Vater-Tochter Gespräch ✔

Vater-Tochter Gespräch

Ruby wusste nicht was es war, aber plötzlich hatte sie das Gefühl, als hätte jemand ihr den Hals zugeschnürrt.

,,Ich gehe frische Luft schnappen", sagte sie leise und ging den Weg wieder rauf, den sie gekommen war.

Draußen atmete sie zittrig tief ein und aus. Das Gefühl verschwand nicht, doch es schien als bekäme sie tatsächlich mehr Sauerstoff.

,,Stupor!", hallte eine ihr allzu bekannte Stimme durch die Nacht.

Snape, schoss es Ruby durch den Kopf, ehe sie ins Gras zurückgeschleudert wurde und gegen einen Stein knallte.

Ein heftiger Schwindel überkam sie; Ruby versuchte gegen ihn anzukämpfen, doch schließlich gewann der Schwindel und sie ließ den Kopf in das feuchte Gras sinken.

---

Ruby fühlte sich elendig. Ihr Kopf dröhnte stärker denn je. Ihre Augenlider waren zugleich leicht wie Federn und schwer wie Steine.

Sie schlug nach mehreren vergeblichen Versuchen die Augen auf, kniff sie jedoch wieder zu, da sie von hellem Licht geblendet wurde.

,,Du bist wach", stellte Madam Pomfrey fest, die eine Phiole mit einem Trank in der Hand hielt. Sie half Ruby auf. Der Krankenflügel war menschenleer.

,,Trink das." Die Heilerhexe reichte Ruby den Trank. Ruby hielt sich die Nase zu und schluckte das widerliche Getränk so schnell es ging runter, um es hinter sich zu haben. Angewiedert verzog Ruby das Gesicht.

,,Ich hole Professor Dumbledore", sagte Madam Pomfrey und wuselte davon. Ruby wollte zum Sprechen ansetzten, aber sie schlug schon die Tür zu und war weg, ehe Ruby überhaupt den Mund öffnen konnte.

Mit einem Knall flog die Tür auf und sechs Personen eilten in den Krankenflügel: Cormac, Madam Pomfrey, die Professoren Dumbledore, McGonagall, Lupin und (zu Rubys Verwunderung) Snape.

,,Hallo", krächzte Ruby und merkte erst jetzt, wie sehr der Trank ihren Hals ausgetrocknet hat.

,,Hallo, Ruby", erwiderte Professor Dumbledore und ließ sich auf dem Bett nieder. ,,Wie geht es dir?"

,,In Anbetracht der Tatsachen ziemlich Scheiße. Generell fühle ich mich, als hätte mir jemand Hagrids Kekse wiederholt ziemlich heftig gegen den Kopf geschlagen." Ruby hatte während des Redens den Blick nicht von Snape abgewandt, weil sie sich noch daran erinnerte, dass er sie mit einem Schockzauber abgeschossen hat.

,,Erinnern Sie sich noch an das Geschehene?", fragte Professor McGonagall, die scheinbar gemerkt hatte, dass Ruby wusste, wer dafür gesorgt hatte, dass sie im Krankenflügel gelandet war und in genau dem Moment fiel Ruby ein Schuppen vor die Augen.

,,Ich muss zu Tatze", rief Ruby und suchte ihre Schuhe. ,,Er ist in Lebensgefahr."

,,Beruhig dich", sagte Professor Dumbledore und drückte Ruby wieder zurück in die Kissen. ,,Alles ist gut. Er ist in Sicherheit."

,,In Sicherheit?", wiederholte Ruby ungläubig; beleidigt verschränkte sie die Arme vor der Brust und drehte sich demonstrativ weg.

,,Remus, wir lassen euch mal alleine." Mit den Worten stand Dumbledore auf und verließ den Krankenflügel, gefolgt von McGonagall und Snape.

,,Du siehst echt fertig aus", stellte Cormac belustigt fest, wurde jedoch sofort von Madam Pomfrey auch aus den Krankenflügel geschoben.

