~Kapitel 48~
"Nein. Aber ich kann fahren. Dad hat es mir beigebracht. Ich schwöre es." antwortete sie schließlich und ich sah sie verwirrt an.
Dann entspannte ich mich wieder und warf ihr die Autoschlüssel zu. Überfordert fing sie Diese und sah mich wie ein Auto an.
"Ist das dein Ernst?" harkte sie fasziniert nach.
Ich ging um das Auto rum und stieg auf der Beifahrerseite ein und schloss die Tür.
Ich weiß, dass es vermutlich nichts Unverantwortlicheres für sie, mich und all die armen Menschen auf Toronto's Straßen gab.
Aber ehrlich? Wie oft wird sie noch Auto fahren können?
Wie viele Chancen blieben ihr Unvernünftiges, Dummes oder Verbotenes zu tun?
Nachdem sie sich nicht bewegte, öffnete ich meine Tür wieder, damit sie mich hören konnte.
"Steig ein, bevor ich es mir anders überlege." lachte ich und beobachtete dann, wie hektisch in den Wagen sprang.
"Du bist komplett lebensmüde." lachte sie nun, freute sich jedoch unglaublich, was mich zum Lächeln brachte.
Sie sah sich überfordert um.
"Was?" fragte ich nach einer Weile.
"Wo stellt man den Sitz um?" fragte sie. Ich begann zu lachen.
"Drück den Knopf." sagte ich und zeigte auf einen Knopf neben ihrem Sitz.
"Wow." schwärmte sie, als sich der Sitz nun automatisch verschob.
Ich tippte auf dem Display rum, bis ich ihre Einstellung gespeichert hatte.
"Was machst du da?" fragte sie neugierig nach.
"Man kann deine Sitzeinstellung speichern und dann stellte es sich immer automatisch ein, je nachdem wer fährt." antwortete ich und lächelte meine Freundin an.
"Ich hab nicht Mal nen Führerschein." sagte sie nun provokant und zuckte mit den Schultern.
"Ach was." antwortete ich und stellte mir erneut die Frage, wie bescheuert ich sein konnte, meine Freundin mit meinem schweineteurem, geliebten Auto fahren zu lassen.
Ohne fucking Führerschein.
"Also los gehts." gab sie euphorisch von sich und begann das Schlüsselloch zu suchen, was mich erneut zum Lachen brachte.
"Leg den Schlüssel einfach hier hin. Drück auf die Bremse und jetzt auf den Start Knopf." erklärte ich ihr grinsend und sie folgte meinen Anweisungen überfordert.
"Ist ja mega krass." sagte sie plötzlich und ich brach in Gelächter aus.
Stimmt schon, ist ein krasses Auto. Und ich liebe es.
"Halt, du musst auf Drive stellen." sagte ich, als sie losfahren wollte.
Sie umgriff die Schaltung und ich musste unweigerlich daran denken, wie ihre Hand etwas Anderes umschließt.
Okay, ganz ruhig bleiben.
Wir müssen hier erst Mal lebendig wieder rauskommen, bevor wir an sowas denken.
"Und jetzt fahr los." sagte ich und versuchte mich wieder auf etwas Anderes zu konzentrieren, als der Gedanke von ihrer Hand in meiner Hose.
"Ja das sagst du so leicht. Ich kann Autofahren und kein Raumschiff steuern, Mr.Perfect." zischte sie lachend.
Ob man es glaubt oder nicht, wir sind heil in Pickering angekommen.
Der Tag Zuhause war wunderschön.
Jede Ecke dieser Stadt war mit irgendeiner Erinnerung verbunden, die ich Grace mitteilte.
Ich wollte, dass sie Alles aus meinem Leben wusste, sie sollte mich wirklich kennen, Alles von mir.
Ich möchte ihr mein Leben anvertrauen, mit Allem was dazu gehörte.
Cafe's in denen ich früher oft saß, meine frühere Highschool, das Haus in dem ich aufgewachsen bin und meine Eltern noch immer wohnten, mit meiner Schwester.
Das war der letzte Stop unseres Ausflugs.
Mum hatte für uns Alle gekocht und sie hatte klischeehaft die Babybilder von mir ausgepackt, mit passenden peinlichen Geschichten zu jedem Bild.
Ich genoss es, die Zeit mit meiner Familie und meiner Freundin zu verbringen.
Es war perfekt.
Meine Definition von perfekt.
So sollte es für Immer sein.
Grace' Sicht
Tag 104
Als ich am Morgen wach wurde, riss ich direkt meine Augen auf und spürte mein Herz unglaublich schnell gegen meine Brust schlagen.
"OH MEIN GOTT!" stieß ich direkt aus, weshalb Shawn neben mir ebenfalls wach wurde und mich erschrocken ansah.
