~Kapitel 4~

#Nova's Sicht

Bereits die Tatsache, dass er meine Hand hielt, als er mich in seine Umkleidekabine geführt hatte brachte mich beinahe um. Mein schlechtes Gewissen überrannte mich sofort, doch Shawn musste es nicht erfahren und den Plan umzusetzen kam mir wichtiger vor, als mich zu weigern Benton's Hand zu halten.

Trotzdem stieg meine Nervosität, als er die Tür seiner Umkleide öffnete und mich hinein zog. Er grinste mich kurz an, bevor er sich umdrehte und sich das Shirt über den Kopf zog.

Schnell wendete ich meinen Blick ab und kramte so leise wie möglich mein Handy aus der Handtasche, um mich stummzuschalten. Ich wusste selbst wie dämlich das war, doch ich wollte nicht, dass Shawn zu viel hören musste.
Ich hatte von anfang an gemerkt, wie sehr ihm all das zusetzte und es schmeichelte mir zu sehen, dass ich ihm so wichtig war, doch ihn aus der Scheiße zu ziehen war noch viel wichtiger.

Danach warf ich mein Handy wieder in die Tasche und sah kurz zu Benton auf, der nun auch seine Hose ausgezogen hatte und nur noch in Unterwäsche vor mir stand. Ich biss fest die Zähne zusammen und entspannte meine Gesichtszüge, spielte ihm vor, dass ich das gerne sah.
Dabei war das Gegenteil der Fall.

"Komm her", forderte er und hielt mir seine Hand entgegen. Zögerlich ergriff ich sie und lies mich von ihm an seinen Körper ziehen.
Ich knallte gegen seine Brust und starrte diese an, denn in seine Augen wollte ich nicht sehen.

Plötzlich griff er gewaltsam nach meinen Wangen und umschloss sie mit seinen kalten Händen. Er beugte sich zu mir hinunter und presste fordernd die Lippen auf meine.
Ein erschrockener Laut entwich mir, wurde jedoch durch seinen Mund gedämpft.

Er schob mich immer weiter nach hinten, bis mein Rücken eine Wand berührte. Trotzdem drückte er mich immer weiter dagegen, sodass mein Rücken begann zu schmerzen.

"Auf die Knie", hauchte er mir plötzlich ins Ohr und mich überfiel gleichzeitig die Panik und eine unglaubliche Übelkeit. Ich musste mich verhört haben.

"W-was?", stotterte ich überfordert und betete innerlich, mich verhört zu haben.

"Zeig mir was du kannst, sonst nehm ich dich nicht mit nach Hause", sagte er grinsend und versteifte mich augenblicklich.
Er.. Das konnte er nicht von mir verlangen. Das lief nicht nach Plan, das hatte ich nicht bedacht. Ich musste den Jungs bescheid geben, sie mussten mich hier raus holen. Und zwar sofort. Das konnte ich nicht tun. Ich konnte nicht, wollte nicht und würde es Shawn auch nicht antun.

"Hier? Ich meine.. sollen wir nicht erst zu dir gehen?", startete ich einen Versuch, bedachte dabei nicht allzu ängstlich zu klingen.

"Ich bin aber jetzt hart, Süße. Zuhause können wir ganz andere Dinge anstellen", flüsterte er und lehnte sich wieder zu mir, um mir Küsse auf den Hals zu drücken, schließlich an meiner Haut zu saugen.
Augenblicklich stiegen mir Tränen in die Augen und ich biss mir schmerzhaft auf die Lippen.

Shawn. Es ging hier um Shawn.
Wenn du das hier nicht durchziehen kannst, wirst du ihn verlieren. Vielleicht für immer.
Und wofür hast du dann die letzten Jahre durchgestanden? Steh es nur noch ein einziges letztes Mal durch und ihr könnt eine Zukunft haben.

Sanft schob ich Benton von mir, bevor ich mich langsam auf den Boden kniete und unsicher zu ihm hoch sah. Er hatte ein böses Grinsen im Gesicht und griff nach meinen Haaren, um daran zu ziehen. Ich verzog das Gesicht, senkte den Blick sofort und starrte auf seine Boxershorts.

Angestrengt versuchte ich die Übelkeit zur Seite zu schieben und hob meine zitternden Hände, um nach dem Bund seiner Unterwäsche zu greifen.
Meine Atmung ging ungleichmäßig und ich versuchte immer wieder die aufkeimenden Tränen wegzublinzeln. Ich fühlte mich schon jetzt abartig ekelhaft und trotzdem war Shawn alles an das ich denken konnte. Ich würde alles für ihn tun. Alles.

Also schloss ich die Augen und zog seine Shorts runter. Zwanghaft unterdrückte ich ein Wimmern und biss fest die Zähne zusammen.

"Es ist so heiß, wie du dich zierst. Als würden wir etwas verbotenes tun. Aber jetzt nimm ihn in den Mund, tu was Daddy dir sagt", knurrte er und zog erneut an meinen Haaren, was mich aufstöhnen ließ. Vor Schmerz.