,,Äh ja...", sagte Ruby und wusste nicht, was sie in dem Moment sagen sollte.

,,Du wolltest in der Heulenden Hütte mit mir sprechen", erinnerte Professor Lupin sie an ihr Handeln, einige Stunden zuvor.

Was sollte Ruby sagen? ,Professor Lupin, Sie sind mein Vater' oder was? Das klang komisch. Ruby zerbrach sich den Kopf darüber, wie sie beginnen sollte und fand schließlich eine Lösung. Sie würde mit ihrer Mutter anfangen.

,,Sie kannten Grace Clarke, oder?", sagte sie leise, ohne ihn anzugucken.

,,Ja", sagte er trocken.

,,Wissen Sie, worauf ich hinaus will, Professor?", sprach sie die Frage aus, die ihr die ganze Zeit über auf der Zunge brannte.

,,Ja." Wieder kam nur eine solche trockene Antwort von ihm, als wolle er sie am liebsten abwimmeln.

,,Ich weiß, wer du bist", sagte Professor Lupin etwas sanfter, ,,ich weiß, dass du ihre Tochter bist und du weißt auch, wer ich für dich bin."

Ruby holte tief Luft, öffnete den Mund um zu bejahen, aber kein Ton verließ ihre Lippen, weshalb sie schlicht nickte.

,,Ich... also... ich... es... tut mir leid, dass ich all die Jahre nicht da sein konnte für dich... ich konnte dir keine richtige Kindheit geben... deine Mutter... sie wollte, dass ich mich von dir fernhalte, seit ihr ihr erzählt habe, was ich wirklich bin."

Ruby nickte wieder. ,,Ich verstehe es, Professor. Ich bin nur eine weitere Last. Sie müssen es mir nicht so sagen, ich verstehe. Ich gehe wieder ins Waisenhaus." Sie schloss ihre Augen, um die aufkommenden Tränen zu unterdrücken.

,,So meine ich es nicht", widersprach Lupin ihr hastig. ,,Ich meine einfach... dass ich es nicht mehr wiedergutmachen kann, aber es in Zukunft versuchen werde."

,,Heißt das -?"

,,Du darfst bei mir wohnen - wenn du das willst."

,,Danke", quieckte Ruby und fiel Lupin um den Hals. Endlich hatte sie einen Vater, einen Ort, den sie ihr zu Hause nennen konnte, bis auf Hogwarts, eine Familie, jemand der mit ihr verwandt war und sie liebte. ,,Danke, Professor."

,,Remus", sagte er sanft und drückte sie vorsichtig von dich weg, ,,nenn mich bitte Remus."

,,In Ordnung, Remus", sagte Ruby lächelnd. ,,Kannst du mir etwas zeigen?"

,,Was denn?", sagte Remus verwirrt.

,,Deinen Patronus."

Remus zog seinen Zauberstab und ohne, dass er etwas sagte, sprang ein silberner Wolf aus seinem Stab.

,,Ungesagter Zauber", hauchte Ruby und schaute dem Wolf zu, wie er langsam verblasste.

---

Ich weiß, das Kapitel ist sehr kurz, aber ich wollte noch sagen, dass bald meine Ferien vorbei sind und ich nicht mehr so oft uploaden kann, wegen der Schule. Wir schreiben dann PGW und Deutsch.
*kotz*
Jedenfalls werde ich die Ruby-Geschichten, wenn diese vorbei ist, in einem anderen Buch weiterführen, welches ,,Erbin der Schöpfer" heißt.

Ich werde vielleicht heute den Prolog veröffentlichen, aber das Cover würde noch dauern, weil ich es gerade erst ,bestellt' habe.

Jedenfalls macht es so wie Ruby: stopft euch mit Schokolade voll, dann wird alles gut!
*dämlich grins*

Liebe Grüße
Moona

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top