~Kapitel 72~
Tag 170
Brisbane.
Die letzte Stadt in Australien, die wir besuchen durften.
Morgen würde es noch für ein paar Tage nach Neuseeland gehen und danach hatten wir eine kleine Auszeit, konnten nach Hause und Zeit mit Shawn's Familie verbringen.
Ich vermisste seine Familie mehr als meine eigene, so böse das auch klingen mag.
Aber natürlich vermisste ich meine Eltern ebenfalls.
Nur wusste ich, würde ich sie das nächste Mal wiedersehen, stand mir der Tod bevor, während Karen, Manuel und Aaliyah pures Leben ausstrahlten.
Wir befanden uns gerade auf einem Boot und bekamen eine Tauchausrüstung angelegt.
Ich freute mich schon so unglaublich gleich im Great Barrier Reef tauchen zu dürfen.
Das größte Korallenriff der Welt.
Vermutlich würde ich wesentlich mehr Sauerstoff verbrauchen, als Shawn aber ich wollte es unbedingt.
Uns wurde erklärt, wie Alles ablaufen würde und kurz darauf ging es bereits los. Sobald ich im Wasser oder besser gesagt unter Wasser war, fühlte sich Alles so viel leichter an.
Ich tauchte wörtlich in eine andere Welt ein und war von jedem Zentimeter dieses Weltwunders begeistert und überwältigt.
Zum Glück hatte Shawn eine kleine Kamera dabei, die unter Wasser filmen konnte, denn dieser wunderbare Moment musste definitiv festgehalten werden.
Wo ist Connor mit seiner blöden Kamera, wenn man ihn mal braucht?
Die Zeit unter Wasser mit Shawn, zwischen all den bunten Korallen und großartigen Fischen, den Schildkröten und Quallen verging leider viel zu schnell und 2 Stunden später, die sich wie 20 Minuten angefühlt hatten, saßen wir nebeneinander am Strand im Sand und ließen uns von der Sonne trocknen.
"War das nicht wunderschön?" fragte ich, konnte mir ein Gähnen jedoch nicht verkneifen.
Ich war schon wieder müde und kaputt.
"Unglaublich, ja. Hey, lass uns ins Hotel gehen und du ruhst dich ein wenig aus, okay?" überredet mein Freund mich, woraufhin ich zustimmte und mich von ihm ins Hotel bringen ließ.
Gefühlt lag ich noch nicht mal ganz im Bett und war schon halbwegs eingeschlafen.
"Ich muss noch ein paar Dinge erledigen, aber danach bin ich wieder da und wecke dich. Connor hat noch eine Überraschung für uns heute Nachmittag." erzählte Shawn, was ich nurnoch leise mitbekam, bevor die Erschöpfung überhand gewann.
Allerdings schlief ich mal wieder richtig gut und fühlte mich erholt und frisch, als die Stimme meines Freundes das nächste Mal an mein Ohr drang.
"Ich bin wieder da Baby. Ich hab dir was mitgebracht." murmelte er nah an meinem Ohr und begann sanfte Küsse auf meinem Kopf, meiner Wange und meiner Schulter zu verteilen.
"Ist es was zu essen?" wollte ich nuschelnd wissen.
Sein schönes Lachen ließ mich endlich die Augen öffnen, sodass ich direkt in seine wunderschönen sehen konnte.
"Nein aber es wird dir gefallen. Mach es auf." forderte er und ich setzte mich im Bett auf, bevor er mir eine edle, große eckige Schachtel auf die Beine stellte.
Ich nahm den Deckel auf, öffnete das Papier darin und erkannte ein wunderschönes, leichtes weißes Sommerkleid.
Es war mit Spitze verziert und sah unglaublich hübsch und hochwertig aus.
"Wow! Das ist wunderschön!" schwärmte ich und sah wieder zu Shawn.
"Wofür ist das?"
"Für die Überraschung von der ich dir vorhin noch versucht habe zu erzählen. Connor wird gleich ein Fotoshooting mit uns machen, unten am Strand vor dem Sonnenuntergang. Ich werde mich schick machen, du wirst das Kleid tragen und wir machen wunderschöne Bilder zusammen. Ich dachte das würde dir sicher gefallen. Und es werden schöne Erinnerungen." eröffnete er mir und ich begann über das ganze Gesicht zu strahlen.
"Das ist eine super Idee. Ich freue mich. Das bedeutet also, ich muss mich jetzt fertig machen?" wollte ich grinsend wissen.
"Tust du mir einen Gefallen?" stellte er mir stattdessen eine Gegenfrage.
"Fast Jeden" Antwortete ich vorsichtig.