"Was ist los?" fragte er besorgt und ich begann hysterisch zu lachen, bevor ich mich auf seinen Oberkörper warf und anfing auf seine Brust zu trommeln.
"Du spielst heute im fucking Rogers Center, Shawn!" rief ich aufgeregt und krabbelte weiter auf ihn drauf, bis ich auf ihm saß.
"Deshalb erschreckst du mich so?" fragte er ebenfalls laut zurück und lies seinen Kopf zurück aufs Kissen fallen.
"Hallo, ja?!" gab ich empört von mir.
Er fuhr sich angestrengt durchs Gesicht.
Tja, hatte nie gesagt es würde leicht werden mich zu ertragen.
"Shawn es ist das Rogers Center!" betonte ich nochmal und wippte aufgeregt hin und her.
"Ja, wir freuen uns." gab er nach einer Weile von sich und ich zog die Augenbrauen zusammen.
"Wir?"
"Ich und mein Freund da unten, wenn du nicht aufhörst, so auf mir rum zu hüpfen." brummte er und ich versuchte nicht in Gelächter auszubrechen.
Letztlich scheiterte ich und begann doch zu lachen.
"Jaja lach nur, irgendwann bring ich dich auch in so ne Situation." murmelte er und grinste mich dann provokant an, was mich zum Lächeln brachte.
Er ist so unglaublich geduldig mit mir und das liebe ich so sehr an ihm.
Und um ehrlich zu sein, hatte er schon viel erreicht. Wir redeten mittlerweile ziemlich offen über alles Erotische und es lief auch regelmäßig was zwischen uns.
Getraut mit ihm zu schlafen, hatte ich mich jedoch immer noch nicht.
"Try me, Mendes." lachte ich und stand vom Bett auf. Ich ging zu seinem Schrank, öffnete ihn und suchte mir ein paar meiner Klamotten zusammen, die ich mehr oder weniger ordentlich in den unteren Teil eingeräumt hatte.
"Dein Ernst?" fragte er nun fassungslos und ich richtete mich wieder auf, um ihn mit meiner Kleidung in der Hand verwirrt anzusehen.
"Was denn?"
"Du machst das mit Absicht!" warf er mir vor.
"Wahaaas?"
"Zuerst weckst du mich so und dann streckst du mir deinen halbnackten Po entgegen? Du provozierst mich junges Fräulein." brummte er und warf ein Kissen nach mir.
Ich hob es auf und warf es lachend zurück.
"Ich geh dann mal duschen." antwortete ich schlicht und setzte meinen Plan in die Tat um.
Als ich wieder zurück kam, stand Shawn vor seinem Schrank und zog sich ein Shirt über.
Ich schlich zu ihm und wickelte meine Arme von hinten um seinen trainierten Körper.
Mein Kopf legte ich an seinem Rücken ab und schloss lächelnd die Augen.
"Ich bin unglaublich stolz auf dich, Baby. Heute ist dein großer Tag, also genieße ihn. " murmelte ich glücklich und löste mich schließlich wieder von ihm.
Er drehte sich zu mir und sah lächelnd zu mir runter.
"Wirklich?"
"Ja sehr. Du bist ein faszinierender Mann." antwortete ich ehrlich und biss mir auf die Lippe.
"Wieso denkst du das?" harkte er nach und ich legte vorwurfsvoll den Kopf schräg.
"Das fragst du noch? Ich glaube du siehst manchmal gar nicht, wie wunderbar du bist.
Du bist liebevoll, stark, so unfassbar leidenschaftlich für das was du liebst. Du schaffst es, anderen Menschen ein gutes Gefühl zu geben.
Niemand ist so tolerant, aufgeschlossen, freundlich wie du. Ich liebe dich. Du hast eine goldene Persönlichkeit.
Und ich bin stolz an deiner Seite sein zu dürfen." sagte ich und beobachtete, wie seine Augen immer mehr glänzten.
Naja Was soll es schon bedeuten? Er bekommt täglich Millionen Komplimente.
"Damit habe ich nicht gerechnet." gab er zu und ich sah ihn verwirrt an.
"Womit?"
"Ich dachte.. Du würdest über meine Karriere reden. Aber du hast einfach nur über mich geredet." gab er fasziniert von sich.
Das ist genau, was ich immer sage. Für mich ist er Shawn. Einfach Shawn.
"Wann verstehst du, dass du für mich mehr bist als dieser Superstar? Das ist mir so egal.
Wir könnten unsere restliche Zeit unter einer Brücke verbringen, solange ich bei dir sein darf." sagte ich, ohne groß darüber nachzudenken.
"Ich will dich heiraten." sagte er plötzlich und ich schreckte einen Schritt zurück.
+++
Meint er das ernst oder war das jetzt so gesagt? Was denkt ihr? Wie wird Grace reagieren? Wird der Auftritt am Abend reibungslos verlaufen?
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