N̶i̶

Mit hängenden Kopf, trüben Augen und Schmerzen im Unterleib saß ich am Frühstückstisch. Gegenüber von mir mein Verlobter, mit der gleichen ernsten Miene wie immer.
"Heute Abend spielst du die brave Frau an meiner Seite, die mich liebt und sich auf die bevorstehende Hochzeit freut. Hast du das verstanden Weib?!" kam die ernste und angsteinflößende Stimme von Taiju. "Verstanden.." sagte ich leise, was ihm nicht passte.
Er packte mich an den Haaren und zog stark daran, damit ich ihn anschaue. Ein stummer Schrei entwich meiner Kehle und ich sah ihn mit glassigen Augen an. Meine Kopfhaut brannte und ich hatte das Gefühl, er reißt mir gleich meine Haare samt Haut raus.
"Du wirst dich benehmen! Das Geschäftsessen heute Abend ist wichtig, den Bonten wird auch da sein" fauchte er mich an. "Hast du das verstanden!" "Ja.. verstanden.." wimmerte ich und er lies daraufhin meine Haare los.
Meine Kopfhaut brannte und es wundert mich, das kein Blut über
mein Gesicht lief.
Mit glassigen Augen sah ich auf meinen Teller, während Taiju aufstand und die Wohnung verließ.
Kaum viel die Tür ins Schloss, begann mein Körper stark zu zittern.

'Wieso hilft mir den keiner.. bitte.. irgendjemand..'

//𝐷𝑢 𝑏𝑖𝑠𝑡 𝑒𝑠 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑤𝑒𝑟𝑡, 𝑑𝑎𝑠 𝑑𝑖𝑟 𝑗𝑒𝑚𝑎𝑛𝑑 ℎ𝑖𝑙𝑓𝑡. 𝐷𝑢 𝑏𝑖𝑠𝑡 𝑒𝑖𝑛 𝑆𝑘𝑙𝑎𝑣𝑒 𝑢𝑛𝑑 𝑆𝑘𝑙𝑎𝑣𝑒𝑛 ℎ𝑖𝑙𝑓𝑡 𝑘𝑒𝑖𝑛𝑒𝑟.//

Da war sie wieder. Diese Stimme.. die Stimme in meinem Kopf, die nur ich hören kann. Jedoch bedeutet sie nichts gutes. Jedes mal wenn ich sie höre, passiert etwas.

//𝑊𝑖𝑒𝑠𝑜 𝑠𝑜𝑙𝑙𝑡𝑒 𝑑𝑖𝑟 𝑎𝑢𝑐ℎ 𝑗𝑒𝑚𝑎𝑛𝑑 ℎ𝑒𝑙𝑓𝑒𝑛. 𝐷𝑒𝑖𝑛 𝑒𝑖𝑔𝑒𝑛𝑒𝑟 𝑉𝑎𝑡𝑒𝑟 ℎ𝑎𝑡 𝑑𝑖𝑐ℎ 𝑣𝑒𝑟𝑘𝑎𝑢𝑓𝑡, 𝑛𝑢𝑟 𝑑𝑎𝑚𝑖𝑡 𝑒𝑟 𝑠𝑒𝑖𝑛 𝐻𝑎𝑢𝑠 𝑏𝑒𝑧𝑎ℎ𝑙𝑒𝑛 𝑘𝑎𝑛𝑛. 𝐼ℎ𝑚 𝑖𝑠𝑡 𝑠𝑒𝑖𝑛𝑒 𝑉𝑖𝑙𝑙𝑎 𝑤𝑖𝑐ℎ𝑡𝑖𝑔𝑒𝑟 𝑎𝑙𝑠 𝑠𝑒𝑖𝑛𝑒 𝑒𝑖𝑔𝑒𝑛𝑒 𝑇𝑜𝑐ℎ𝑡𝑒𝑟//

Haare raufend saß ich am Tisch, mein Atem schnell, mein Körper zitternd und schwitzend und meine Augen zeigten pure Angst und Verzweiflung. Ich war nichtmehr Herr über meinen Körper und meine Gedanken, bis es mir zu viel wurde und ich bewusstlos vom Stuhl kippte.

