~Kapitel 34~
Shawn's Sicht
Ich wachte auf, weil sich das Mädchen neben mir unruhig bewegte.
Verwirrt sah ich sie an, erkannte dass sie noch am Schlafen war.
Ihr Gesicht war verzogen und ihre Atmung ging flach.
Es war bereits hell im Zimmer, die Nacht war vorbei und mein Mädchen schien nicht sonderlich gut zu träumen.
"Grace.. Wach auf." flüsterte ich, um sie nicht zu erschrecken und strich sanft über ihren Oberarm.
Sie bewegte sich leicht und drehte den Kopf in die andere Richtung.
Ich würde sie nicht wecken, wenn sie noch schlafen wollte.
Doch ich persönlich wäre froh, wenn mich Jemand aus einem Albtraum wecken würde.
"Hey Baby, los wach auf, du träumst nur." sagte ich nun etwas lauter und rüttelte an ihrer Schulter, sodass sie unruhig aufwachte und mich verwirrt ansah.
Ich lächelte sie an und zog sie an meine Brust.
"Tut mir leid ich wollte dich nicht wecken aber du sahst aus, als hättest du schlecht geträumt." erklärte ich sanft und Strich über ihren Rücken.
Wie immer kuschelte sie sich an mich, was ich unglaublich vergötterte.
"Hab ich auch." murmelte sie gegen meine Brust und ich verzog das Gesicht.
Ich mag es nicht, wenn sie schlecht träumt. Davor kann ich sie nicht beschützen.
"Was hast du geträumt?" fragte ich vorsichtig und streichelte sie weiterhin beruhigend.
"Nicht so wichtig." murrte sie, doch damit konnte ich mich nicht wirklich zufrieden geben.
"Na los, sag schon." forderte ich sanft.
"Meine Eltern haben nein gesagt, du hast mich verlassen und dann bin ich gestorben." erzählte sie kühl, löste sich von mir und setzte sich auf.
Sie fuhr sich durchs Gesicht und sah sich im Raum um, als wäre sie noch immer nicht sicher, ob sie endlich wach war.
"Ich verstehe dich. Aber das wird nicht passieren.
Deine Eltern werden ja sagen, ich würde dich Niemals verlassen und sterben werden wir alle einmal.
Aber bis dahin haben wir noch viel Zeit. Okay?" antwortete ich ihr und beobachtete sie.
Sie ist so ein wunderschönes Wesen. Alles was sie tut, wie sie sich bewegt, wenn sie einfach nur dort sitzt ist so unglaublich schön.
Sie sah über ihre Schulter zu mir und zuckte dann mit den Schultern.
Sie legte sich schließlich wieder zu mir, ihr Kopf lag auf meiner Brust und ihr Bein wickelte sie um meine Hüfte.
"Wehe du verlässt mich." hauchte sie und sah mich von unten an.
"Nie." antwortete ich wahrheitsgemäß.
Wie blöd wäre ich, ein Mädchen wie sie zu verlassen?
"Egal was passiert?" harkte sie nach und ich nickte zustimmend.
"Egal was passiert, ich verlasse dich nicht." antwortete ich.
"Versprichst du es mir?" fragte sie weiter und mein Herz blutete bei dem Gedanken, wie viel Angst sie hatte verlassen zu werden.
"Ich schwöre es auf Alles, was mir Heilig ist." Ich strich über ihre langen Haare.
"Indianerehrenwort?"
"Noch viel mehr."
Es klopfte an der Zimmertür, weshalb ich davon ausging, dass es sich Schon mal nicht um ihre Eltern handeln könnte. Die würden ja wieder einfach rein stürmen.
Nach kurzem Warten betrat eine junge Krankenschwester den Raum, die mich mit großen Augen ansah und scheinbar vergessen hatte, wieso sie hergekommen war.
"Äh.. Äh.. Grace Andrews?" fragte sie schließlich und sah immernoch mich an.
"Ja?" fragte meine Freundin nach.
"Ich wollte nur.. Also nein ich sollte.. Dr.Evans möchte mit ihnen über ihre Untersuchungen reden." stotterte sie und ich lächelte, da es süß war, wie verpeilt sie hier auftauchte.
Aber wer soll es ihr verübeln?
"Jetzt?" fragte Grace und richtete sich auf.
"Nein. Äh ja doch. Ihre Eltern sind auch schon da." sagte die Krankenschwester und verließ dann rückwärts das Zimmer wieder, mit einem Gesichtsausdruck als hätte sie einen Geist gesehen.
"Jetzt bin ich nervös." beichtete Grace und ich stand vom Bett auf, wie sie auch.
"Du brauchst nicht nervös sein, es wird sicher Alles gut sein." munterte ich sie auf.
"Das doch nicht. Das weiß ich schon. Ich meine nur deine Überzeugungskraft bei meinem Dad." verbesserte sie mich und zog sich eine Schwarze Sweaterjacke über.
"Komm hier gibt's so Einweg Zahnbürsten." sagte sie und lief voraus ins Badezimmer, reichte mir die weiße, verpackte Zahnbürste und wir putzten uns gleichzeitig die Zähne.
Doch wie immer beobachtete ich mehr sie, anstatt mich auf mich selbst zu konzentrieren.
"Na dann auf in den Kampf."
Ich zog mir meine Jeans und Schuhe an und nahm dann die Hand meiner Freundin, um mit ihr durchs Krankenhaus zu laufen, bis wir unten vor den Behandlungszimmern auf ihre Eltern trafen.
Ihre Mum begrüßte uns, ihr Dad wies mich nur darauf hin, dass ich nicht mit reinkommen durfte.
Dieser Mann war wirklich ein harter Brocken aber das ist mir egal.
