67 - Entscheidungen
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Als ich aufwachte, spürte ich einen gleichmäßigen Atem an meinem Nacken, der mich kitzelte.
Ich blinzelte einige Male, bevor ich mich zu Shawn drehte und ihn noch etwas beobachtete.
Er ist so wunderschön.
Die letzte Nacht war unglaublich schön und selbst wenn sich unsere Wege eines Tages trennen würden, was ich nicht hoffe, würde ich es nicht bereuen.
Mit Mason hätte ich es bereut aber Shawn ist so anders.
Ich liebe ihn.
Ich sah wie er seine Augen öffnete und mich sofort anlächelte, als er mich sah.
Wie kann man so niedlich und heiß gleichzeitig sein?
"Guten Morgen Engel." sagte er und jetzt versteh ich endlich, was an der legendären Morgenstimme so anziehend sein soll.
"Morgen." flüsterte ich und lächelte ihn ebenfalls an.
Er macht mich so glücklich, wo ich doch vor gar nicht so langer Zeit noch dachte, ich könne nie wieder Glück empfinden.
"Wie geht's dir?" fragte er und ich musste noch mehr grinsen.
Es gäbe keinen perfekteren Freund für sein erstes Mal.
"Alles gut." antwortete ich wahrheitsgemäß und kuschelte mich nochmal in seine Arme, bevor mein Wecker klingelte und wir beide aufstanden, um uns für die Schule fertig zu machen.
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Als wir an der Schule ankamen, hatte ich nichtmal mehr Angst vor dem anstehenden Geschichtstest.
Ich hatte viel gelernt und mir Mühe gegeben mir Alles zu merken.
An meinem Spind standen Lox und Camila, die aufgeregt miteinander redeten, bis wir bei ihnen angekommen sind.
"Guten Morgen." trällerten sie Beide und ich hatte mal wieder keine Ahnung, was in sie gefahren ist.
Immerhin hatten wir heute alle Tests und Lox hasst Geschichte.
"Gut geschlafen?" fragte Mahogany und zuckte mit den Augenbrauen.
"Oh gott.. ich geh zu Jack." murmelte mein Freund, gab mir einen Kuss auf die Wange und lief zu Jack, der etwas weiter weg mit einem anderen Kerl stand, den ich nicht kannte.
"Okay, was ist los?" fragte ich verwirrt.
Die Beiden grinsten über das Ganze Gesicht. Was ziemlich beängstigend ist, wenn ich ehrlich bin.
"Lass es mich so sagen, seit 2 Jahren hole ich Shawn jeden Donnerstag vor der Schule ab und nehme ihn mit zur Schule, weil seine Eltern an diesem Tag beide Autos brauchen.
Und Überraschung, Karen hat gesagt, Shawn war über Nacht bei dir." erklärte Camila freudestrahlend, als hätte sie im Lotto gewonnen.
"Und weiter?"
Ich wusste genau worauf sie hinaus wollten, doch manchmal ist es ganz schlau sich auf dumm zu stellen.
Ganz sicher rede ich jetzt nicht über das was zwischen uns war.
Wie kommen sie überhaupt auf sowas?
"Na komm schon, mach uns nichts vor.." Mahogany piekte mir mit dem Zeigefinger auf den Arm und ich kam mir tatsächlich vor wie im Irrenhaus.
"Ich muss jetzt in den Unterricht." sagte ich und lief wahrscheinlich rot an, bevor ich mich wegdrehte und davon lief.
"Durchschaut!" rief Camila und die Beiden lachten.
Was habe ich eigentlich für Freunde?
Nach der Schule hatten wir uns Alle im Cafe getroffen und natürlich waren die Tests Gesprächsthema Nummer 1.
Wie sollte es auch anders sein? Man konnte sowieso nichts mehr ändern, doch man musste darüber diskutieren.
Es wurde so ziemlich spät, bis ich nach Hause kam und Dad bereits wieder bei der Arbeit war.
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Müde quälte ich mich aus meinem Bett und ging in die Küche um eine Kleinigkeit zu frühstücken.
Gezwungenermaßen traf ich dort auf Dad, der seinen Kaffee trank.
Sollte er nicht noch arbeiten?
"Morgen." sagte ich schlicht und nahm mir ein Toastbrot und steckte es in den Toaster.