Da mir keine andere Möglichkeit blieb, öffnete ich die Augen und starrte geradewegs angeekelt auf sein erregte Glied. Ich konnte das nicht tun. Nur über meine Leiche.

Oder Shawn's Leiche. Das wird er nämlich sein, wenn er wegen dir ins Gefängnis muss. Du denkst nur an dich du jämmerliche Heulsuse.

Zittrig hob ich die Hand und berührte ihn unsicher. Er griff nach meiner Hand und zwang mich somit seinen ekelhaften Schwanz ganz zu umfassen.

"Nimm ihn in den Mund!", forderte Benton nun aggressiver und ich spürte eine Träne über meine Wange laufen, bevor ich mich ihm mit dem Kopf näherte.

Du bist eine verdammt billige Schlampe, November White.

Plötzlich wurde die Tür der Umkleide aufgerissen und ein junger Mann trat ein, der uns direkt dreckig lächelnd musterte. Benton stieß mich leicht von sich, woraufhin ich mit dem Rücken an der Wand saß und meinem Schicksal zum ersten Mal dankte.

"Sorry Bruder, wollte euch nicht stören", lachte der Kerl und musterte mich auffällig. Langsam stand ich vom Boden auf und strich mein Kleid glatt.

"Wow, die würde ich auch nicht von der Bettkante stoßen", bemerkte er und ein erneuter Schwall Übelkeit überkam mich. Ich presste die Lippen zusammen und schwieg, das konnte ich am Besten.

"Aber erst, wenn ich mit ihr fertig bin", sagte Benton, nahm Abstand von mir und zog sich eine Jeanshose, sowie ein Shirt an, danach seine Schuhe.

In der Zwischenzeit stellte ich mein Handy wieder um, sodass die Jungs uns wieder hören konnten.

Benton nahm erneut meine Hand und zog mich hinter sich. Der andere Typ schlug mir beim Vorbeigehen auf den Hintern, woraufhin ich die Augen zusammenkniff und versuchte es nicht zu nah an mich heran zu lassen.

Nachdem wir das Gebäude verlassen hatten, gab ich den Jungs das abgesprochene Zeichen, das Alles okay sei, wobei um ehrlich zu sein überhaupt nichts gut war.

Doch das hätte ich ihnen sicher nicht erzählt. Dieser Plan hing einzig und allein von mir ab. Und ich wollte das nicht vermasseln, nach Allem was sie für mich getan hatten.

Die Fahrt verging schnell und ruhig. In mir drin sah es komplett anders aus. Meine Seele und mein Herz schrien um ihr Leben, doch darauf konnte ich gerade keine Rücksicht nehmen.

Alles was zählte war Shawn, egal was es für mich bedeutete. Ich hatte es all die Jahre ertragen, auf einen Tag mehr kam es da wohl nicht an.

Bei Benton angekommen führte er mich geradewegs in sein Schlafzimmer, ohne großartig mit mir zu reden.
Und offensichtlich war er auch nicht für Unterhaltungen zu haben, denn nachdem ich meine Handtasche abgelegt hatte, hatte er seine dreckigen Hände sofort wieder an mir kleben, berührte mich und zwängte mir erneut Küsse auf.

Es war okay, Shawn war wichtiger als das.

Immer wieder sagte er schmutzige Sachen, flüsterte was er Alles mit mir machen würde, doch ich hatte da ganz andere Pläne.

"Tanz für mich", forderte er, setzte sich auf sein Bett und startete über sein Handy Musik, die daraufhin aus zwei Lautsprechern an der Decke ertönte.
Lieber wäre ich aus einem Fenster gesprungen, als je wieder für irgendeinen fremden Mann zu tanzen. Denn genau dies waren die Momente, in denen meine größte Leidenschaft zu einem einzigen Albtraum wurde.

Trotzdem versuchte ich Benton auszublenden und begann mich lasziv zu der Musik zu bewegen, wie ich es bei der Arbeit im Sinners auch immer getan hatte.

Ich hasste jede Sekunde davon, vorallem als Benton mich zu ihm auf seinen Schoß gezogen hatte, seine beschissenen Hände in meine Hüfte gegraben hatte und mich immer wieder mit Wucht auf seinen Schoß gedrückt hatte. Ich spürte seine Härte durch den Stoff der Hose und bekam mit jedem Moment mehr Panik.

"Wollen wir was trinken? Kannst du uns was besorgen?", fragte ich also panisch und sah ihn von unten an, biss mir auf die Lippe.

"Klar Kätzchen, dann musst du aber von meinem Schwanz runter, du kannst ihn gleich wieder spüren, versprochen", gab er von sich und ich kicherte kurz, bevor ich von ihm aufstand und beobachtete, wie er den Raum verließ.

"Träum weiter, Bastard", murmelte ich vor mich hin, bevor ich mein Handy rauskramte, den Jungs bescheid gab und mich dann über Benton's Laptop hermachte.

+++
Nun erfahrt ihr also die Geschichte aus Nova's Sicht? Was sagt ihr dazu? Denkt ihr, es war eine gute Idee von ihr, ihr Handy stumm zu schalten? Oder war das blöd? Wird sie es Shawn erzählen?

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