43 - Ein unglaublich sicherer Plan

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"..Und wir sind auf der anderen Seite der Tür, dir kann überhaupt nichts passieren. Verstehst du?" redete Cameron auf mich ein, während ich auf dem Pausenhof auf der Lehne einer Bank saß.

Unsicher nickte ich, denn ich hatte ein unglaublich mulmiges Gefühl im Magen. Irgendwas sagte mir, dass dieser Plan gar nicht gut gehen konnte.

Seit meiner Entscheidung den Plan doch in die Tat umzusetzen sind 3 Tage vergangen.
Als wir das erste Mal Mathe hatten diese Woche, hatten Shawn und ich geschwänzt, weil ich es nicht ertragen konnte im Unterricht dieses Mistkerls zu sitzen.

Aber heute musste ich da wohl oder Übel durch.

Sie haben ja auch recht, wer weiß wie oft er diese Nummer schon durchgezogen hat, wir müssen etwas unternehmen.
Nur bin ich von der Vorstellung, dass gerade ich der Lockvogel war, nicht sonderlich begeistert.

Aber Shawn wird da sein, er wird nicht zulassen, dass mir was passiert. Oder?

Mein Blick fiel zu ihm, er schien angestrengt nachzudenken, das merkt man daran, dass er mit dem Fuß wippt und abwesend durch die Gegend starrt.

Ich hab das Gefühl ich kenne ihn mittlerweile schon ziemlich gut und doch weiß ich kaum Etwas über ihn.

Er macht gute Musik. Er hat eine funktionierende Familie. Er sieht gut aus, keine Frage. Er hat anscheinend ein Problem mit seiner Wut umzugehen. Er sorgt sich um Andere. Er möchte ein Schwalben Tattoo.

Was sagt das über Menschen aus? Eigentlich gar nichts.

Es klingelte und die ersten Schüler liefen an uns vorbei um in ihre Klassenzimmer zu gelangen. Ich ließ mir viel Zeit beim Aufstehen, weil ich nicht glauben konnte, dass diesem Plan wirklich zugestimmt hatte.

Die beiden Jungs, die Destiny neulich ihr Tagebuch weggenommen haben und sie schubsten, liefen an mir vorbei und starrten mich regelrecht an, als hätte ich Etwas im Gesicht kleben. Unsicher sah ich zu Boden und versuchte es zu ignorieren.

"Was starrt ihr so, ihr Bastarde?" hörte ich Shawn nun dicht neben mir fragen. Ich schreckte hoch und beobachtete, wie er sich vor mir aufbaute.

"Hast du ein Problem, Kleiner?" fragte der ältere Schüler und provozierte Shawn damit, immerhin war er nicht im Geringsten kleiner als der andere Typ, sondern lediglich ein Jahr jünger.

"Tatsächlich hab ich ein Problem mit dir." zischte Shawn und wollte auf den Jungen zugehen, doch ich griff schnell nach seiner Hand und zog ihn leicht zu mir.

Er sah in mein Gesicht und ich schüttelte sanft den Kopf, woraufhin er sich etwas beruhigte und sich von dem älteren Schüler wegdrehte.

"Süß, deine Freundin beschützt dich?" fragte nun der andere Typ und ich atmete genervt aus, denn ich wusste genau was als nächstes passieren würde.

Shawn ließ meine Hand los, wurde jedoch schnell genug von Nash festgehalten, um zu verhindern, dass er einem der Beiden ins Gesicht schlägt.

"Hör auf damit, Shawn!" sagte Nash laut und zog ihn von der Gruppe weg.