"Guten Morgen, hast du kurz Zeit?" fragte er und ich biss mir auf die Lippe.
Das kann doch nicht gut ausgehen. Ich sah hilfesuchend zu dem Toaster, doch der schien logischerweise noch eine Weile zu brauchen.
"Klar." sagte ich also und setzt mich zu meinem Vater an den Tisch.
"Wegen Neulich.. es tut mir leid. Ich schätze, ich habe ziemlich überreagiert, was Shawn betrifft.
Ich glaube er ist wirklich ein guter Kerl und meint es Ernst mit dir." sagte Dad und ich sah ihn überrascht und verwirrt zugleich an.
"Und was treibt dich zu diesem Sinneswandel?" fragte ich und zog eine Augenbraue hoch.
"Ich weiß, du wolltest nicht, dass ich davon erfahre. Aber Shawn hat mit mir gesprochen, wegen dem Vorschlag von Dr.Lawrence.
Die Tatsache, dass er anstatt weg zu laufen wenn Etwas Schlimmes passiert, sogar bewusst mit dir durch eine mehr als schwere Zeit gehen möchte und das mit dir durchziehen möchte hat mir gezeigt, dass er ernst mit dir meint." erklärte er und ich konnte ihm ansehen, dass ihm das Ganze nicht sonderlich leicht fällt.
"Oh.. okay.." antwortete ich schlicht, denn ich wusste nicht, was ich sonst hätte sagen sollen.
"Du glaubst nicht wie schwer mir das fällt aber ich würde dich gerne mit ihm nach Toledo fahren lassen." murmelte er und ich wich abermals erschrocken zurück.
"Was?" fragte ich fassungslos.
"Hör zu Livi, ich bin dein Vater. Nur zu gerne würde ich dich vor Allem Schlimmen und Bösen auf der Welt beschützen, denn du hast schon zuviel davon mitbekommen.
Aber es wird Zeit für mich zu verstehen, dass es Dinge gibt, die ich dir nicht abnehmen kann, bei denen ich dir vielleicht nicht Mal helfen kann. Und hierbei kann ich dir nicht helfen.
Und noch schwerer ist es zu begreifen, dass ein anderer Mann dir helfen kann. Aber wenn dir Shawn dabei helfen kann, die bösen Gedanken und Erinnerungen loszulassen, werde ich dem nicht im Weg stehen."
Plötzlich ploppte der Toaster auf und ich drehte mich zu meinem Brot.
Ich musste kurz verarbeiten, was mein Vater mir gerade gesagt hatte.
Er wollte mich mit meinem Freund nach Toledo schicken, um die schrecklichsten 24 Stunden meines Lebens zu überstehen.
Er traute mir zu endlich loszulassen..
"Versteh das nicht falsch, ich möchte dir das ersparen, ich zwinge dich nicht dazu. Ich sage nur, dass du meine Erlaubnis hast, wenn du es versuchen möchtest." sagte er, nachdem ich ihm noch immer nicht geantwortet hatte.
Ich drehte mich wieder zu ihm und fiel ihm in die Arme.
Ich werde es tun.
Ich werde nach Toledo fahren und ich werde meine Vergangenheit loslassen.
Ich schaffe das.
Wir schaffen das.
++++
Was haltet ihr von ihrer Entscheidung?
Was wird in Toledo passieren?
Wird sie loslassen können?
So leid es mir auch tut, dies ist die finale Entscheidung, die das Ende des Buches einleiten wird..
Wir werden Olivia natürlich ebenfalls nach Toledo begleiten, doch ihr solltet bereits jetzt wissen, dass dieses Buch in Toledo enden wird <3
Und Leute.. realtalk.. kennt ihr das wenn man sich auf etwas freut und die Vorfreude im endeffekt schöner war, als das Ereignis?
So gings mir gestern da hab ich mit freunden mein Geburtstag gefeiert und es war schon schön und so.. aber irgendwie war es nicht so schön, dass es das Geld und den Aufwand wieder gut macht. Wissr ihr was ich meine? Ich war mehr Gastgeber als alles andere.. und jetzt sitze ich hier.. knapp 200 euro ärmer und muss jetzt wahrscheinlich ne woche lang die restliche Pizza essen.. hm..
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