~Kapitel 24 ~
Shawn's Sicht
Tag 48
Als ich meine Augen das nächste Mal öffnete, war es draußen bereits hell.
Ich hatte, obwohl es vermutlich nur wenige Stunden waren, so gut geschlafen wie lange nicht.
Ich griff nach meinem Handy und las ab, dass wir bereits halb 12 hatten.
Danach fuhr mein Blick neben mich und ich beobachtete Grace eine Weile beim Schlafen.
Ich legte meine Arme um sie und sah in ihr entspanntes Gesicht.
Sie kuschelte sich an meine Brust und hatte den wohl süßesten Gesichtsausdruck, den ich je gesehen hatte.
Es war perfekt.
Mit Camila war Alles geklärt, mir ging es besser und was am Wichtigsten war, Grace schien endlich locker zu lassen.
Sie zu küssen war so Anders als die anderen Mädchen vor ihr zu küssen.
Ich bin hoffnungslos verliebt.
Es gibt Nichts was ich dagegen tun kann, ich war es vom ersten Tag an, von der ersten Sekunde.
Der Engel neben mir begann sich zu bewegen und mir schlich sich direkt ein Lächeln ins Gesicht.
Sie blinzelte einige Male und sah mir dann in die Augen.
"Hey" flüsterte sie.
"Hey." antwortete ich glücklich und strahlte über das ganze Gesicht. "Hast du gut geschlafen?" fragte ich schließlich.
"Besser denn je zuvor." antwortete sie und mir wurde warm ums Herz.
So möchte ich jeden Tag aufwachen. Mit ihr an meiner Seite.
Sie soll das Erste und Letzte sein, das ich an jedem Tag sehe.
"Geht mir genauso."
"Dann sollten wir das ab jetzt immer so machen." murmelte sie und kuschelte sich an meine Brust.
Mit dieser Idee, bin ich absolut einverstanden.
"Sollen wir was essen gehen? Hast du Hunger?" fragte ich, nachdem wir noch eine Weile gekuschelt hatten.
"Okay, aber ich muss zuerst in mein Zimmer." antwortete sie und setzte sich auf.
Sie sah so unglaublich süß und gleichzeitig heiß aus.
Ihre Haare hingen ihr zerzaust in leichten Wellen über die Schulter.
Ich liebe ihre langen Haare.
Dass sie nur mein Shirt trug, machte die Situation nicht unbedingt leichter für mich.
"Klar, ich begleite dich."
Langsam stand ich vom Bett auf und ging auf ihre Seite rüber.
"Das musst du nicht. Jonathan wird vermutlich echt Theater machen, weil ich die ganze Nacht nicht da war.
Wenn er nicht längst meine Eltern informiert hat und ich in einer verschlossenen Gummizelle ende." sie verdrehte die Augen und ich schmunzelte leicht, obwohl das alles Andere als lustig war.
Ihre Eltern sind bescheuert.
Ich griff nach ihrer Taille und zog sie vom Bett, sodass sie nun vor mir stand.
"Ist mir egal, ich komme mit dir. Wenn er Theater macht, mach ich mit." sagte ich überzeugt und konnte erkennen, wie sie mich bewundernd musterte.
"Okay." hauchte sie und umarmte mich fest.
Auch ich legte meine Arme um sie und hielt sie eine Weile fest, bevor sie sich löste, um ihre Kleidung anzuziehen.
Danach machten wir uns auf den Weg in den 4.Stock und trafen direkt auf Jonathan.
"Was zur Hölle? Willst du mir jetzt sagen, du warst über Nacht bei ihm?!" traf uns direkt die Stimme von Jonathan und ich musste mir bereits jetzt zusammen reißen.
"Und das geht dich genau was an?" fragte ich provokant.
"Ignorier ihn einfach." sprach Grace und wollte an ihm vorbei gehen, doch Jonathan stellte sich uns in den Weg.
"Schon gut. Ich warte hier auf dich, Babe." sagte ich ruhig und nahm wieder Abstand von der Tür.
Grace sah mich aufgrund des Spitznamen kurz überrascht an, verschwand dann jedoch in ihrem Zimmer.