"Verschwinde jetzt, du hormongesteuerter Hohlkopf." sagte Lox entspannt und warf den Rest ihres Apfels nach den Jungs, die daraufhin angewidert ins Schulhaus liefen.

~~~Shawn's Sicht

Mein Blut rauschte mir in den Ohren und ich versuchte einfach nur angestrengt an etwas Anderes zu denken, als dem Vollidioten die Nase zu brechen.

"Was stimmt denn nicht mit dir? In letzter Zeit ist es extrem." warf Nash mir vor und ich konnte nicht anders als die Augen verdrehen.

Kann schon sein, dass ich in letzter Zeit häufiger die Kontrolle verliere, aber das macht mich nicht gleich zu einem schlechten Mensch, oder?

"Wenn du ihr wirklich näher kommen willst, dann.." begann Nash, doch ich unterbrach ihn schnell.
Nicht, dass das noch Jemand hört und denkt ich würde irgendwie.. naja keine Ahnung, ihr wisst schon.

"Sag sowas nicht." bat ich ihn und fuhr mir durch die Haare.

Wenn ich ehrlich bin, dieser verdammte Plan brachte mich noch um den Verstand. Allein wenn ich daran denke, Mute könnte wieder mit diesem Dreckskerl in einem Raum sein, pulsiert mein Blut durch meine Adern und ich möchte ihn verprügeln.

Der Gedanke daran, dass genau das gleich eintreffen wird, beruhigt mich nicht wirklich.

"Wem machst du was vor?" fragte Nash vorwurfsvoll. "Aber du weißt genau, dass die Version von dir selbst, die du momentan bist, nicht gut ist für Olivia." sprach er unser Aller Gedanken aus.

Und obwohl ich genau wusste, dass er die Wahrheit sagte, traf sie mich mitten ins Gesicht.

Ich will nicht der Kerl sein, der schlecht für das Mädchen ist, dass er.. ganz okay findet. Und ich will vor Allem nicht der Kerl sein, vor dem ein Mädchen wie Olivia Angst hat.

"Ich weiß.. " murmelte ich.

"Dann ändere was daran verdammt. Du weißt, Camila bringt dich um, wenn du Olivia näher kommst, so wie du jetzt bist. Geh zu deinen scheiß Therapiestunden, mach deinen Sport weiter und beweise Olivia, dass du hier nicht der Böse bist. Du bist der Gute, Bro." ermutigte er mich und schlug mir gegen die Schulter.

"Du hast recht."

Wir liefen zurück zu unseren Freunden und mein Blick fuhr sofort zu Mute, die sich wieder an die Bank gelehnt hat. Ihre Hände versteckte sie in den Taschen ihrer dünnen Jacke und ihre Beine zitterten.

Ich wusste, dass sie tierische Angst hat und wenn ich ehrlich bin.. ich auch.

Wir betraten die Schule und unsere Wege trennten sich ziemlich früh, damit Fisher kein Verdacht schöpfen könnte, wenn wir plötzlich alle vor seinem Klassenzimmer auftauchten und auf Mute einredeten.
Immerhin wusste er, dass wir es waren, die zu Mr.Harris gegangen sind, um ihm Alles über Fisher zu erzählen.

Also mussten wir das Ganze etwas abkürzen und man kann sich nicht vorstellen, wie schwer es mir gefallen ist, Olivia mit Cameron weglaufen zu sehen. Nicht, wegen Cam, sondern weil ich genau wusste, wo sie gleich hingehen würden und dass Olivia darunter leiden wird.

Ich hatte mit Camila und Jack zusammen Mathe, worüber ich ziemlich froh war, denn wenn ich nun allein im Unterricht sitzen müsste, würde ich komplett die Fassung verlieren.

Das tat ich auch so, doch zumindest konnte ich aushalten, obwohl sich die Minuten wie Stunden zogen, bis die zwei Stunden Mathe zu Ende gingen.

Ich hoffe nur, dass Alles nach Plan läuft.

Cameron und Mute würden sich im Unterricht so sehr daneben benehmen und den Unterricht stören, dass Fisher nicht anders kann, als die Beiden nach dem Unterricht zu sprechen.

Und genau das war der erste Punkt, der schief gehen könnte, denn Mute muss mit ihm allein sein, sonst geht der Plan nicht auf.
Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass das kranke Schwein sowieso allein mit Mute sprechen möchte.

Olivias Handy läuft schon die ganze Zeit auf Aufnahme und zeichnet den kompletten Ton auf. Sobald unsere Stunde endet gehen wir zum Matheraum von Cameron und Olivia um direkt bei ihr zu sein.

Wir warten, bis Olivia nach uns ruft, dann kommen wir rein und machen so viele Fotos wie es nur geht.

Hoffentlich wird sie es schaffen nach uns zu rufen, denn wenn nicht müssen wir nach unserem Gefühl handeln. Und wie das bei mir endet, wissen wir ja mittlerweile.

Mit den Beweisen gehen wir zu Mr.Harris und sollte er uns noch immer nicht glauben gehe ich zur Polizei. Fisher wird bezahlen für das, was er gemacht hat. Und wenn ich selbst dafür sorgen muss.

Die Stunde war endlich vorbei und obwohl ich unglaubliche Angst um Olivia hatte, war ich froh, dass es endlich aufhören würde, wenn wir hier fertig sind.

So schnell es ging liefen wir zum Klassenzimmer der Beiden und erkannten Cameron, der schon mit Nash und Mahogany vor der Tür stand und nervös auf und ab lief.

Ich lehnte mich gegen die Wand und bekam fast die Krise bei dem Gedanken, dass sie sich auf der anderen Seite befand mit diesem Bastard.

Man konnte kaum Etwas von innen hören, die Wände waren ziemlich gut isoliert, weshalb wir uns anschwiegen, unsere Handy's bereit hielten und auf ein Zeichen von Mute warteten.

Doch das Zeichen ließ auf sich warten und mit jeder Sekunde, die verstrich staute sich mehr Wut in meinem Körper.

Ich werde ihn umbringen. Das wäre das Leichteste. Dann könnte er nie wieder einem Mädchen zu nahe kommen.

"Mir reichts, wir gehen rein." sagte ich entschlossen, denn in den letzten 10 Minuten war nichts passiert und ich verlor die Geduld.

"Warte doch.." murmelte Nash und wollte mich festhalten, doch ich riss mich los, nahm mein Handy und ging auf die Tür zu, um sie zu öffnen.

Doch genau das war der Moment in dem der Plan versagt hatte.

Denn die Tür war zugesperrt.

++++

Was haltet ihr von dem Plan? Wusstet ihr, dass irgendwas schief geht?

1.Es ist voll cool mit euch auf Snapchat zu schreiben, da lerne ich euch viel besser kennen und so.. voll cool <3

2. Ich hatte ja schonmal angefragt ob ihr an einer Art Shawn Adventskalender interessiert wärt und das kam ganz gut an. Jetzt ist es zwar noch knapp einen Monat bis dahin aber ich würde gerne etwas vorschreiben, weil ich wahrscheinlich nicht jeden Tag dazu kommen werde im Dezember, also könnt ihr mir hier gerne schonmal Wünsche schreiben, aus welchen seiner Lieder ich eine Kurzgeschichte mit Shawn schreiben soll :)

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