~Kapitel 70~

Grace Sicht

Ich stieg mühsam aus dem Bus und lief geradewegs auf einen jungen Mann zu, der einer Bilderbuch Safari nicht besser entsprungen sein konnte.

"Hallo, ich bin Daniel." begrüßte Er mich und schüttelte direkt meine Hand.

"Grace. Freut mich sehr." antwortete ich wahrheitsgemäß und wartete darauf, dass sich Alle bekannt gemacht hatten, bis wir in einem Kreis standen und auf Anweisungen von Daniel warteten.

"Gut, dann kann es eigentlich gleich losgehen. Nur ein paar kleine Infos. Natürlich ist der Weg, den wir gehen werden mittlerweile ein bisschen vorbereitet, wir müssen uns also nicht durch das dichteste Gestrüpp kämpfen müssen.
Lasst euch aber sagen, wir gehen trotzdem durch die Wildnis und deshalb solltet ihr darauf vorbereitet sein auf wilde Tiere zu treffen. Die werden euch nichts tun, solange ihr ihnen nichts tut. Sollte doch etwas passieren, habe ich die wichtigsten Gegengifte parat." sagte er.

"Beruhigend." murmelte Maya skeptisch.

"Hast du Angst vor Spinnen oder Schlangen?" wollte Daniel leicht schmunzelnd wissen, woraufhin meine beste Freundin nickte.

"Ich passe auf euch auf, keine Panik. Außerdem möchte ich euch bitten, auf eure Umgebung Acht zu geben und nichts grundlos kaputt zu machen, zu zertrampeln oder abzureißen. Ich muss das sagen, ist meine Pflicht.
Denkt außerdem dran immer genug zu trinken, das Klima entzieht euch unheimlich viel Wasser.
Also keine Sorge, egal wie viel ihr trinkt, ihr werdet vermutlich nicht einmal pinkeln müssen." erzählte er weiter und die Gruppe lachte.

"Wann immer Einer von euch eine Pause braucht, einfach Bescheid sagen, wir machen so viele Pausen wie nötig. Und ich verspreche euch, wir werden alle an unserem Ziel ankommen. Jeder von euch." sagte er zuletzt und sah mich dabei an.
Lächelnd nickte ich und freute mich einfach absolut darauf, endlich loszugehen.

"Hat noch Jemand Fragen?" wollte er nun wissen und wartete eine Weile, doch Niemand fragte Etwas, sodass wir endlich losgehen konnten.

Die Jungs hatten heute morgen auf dem Weg nach Sydney noch ziemlich gebastelt, sodass ich mein Sauerstoff Gerät nun wie einen Rucksack auf dem Rücken tragen konnte.

Das machte mir Vieles einfacher und dank den Tabletten von Dr.Wellington fühlte ich mich fit und motiviert. Genug Schmerzmittel hatte ich ebenfalls genommen, um die Schmerzen in meiner Brust zu unterdrücken.

Es konnte also losgehen.

"Freust du dich?" ertönte die Stimme meines Freundes neben mir und kurz darauf griff er nach meiner Hand und wir liefen Daniel hinterher.

"Ja so sehr. Vor ein paar Tagen dachte ich noch, ich könnte das hier knicken und jetzt laufe ich durch den Regenwald.
Sieh dich doch mal um. Ist das nicht perfekt?" entgegnete ich.

Er lächelte und küsste meine Wange, ohne Etwas zu sagen.

Eine ganze Weile liefen wir nur geradeaus durch den Wald. Es war faszinieren, wir sahen eine Menge Tiere und Daniel konnte über Alles was wir sahen etwas erzählen.

Über jedes Tier, jede Pflanze. Das schien echt ein Traumberuf zu sein.

"Können wir ne kurze Pause machen?" wollte ich bereits nach der ersten halben Stunde wissen.
Allerdings widersprach niemand und wir hielten an.

Kurz darauf konnte es weiter gehen und der Wald wurde zuerst immer dichter, danach wieder weniger.
Ein Bach floss links neben uns und Maya fürchtete alle zwei Minuten von einem Krokodil angefallen zu werden.

"An dir ist doch nichts dran, das schmeckt keinem Krokodil." hatte Brian gesagt und damit scheinbar versucht Maya ein Kompliment zu machen, doch sie war anders als andere Mädchen.

Sie begann direkt eine Diskussion mit Brian, was mich wiederum zum Lachen brachte.
So musste sich Shawn also immer zwischen Brian und mir fühlen.

"Was ist das?" wollte ich erschrocken wissen und zeigte auf ein Spinnennetz, das jedoch wie ein Tunnel aussah.

"Oh sehr interessant und sehr selten hier. Das ist eine Trichterspinne. Sehr giftig, also bleibt bitte fern davon. Sieh mal, sie kommt raus." erklärte Daniel fasziniert.

"Wieso verlässt sie ihr Netz, wenn Menschen ran gehen? Sollte sie sich nicht lieber.. Heilige Scheiße ist die groß." gab ich von mir und wich einen Schritt zurück, als ich das Tier sehen konnte.

Daniel lachte nur.

"Ihr Gift ist so schmerzhaft, dass sie keine Angst vor uns zu haben braucht. Die australischen Spinnen ticken anders. Die verstecken sich nicht, sondern verteidigen lieber." antwortete er.

"Bäh ist das widerlich. Boah mich schüttelt es." rief Maya und tippelte nervös vom einen auf den anderen Fuß.
Ich schmunzelte.

"Diese Tiere sind wirklich faszinierend. Aber ich kann verstehen, dass sie angsteinflößend sind. Zu Recht." sagte Daniel.