Und ja, es war definitiv notwendig sie Babe zu nennen.
Ich verschränkte die Arme und lehnte mich gegenüber an die Wand des Gangs.
"Wieso hast du keinen Alarm geschlagen? Passt nicht zu dir." merkte ich an und sah, dass dieser Typ sehr wütend zu sein scheint.
"Vielleicht hab ich das ja." konterte er, ich zog jedoch nur meine Augenbrauen zusammen.
"Dann wären die doch schon längst hier und würden wieder eine überflüssige Szene machen.
Also wieso hast du sie nicht verraten?" fragte ich erneut, denn das Ganze kam mir seltsam vor.
"Ihre Eltern sind keine schlechten Menschen. Sie übertreiben, aber sie wollen das Beste für Grace." sagte er stattdessen.
"Das beantwortet nicht meine Frage."
"Es ist nicht immer das Beste für Sie, nur weil Ihre Eltern das denken. Ich versuch nur Stress zu meiden." brummte Er.
Eindeutig kann er mich nicht leiden aber das beruht auf Gegenseitigkeit.
"Ich verstehs nicht. Dann haben wir doch das gleiche Ziel.
Wieso spielst du dich dann immer so auf?" ich stieß mich leicht von der Wand ab und ging einen Schritt auf ihn zu.
Wörtlich und im übertragenen Sinne.
"Es geht mir darum, dass sie auf dich fixiert ist und all ihre Regeln bricht seit du hier bist.
Ich versuche sie nur vor dir zu schützen." zischte er und ging ebenfalls ein Schritt auf mich zu.
"Schützen? Vor mir? Was denkst du wer ich bin, ihr weh zu tun?" fragte ich erschrocken.
"Ich weiß genau wer du bist und ich weiß, dass du nicht mehr lange hier sein wirst. Aber sie muss bleiben. Verstehst du das nicht? Ich will nicht dass sie sich an dich gewöhnt."
So langsam ergaben seine Worte für mich Sinn. Er hat recht.
Sie darf sich nicht an mich gewöhnen, wir dürfen uns nicht verlieben, uns nicht zu wichtig werden.
Denn bald bin ich weg.
Und sie bleibt hier.
Aber darauf kann ich keine Rücksicht mehr nehmen.
Es ist zu spät um darüber nachzudenken.
Ich kann mich nicht von ihr fernhalten.
Ich brauche sie und werde sie so oft wie möglich hier besuchen.
Wenn wir daran glauben, dann wird das zwischen uns trotzdem funktionieren.
Egal was uns im Weg steht.
"Ich versteh was du sagst, aber sie ist alt genug eigene Entscheidungen zu treffen. Lass sie entscheiden, was sie möchte.
Du bekommst dein Geld doch so oder so." ich zuckte mit den Schultern und hoffte auf sein Entgegenkommen.
"Das kann ich nicht verantworten. Was ist wenn etwas passiert? Dann ist das meine Schuld!"
"Was soll schon passieren, meine Güte?" fragte ich genervt.
Denn das ist, was andauernd als Ausrede kommt.
"Du verstehst das nicht." sagte er nur.
"Natürlich nicht. Wie auch?"
Unser Gespräch wurde unterbrochen, da Grace ihre Zimmertür öffnete und umgezogen hinaustrat.
"Okay, wir können los." sagte sie und lief auf mich zu.
Ich nickte, schenkte Jonathan noch einen vielsagenden, genervten Blick und ergriff schließlich die Hand meines Mädchens.
Einerseits um ihre Nähe zu spüren und sie so nah wie möglich bei mir zu haben.
Andererseits um Jonathan noch mehr zu nerven, als ohnehin.
Wir begaben uns ins Erdgeschoss und betraten die Cafeteria, in der wir fürs Frühstück natürlich viel zu spät waren.
Jedoch konnten wir uns direkt die besten Plätze fürs Mittagessen sichern.
+++
Sooo meine Freunde, ich hab jetzt noch bis 20 Uhr Uni und morgen ein Vorstellungsgespräch für ein Praktikum in einer Strafrechtskanzlei wünscht mir viel Glück 🙏 wünsche euch einen schönen Tag ❤️
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