Als wir rund 18 Stunden später in Honolulu landeten, war ich so müde, dass ich mich kaum noch auf den Beinen halten konnte.
Eigentlich hatte ich vorgehabt, im Flugzeug ein wenig zu schlafen, aber weil Harry irgendwann auf die Idee gekommen war, einen Nicholas Sparks Filme Marathon zu machen, war ich von dieser Idee wieder abgekommen. Und jetzt war es in meinem Biorhythmus 2 Uhr nachts, wohingegen auf Hawaii noch strahlender Sonnenschein herrschte.
Dementsprechend gähnte nicht nur ich ununterbrochen, während wir auf unsere Koffer warteten, sondern auch Hunter und Eleanor rieben sich verschlafen die Augen.
Nur Harry war putzmunter und hüpfte ungeduldig von einem Bein aufs andere, den Blick starr auf das Gepäckband gerichtet, wo sich bereits die ersten Fluggäste vordrängelten.
“Ich glaube, du hast zu viel Kaffee getrunken“, witzelte ich, woraufhin er in seiner Bewegung inne hielt und mich argwöhnisch musterte. “Sag bloß, dein Bettchen ruft schon“, neckte er mich belustigt, ehe er seinen kleinen Tanz unbeirrt fortführte.
Glücklicherweise ließen unsere Koffer nicht lange auf sich warten, sodass wir wenig später die riesige Ankunfthalle verließen und nach draußen in die Hitze traten. Während es in London - wie es für März typisch war, heute morgen noch neblig und nahezu frostig gewesen war, zeigte das Außenthermometer hier an, dass es knapp 30 Grad Celsius warm war.
Ächzend schälte ich mich sofort aus meinem Pulli und band ihn mir kurzerhand um die Hüfte, dann hielt ich mit den anderen Ausschau nach dem Taxi, das uns abholen sollte.
Eleanor war die Erste, die es entdeckte, weshalb sie begeistert mit ihren hohen Absätzen von Dannen stöckelte, dicht gefolgt von Hunter, die allerdings Schwierigkeiten hatte, ihr quietschgelbes Gepäckmonster hinter sich herzuziehen.
Amüsiert beobachteten Harry und ich das Geschehen, bevor wir ebenfalls den Parkplatz ansteuerten. Da es ein extra großer Wagen war, verzogen sich die beiden Frauen auf die hinterste Rückbank, sodass ich mich eine Reihe vorher neben dem Grünäugigen wiederdand.
Aufgeregt ergriff dieser meine Hand und nickte gen Fenster. “Ich wette, in dieser Richtung liegt das Meer!“, schwärmte er und grinste mich breit an. Obgleich ich dem Meer bis dato noch nie sonderlich viel hatte abgewinnen konnte und ihm eher mit einer gehörigen Portion Respekt begegnete, hoben sich nun ebenfalls meine Mundwinkel.
Mit Paris oder New York, zwei Städte, die ich unheimlich gern besuchte, konnte dieses “Paradies“ zwar nicht mithalten, aber dennoch erstreckten sich die Palmen um uns herum in einer beeindruckenden Schönheit.
Nachdem unser Gepäck verstaut war, startete der Fahrer den Motor und fuhr uns nach Waikiki, einem Stadtteil Honolulus, in dem sich unser Hotel befand. Und auf dem Weg dorthin musste ich tatsächlich feststellen, dass die Insel und seine Innenstadt wie gemalt aussah - der unwahrscheinlich blaue Himmel wölbte sich über uns, durch die offenen Fenster konnte man das Meeresrauschen hören und durch die breiten Straßen schoben sich Massen schöner Menschen: braun gebrannt, in bunten Klamotten und fröhlichen Mienen.
Sobald wir das Royal Hawaiian Hotel erreicht hatten, wurden wir von einer jungen Frau in Empfang genommen, die sich als Julia Hastings vorstellte, und unsere Ansprechpartnerin in den USA sein würde.
“Ich zeige Ihnen nun Ihre Zimmer. Danach können Sie ein frühes Abendessen einnehmen“, erklärte sie, während sie uns nach drinnen führte, wo wir aus dem Staunen nicht mehr rauskamen. Das Hotel hatte 5 Sterne und versprühte schon in der Lobby puren Luxus - außerdem entdeckte ich einen Wegweiser, der auf den Privatstrand verwies.
