~Kapitel 68~
Shawn's Sicht
Nach dem Konzert, das ein voller Erfolg war verließ ich die Bühne lächelnd und hoffte mein Mädchen so schnell wie möglich in die Arme schließen zu können.
"Die Show war der Hammer, oder?" fragte ich meinen Manager, noch immer vom Adrenalin gepusht. Er sah mich unbeholfen an und zog die Augenbrauen zusammen.
"Was?" wollte ich wissen, lächelte noch immer.
"Shawn Ich.. Also.."stotterte er darauf los und mein Herz rutschte in die Hose.
"Was? Was ist los? Wo ist Grace?" fragte ich nun wütend und spürte, wie sich all die Emotionen in mir drin veränderten.
"Die Sanitäter haben sie ins Krankenhaus gebracht. Ich weiß nichts Genaues. Nur dass sie nicht mehr atmen konnte und.. Blut gehustet hat." murmelte er nun und ich bekam selbst das Gefühl nicht mehr atmen zu können.
"Was soll das heißen? Du hast es nicht für nötig gehalten mir das früher zu sagen?!" knurrte ich sofort und ging einen Schritt auf Andrew zu. Die Crew beobachtete uns überfordert.
"Sie hat much gebeten es dir nach dem Konzert zu sagen!" verteidigte er sich. Fuck Ja, das passt zu Grace.
"Verfluchte Scheiße. Ich muss sofort los!"
Etwas später
Grace Sicht
Ich schreckte leicht auf, als die Tür des Krankenhauszimmers aufgerissen wurde und mein Freund komplett verschwitzt in den Raum stürmte.
Kurz trafen sich unsere Blicke, doch ich konnte seinem besorgtem Ausdruck nicht lange stand halten. Ich senkte den Blick auf meine Hand, in der eine Nadel für die Schmerzinfusion steckte.
Ich schämte mich.
"Was machst du nur.." hauchte er außer Atem und hob meinen Kopf sanft mit seinen Händen an.
Er küsste meine Stirn und drückte mich schließlich fest an sich.
"Es tut mir so leid.." murmelte ich erschöpft. Das Letzte was ich wollte, war sein Konzert kaputt zu machen.
"Wie konntest du Andrew verbieten mir sofort Etwas zu sagen? Ich wäre mit dir gekommen, du hättest da nicht alleine durch müssen." warf er mir nun vor und mein Herz begann schneller zu schlagen.
"Ich wollte Nichts kaputt machen. Du solltest dich auf das Konzert konzentrieren." nuschelte ich. "Außerdem war ich nicht allein. Brian und Maya waren bei mir." verteidigte ich mich.
"Wo sind sie jetzt?" wollte er wissen und setzte sich zu mir auf das Bett.
"Hab sie gefragt, ob sie mich ein bisschen alleine lassen. Wollte ihnen nicht die Ohren vollheulen." erzählte ich und sah aus dem Fenster.
Sie raus zu schicken war undankbar, ich weiß. Aber die letzte halbe Stunde hatte ich nur ununterbrochen geweint und ich wollte nicht, dass sie das sehen mussten.
Ich will nicht als Heulsuse sterben, ich wollte als die sterben, die bis zum Ende stark geblieben ist. Sie sollten sich an mein Lächeln erinnern, nicht meine Tränen.
Der Plan drohte jedoch gewaltig zu scheitern.
"Ach Grace.. Ich bin so froh dich zu sehen." hauchte er und ich drehte meinen Kopf wieder zu ihm.
"Was ist, wenn ich jetzt sterben muss? Ich bin nicht bereit dazu.." flüsterte ich verängstigt und spürte, wie er mir immer wieder über die Wange strich.
"Das wirst du nicht. Nicht jetzt." antwortete er und ich nickte halbherzig.
Was ist wenn doch? Ich Klinge so undankbar aber das was ich erlebt hatte, das reicht nicht.
Ich wollte noch surfen und wandern, tauchen und feiern gehen.
Ich wollte noch Irgendwas richtig gemacht haben, in meinem Leben. Und fuck ja, ich wollte Shawn heiraten. Ob jetzt oder in 20 Jahren.
Ich will nicht gehen.
Nie.
Doch vorallem nicht jetzt.
Es klopfte an der Tür und Shawn bat wen auch immer herein. Eine schwarzhaarige Frau mit weißem Kittel kam in das Zimmer und ging lächelnd auf uns zu.
"Oh, ich wusste nicht, dass wir prominenten Besuch haben. Ich bin Dr.Wellington." sie gab zuerst Shawn, danach mir die Hand.
"Wie geht's dir, Grace?" fragte sie freundlich und ich zuckte mit den Schultern.
"Die Schmerzen sind besser. Und ich kann wieder reden." antwortete ich und sie nickte.
"Um es gleich vorneweg auf den Tisch zu bringen, du hast kein Lungenversagen. Deiner Lunge geht es den Umständen entsprechend gut. Die Atemnot kam einfach von der Überanstrengung." sagte sie und mit einem Mal fiel mir ein riesiger Stein vom Herzen.
Allein durch ihre Worte fühlte sich das Atmen wieder leichter an.
"Was ist mit dem Blut?" wollte ich wissen.
