was ist hier los?", fragte Andy einfühlsam, woraufhin Jack mit ihm und seinen Freunden einige Schritte von uns lief, vermutlich um ihnen zu erzählen was vor sich ging. Und obwohl es mir in jeder anderen Situation unangenehm gewesen wäre, dass Jack diesen fremden Typen erzählte, was passiert war, war es mir heute ausnahmsweise gerade recht. Je mehr Leute wussten, wie gefährlich Benton in Wahrheit war, desto mehr sank die Chance, dass er mir heute hier wehtun konnte.
„Geh nicht in den Ring", murmelte ich erschöpft und sah Shawn aus großen Augen an. Mir war durchaus bewusst, was ich hier verlangte und dass das völlig unfair von mir war. Aber ich konnte und wollte mir nicht vorstellen, dass mein Freund auch nur in die Nähe dieses Monsters kam. Im Hintergrund nahm ich bereits die ersten Kämpfe wahr und realisierte, wie real das alles war.
„Bitte Shawn.. wir müssen von hier verschwinden", flehte ich beinahe und brach augenblicklich in Tränen aus. Benton konnte man nicht trauen. Was war, wenn er das alles extra so organisiert hatte? Wenn es kein Zufall war, dass ausgerechnet er gegen Shawn antrat? Was ist, wenn er ein Messer bei sich hatte oder eine andere Waffe?
„Angel.. bitte erwarte das nicht von mir", entgegnete Shawn mit ruhiger und beherrschter Stimme. Ich wusste wie egoistisch das klang und obwohl ich diese Gewalt verabscheute ging es mir nicht um das Prinzip. Das fucking Prinzip war mir scheiß egal, doch ich traute Benton nicht. Er hatte etwas im Schilde.
„Ich weiß wie viel dir das hier bedeutet, aber Baby.. was ist wenn er dir wehtut?", fragte ich weinerlich und klammerte mich an seinen Nacken.
„Was? Die Meisterschaft ist mir doch völlig egal gerade! Aber Benton hat noch lange nicht bekommen, was er wirklich verdient und heute bekomme ich endlich meine Chance Rache an ihm zu nehmen. Und das werde ich mir beim besten Willen nicht entgehen lassen, Angel", knurrte er gefährlich und sah mir dabei so felsenfest in die Augen, dass ich bereits wusste, ich hätte keine Chance gegen ihn.
„Aber..", begann ich, unterbrach mich dann jedoch selbst wieder. Ich senkte den Kopf und musterte den Waldboden unter mir. Ich atmete tief ein und aus, versuchte mich endlich einmal selbst aus meiner Panik zu befreien.
„Heute wird er bluten für das was er dir angetan hat, Nova. Heute wird soviel mehr ausgetragen, als der Kampf um den Titel. Bitte.. scheiß auf meinen Ruf aber ich könnte es mir selbst nicht verzeihen heute davon zu laufen", sprach er weiter und ich sah wieder zu ihm auf.
„Er hat recht , Nova. Und dir kann nichts passieren, wir sind alle die ganze Zeit bei dir", sprach Connor mir gut zu, doch ausnahmsweise ging es nicht um mich. Ich hatte Angst um meinen Freund, konnte sein inneres Verlangen danach jedoch genauso gut verstehen.
„Okay", murmelte ich und atmete erneut tief durch „mach ihn fertig, Mendes", sprach ich nickend und sah ihm tief in die Augen. Shawn musterte mich einen Moment unsicher, bevor sich ein breites Grinsen in seinem Gesicht ausbreitete.
„Ich mach dich stolz, Baby", flüsterte er, kam näher und lehnte seine Lippen gegen meine Stirn. Einen Moment blieb es ruhig zwischen uns, bevor wir uns wieder voneinander entfernte.
„Nur falls das noch nicht völlig klar war", begann Shawn nun wieder lauter, sodass ihn alle hören konnten „Sie wird nicht alleine bleiben und Benton wird nicht in ihre Nähe kommen. Könnt ihr mir diesen Gefallen tun?", fragte er schließlich.
„Natürlich", antwortete Connor direkt und auch Jack und Cameron nickten. Selbst Andy und seine Freunde versicherten Shawn, dass wir als Gruppe zusammen bleiben würden und ich konnte endlich wieder ruhiger durchatmen.