Wir gingen weiter und der Wald lichtete sich.

"Maya? Willst du was niedliches sehen?" rief Daniel meiner besten Freundin zu.

"Ja bitte!"

"Oh ich auch." ich begann aufgeregt zu hüpfen.

"Kommt her. Schaut mal da oben." sagte er und wir Beide sahen zu einem Baum hoch, erkannten jedoch nichts.

"Was?" fragte Maya.

"Seht genauer hin. Jetzt bewegt er sich." antwortete Daniel.

Und tatsächlich.
Ganz langsam hob ein dort sitzender Koala seinen Arm und begann auf einem kleinen Eukalyptus Ast rum zu kauen.

Mein Mund fiel auf und ich sah dieses unglaublich süße, weiche, knuffige, herzliche Tier dort oben sitzen.
Als wäre es normal.
Es ist ein fucking Koala.

"Oh mein Gooott!" quietschte Maya.

"Wie süüüß!" quietschte ich beinahe zur gleichen Zeit.

"Ich will ihn streicheln!"

"Ich will ihn adoptieren." wechselten Wir uns wieder ab und die Jungs begannen zu lachen.

Connor kam angelaufen und fotografierte das Tier aus jedem erdenklichen Winkel.

"Gleich sind wir aus dem Wald draußen, denkt dran euch immer wieder einzucremen und zu trinken, wir werden gleich von Anfang an eine recht hohe Steigung haben.
Auch wenn es höhere Berge gibt, das wird anstrengend." warnte Daniel uns vor und nur schweren Herzens konnten Maya und ich den kleinen Koala auf seinem Baum zurück lassen.

Am Liebsten hätte ich ihn eingepackt.

Eine weitere Stunde später hatten wir den Wald komplett hinter uns gelassen und waren dabei auf die Berge zu laufen.

Und natürlich war das für einen normalen Menschen nicht sonderlich anstrengend, immerhin liefen wir auf einem normalen Weg und mussten keine Felswände hochklettern, doch für mich wurde der Weg immer mehr zum Kampf.

Shawn's Hand lag an meinem Rücken und er versuchte mir so etwas zu helfen, den Berg hoch zu kommen.

Ich hechelte regelrecht und hielt mir eine Hand auf die Brust.

"Sollen wir nochmal eine Pause machen?" wollte er wissen, doch ich schüttelte den Kopf.

Ich wollte da jetzt rauf, koste es was es wolle.

"Bist du sicher?" fragte er nochmal nach und ich nickte.

"Ich will ankommen." antwortete ich schlicht und trank aus meiner Wasserflasche, während ich weiter nach oben lief.

"Es ist nicht mehr weit. In 10 Minuten sind wir beim Wasserfall und dann wirst du die beste Aussicht deines Lebens haben!" motivierte mich Daniel und ich begann zu lächeln.

"Du bist echt unglaublich krass, Grace. Mit deiner Geschichte so eine Wanderung zu machen ist irre. Du kannst so stolz auf dich sein!" pushte er mich weiter und ich setzte weiterhin einen Fuß vor den Anderen.

"Er hat recht, du bist unglaublich. Ich liebe dich so sehr Baby. Ich bin so stolz auf dich. Wir schaffen das zusammen!" sagte Shawn und schob mich an meinem Rücken weiter nach oben.

"Wir sind alle stolz auf dich!" rief Connor von weiter hinten.

"Ihr seid irre!" lachte ich und drehte mich zu Connor, nur um zu erkennen, dass er mich mal wieder filmte.

"Connor!" ermahnte ich ihn, woraufhin Alle lachten.

"Go Grace, immer weiter, du schaffst das!" rief Jake wie ein Motivations coach und ich begann zu lachen.

"Nur noch ein paar Meter, komm schon!" sagte Brian, der rückwärts vor uns lief und auf seine Oberschenkel klopfte, als würde er einen Hund anlocken wollen.

"Hundert Meter, komm Entspurt." sagte Daniel und meine Schritte wurden immer schneller.

"Baby mach langsam." forderte Shawn sanft.

"Nein, komm mit." ich entfernte mich einen Schritt von ihm, um nach seiner Hand zu greifen und ihn mit mir zu ziehen.

Er lief auch schneller und wir rannten Daniel hinterher, bis wir plötzlich ganz oben waren.

Ich fiel auf meine Knie und atmete wie eine achtzig Jährige die einen Marathon hinter sich hatte.

Links von uns die Wasserfälle, rechts die unendlich grünen Weiten des Regenwaldes.

"Und? War es das wert?" fragte irgendjemand. Ich konnte nicht mal sagen wer es war, zu sehr überwältigte mich das Alles hier.

"Ja ich.. Ich bin am Leben. Ich liebe euch so sehr Leute!"

+++
Sie hat es also tatsächlich geschafft 🙊 und die Aussicht war es glaube ich wirklich wert.
Ich meine.. Seht euch das Bild an. So wird es nur vermutlich lange Zeit nicht mehr aussehen.. ☹️

Hab grad mein workout gemacht und lieg immernoch am Boden. Ich hasse Sport noch immer. Es wird sich Nichts dran ändern 😅

Wisst ihr was momentan mega schlimm für mich ist? Ich hab ja in 3 wochen meine Prüfungen und ich lerne jeden Tag, hab mir so nen Plan geschrieben. Aber momentan hänge ich total durch, egal was ich durchgehen oder lesen will, es bleibt nichts hängen und das stresst mich weil ich übel Angst habe vor den scheiß Prüfungen ☹️😭

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