Es ist Grace' größter Wunsch endlich hier raus zu kommen und ich gebe keine Ruhe, bis ich ihr Diesen erfüllen kann.
"Bis gleich." sagte Grace, lächelte und gab mir einen Kuss auf die Wange, bevor sie im Zimmer des Arztes verschwand.
Ich setzte mich auf einen Stuhl und begann mir Gedanken darüber zu machen, wie ich ihren Dad am Besten überzeugen konnte.
Ich musste es schaffen, ich durfte sie nicht enttäuschen das würde sie nicht ertragen.
Als sich die Tür früher als gedacht wieder öffnete, begann ich zu lächeln war jedoch auch nervös zu versagen.
Ich stand direkt auf, um meine Freundin in die Arme zu schließen, doch diese würdigte mich keines Blickes, sondern ging schnellen Schrittes den Gang entlang.
Hinter ihr stürmten ihre Eltern aus dem Zimmer und ich folgte dem Geschehen überfordert.
"Jetzt bleib doch stehen Schätzchen!" rief ihre Mutter und Grace blieb ruckartig stehen, um sich mit wütendem Gesicht zu uns zu drehen.
"Halt die Klappe!" zischte sie aggressiv und ich schreckte leicht zurück.
Worüber hatten sie sich jetzt wieder gestritten?
"Halt doch verdammt nochmal endlich die Klappe. Ihr Beide! Euer scheiß Gerede fuckt mich einfach nur ab!" schrie sie.
Ich hatte sie noch nie zuvor so erlebt.
"Gracie.. Ich.. Bitte Lauf jetzt nicht weg. Wir müssen uns unterhalten, was wir als Nächstes tun." redete ihre Mutter auf sie ein und ich erkannte Tränen ihre Wange runter laufen.
Was zur Hölle ist hier los? Das scheint mir nicht nur ein einfacher Streit zu sein.
"Nichts werden wir tun! Ich werde das nicht nochmal durchmachen.
Es ist mir so scheiß Egal! Ihr habt es gehört. Ich sterbe einfach und es gibt Nichts was ihr dagegen tun könnt. Ich werde sterben ohne je gelebt zu haben und das ist ganz allein eure Schuld! " brüllte sie und so langsam begann ich zu verstehen was sich hier abspielte.
Stop. Nein.
Ich muss das Alles hier falsch verstehen.
Es ist nicht möglich.
Das kann nicht wahr sein. Ich dachte..
"Spinnst du? Natürlich wirst du die Bestrahlung beginnen!" forderte ihr Vater panisch und mein Kopf flog nur von der einen zur anderen Seite, um dem Geschehen zu folgen.
Mein Blut gefrohr in meinen Adern und meine Atmung beschleunigte sich.
Ich konnte meinen Puls rauschen hören und traute mich nicht einmal zu blinzeln.
"Weißt du was? Fick dich. Fickt euch Alle. Ich hasse euch.
Wieso dürft ihr Leben und ich nicht? Kannst du mir das sagen?
Seht mich verdammt nochmal nicht so mitleidig an! Ihr.. Ich.. Nein.
Ich werde es nicht tun. Vorher beende ich es selbst." sie wirbelte herum und ging weiter aggressiv den Flur entlang.
"Was?.." hauchte ich, riss mich somit aus meiner Starre und sah fragend zu ihren Eltern.
"Er ist zurück. Alex ist zurück. Der Krebs ist zurück." wimmerte Sharon aufgelöst und klammerte sich hilflos an ihrem Mann fest.
Das kann nicht wahr sein.
Das darf nicht wahr sein.
Nein. Nein nein nein.
FUCK
Diese Worte fühlten sich an wie ein fester Schlag gezielt auf meine Brust.
Mir blieb der Atem weg, Schmerz breitete sich in meiner Brust aus und mein Kopf begann zu hämmern.
Plötzlich hörte ich ein wütendes Aufschreien und es folgte ein lautes Krachen, weshalb ich panisch den Gang entlang rannte und ein unglaublich herzzerreißendes Bild vorfand.
+++
Hand aufs Herz. Wie viele von euch haben wirklich damit gerechnet?
Außerdem gibt es ein paar Sachen die ich noch kurz loswerden will.
Dieses Kapitel ist weder ein Traum, noch ein Fehler.
Es ist das eigentliche Thema dieser Story.
Krebs hat in meinem Leben schon so oft eine ein nehmende Rolle gespielt, wobei ich selbst zum Glück davon verschont blieb.
Und genau deshalb, so bescheuert das auch klingt, wollte ich diese Story schreiben.
Ich kann verstehen, wenn viele von euch jetzt vielleicht nicht mehr weiter lesen wollen weil sie keine Lust auf noch eine "tot kranke Teenie Geschichte" haben.
Für diejenigen die weiter lesen der Hinweis, ich bin absolut kein Profi was das angeht, weiß nicht wie es ist da durch zu müssen und kann mich nur in Personen versetzen, die dabei sind.
Trotzdem versuche ich, wie eigentlich immer bei meinen Geschichten, alles zu tun dass es so realistisch und gefühlvoll wie möglich ist.
Ich hoffe echt das gelingt mir und ihr wollt weiterlesen, wie es mit Shawn und Grace weiter geht.
Denn ihre Geschichte ist definitiv noch nicht vorbei.
Ich liebe euch echt Alle und denkt immer daran, dass Gesundheit das größte Geschenk auf Erden ist ❤️❤️
Oh und ich werde vermutlich in nächster Zeit 274x mein Instanamen ändern.
Also go and follow me Solange ich mein Namen noch nicht geändert habe.
Noch heiß ich talestells und nerve euch mit trash 🤷♀️❤️ unpassende Eigenwerbung Ende 🙏
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