"Durch die Anstrengung ist dir ein kleines Äderchen geplatzt. Das ist zwar nicht normal aber auch nicht weiter schlimm. Das passiert in deiner Situation schon Mal." erklärte sie weiter und ich nickte beruhigt.
"Aber ich hab doch nur ein bisschen getanzt.." murmelte ich, als mir bewusst wurde, wie wenig mein Körper noch aushielt.
"Grace.. Andere mit deiner Krankheit können sich in deinem Stadium nicht einmal mehr alleine aufsetzen. Du machst das super und das ist, was ich all meinen Patienten rate. Bleib bitte aktiv, aber passe es an deine Gesundheit an.
Ich weiß, das muss dir unglaublich schwer fallen, aber du kannst nicht mehr so viel, wie du möchtest. Achte auf deinen Körper und bitte überanstrenge dich nicht." bat sie mich freundlich.
"Aber.." begann ich hilflos und wollte weiter diskutieren, doch Shawn unterbrach mich.
"Baby, lass es gut sein." mein Kopf flog wütend in seine Richtung.
"Misch dich verdammt nochmal nicht ein, es ist mein Körper!" zischte ich laut und wütend, hielt mir zwei Sekunden später jedoch erschrocken den Mund zu.
Shawn sah mich ebenfalls fassungslos an.
"Oh mein Gott.." murmelte ich. "Es tut mir so.." begann ich, doch wieder unterbrach mein Freund mich.
"Nein. Es ist schon okay." sagte er doch ich schüttelte den Kopf.
Zwei einzelne Tränen rannen über meine Wangen.
"Ist es nicht. Ich wollte nie so werden. Es tut mir leid. Ich bin nur so wütend.
Wir wollten diese Gebirgstour machen, das kann ich doch jetzt vergessen. Ich hab mich so drauf gefreut.
Und was ist mit dem surfen? Mit dem Tauchen? Wir wollten noch so viel machen." gab ich enttäuscht von mir.
"Das bekommen wir hin. Du wirst das Alles machen, wenn du möchtest." erwiderte Dr.Wellington und ich sah sie überrascht an.
"Was? Sie wollen mir nicht einreden, dass das Quatsch ist und ich besser hier bleiben sollte?" harkte ich skeptisch nach.
"Nein. Was hast du denn davon?" entgegnete sie lachend.
"Wieso sind sie so?" wollte ich entgeistert wissen.
"Mein Mann.. Man gab ihm damals noch vier Monate zu leben. Am Ende waren es beinahe 4 Jahre.
Und wieso? Er hat die Dinge getan, die er liebte und sich nicht unterkriegen lassen." erzählte die Frau und ein sanftes Lächeln schlich sich in mein Gesicht.
"Das tut mir leid." sagte Shawn und Dr.Wellington nickte ihm lächelnd zu.
"Wenn du dazu bereit bist am Tag zwei Tabletten mehr zu nehmen, kann ich dir etwas mitgeben, das dein Kreislauf stärken wird.
Wenn ihr diese Gebirgswanderung machen wollt denkt bitte daran, so viel Wasser wie möglich zu trinken, viele Pausen zu machen und es führt kein Weg dran vorbei dein Sauerstoffgerät mitzunehmen. Aber die Aussicht wird es wert sein." sagte sie und mein Lächeln wurde breiter.
"Okay.." brachte ich lediglich raus und nickte wieder.
"Aber kein Hüpfen mehr auf Konzerten, ja?" forderte sie leicht lachend.
"Versprochen." gab ich ehrlich von mir.
"Okay, wir behalten dich über Nacht hier und morgen gebe ich dir die Medikamente mit. Einverstanden?" fragte sie.
"Ja. Und Dankeschön. Es tut gut mal etwas Anderes zu hören, als Vorwürfe und dass ich unverantwortlich sei." bedankte ich mich.
"Merk dir eines. Das Leben ist zu kurz um vernünftig zu sein, Liebes." sie zwinkerte und verließ kurz darauf den Raum.
Shawn und ich sahen uns eine Zeit lang schweigend an. Er lächelte und streichelte meine Hand.
"Du solltest ins Hotel gehen, du bist sicher müde." schlug ich vor.
"Ich gehe Nirgendwo hin. Ich bleibe bei dir. Ich werde nur Maya und Brian suchen gehen, um sie ins Hotel zu schicken, dann bin ich wieder da." widersprach er.
"Du musst nicht hier bleiben." entgegnete ich.
"Ich weiß. Aber ich werde. Ich habe dir ein Versprechen gegeben. Und das werde ich nicht brechen, Niemals." er sah mir dabei tief in die Augen und mit einem Schlag verliebte ich mich nochmal in ihn.
Zum ersten Mal glaubte ich seine Worte bedingungslos und die Angst wurde kleiner.
Sie verschwand nicht, doch sie schrumpfte.
"Shawn?" hauchte Ich.
"Ja?"
"Ich will nur, dass du weißt.. Wenn wir eine Zukunft hätten, dann würde ich dich heiraten. Ganz sicher."
+++
Also wenn die Beiden jetzt nicht verlobt sind, dann weiß ich auch nicht 🤷🏼♀️ was denkt ihr? Sollte sie ihre Pläne umsetzen oder lieber auf sich achten und im Krankenhaus bleiben?
Now u love me I guess? 🤷🏼♀️🤷🏼♀️
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