☽︎ ✰ ☾︎

Es waren einige Stunden vergangen, als ich das Bewusstsein wieder erlangte. Die Stimme war zwar im Moment nicht mehr zu hören, aber die Panikattacke hatte mir viel Kraft geraubt. Langsam und vorsichtig stand ich auf, wobei ich mich am Tisch festhielt. Der Blick zur Uhr verriet mir, das ich mich langsam herrichten müsste für das Geschäftsessen. Somit räumte ich den Tisch ab, machte sauber und ging dann ins Bad.

Meine Kleidung fiel locker von meinem Körper und nun konnte ich meine nackte Haut im Spiegel betrachten. Meine Beine von gestern noch offen, meine Wange geschwollen und rötlich, die Lippe ebenfalls verletzt. Das alles hat er mir gestern angetan. Doch da war noch mehr, noch mehr Verletzungen.
Blau lilane Hämatome zierten meinen Rücken und meine Hüfte. Ein roter Abdruck legt sich wie eine Halskette um meinen Hals, dank Taijus Hand. Narben zierten meine Unterarme, tiefe und lange Narben die ich mir seit Jahren selbst zufüge. Die gleichen Narben zierten ebenfalls meine Oberschenkel.

"Das werde ich nie alles bedecken können.. ich werde versagen.. schon wieder.. er wird mich dafür bestrafen.. schon wieder.." hauchte ich meinem elenden aussehenden Spiegelbild entgegen. Meine langen strohigen blonden Haare fielen über meinen Rücken, meine Augen sahen trübe mein Spiegelbild an und hatten jeglichen glanz verloren. Seufzend drehte ich mich weg und ging duschen. Das warme Wasser tat gut auf meinem müden Körper.

☽︎ ✰ ☾︎

Mit einem langen schwarzen Kleid, Ärmeln aus Spitze, die passenden High Heels, offenen Haaren und einem Make up das die Verletzungen abdeckt, stand ich im Wohnzimmer. Taiju war noch im Schlafzimmer um sich umzuziehen. Somit spielte ich nervös mit meinen schwarzen Fingernägeln und hoffte inständig das er mich nicht wieder schlägt.
Als Taiju kam spannte ich mich unbewusst an und senkte meinen Blick. Er bemerkte dies natürlich, packte mich grob am Kinn und zwang mich ihn anzuschauen. "Du sprichst nur wenn du aufgefordert wirst. Ansonsten verhälst du dich wie eine brave Verlobte." Ich nickte bei seinen Worten und er lies mein Kinn wieder los. Anschließend verliesen wir die Wohnung und machten uns auf den Weg ins Restaurant.

Die fahrt über sagte keiner ein Wort, was mir auch recht war. 15 Minuten später kamen wir bei dem Restaurant im Bezirk Ginza an. Es war ein 5 Sterne Restaurant und unser Auto wurde von einem Angstellten geparkt. Taiju hielt mir seinen Arm hin und ich hackte mich bei ihm ein, obwohl sich alles in mir dagegen sträubte.
Gemeinsam betraten wir das Restaurant und der Kellner brachte uns zu einem großen runden Tisch. Drei Angestellten von Taiju waren schon da, darunter auch Hakkai. Dieser lächelte mir leicht zu und saß dann links neben mir. Taiju saß rechts von mir und die anderen zwei Angestellten neben ihm.

Wir saßen vielleicht 3 Minuten, bis Bonten eintraf. Mir stockte der Atmen als alle Mitglieder zu uns kamen, angeführt von Manjiro Sano. Ich hatte schon viel über Bonten gehört und hätte nie gedacht sie mal zu treffen. Den das wollte ich immer vermeiden. Ich wollte nie in Angelegenheiten mit Bonten hineingezogen werden, aber bei meinem Pech passiert genau das.

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