“Wow“, brachte auch Harry nur heraus und strahlte mich wie ein Kind vor Weihnachten an. “Teilen wir uns ein Zimmer?“, schlug er vor, als wir zu fünft den Aufzug betraten. “Na klar!“
Also ließ ich mir von Julia die Schlüssel in die Hand drücken und steuerte zusammen mit meinem neuen Zimmernachbar eine der beiden Suiten an. Kaum dass ich die Tür aufgeschlossen hatte, taumelte dieser in den Raum hinein, breitete die Arme aus und drehte sich einmal um die eigene Achse.
“Ich glaube, ich werde hier bleiben“, verkündete, und eilte direkt zum Balkon,von dem man perfekte Sicht auf den Ozean hatte.
Mit einem Schmunzeln auf den Lippen beobachtete ich ihn, ehe ich mich rücklings auf eines der riesigen King-Size-Betten fallen ließ. Allerdings war die Matratze so weich, dass ich befürchtete, innerhalb drei Sekunden einzuschlafen, weswegen ich mich schleunigst wieder aufrappelte.
Just in diesem Moment klopfte Hunter an die offene Tür und steckte den Kopf hindurch. “Seid ihr zufrieden?“, wollte sie freundlich wissen und klemmte sich eine blonde Strähne hinters Ohr.
“Ja!“, rief Harry von draußen und winkte ihr nur selig lächelnd zu, was sie mit einem Kichern quittierte. Dann wandte sie sich schließlich mir zu und deutete hinter sich in den Flur. “Julia hat sich schon verabschiedet, aber im Restaurant unten ist ein Tisch für uns reserviert. El und mir knurrt nämlich schon der Magen.“
Der Spitzname ließ mich hellhörig werden. “Ihr scheint euch gut zu verstehen“, meinte ich nur, ohne auf ihre vorherigen Worte einzugehen, woraufhin sie prompt rot wurde.
Doch statt sie weiter in die Mangel zu nehmen, unterdrückte ich bloß ein weiteres Gähnen und nickte. “Geht ruhig schon mal vor, wir kommen gleich nach.“
Kurz darauf saßen wir alle beieinander, tranken Wein und genossen den allmählich einsetzenden Sonnenuntergang. Obwohl wir alle nach wie vor ausgelaugt waren und insgeheim dem Bett entgegen fieberten, verstanden wir uns ausgezeichnet und konnten sogar über Harrys Witze lachen, die im Grunde nicht mal wirklich lustig waren.
Als wir uns letztendlich verabschiedeten, umfasste Harry wie selbstverständlich meine Hand und verzweigte sogar unsere Finger.
Auch wenn es mir per se nichts ausmachte, ihn zu berühren, wurde ich schlagartig unruhig, hallten augenblicklich Jacobs Worte in meinen Ohren wider.
Das schien ihm aufzufallen, denn er verstärkte seinen Händedruck etwas und runzelte die Stirn. “Du hast dich bei einer Studie angemeldet, wo es wortwörtlich um Sex geht. Da sollte Händchen halten kein Problem sein, Freund hin oder her“, befand er, wodurch ich nur seufzen konnte. “Trotzdem...“, murmelte ich unschlüssig, ihn jedoch nicht loslassend.
“Außerdem sollen wir unseren spontanen Gelüsten folgen, und ich hatte gerade Lust, deine Hand zu halten“, fügte er hinzu und ergänzte nach einer Weile: “Und ich dachte, deine Zweifel hätten sich gestern gelegt, sobald du mich erblickt hast.“
Die Ironie, die nun in seiner Stimme lag, brachte mich zum Grinsen, denn eigentlich hatte er Recht: Jacob wusste von dem hier, und auch davon, dass ich ihn liebte und die nächsten Wochen nichts daran ändern würden. Und ja, gestern waren Harry und ich binnen weniger Minuten bereits vertraut miteinander gewesen, sodass sich meine Bedenken minimiert hatten. Und Händchen halten war nun wirklich, im Vergleich zu den Dingen, die wir bestimmt noch miteinander anstellen würden, die harmlose Light-Variante.
Deshalb gab ich mir einen Ruck und tauschte meinen misstrauischen Gesichtsausdruck gegen ein Lächeln, woraufhin er ebenfalls lächelte.
Und somit war das Spektakel zwischen uns wohl hochoffiziell eröffnet.
ich weiß, dass bis jetzt noch wenig passiert ist, aber das wird sich in den folgenden kapiteln ändern! ich hoffe, ihr mögt es und freut euch mindestens halb so doll wie ich auf den weiteren verlauf, weil ich es echt liebe, daran zu schreiben.
anyway, ich bin jetzt mal so mainstream und stelle am ende jedes updates eine frage: (finds nämlich cool, sachen über seine leser zu erfahren)
q: wie alt seid ihr?
a: süße 19
all the love. xxx
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