„Solle wir zurückgehen oder noch einen Moment alleine hier bleiben?", fragte Shawn nun wieder an mich gerichtet.
„Bah ne ey, kein Sex im Wald!", meckerte Cameron angeekelt und ich verdrehte die Augen.
„Halt doch einfach mal die Schnauze jetzt!", bat ich halbwegs lachend, halbwegs ernst, bevor ich mich wieder meinem Freund zuwendete.
„Nein alles gut, ihr wollt ja nicht alles verpassen", antwortete ich lächelnd und sah danach entschuldigend um mich, um den anderen damit zu zeigen, dass es mir leid tat, wie viel Drama mal wieder um mich herum geschah.
Wir gingen also zurück in die Menge und beobachteten mehr oder weniger interessiert die Kämpfe. Es war anders als ich es mir vorgestellt hatte aber definitiv etwas besonderes. Ob man es nun mochte oder nicht, es war neu und es war ungewohnt, aufregend und beeindruckend. Wie diese ganzen Leute gegeneinander kämpften aber auch wie die Menschen außen rum drauf waren und sich verhielten.
Auch meine Freunde gewannen ihre Kämpfe in der mittleren Kategorie und darauf war ich tatsächlich auch etwas stolz. Wirklich nervös wurde ich somit erst, als die oberste Kategorie mit ihren Fights begann und ich wusste, Shawn's Kampf würde der nächste sein.
Als dann auch noch laut durch die Lautsprecher sein Name ertönte und ich zu allem Überfluss auch noch Benton den Ring betreten sah, war meine Herzfrequenz auf ihrem Höchstlevel angekommen. Wir bewegten uns auf den Ring zu, unsere Hände fest umklammert. Direkt vor dem Ring zog er seine Jacke aus, welche er mir in die Hand drückte. Mein Blick streifte einen Moment den von Benton und ich sah schnell zurück zu Shawn.
„Du schaffst das, oder?", harkte ich ängstlich nach und mein Freund lächelte mich breit an.
„Hey, etwas mehr Vertrauen in den King des Rings", gab er zurück und brachte mich damit zum Schmunzeln.
„Das klingt absolut bescheuert", erwiderte ich und er grinste nur breiter. Er lehnte sich zu mir und küsste sanft meine Lippen.
„Ich liebe dich", hauchte er und ich biss fest die Zähne zusammen, weil seine Worte für mich viel zu sehr nach Abschied klangen.
„Ich liebe dich", antwortete ich, bevor ich ihn nochmal küsste und er sich umdrehte, um den Ring zu betreten.
+++
Ich weiß ich habe mein Versprechen schon wieder gebrochen und aus genau diesem Grund, muss ich es nun ein für alle mal abändern. Ich schaffe es leider nicht mehr, meinen gewohnten Rhytmus einzuhalten und jeden zweiten Tag ein Kapitel hochzuladen. Dafür fehlt mir mittlerweile leider wirklich die Zeit :(
Ich hab sehr viel mit der Uni und der Arbeit zutun und dazu auch noch einige Herzensprojekte, die ich ebenso wenig vernachlässigen möchte. Trotzdem möchte ich die Geschichte von Shawn und Nova mit Herz zuende bringen und nicht nur Müll schreiben, weil ich mir selbst den Druck mache, jeden zweiten Tag abliefern zu müssen :(
Deshalb habe ich entschieden, ab jetzt feste Uploadtage einzuführen. Es wird ab jetzt immer Mittwochabend und Sonntagabend ein neues Kapitel online kommen und ich weiß, durch dieses lange warten, werde ich vermutlich Leser verlieren aber zum einen habe ich das auch durch den stänigen Wechsel zwischen langer Pausen und regelmäßigen Updates und zum anderen möchte ich endlich daran arbeiten, Dinge die ich liebe wieder als Passion und Hobbies zu betrachten und nicht als Verpflichtungen. Ihr wisst, ich liebe euch und es ist mir wichtig abzuliefern aber wenn ich mit dem Druck weiter mache, wird die Qualität der Geschichte darunter leiden und das möchte ich ehrlich nicht <3
Ich hoffe sehr, dass ihr das verstehen könnt und falls ihr trotzdem noch dabei seid, denkt daran, dass jeden Mittwoch und Sonntag Shawnova Zeit ist <3
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