"Wirst du deine Haare offen tragen und dich nicht großartig schminken? Du bist so wunderschön, du brauchst dieses ganze Make Up nicht.
Die Bilder sollen doch echt werden, oder? Nur du und ich und unsere Liebe eingefangen." schlug er mir vor und ich lächelte ihn erneut verliebt an.
Schließlich nickte ich.
"Aber ein bisschen Schminke brauche ich, okay? Sonst fühle ich mich unwohl der Kamera. Nur ein bisschen." sagte ich schließlich und warf mich, anstatt aufzustehen auf meinen Freund und küsste ihn innig.
Nach einer Weile löste er sich von mir.
"So gerne ich das fortführen würde, wir sollten dort sein, bevor die Sonne komplett untergegangen ist. Sonst bringt Connor mich vermutlich um, hab ihn echt lang mit dieser Idee genervt." erzählte Shawn und ich begann zu lachen.
"Okay na gut, ich steh ja schon auf." kicherte ich und stand tatsächlich auf, um ins Bad zu gehen.
Ich kämmte meine gewellten Haare durch, die sich durch das Klima noch mehr wellten, als ohnehin schon und trug danach ein wenig Mascara auf, um Shawn's Wunsch nachzukommen.
Dann nahm ich die Kiste mit dem weißen Kleid und zog es im Badezimmer an.
"Kannst du mir mit dem Reißverschluss helfen?" rief ich ins Zimmer, hörte kurz darauf Shawn's Schritte näher kommen.
Er blieb bei mir stehen und musterte mich durch den großen Spiegel über dem Waschbecken.
"Wow.." murmelte er nur und starrte weiter.
Ich begann schüchtern zu lächeln, legte meine Haare über meine Schulter, um den Reißverschluss am Rücken frei zu legen.
Langsam hob er seine Hand und schloss den Reißverschluss.
"Es ist wie für dich bestimmt." schwärmte er und ich drehte mich zu ihm, sah zu ihm auf.
"Es ist wunderschön, danke Shawn." bedankte ich mich und beugte mich nach oben, wollte ihn küssen, doch er zog mich stattdessen überraschend in eine innige Umarmung.
Ich kuschelte mich an ihn.
"Können wir los?" fragte er nach einer Weile und ich nickte, löste mich von ihm und betrachtete meinen Freund, der eine schwarze, lockere Hose trug, die leicht hoch gekrempelt war, dazu ein weißes Hemd, dessen obere Knöpfe offen waren.
"Du siehst aus wie Prinz Eric aus Arielle. Mit dunklen Augen. Das war immer mein Lieblingsfilm von Disney. " merkte ich an und zauberte ihm ein Lächeln ins Gesicht.
Wir liefen gemeinsam zum Strand, was nur ein paar wenige Minuten in Anspruch nahm.
Dort angekommen hielt Shawn mich zurück.
"Weißt Du noch damals in Malibu am Strand? Zieh Deine Schuhe aus, Baby." forderte er und ich hob das Kleid leicht an, um aus meinen Sandalen zu schlüpfen.
Ich nahm sie in die Hand und wollte weiter gehen, doch wieder hielt er mich zurück.
"Mach die Augen zu, Connor hat ne Kulisse vorbereitet und ich bin gespannt, was du sagen wirst." murmelte Shawn angespannt und ich schloss die Augen.
"Okay vertrau mir und komm mit." sagte er nun und führte mich durch den Sand.
"Jetzt bleib einfach hier stehen und nicht die Augen aufmachen, okay?" fragte er nervös.
Ich kicherte.
"Versprochen."
"Jetzt darfst du schauen!" rief er und klang dabei einige Meter entfernt.
Ich öffnete vorsichtig die Augen,traute ihnen jedoch nicht wirklich.
"Was.. Dad? Was ist hier..? Mum? Was sucht ihr alle.. Shawn?" stammelte Ich überfordert und analysierte das Bild vor mir.
Mum und Dad liefen auf mich zu, umarmten mich fest und flüsterte mir zu, dass sie stolz waren und hinter mir standen, egal wie ich entscheiden würde.
Plötzlich kam Aaliyah auf mich zu. Wo kam sie denn jetzt her?
"Hier das ist für dich." sagte sie, hielt einen Blumentkranz in der Hand, den sie mir nun vorsichtig auf den Kopf setzte.
Als sie, Mum und Dad zur Seite gingen, erkannte ich alle Menschen vor mir stehen, die mir etwas bedeuteten. Karen, Manuel, die Crew, Maya.
Und vor ihnen stand Shawn.
Was zur Hölle ist hier los?
+++
Was zur Hölle ist da los?🤷🏼♀️
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